'Harzblut' - Seiten 001 - 103

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  • Zuerst einmal ein herzliches Willkommen zur Harzblut-Leserunde! Ich freue mich, dass Euch das Buch interessiert und bin schon sehr gespannt auf Eure Beiträge!


    Für die, die es interessiert, oder sozusagen als Einstimmung :-) , möchte ich als erstes einfach mal erzählen, wie ich überhaupt auf die Idee zu diesem Roman gekommen bin. In diesem Fall kam das Thema nämlich auf einem ganz banalen Weg zu mir: Ich sah eine Dokumentation im Fernsehen. Sie hieß „Woher die Zwerge kommen“ und handelte von kleinwüchsigen Südländern, die im Auftrag Venedigs in Deutschland Erze stehlen und auch vor Mord nicht zurückschreckten. Das klang großartig, Zwerge, Diebe, Mörder! Der richtige Stoff für einen Roman ... Während der Recherche musste ich allerdings feststellen, dass man nicht alles glauben darf, was man im Fernsehen hört und sieht.
    Immerhin fand ich die Venezianer-Sagen. Darin stieß ich auf allerlei Interessantes, nur leider auf keine Zwerge. Doch dass geheimnisvolle Schatzsucher aus südlichen Landen, unter anderem Venedig, in Deutschland unterwegs waren, um Erze zu stehlen, das bestätigten auch die Sagen. Und diesen Schatzsuchern wurden Zauberkräfte zu gesprochen: Sie konnten mit ihrem Bergspiegel in Berge sehen, sie konnten Blumen in Gold verwandeln, sie konnten Einheimische nach Venedig und wieder zurück zaubern.
    Das war zwar eine andere Geschichte als gedacht, aber ich fand sie auch nicht schlecht.
    Wie immer bei Legenden haben auch die Venezianer-Sagen einen wahren Kern. Mittlerweile besteht kein Zweifel mehr daran, dass solche Erzsucher tatsächlich in Deutschland unterwegs waren. Überall wo Erze zu finden sind, in den Alpen, im Schwarzwald, im Erzgebirge und im Harz, haben sie Spuren hinterlassen. Weil ich aus Niedersachsen komme und den Harz gut kenne, wählte ich ihn als Schauplatz meines Romans.
    Und auch dort gibt es noch Zeugnisse der Venediger, wie die Venezianer im Harz genannt wurden: Gravierte Steine, die den Südländern den Weg zu ihren Erzen wiesen. Ein eindrucksvolles Beispiel eines sogenannten Venediger-Steins ist der Mönchsstein bei Schierke im Harz.
    Bei der Lektüre der Sagen und Berichte über die südländischen Erzdiebe fragte ich mich die ganze Zeit, was wohl tatsächlich geschehen sein könnte, damit es zu einer solchen sagenhaften Ausschmückung kam – und welche Rolle Zwerge dabei spielen.
    Harzblut ist die Antwort auf diese Fragen.

  • Hm... dann mache ich mal den Anfang (zumindest hat zu Beginn meiner Schreiberei außer Ilka Stiltz noch niemand geschrieben).
    Da stürzen ja eine ganze Menge Personen auf einen ein, manche dann auch noch mal mit deutschem und mal mit italienischem Namen (Luca, Lucas).
    Das Buch enthält einen ziemlich umfangreichen Informationsteil am Ende, allerdings habe ich leider weder ein Personenverzeichnis noch Karten gefunden.
    Aber ich denke, bisher habe ich alle noch so einigermaßen "im Griff". Ich mag halt Personenregister gern, vor allem, wenn man erkennen kann, welche der Personen tatsächlich gelebt haben und welche der Phantasie der Autorin entsprungen sind. Karten der Harzgegend und der venezianischen Palazzi wären schön, allerdings hab ich sie bisher auch nicht direkt vermisst.
    Das Cover hätte mich, kaufte ich nach Cover, wohl eher nicht zum Kauf veranlassen können. Weder farblich noch vom Motiv her. Ich bin mir nicht darüber im klaren, ob da eine männliche oder weibliche Figur abgebildet ist und die "Klunkern" sind mir persönlich zu auffallend. Aber das ist Geschmackssache und gewiss auch zeit- und modebezogen.
    Die Erzählung wechselt - mir manchmal ein wenig zu schnell und mitten in einer Szene - zwischen dem Harz und Venedig.
    Auf S. 6 reklamiert mein Bauchgefühl, es müsse nicht "...sollte die Leiche den Bürgern das Fürchten lehren", sondern "die Bürger", auf S. 9 plädiert es für "Neuestem" statt "Neustem".
    Die Handlung selbst scheint sich interessant zu gestalten, ich hab auch schon einige sympathische und einige unsympathische und einige mit Fragezeichen (die Zwergin Lina) Personen ausfindig machen können.
    :wave
    Achja: Danke für die nette Begrüßung! :anbet

