'River' - Seiten 098 - 199

  • Zitat

    Original von Clare


    Schade Rosha, aber ich kann dich verstehen. Und um sich durch ein Buch zu quälen, das man nicht mag, gibt es zu viele gute Bücher, die auf einen warten. :wave


    :write


    Rosha, auch ich kann das gut nachvollziehen! :knuddel1

  • Zitat

    Original von Tempe
    Mir kam es so vor, als ob Nettie in der Hochzeitsnacht vor allem enttäuscht war. Ich denke, sie hat viel mehr vom Sex erwartet und dann hat sich ihr Mann nicht mal dabei ausgezogen. Und weil sich diese Enttäuschung mit jedem Akt wiederholt, läßt es sie so ruhelos werden. Sie liebt ihren Mann, aber dieser wichtige Aspekt fehlt ihr zu sehr. Und vielleicht holt sie sich bei River noch, was ihr fehlt :gruebel


    Ich kann mir gut vorstellen, dass Nettie in der Hinsicht enttäuscht war und so kann ein Typ wie River schon so manche Sehnsucht in einer Frau wecken.

  • Zitat

    Original von Clare
    Das eine schließt das Andere doch ncht aus. Ich denke schon, dass er sie liebt, eben so, wie er in seiner Art dazu fähig ist. Über Sex wurde damals nicht gesprochen. Nettie merkt ja auch an, dass es sogar immer im Dunkeln geschah. Mit Sicherheit hat sie nie darüber gesprochen, was er hätte anders machen können. Uns so blieben diese beiden Ebenen iher Ehe strikt getrennt: ihre Liebe am Tag und das Schweigen in den Nächten.


    Dass er sie liebt, glaube ich schon, na klar.


    Für mich passte aber einfach nicht zusammen, dass er am Tage offen (auch vor den Kindern) Zärtlichkeiten vergab, um im Gegensatz dazu angezogen im Dunklen seine Ehepflichten zu erfüllen. Denn etwas anderes war es für ihn anscheinend nicht. Für sie aber schon.
    Womit wir dann irgendwann wieder im Rosengarten landen.


    Ich weiß, dass auch noch zu diesen Zeiten nicht über Sex gesprochen wurde und Ehefrauen vor ihren Männern wie Huren dastanden, wenn sie sich mal nackig gemacht haben und mehr wollten. Dazu hat Gus es vorsichtshalber gar nicht erst kommen lassen und so konnte sie seine "Heilige" bleiben. Schlimm.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Rosha
    ...


    Einerseits heißt es, dass der Vater absolut gegen die Kriegsflüchtlinge ist, aber dann ist er handzahm, als River auftaucht und lässt sich sehr schnell von ihm vereinnahmen. Irgendwie kann ich das nicht so recht glauben. Das meine ich damit, dass auch er (vielleicht nicht wie ein Heiliger) aber doch sehr "nett" dargestellt wird. ...


    Der Vater versteht River erst in dem Moment, als er erfährt, dass sowohl sein Vater als auch der Onkel im Krieg gefallen sind.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Rosha, manchmal passen Buch und Leser einfach nicht zusammen.


    Allerdings finde ich, dass Natalie einige Probleme schon anspricht. Es ist aber für die Familie typisch, dass keiner drüber spricht und die Dinge einfach geschehen lässt. Und Natalie sieht die Welt durch eine rosarote Brille - solange der angebetete große Bruder für sie da ist.


    :write
    Das bringt schon der Blick durch die kindliche Brille mit sich. Erstaunlich fand ich, dass sie die pädophilen Anwandlungen des einen Vaters deuten konnte. Selbstverständlich wurde darüber nicht gesprochen und wird es auch heute noch viel zu selten.


    Andeutungen, dass in der Ehe etwas nicht stimmt, finden sich schon im ersten Abschnitt. Da schildert Natalie, dass die Eltern nur in der Öffentlichkeit zärtlich zueinander waren.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zunächst einmal "danke" für die nette Negrüßung im letzten Abschnitt! :knuddel1
    Ich finde übrigens auch, dass es sich momentan etwas "zieht", aber als Schnellleserin stört mich das nicht weiter.
    Den Normann Morisson hat es übrigens laut Google wirklich gegeben.
    Bei Boyer und evtl. River halte ich zumindest eine latente Homosexualität oder wenigstens Bisexualität für nicht ausgeschlossen. Was die Ehe der Eltern hingegen angeht, glaube ich schon, dass sie einander lieben. Aber es könnte doch sein, dass das den sozialen Unterschied nicht wettmacht. Dass er sich immer noch etwas unterlegen fühlt, unsicher ist im Innern. Ich denke da an die Szene mit dem Bildkauf, als Natalie bewusst wird, dass ihr Vater Analphabet ist. (ha, ein 10 Pfennig-Wort!*g*) Die Mütter der vorherigen Generation verwirren mich etwas, ich finde da eine zuviel. Aber da ich noch Rosenholzzimmer-geschädigt bin, ist mir das jetzt wurscht. :lache :wave


    EDIT wundert sich noch über diese merkwürdige "Diät", alle Speisen zunächst in Essig zu tunken. :wow :yikes

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Regenfisch, Kinder haben ein gutes Gefühl für Stimmungen und meist auch für passende oder eben unpassende Nähe.


    Warum Gus zwar tagsüber zärtlich sein konnte, aber mit Erotik und sexuellen Gefühlen seiner Frau nicht klarkommt - darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass er katholisch erzogen ist.


    maikäfer - eine Mutter zuviel? Es soll ja vorkommen, dass zwei Väter infrage kommen.... :chen

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Regenfisch, Kinder haben ein gutes Gefühl für Stimmungen und meist auch für passende oder eben unpassende Nähe.
    ...


    Gut, dass sie da auf ihre Wahrnehmung vertraut.


    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen


    Warum Gus zwar tagsüber zärtlich sein konnte, aber mit Erotik und sexuellen Gefühlen seiner Frau nicht klarkommt - darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass er katholisch erzogen ist.
    ...


    Das denke ich auch, dass das viel mit der Erziehung zu tun hat. Naja, und die Tiere auf dem Bauernhof sind auch kein besonders einfühlsamen Vorbilder.... :lache
    Ich glaube nicht, dass die beiden jemals über ihre sexuellen Wünsche gesprochen haben.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin