Der Sommer der Freiheit - Heidi Rehn

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Selma, die Tochter eines angesehenen Zeitungsverlegers, fährt mit ihrer Familie wie jedes Jahr in die Sommerfrische nach Baden-Baden. Man genießt das elegante Ambiente, die Konzerte und Bälle. Selma hat gerade – zum Entsetzen der Mutter! – das Autofahren gelernt und wartet ungeduldig auf die Ankunft ihres Verlobten Gero. Da lernt sie bei einem Ausflug ins nahe gelegene Elsass den französischen Fotografen Robert kennen – und verliebt sich unsterblich in ihn.
    Doch wir schreiben das Jahr 1913, und bald wird der Geliebte zu den Feinden zählen …


    Atmosphärisch, sinnlich, dramatisch –
    Heidi Rehn beschwört eine unter gegangene Welt herauf.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Geboren und aufgewachsen im romantischen Mittelrheintal entdeckte Heidi Rehn schon früh ihre Leidenschaft für Geschichte und Geschichten. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte arbeitete sie zunächst als Journalistin, bevor im Jahr 2000 ihr erster Roman erschien. Seither hat sie das Schreiben nicht mehr losgelassen. Sie lebt und arbeitet in München, reist jedoch leidenschaftlich gern zu den Schauplätzen ihrer Bücher. Ihr Roman "Die Liebe der Baumeisterin" wurde soeben mit dem "GOLDENEN HOMER" 2014 ausgezeichnet. Mit ihrem im Juli 2014 erscheinenden Titel "Der Sommer der Freiheit" vollzieht sie den Sprung aus der Frühen Neuzeit in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, als der Große Krieg die Welt aus den Angeln hob und danach nichts mehr war, wie es einst gewesen ist.


    meine Meinung
    Sommer 1913: Selma, eine Tochter aus gutem Hause, verlebt ihren Sommer wie jedes Jahr in Baden-Baden. Bei einem Ausflug lernt sie nicht nur ihre spätere beste Freundin Constanze, sondern auch den Franzosen Robert kennen. Und in diesen verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch Selma ist mit Gero, einem Anwalt aus Ostpreußen, verlobt! Dennoch tobt ein Kampf der Gefühle in ihr. Und der wird noch härter, als 1914 der Krieg ausbricht...


    "Der Sommer der Freiheit" war mein erster historischer Roman von Heidi Rehn und er hat mir recht gut gefallen. Allerdings lässt die Autorin viele Chancen der Geschichte ungenutzt, so dass ich am Ende zwiegespalten zurückbleibe.


    Der Roman beschäftigt sich hauptsächlich mit Selma und ihrem Leben von 1913 bis ca. 1920. Die anderen Figuren, allen voran Constanze und Robert, bekommen nur ganz kleine, eigene Auftritte und werden ansonsten nur durch die Augen von Selma begutachtet und erwähnt. Das fand ich schade, denn gerade die beiden boten sehr viel Potenzial zum Erzählen, ist doch Constanze eine der ersten Frauen, die Ingenieurswesen studiert und Robert ein Fotograf. Vieles, was bei den anderen Figuren passiert und was mich neugierig gemacht hat, wird dann in einer kurzen Rückblende erzählt, die meist nicht mehr als 2 oder 3 Sätze umfasst. Schade!


    Die Kriegsgeschehnisse bleiben sehr weit im Hintergrund. Selbst als Selma dem Krieg verdammt nah kommt, erfährt man kaum etwas über den Schrecken und die Grausamkeiten. Wer also auf einen Roman mit Kriegsberichten gesetzt hat, ist hier leider falsch.


    Dafür kommt die Romantik und die damit verbundene Dramatik nicht zu kurz. Selmas Gefühle für Gero und Robert machen sie zu einem Spielball der beiden, was von Heidi Rehn sehr gut und sehr ausführlich dargestellt wird. Zudem ist ihr die Charakterisierung ihrer Hauptfigur sehr gut gelungen. Ich konnte Selma stellenweise aus tiefstem Herzen hassen. Und das bekommen nur wenige Schriftsteller hin.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Beschreibungen, gerade diejenigen aus der Vorkriegszeit, sind so detailreich und nachvollziehbar, dass ich mir ihre Figuren sehr gut vorstellen konnte und mit ihnen durch Baden-Baden flaniert bin.


