'Das Rosenholzzimmer' - Seiten 442 - Ende

  • Ich bin fast die ganze Woche nicht zum Lesen gekommen und habe heute endlich die letzten 150 Seiten in einem Rutsch gelesen.
    Tja, eigentlich kann ich mir hier jetzt jeden Kommentar sparen, denn ihr habt ja schon alles ausdiskutiert :chen.
    Bis auf das unlogische, viel zu konstruierte Ende hat mir das Buch gefallen. Einem bestimmten Genre kann ich das Buch nicht zuordnen, für mich war es einfach leichte Unterhaltung. Von einem Krimi oder Mystery-Roman würde ich hier nicht sprechen.
    Sympathisch waren mir vor allem Bron und Hobe. Luella fand ich eher unglaubwürdig, nach 20 Jahren zurückgezogenem Leben ging mir ihre "Resozialisierung" zu schnell und unkompliziert.
    Die Tagebücher, Zeitsprünge und Träume, die hier z.T. nicht so gut ankamen, fand ich eigentlich ganz interessant. Bzgl. Fauna und Flora war es mir nur bei den fleischfressenden Pflanzen etwas zu viel des Guten.... :rofl

  • Zitat

    Original von Gucci
    ...
    Noch bemerkenswerter ist fast, dass dieses Grab noch existiert, nach 60 Jahren Ruhezeit. Denn, da ihre Tochter Luella diesen Ort der Trauer nicht benötigt, wird sie dieses sicher nicht veranlasst haben. Anderseits ist Aylish Tochter der Geistlichen und hat daher an hervorgehobener Stelle vielleicht eine Art "Ehrengrabmal". :wow Umso länger ich darüber nachdenke, kann natürlich auch Samuel die Grabstelle von Aylish "wiedergekauft" haben. Keine Ahnung, wie das in Australien gehandhabt wird..


    Ich könnte mir vorstellen, dass dort vor allem in ländlichen Gegenden nicht wie bei uns Friedhofsplätze gekauft werden müssen. Platz gibt es doch genug...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Bei der Debatte über Aylishs Grab fällt mir ein, war mal die Rede von Glendas Grab? Ich kann mich gar nicht erinnern.


    Nee, daran kann ich mich auch nicht erinnern, komisch...

  • Puh, was für eine konstruierte Story.... Und ein Showdown mit mehr Action als ein Thriller. Völlig daneben.
    Nichts dagegen, dass ein vermeintlich Toter überlebt, aber in Cleves Fall war das doch arg an den Haaren herbei gezogen. Aber dazu habt Ihr ja eigentlich schon alles gesagt.


    Und warum genau hatte Audrey nun diese starke Verbindung zu Aylish?


    Nervig fand ich auch diese Einsprengsel aus dem Bio-Lehrbuch. Danke, ich wollte keine Nachhilfestunde zum Thema fleischfressende Pflanzen. :nono In manchen Romanen erfährt man ganz nebenbei viel Wissenswertes, aber hier fand ich es nicht gekonnt eingewoben.


    Die Leserunde mit Euch macht viel Spaß, aber das Buch ist nicht meins....

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Nee, daran kann ich mich auch nicht erinnern, komisch...


    S. 345 - Luella: "Ich gehe nicht auf den Friedhof. Ich besuche weder meine Mutter (Friedhof lutheranische Kirche) noch den presbyterianischen Friedhof, wo meine Tochter liegt. Friedhöfe sind traurige Orte, nicht wahr?"

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Gucci


    S. 345 - Luella: "Ich gehe nicht auf den Friedhof. Ich besuche weder meine Mutter (Friedhof lutheranische Kirche) noch den presbyterianischen Friedhof, wo meine Tochter liegt. Friedhöfe sind traurige Orte, nicht wahr?"


    Ach so... na dann.

  • Zitat

    Und warum genau hatte Audrey nun diese starke Verbindung zu Aylish?


    Ich denke, dass die Bindung eher zu Samuel bestand. Aber egal, auch ich hätte mir eine plauible Erklärung für diese Visionen gewünscht. Und nicht einfach den Umstand, dass sie sich im Rosenholzzimer hinlegt und ihre Visionen, Albträume oder was sonst bekommt.

  • Eines muss man der Autorin lassen: sie blieb sich und ihrer Linie (falls es denn eine gibt) bis zum Schluss treu. ;-)


    Auch das Ende des Buches wirkt konsturiert und um es mit maikaefers Worten zu sagen: "zusammen geschustert". Dass Cleve der grosse Böse war, konnte man zwar schon erahnen - aber die ganzen Umstände wirken sehr unrealistisch und die Auflösung glänzt mit vielen Lücken.


    Anne Romer konnte die Erwartungen, die die Kurzbeschreibung und die Aufmachung des Buches in mir weckten, leider nicht erfüllen. Die Grundidee selber finde ich sehr spannend und man hätte soviel daraus machen können. Stattdessen hat die Autorin versucht viel zu viel in ihren Roman hineinzupacken - ein grosses Familiendrama gespickt mit Love-and-Landscape-Elementen, gewürzt mit einer Prise Mystery, aufgefüllt mit einer Kriminalgeschichte und als Kirsche oben auf der Torte die Liebesgeschichte zwischen Audrey und Danny. Es klingt eigentlich nach einem sehr gewagten und interessanten Rezept - aber möglicherweise ist das Mischungsverhältnis durcheinander geraten... :gruebel


    Bevor ich aber meinen Leseeindruck definitiv formuliere, lasse ich die Geschichte noch etwas sacken. Es ist ja nicht so, dass ich überhaupt nicht unterhalten wurde. ;-)

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Ich denke, dass die Bindung eher zu Samuel bestand. Aber egal, auch ich hätte mir eine plauible Erklärung für diese Visionen gewünscht. Und nicht einfach den Umstand, dass sie sich im Rosenholzzimer hinlegt und ihre Visionen, Albträume oder was sonst bekommt.


