'Das Rosenholzzimmer' - Seiten 442 - Ende

  • Zitat

    Original von Luc
    Der Schluss setzt in Sachen Unglaubwürdigkeit Maßstäbe. Tony verklappt seinen Totgeglaubten Fast-Vater im Auto in einem Stausee, wartet, bis was blubbert und lebt Fortan in dem Glauben ein Mörder zu sein. Ein Umstand, der den sensiblen Künstler daraufhin glauben lässt ebenfalls ein Scheißkerl zu sein, woraufhin er sich von seiner Tochter abwendet. Sein Opfer, ein brutaler Schlächter, schafft es ganz ohne Blubbern, schwerverletzt an Land zu robben, meuchelt einen drogensüchtigen Wanderer, schwimmt zurück zum Autowrack, um den Unbekannten aus unbekannten Gründen dort einzulagern und anzuschnallen. Nach einer erstaunlichen raschen Heilung kehr Cleve an Land zurück, um Jahrzehntelang in den australischen Untergrund zu gehen, wo er völlig unbemerkt von Polizei, ehemaligen Bekannten und Verwandten ein koboldartiges Leben, als Stinktier von Anna Romers Gnaden führt.


    Das Ende des Romans ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, dieser Indiana Jones Kampf am Rande der Schlucht, junge Frau gegen Grei, inklusive Cleves Auferstehung von den Toten, nachdem er in den Abgrund gerissen wurde. Ich will da jetzt nicht weiter ins Detail gehen, aber Anna Romer beschreibt die Pflanzenwelt besser, als ihr Romanpersonal. Samuel, Tony und Luella bleiben reine Staffage und Stichwortgeber. Alpträume werden wahr. Stumme lernen dank der Liebe sprechen. Mir ist da zu viel Unausgegorenes. Die Geschichte hätte deutlich mehr Feinschliff vertragen, auch von Seiten des Lektorats. Auf der anderen Seite finde ich den Roman sprachlich überfrachtet. Anna Romer geht dann ins Detail, wenn es überflüssig ist und rast durch den Roman, wenn sie der Sache Tiefe geben müsste. Für mich haut das Buch einfach nicht hin. Schade!


    Danke für diese fundierte Analyse :rofl :anbet


    Mir war auch nicht klar, wieso Tony, nachdem der Wagen mit dem Skelett gefunden wurde,
    zu dieser Hütte geht, um Cleve zu treffen? Er musste doch annehmen, dass er tot ist.
    Sonst machen seine Schuldgefühle keinen Sinn.
    Die Ungereimtheiten und merkwürdigen Zufälle häufen sich am Ende doch sehr. :gruebel
    Außerdem scheint Luella zu wissen, dass Cleve noch lebt, sonst würde sie ihr Haus nicht
    mit Gittern und Schlössern absichern.
    Ebenso unglaubwürdig ist, wie Cleve 20 Jahre lang durch den Busch geistern konnte, ohne
    dass es jemandem auffiel.

  • Hach, jetzt bin ich auch am Ende.


    Der letzte Abschnitt liess sich recht gut lesen, aber der Kampf von Audrey und Cleve wirkte auf mich doch etwas unglaubwürdig.


    Aber egal, mich hat der Roman gut unerhalten und nur darauf kommt es an.


    Ich hätte mir jetzt gewünscht, das man eine anderen Täter gewähöt hätte, so war doch alles ziemlich durchschaubar.


    Und die denkweise von Cleve ist ja mal wieder typisch. Keiner kann ihn leiden und jeder will ihm was böses und natürlich hat jeder ihn provoziert.


    Ich hätte jetzt auch gern erfahren, wie es dazu kam das Luella Cleve geheiratet hat. Denn das war für mich nicht wirklich ersichtlich.


    Zusammenfassend kann man wohl sagen. 3 Frauen verschiedener Generationen die ein Schicksal verbindet - Thornwood House


    Thornwood House wäre für mich passender gewesen.
    Das Rosenholzzimmer spielte schon eine wichtige und tragende Rolle. Aber eigentlich geht es um Thornwood House.

  • Wobei ja keine der Frauen jemals längere Zeit oder überhaupt in dem Haus gelebt hat. Aylish hat bei ihrem Vater gelebt und in der unseligen Jarman-Familie.
    Ich bin mir gar nicht sicher, ob Samuel seine Tochter überhaupt offiziell anerkannt hat. Er hat sie wohl nach dem Tod von Aylish in ein Internat geschickt. Andererseits - wie hätte dann Tony überhaupt das Anwesen erben können?
    Je länger ich über dieses Buch nachdenke, desto seltsamer wird alles.

  • Ich fänds nicht schlecht, wenn es denn so passiert, daß sie sich dazu äußert und evtl. etwas aufklärt.
    Daß sie deutsch kann, denke ich jetzt einfach mal, da sie ja eine Zeit in Hamburg gelebt haben soll.