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • In den ersten Abschnitt bin ich schwer reingekommen, mag sein das es an mir lag weil ich ständig mit den Gedanken abgeschweift bin, aber die verschiedenen Personen in Venedig (Massimo, Frederico, Pertuzzi) und in welchem Verhältnis sie zu einander stehen musste ich erstmal auseinander dividiert bekommen. Nach längerem Lesen war es dann klar. Hauptsächlich werden die verschiedenen Personen die wohl für die Handlung wichtig sind vorgestellt deshalb wird auch zwischen dem Harz und Venedig hin und her gesprungen.
    Frederico reist des Öfteren in den Harz um Erze zu finden die für das berühmte Muranoglas benötigt werden. Dort wohnt er dann immer bei den Gastleuten Anna und Paul Barth. Mit Ihnen hat sich wohl eine Freundschaft über die Jahre entwickelt. Auf jeden Fall hat Frederico dessen Sohn Lukas vor 10 Jahren mit nach Venedig genommen um ihn in seiner Familie als Kaufmann ausbilden zu lassen. Das ist nun 10 Jahre her.
    Paul ist verschwunden und Anna sucht ich nun schon einige Monate verzweifelt. Es gibt keine Lebenszeichen von ihm.
    Dann gibt es da noch Lina, eine kleinwüchsige Frau die im Auftrag von Pertuzzi durch alle Heeren Länder reist um für ihn zu spionieren.


    Wenn man sich einmal eingelesen hat mag man nicht mehr aufhören. :-)

  • Ich dachte eigentlich ich wäre mit dem ersten Abschnitt durch, aber Maikaefers grammatikalischer Einwand löste bei mir eine Suche auf, da mir da auch 2 Sätze in Erinnerung waren. Gefunden habe ich sie nicht allerdings hab ich gemerkt, dass ich den Abschnitt mit diesem Memmo oder Mimmi, überschlagen hatte.


    Aber ich muss Maikaefer recht geben manche Sätze klingen etwas schwerfällig.


    In die Geschichte kommt man schon gut rein, wenn man erstmal eine Verbindung zwischen den einzelen Personen herstellen kann, da wäre ein Personenregister wirklich sehr hilfreich.


    Der verschwundene paul macht mit allerdings Kummer, wo soll der denn abgeblieben sein, ist es nun der im Verließ?? Annas Reaktion blieb da sehr geheimnisvoll.


    Federico ist jetzt schon eine tragische Figur, die ausfressen muss, was andere, also die Familie, ihm eingebrockt haben. Genauso trifft es dann Luca, seinen und Annas Sohn. Was dieser jedoch nciht weiß, er denkt ja Paul wäre sein Vater.
    Lina ist mir eigentlich sympathisch, weil sie zwar für Pertuzzi schnüffelt jedoch glaube ich, dass sie noch sehr hilfreich wird in der Intrige, während Barbarini, der angebliche Freund dem man vertrauen kann, sicher kein Unschuldslamm ist.


    Na und dieses Früchtchen Mimmo oder so, dass sich Luca da zurückhält :peitsch geht garnicht. Und man sieht ja was er davon hat.



  • Du meinst wohl eher "ausbaden" was andere "ausgefressen" haben.


    Ja inder Hinsicht ist Frederico wohl der ständige Retter der Familie Manzoni. Uns sein Neffe Mimmo nicht ohne. Den möchte man wohl besser nicht zum Feind haben. Ich glaube Luca hat das Gefühl die an ihn gestellten Aufgaben zu 200% erfüllen zu müssen damit er keinen Ärger bekommt. Ich denke ihm macht die Arbeit auch Spaß wobei Mimmo eher in den Tag herein lebt und mit der Art von Mimmo nicht klar kommt. Obwohl ich nicht gelesen habe das irgendeiner der Familie es ihm ständig vorhält; er also gar keinen Grund hat sich Luca gegenüber so zu benehmen.


  • Nun ja, kann man so oder so sehen, wenn man was eingebrockt bekommt, muss es doch eher ausfressen heißen, denn in Brocken sollte man eher nicht baden ;-) aber ich lasse mich gerne überzeugen,


    Mimmo ist wohl eher aus Langeweile bösartig geworden, eben weil ihm niemend etwas abverlangt und Luca von Natur aus fleißig und begabt ist. Das fordet ihn zu bösen Taten geradezu heraus.


    Dass der Rat der Zehn mit solcherlei Anschuldigungen Geschäfte macht, nun ja, verstehe ich nciht aber von nix kommt nix und die Raffgier ist allerorten.

  • Zitat

    Original von Findus
    Nochmal ich , Lexikon der Redensarten, sagt auslöffeln ist richtig, also einbrocken - auslöffeln :grin na gut, kommt dem fressen sehr nahe :lache


    Ja, in der Variation kenne ich es auch. :grin
    Ich habe auch eher ein Problem mit dem Wort "Ausfressen". Für mich bedeutet es man hat was blödes Angestellt.


    Wenn wir schon beim "fressen" bleiben wollen können wir uns ja vielleicht aufs "auffressen" einigen :lache ;) ;-)

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt, bis jetzt: Federico, Anna, Luca, Lina, Federico, aber es gibt schon erste Eindrücke zu kommentieren.


    Mir geht es auch so, dass ich mich langsam in die Geschichte hineingelesen habe. Die Atmosphäre Venedigs ist stimmungsvoll eingefangen, für mich einen Tick zu ausführlich. Federico steckt mitten im intriganten Venedig, dominiert vom Rat der Zehn, und möchte sich davon lösen. Wegen der Spekulationsfreude seines Bruders drohen diese Pläne zu scheitern. Bin gespannt wie er damit umgehen wird.


    Es bleibt zunächst so, in jedem Kapitel aufs Neue viel Information zu den Personen und ihrer Umgebung. Komplizierte Zusammenhänge in den Beziehungen zwischen den Protagonisten werden angedeutet. Dadurch habe ich keinen schnellen Zugang bekommen und meine Sympathien noch nicht verteilen können. Das wird sich bestimmt mit der Zeit noch ändern.


    Luca scheint der Sohn von Anna und Federico zu sein und keiner außer Anna weiß davon :gruebel. Er fühlt sich wohl in Venedig, wäre da nicht Mimmo. Der läuft bei mir bis jetzt unter dem Titel "personifiziertes Klischee". Sein Auftritt auf S. 42 war mir zu dick aufgetragen.


    Lina finde ich bisher am spannendsten, wahrscheinlich weil sie eine so ungewöhnliche Figur ist - spionierende Zwergin im Dienste des zwielichtigen Pertuzzi :-).

  • Zitat

    Original von bauerngarten


    Ja, in der Variation kenne ich es auch. :grin
    Ich habe auch eher ein Problem mit dem Wort "Ausfressen". Für mich bedeutet es man hat was blödes Angestellt.


    Wenn wir schon beim "fressen" bleiben wollen können wir uns ja vielleicht aufs "auffressen" einigen :lache ;) ;-)


    :learn :fingerhoch Ich ändere das aber nciht, sonst haben die andern posts keinen Sinn mehr.

  • Soso, Findus und Bauerngarten haben jetzt die Weisheit mit Löffeln ... verzehrt
    :lache
    Ich :write bei Lumos:
    "Die Atmosphäre Venedigs ist stimmungsvoll eingefangen, für mich einen Tick zu ausführlich."
    Der "Frederico" ist übrigens ein "Federico", soll aber wohl trotzdem ein "Friedrich" sein.
    Dass er der Vater von Luca(s) sein soll, wird ja heftig angedeutet, ist aber nicht eindeutig gesagt worden.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Soso, Findus und Bauerngarten haben jetzt die Weisheit mit Löffeln ... verzehrt
    :lache
    Ich :write bei Lumos:
    "Die Atmosphäre Venedigs ist stimmungsvoll eingefangen, für mich einen Tick zu ausführlich."


