Der Mietmaler - Feridun Zaimoglu

  • Eine Liebesgeschichte


    Gebundene Ausgabe: 136 Seiten
    Verlag: LangenMüller


    Kurzbeschreibung:
    Sonja tobt. Und kurz darauf verschwindet sie. Zurück bleibt der Maler, der die Frauen liebt, die »mit ihren frisch gecremten glänzenden Gesichtern«. Der, wenn er eine Frau sieht, sofort zum Zeichenblock greifen und sie porträtieren muss. Er ist ein einsamer Tagträumer, melancholisch verweht, ein Sonderling, den im Viertel alle kennen. Inmitten der Trennungskrise erreicht ihn der Auftrag, eine Frau aus der nahen Stadt zu malen, das Honorar ist fürstlich. Er klingelt, überreicht Mozartkugeln, zeigt ihr seine Mappe mit Zeichnungen von Frauen. Edouard und Nora, Maler und Modell, Mann und Frau, das Spiel beginnt.


    Feridun Zaimoglu, der seit vielen Jahren selber malt, nimmt die Leser mit in seine Bilderwelten voll abgründiger Farbenpracht. Seine poetisch-dramatische Skizze einer Liebe erzählt von wildem Seelenschmerz und von den Möglichkeiten, sich das Glück zu ermalen.


    Über den Autor:
    Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit 35 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das Zeit-Magazin und schreibt für die Welt, die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und die FAZ. 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2004 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Im Jahr 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Im selben Jahr erhielt er den Hugo-Ball-Preis und 2007 den Grimmelshausen-Preis, 2008 den Corine-Preis für seinen letzten Roman "Liebesbrand" und 2010 den Jakob-Wassermann-Literaturpreis.


    Mein Eindruck:
    Der Mitmaler ist ein kurzer Roman im typischen Zaimoglu-Stil, wie man ihn aus Liebesbrand oder Ruß kennt. Leicht rätselhaft, sprachlich ungewöhnlich gemacht.
    Die Sprache ist aber auch, die das Buch umstritten sein lässt. Wenn jemand moniert, die Sprache wäre gestelzt, kann man das nicht wegdiskutieren, aber immerhin hat Zaimoglu einen Stil.
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    Nachdem sich seine neurotische Freundin Sonja von ihm getrennt hat, nimmt der Maler Edouard einen Auftrag bei einer ganz besonderen Frau an. Sie ist Witwe mit Tochter, Mitte 50, reich und intelligent. Das ist für ihn eine Art Neuanfang. Sein Talent als Maler ist in Frage gestellt. Nora könnte eine Art Mäzenin für ihn sein. Oder sogar noch mehr?


    Feridun Zaimoglu schildert die emotionalen Gemütszustände der zeitgenössischen Menschen der Großstadt.


    Wenig Seiten, große Schrift, fast schon eher Novelle als Roman.
    Hinzu kommen achtzehn Bilder, alles Frauenportraits, die Feridun Zaimoglu gemalt hat.
    Ich werte das so, dass diese Bilder die Gemälde der Hauptfigur sein soll. So ganz weiß ich nicht, was ich mit diesen Gemälden anfangen soll und ein wenig geht es mir auch mit dem Buch so.


    Dennoch hat mich der Roman für ein paar Stunden gut abgelenkt und ich sehe ihn positiv. 7 gute Punkte von mir!