Wunderlich fährt nach Norden - Marion Brasch

  • Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
    Verlag: S. FISCHER
    2014


    Kurzbeschreibung:
    »Wunderlich war der unglücklichste Mensch, den er kannte.« Als Marie ihn verlässt, versinkt er in Selbstmitleid. Doch schon bald schubst ihn eine anonyme SMS zurück ins Leben, und Wunderlich tritt eine Reise an. Eine Reise, die vieles verändert und bei der nicht alles mit rechten Dingen zugeht.
    ›Wunderlich fährt nach Norden‹ ist die Geschichte eines Mannes, der Entscheidungen scheut und sich dem Zufall überlässt. Auf seiner Fahrt wird Wunderlich zum Abenteurer. Doch vor allem entdeckt er, was er vergessen wollte, und findet, was er nicht gesucht hat.
    Dieser Roman ist eine Liebeserklärung an die sonderbaren Momente des Lebens – so leicht, komisch und berührend, wie uns diese Geschichte nur Marion Brasch erzählen kann.


    Über die Autorin:
    Marion Brasch wurde 1961 in Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR. 1987 begann sie als Musikredakteurin beim Jugendsender »DT64« und ist heute als freie Rundfunkjournalistin und -moderatorin bei »Radio eins« (RBB) tätig. Ihr erster Roman ›Ab jetzt ist Ruhe‹ ist 2012 bei S. Fischer erschienen.


    Mein Eindruck:
    Der zweite Roman der Rundfunkmoderatorin Marion Brasch. Ging es im ersten jedenfalls teilweise autobiographisch zu, indem sie die Geschichte ihrer Familie erzählte, hat “Wunderlich geht nach Norden” einen ganz anderen Ansatz.


    Aus Liebeskummer macht sich Herr Wunderlich spontan auf eine ungeplante Reise.
    Ich verlasse die Stadt!, gibt er kund, woraufhin eine Frau abfällig lästert: Wie soll die Stadt mit diesen Verlust leben?


    Das deutet schon daraufhin, dass es hier um eine skurrile Figur geht. Der Name des Protagonisten ist Programm.


    Unterwegs steigt er auf einem abgelegenen Bahnhof ab, wo eigentlich kein Zug mehr hält oder abfährt. In dieser dörflichen Gegend lernt er den zwielichtigen Finke kennen und dessen Freundin, die junge Toni.


    Wunderlich erinnerte mich ein klein wenig an die Trickfilmfigur Herr Rossi, jedoch fehlt Wunderlich dessen natürliche Würde.
    Wunderlich ist ein armes Würstchen, der ziellos wirkt.
    Das finde ich Schade, dass die Autorin ihre Figur so lächerlich zeichnet.
    Wilhelm Genazino hätte das besser machen können. Aber der Vergleich hinkt, da Marion Brasch keinesfalls über eine angemessene Sprache verfügt.
    Stattdessen wird gefällig erzählt. Dabei wird durchaus ein Ton erzeugt, aber einer der für mich unerträglich ist.


    Eine erzählerische Leichtigkeit wird so stark betont, dass sie beschwerend wirkt.


    Nun kann einem nicht jedes Buch gefallen und ich halte es möglich, dass andere Leser den Roman sehr amüsant finden. Bei mir funktionierte er nicht.