    Dass er der Vater von Luca(s) sein soll, wird ja heftig angedeutet, ist aber nicht eindeutig gesagt worden.


    Man kann es nur vermuten, Anna sagt nix aber Fderico glaubt es wohl.


    Wenn ich die Beschreibungen oder die Atmospäre mit Charlotte Thomas' Venedig vergleiche hinkt das schon stark hinterher.


    In den weiteren Abschnitten gibt es etliche zähe, überlange Beschreibungen aber da ist nur mein Gefühl.

  • Zitat

    Original von Findus
    Wenn ich die Beschreibungen oder die Atmospäre mit Charlotte Thomas' Venedig vergleiche hinkt das schon stark hinterher.


    In den weiteren Abschnitten gibt es etliche zähe, überlange Beschreibungen aber da ist nur mein Gefühl.


    Welches hinkt deiner Meinung nach hinterher? Dieses hier oder das von Charlotte Thomas?
    (Bei Hitze bin ich besonders begriffsstutzig, sorry)
    Auch ich finde manche Beschreibungen - nicht nur in Venedig - etwas lang und zu zäh, aber andere sehen das bestimmt anders; es ist sicher schwer, da eine Entscheidung zu treffen.
    :wave
    EDIT meint:
    "...Fderico glaubt es wohl"
    Jetzt hast du dem armen Federico ein E geklaut! Silke hätte ihn vielleicht einfach "Paulchen" bzw. "Paolo" nennen sollen, fürchte ich :lache :lache.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Zitat

    Original von Findus
    Wenn ich die Beschreibungen oder die Atmospäre mit Charlotte Thomas' Venedig vergleiche hinkt das schon stark hinterher.


    Wenn du damit andeuten willst, daß sich die Bücher von Charlotte Thomas "geschmeidiger" lesen, dann bin ich mit dir einer Meinung :write

  • Aber nun zum 1. Abschnitt


    Ich habe mir Stichpunkte gemacht, vor allem die Namen und ihre Schauplätze notiert, damit ich erst mal einen Überblick bekomme


    Auf den ersten Blick total unsympathisch sind natürlich Pertuzzi und Mimmo - da dürften wir einer Meinung sein und das war der Autorin auch klar :-)


    Anna vermißt ihren Paul und sucht ihn auch, aaaaber ihr Freundschafts-Verhältnis zu Federico kann ich noch nicht einschätzen. Vielleicht will uns die Autorin hier auch auf eine falsche Fährte lenken, indem wir erst mal argwöhnisch das Verhältnis Luca/Federico betrachten sollen :gruebel


    Federico, tja er soll anscheinend immer der große Retter sein und ich denke irgendwann überfordert ihn das :gruebel


    Luca, für mich ein aufgewecktes, cleveres Kerlchen, aber einfach zu gutmütig. Ich hätte erst mal das Geld, das Mimmo aus der Kasse des Vaters genommen hat, nicht zurückgelegt und in der Kneipe, die Anschuldigen von Mimmo (unterstützt von seinen zweideutigen Freunden) auch nicht auf mir sitzen lassen. Er hat sogar seinen Freund Sandro vertröstet, das geht gar nicht :schlaeger


    Die Zwergin Angelina, auf ihr ruhen im Moment meine großen Hoffnungen. Sie hat den eindeutigen Brief eingesteckt und wird schon noch dahinterkommen, was es damit auf sich hat. Ansonsten denke ich, daß sie Pertuzzi nicht alles auf die Nase binden wird. Sie wird glaube ich zu den GUTEN gehören


    Massimo, bei ihm habe ich meine Zweifel, ob er wirklich ein Freund bis zum Ende bleiben wird :gruebel


    Anfangs habe ich etwas gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, aber jetzt flutscht es - ich gehe mal wieder zurück, jetzt geht es auf zum 2. Abschnitt :lesend