  • Sie hat in den 80ern kurze Zeit in Deutschland gelebt, ob das aber bedeutet, dass sie Deutschkenntnisse hat?
    Es wäre aber schon mal gut zu wissen, ob "Goldmänner" hier mal hineinschauen und vielleicht wir dadurch eine Reaktion erhalten. Wenn man als Verlag großzügig uns Leeexemplare zur Verfügung stellt, sollten sie doch daran interessiert sein, wie das Buch in der Leserunde ankommt und worüber wir diskutieren und nicht nur die abschließende Rezi.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • So, ich hab gestern noch fertiggelesen.


    So ganz klar ist mir ja nicht, wie Clive aus dem versenkten Auto rausgekommen ist, wenn Luella und Tony den See noch beobachtet haben. Und wozu er da später den armen Tramper noch ins Auto gepackt hat, das muss ja ein ziemlicher Aufwand gewesen sein, und dann wird das Auto jahrzehntelang überhaupt nicht gefunden.


    Dass Tony etwas mit dem (vermeintlichen) Tod seines (Stief)Vaters zu tun hatte, nachdem der wiederum Glenda umgebracht hat, weil sie auf das Geheimnis um den Tod von Aylish gekommen ist - das hatte ich mir ja alles schon halbwegs zusammengereimt, also keine ganz großen Überraschungen mehr am Ende.


    Um Luella und Hobe tut es mir leid. Sie hätten nach dem "Tod" von Cleve gemeinsam weggehen können, was hat sie denn noch gehalten? Tony ist weggegangen, Glenda war tot...


    Hat Cleve eigentlich 20 Jahre lang in dieser Hütte gelebt? Warum hat er sich Luella (und/oder Hobe) nicht schon längst geschnappt?


    Und Samuel? Der ist also einfach so gestürzt und dann verhungert, weil niemand vorbeikam und ihm geholfen hat? Das wäre dann also tatsächlich ein Unfall mit Todesfolge und mal kein Mord/Totschlag gewesen?


    Dieser ganze Kampf auf der Lichtung war mir zu langgezogen und zu viel hinundher.


    Insgesamt für mich ein locker runterzulesendes Buch, Lucinda Riley in Australien halt :grin

  • Zitat


    Original von Gronik
    So ganz klar ist mir ja nicht, wie Clive aus dem versenkten Auto rausgekommen ist, wenn Luella und Tony den See noch beobachtet haben. Und wozu er da später den armen Tramper noch ins Auto gepackt hat, das muss ja ein ziemlicher Aufwand gewesen sein, und dann wird das Auto jahrzehntelang überhaupt nicht gefunden. Dass Tony etwas mit dem (vermeintlichen) Tod seines (Stief)Vaters zu tun hatte, nachdem der wiederum Glenda umgebracht hat, weil sie auf das Geheimnis um den Tod von Aylish gekommen ist - das hatte ich mir ja alles schon halbwegs zusammengereimt, also keine ganz großen Überraschungen mehr am Ende. Um Luella und Hobe tut es mir leid. Sie hätten nach dem "Tod" von Cleve gemeinsam weggehen können, was hat sie denn noch gehalten? Tony ist weggegangen, Glenda war tot... Hat Cleve eigentlich 20 Jahre lang in dieser Hütte gelebt? Warum hat er sich Luella (und/oder Hobe) nicht schon längst geschnappt? Und Samuel? Der ist also einfach so gestürzt und dann verhungert, weil niemand vorbeikam und ihm geholfen hat? Das wäre dann also tatsächlich ein Unfall mit Todesfolge und mal kein Mord/Totschlag gewesen?


    Jahaaa, diese ganzen Fragen hat sich wohl jeder gestellt, leider haben wir noch keine befriedigende Antwort gefunden... :grin

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Eine Sache finde ich völlig unglaublich. Luella erzählt, dass Tony Cleve erschossen hat und sie ihn für tot gehalten haben und ihn gemeinsam ans Steuer des Wagens gesetzt und ins Wasser geschoben haben. Ich kann ja eventuell noch glauben, dass Cleve nicht tot war und sich selbst gerettet hat. Wie er aber einen anderen Mann ermordet haben soll und ans Steuer des bereits versunkenen Autos geschafft und auch noch angeschnallt haben soll - das finde ich nicht nachvollziehbar.


    :write
    Das fand ich auch irgendwie so gar nicht nachvollziehbar und ziemlich weit hergeholt.

  • Und vor allem wozu? Wenn das Auto schnell gefunden worden wäre, wäre es sicher aufgefallen, dass da nicht Cleve die Leiche ist.
    Und wenn es nie gefunden worden wäre, wäre es egal, dass da überhaupt einer drin ist.


    Dass es 20 Jahre dauert, konnte er ja nicht wissen...