    Für mich war hier der Ansatz sehr reizvoll und ich ich hätte mir hiervon mehr gewünscht. Ich meine damit nicht, dass ich mir mehr Visionen gewünscht hätte, aber dass diese Visionen schlussendlich in die Geschichte mehr eingebunden worden wären und nicht nur als zusätzliches Stilelement eingeworfen wurden.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Hm, der Titel "Thornwood House" hört sich aber auch nicht schlechter an, als "Das Rosenholzzimmer", oder? Und zusammen mit dem Cover hätte es auch gepasst. Und als "Geheimnisträger" taugte ja nun das Rosenholzzimmer auch nicht.


    Mir persönlich hätte "Thornwood House" auch viel besser gefallen, das das Rosenholzzimmer keine wirklich tragende Rolle gespielt hat.


  • Vielen Dank für den Hinweis! :wave


    Diese Kurzbeschreibung klingt interessant - aber das hatte diejenige vom "Rosenholzzimmer" auch schon... ;-) Ich könnte mir aber schon vorstellen, der Autorin nochmals eine Chance zu geben.

  • Der Schluss setzt in Sachen Unglaubwürdigkeit Maßstäbe. Tony verklappt seinen Totgeglaubten Fast-Vater im Auto in einem Stausee, wartet, bis was blubbert und lebt Fortan in dem Glauben ein Mörder zu sein. Ein Umstand, der den sensiblen Künstler daraufhin glauben lässt ebenfalls ein Scheißkerl zu sein, woraufhin er sich von seiner Tochter abwendet. Sein Opfer, ein brutaler Schlächter, schafft es ganz ohne Blubbern, schwerverletzt an Land zu robben, meuchelt einen drogensüchtigen Wanderer, schwimmt zurück zum Autowrack, um den Unbekannten aus unbekannten Gründen dort einzulagern und anzuschnallen. Nach einer erstaunlichen raschen Heilung kehr Cleve an Land zurück, um Jahrzehntelang in den australischen Untergrund zu gehen, wo er völlig unbemerkt von Polizei, ehemaligen Bekannten und Verwandten ein koboldartiges Leben, als Stinktier von Anna Romers Gnaden führt.


    Das Ende des Romans ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, dieser Indiana Jones Kampf am Rande der Schlucht, junge Frau gegen Grei, inklusive Cleves Auferstehung von den Toten, nachdem er in den Abgrund gerissen wurde. Ich will da jetzt nicht weiter ins Detail gehen, aber Anna Romer beschreibt die Pflanzenwelt besser, als ihr Romanpersonal. Samuel, Tony und Luella bleiben reine Staffage und Stichwortgeber. Alpträume werden wahr. Stumme lernen dank der Liebe sprechen. Mir ist da zu viel Unausgegorenes. Die Geschichte hätte deutlich mehr Feinschliff vertragen, auch von Seiten des Lektorats. Auf der anderen Seite finde ich den Roman sprachlich überfrachtet. Anna Romer geht dann ins Detail, wenn es überflüssig ist und rast durch den Roman, wenn sie der Sache Tiefe geben müsste. Für mich haut das Buch einfach nicht hin. Schade!

  • Zitat

    Original von Ayasha


    Für mich war hier der Ansatz sehr reizvoll und ich ich hätte mir hiervon mehr gewünscht. Ich meine damit nicht, dass ich mir mehr Visionen gewünscht hätte, aber dass diese Visionen schlussendlich in die Geschichte mehr eingebunden worden wären und nicht nur als zusätzliches Stilelement eingeworfen wurden.


    Grundsätzlich fand ich diese Visionen nicht schlecht, aber ich hätte mir eine, wie auch immer geartete Erklärung dafür gewünscht. Und sei es nur die, dass Audrey über was weiss ich wie viele Ecken mit Samuel verwandt gewesen wäre. Das hätte dann wenigstens auch noch erklärt, warum er ihr auf dem alten Foto so bekannt vorkam.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Hätte ja auch sein können, dass das Rosenholzzimmer von irgendwelchen psychedelisch wirkenden Pilzen befallen ist.....das ist meine Lieblingstheorie...


    :rofl Auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen...
    Das Buch lässt uns aber irgendwie nicht los.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Das Buch lässt uns aber irgendwie nicht los.


    Das liegt aber wohl nur an der Leserunde. :wow


    Hätte jeder dieses Buch für sich allein im stillen Kämmerchen gelesen, wären diese Gedankengänge wohl nicht enstanden.

  • Zitat

    Original von Oleander


    Das liegt aber wohl nur an der Leserunde. :wow


    Hätte jeder dieses Buch für sich allein im stillen Kämmerchen gelesen, wären diese Gedankengänge wohl nicht enstanden.


    Das schätze ich auch! Das war erst meine 4. LR die ich hier mit gemacht habe, aber bisher die, die mir am meisten Spaß gemacht hat. :-]