Titel: Politikerkind. Wenn der Kanzler zweimal klingelt
Autorin: Sarah Seiters
Verlag: Ullstein
Erschienen: Juli 2014
Seitenzahl: 287
ISBN-10: 3548375081
ISBN-13: 978-3548375083
Preis: 8.99 EUR
Man mag es kaum glauben: Aber ich habe durchgehalten. Ich habe dieses Buch zur Gänze gelesen. Und um diese Leistung zu vollbringen, bedarf es schon gewisser masochistischer Gene.
Sarah Seiters wurde 1981 im emsländischen Papenburg geboren und wuchs dort im Wahlkreis ihres Vaters, des ehemaligen Bundesinnenministers Rudolf Seiters, auf. Heute lebt sie in München und arbeitet als Journalistin.
Dieses Buch hat keinerlei Tiefgang. Es ist vielmehr das Geplapper eines total verwöhnten und egoistischen Politiker-Görs, das total auf den Vater fixiert ist. Da ist nichts witzig oder auch nur annähernd lustig – und wenn es so etwas gebe, dann ist dieses Buch selbst schon eine Nervensäge.
Sarah Seiters hatte wohl an sich den Anspruch gelegt möglichst humorvoll über ihr Lebens als Tochter eines bekannten Politikers zu schreiben. Das ist aber völlig in die Hose gegangen. Das ist Buch ist nicht witzig, es wirkt einfach nur wie gewollt und nicht gekonnt.
Geplapper eines kleinen Mädchens – geschrieben als erwachsene Frau.
Ein Buch, auf das die Welt sicher hätte sehr gut verzichten können.
Es ist aber auch das Buch eines vorlauten und auf sich selbst fixierten Kindes, dem offensichtlich mal ordentlich einer „hinter die Löffel“ gefehlt hat. Auch Kinder im Alter von acht Jahren wissen schon wann sie einfach mal den Mund halten müssen. Egal was der Vater von Beruf ist oder wer der Vater überhaupt ist. Das Leben ist einfach nicht nur ein Fun-Spielplatz und die Beamten des Personenschutzes sind ganz sicher zum Bespaßen eines verwöhnten Kindes da.
Das Buch nervt, insofern wundert mich wirklich das ich durchgehalten haben. Wobei ich schon beim Lesen überlegt habe – wann, in welcher Höhe und wo kann man Schmerzensgeldforderungen geltend machen.
Für mich blieb auch die Frage nach der Zielgruppe.
Wurde das Buch für den politisch interessierten Menschen geschrieben? Mitnichten!
Wurde das Buch für die Frauen geschrieben, die sich täglich irgendwelche dümmlichen Promisendungen reinziehen? Wahrscheinlich trifft es das.
Wenn man selbst ein langweiliges Leben führt – dann schaut man eben gern anderen Menschen (die prominent sind oder sich dafür halten) voyeuristisch beim leben zu.
Und wen wird es wundern: Dieses Buch wurde mir von einer Kollegin empfohlen („Sie lesen doch gern politische Sachen.“), deren Leben eben in erster Linie daraus besteht, andere für sich leben zu lassen, das eigene Leben aber völlig als Nebensächlichkeit anzusehen.
1 Eulenpunkt für ein Machwerk aus der Feder einer fürchterlichen Egozentrikerin. Mancher Vater ist eben mit einer solchen Brut gestraft.