    Was ich auch nicht verstehe (und womit ich wohl auch nicht die einzige bin), ist, was Tony damit bezweckt hat, seine Ex und vor allem seine Tochter in diesen Ort des Mord und Totschlags zu schicken.
    Wenn er finanziell für sie hätte sorgen wollen, hätte er ja längst verkaufen und ihnen das Geld zukommen lassen können.
    Was hat er sich also davon versprochen, die beiden dahin ziehen zu lassen?

  • Fazit:
    Kann man lesen, muss man aber nicht.


    Irgendwie hat mich diese Buch echt verwirrt. So wenig Personen und irgendwie totales Chaos in meinem Hirn. Eine viel zu sehr konstruierte Geschichte. So nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" Ausufernde Landschafts- und Tierbeschreibungen. Trotz allem habe ich es gerne gelesen, aber über die Rezi muss ich mir echt noch Gedanken machen :gruebel

  • Zitat

    Original von Knoermel
    Fazit:
    Kann man lesen, muss man aber nicht.


    Irgendwie hat mich diese Buch echt verwirrt. So wenig Personen und irgendwie totales Chaos in meinem Hirn. Eine viel zu sehr konstruierte Geschichte. So nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" Ausufernde Landschafts- und Tierbeschreibungen. :gruebel


    das kann ich alles so :write

  • Zitat

    Original von Gronik
    Und vor allem wozu? Wenn das Auto schnell gefunden worden wäre, wäre es sicher aufgefallen, dass da nicht Cleve die Leiche ist.
    Und wenn es nie gefunden worden wäre, wäre es egal, dass da überhaupt einer drin ist. Dass es 20 Jahre dauert, konnte er ja nicht wissen...


    Was ich auch nicht verstehe (und womit ich wohl auch nicht die einzige bin), ist, was Tony damit bezweckt hat, seine Ex und vor allem seine Tochter in diesen Ort des Mord und Totschlags zu schicken.
    Wenn er finanziell für sie hätte sorgen wollen, hätte er ja längst verkaufen und ihnen das Geld zukommen lassen können.
    Was hat er sich also davon versprochen, die beiden dahin ziehen zu lassen?


    Zu deinen im ersten Absatz geschriebenen Fragen/Überlegungen hast du meine vollste Zustimmung!
    Was den zweiten Abschnitt angeht: Für mich war da das letzte Gespräch Audrey-Carol aufklärend: Letztere sagt ja, dass Tony irgendetwas Schmeichelhaftes (hab das Buch gerade nicht zur Hand) über Audrey äußerte, was sie, Carol, bestätigen könne: Dass Audrey das Geheimnis um Glenda und Cleve und Aylish lüften werde. Allerdings wusste Tony da noch nicht, dass der Bösewicht Cleve noch am Leben war. Andernfalls hätte er seine Tochter Bronwyn und ihre neugierige Frau Mama niemals auch nur in desssen Nähe bringen dürfen.
    Aber wisst ihr, was?
    Je mehr ich über dieses Buch (das für mich an Attraktivität von der Leserunde bei WEITEM übertroffen wurde!), nachdenke, desto mehr logische Abgründe scheinen sich aufzutun. Ich glaube, ich möchte gar nicht mehr darüber nachdenken... :pille :bonk :schlaeger :hau :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Je mehr ich über dieses Buch (das für mich an Attraktivität von der Leserunde bei WEITEM übertroffen wurde!), nachdenke, desto mehr logische Abgründe scheinen sich aufzutun. Ich glaube, ich möchte gar nicht mehr darüber nachdenken... :pille :bonk :schlaeger :hau :lache :wave


    Tust Du aber :chen und wir anderen Teilnehmer der Leserunde auch.


    Vielleicht gibt es ja für den nächsten Roman auch wieder eine Leserunde und dann wir können wir alle gemeinsam wieder raten und tüfteln.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Was den zweiten Abschnitt angeht: Für mich war da das letzte Gespräch Audrey-Carol aufklärend: Letztere sagt ja, dass Tony irgendetwas Schmeichelhaftes (hab das Buch gerade nicht zur Hand) über Audrey äußerte, was sie, Carol, bestätigen könne: Dass Audrey das Geheimnis um Glenda und Cleve und Aylish lüften werde. Allerdings wusste Tony da noch nicht, dass der Bösewicht Cleve noch am Leben war. Andernfalls hätte er seine Tochter Bronwyn und ihre neugierige Frau Mama niemals auch nur in desssen Nähe bringen dürfen.


    Naja, selbst wenn er davon ausgegangen ist, dass keine Gefahr für Leib und Leben der beiden droht, finde ich es dennoch ganz schön unverschämt, ihr das Aufklären seiner düsteren Familiengeschichte aufzubürden, nachdem er ihr vorher keinen Pieps über seine Vergangenheit erzählen wollte.
    Aber ok, ich nehm die Erklärung mal so hin, bleibt ja nix übrig :grin