    Fazit: eine romantische Geschichte fürs Herz, bei der der Krieg nur als Kulisse geht. Wer vergnügliche Stunden verbringen möchte, kann beruhigt zugreifen.

  • Es beginnt im Sommer 1913 in Baden-Baden. Selma Rosenbaum, ihre Eltern, ihr Bruder Grischa und Oma Meta stehen am Beginn der vierwöchigen Sommerfrische im Hotel Bellevue, prinzipiell ist es Jahr für Jahr dasselbe. Selma hat sich zu Neujahr mit Gero von Sudloff, Rechtsanwalt und Gutsbesitzersohn, verlobt und trägt voller Stolz einen Brillantring. Er muß in Berlin bleiben und in einem Brief kündigt er an, daß er seinen Wagen schicken wird. Zu Hause hat Selma ohne das Wissen der Mutter ihren Führerschein gemacht und will nun Autotouren mit ihrem Bruder unternehmen. Bei einer Autopanne lernen sie Constanze Weißkirchner aus Metz und ihren Vater kennen. Es besteht gleich eine Sympathie und nach der Abreise von Grischa unternehmen die beiden jungen Damen gemeinsame Ausflüge. Constanze will in Berlin ihr Ingenieurs-Studium beginnen, damit sie später die die väterliche Maschinenfabrik übernehmen kann. Derzeit macht sie sich schon ernsthafte Gedanken zur Entwicklung einer Reiseschreibmaschine und Selma bemerkt im Gegensatz dazu ihren oberflächlichen Lebenswandel. Bei einem ihrer Ausflüge lernen sie den sympathischen, französischen Fotografen Robert Beck kennen. Er macht tolle Fotos von ihnen und ist auch einem Flirt nicht abgeneigt.


    Mehr Details zum Inhalt möchte ich nicht verraten, denn die Spannung soll erhalten bleiben.


    Das Buch beschäftigt sich dann mit der Entwicklung der einzelnen Personen in den folgenden Kriegsjahren bzw. auch den Kriegstraumata und Verletzungen. Anhand dieser Familie wird auch gezeigt, wie sich die Frauen zu mehr Eigenständigkeit verändert haben.


    Zur Aufmachung:
    Das stimmige Cover sticht zuerst ins Auge, es könnte nicht besser zu dieser Geschichte passen. Die Nachbemerkungen der Autorin fand ich sehr interessant und ein Glossar ist immer gut.


    Zum Inhalt:
    Die Recherche der Autorin fand ich sehr gründlich und für mein Empfinden hat sie die Atmosphäre, die Örtlichkeiten und das Aussehen der Figuren passend beschrieben. Hier konnte der Leser förmlich eintauchen in die Story. Die Handlungsweise fand ich teilweise etwas zu modern, vor allem wenn es um Begrüßungen, Berührungen und die Liebe ging.


    Die einzelnen Figuren waren alle gut ausgearbeitet und jeder hatte seinen eigenen Charakter. Meine Favoritin war eindeutig Oma Meta. Sie war eine herzliche Person, dazu fortschrittlich, selbstbewusst, engagiert und immer gerne zu Widersprüchen gegen ihre Tochter aufgelegt. Der Satz „Auch wenn sich alle nach der Freiheit sehnen, ist sie nicht für jeden geschaffen. Man muß schon etwas mit ihr anzufangen wissen, sonst beschert sie eher Leid denn Freude“ fand ich besonders treffend. Constanze kam bei mir nach Oma gleich an zweiter Stelle, sie gefiel mir ausnehmend gut. Selma als Protagonistin war mir anfangs zu arrogant, sie wollte nur eine gute Partie machen, heiraten, Kinder bekommen und feiern. Später und bis hin zum Ende hat sie sich zwar weiter entwickelt, aber sehr viel Sympathie konnte ich für sie nicht entwickeln. Robert und Gero, zwei sehr unterschiedliche Männer und eine Frau, da war nur die Frage, wer bekommt sie am Ende.


    Mein Fazit:
    Ein lesenswerter Schmöker, der einen eintauchen lässt in die Zeit vor 100 Jahren.

  • Ich las dieses Buch im Rahmen einer Leserunde, für deren engagierte Begleitung ich der Autorin Heidi Rehn herzlich danke.
    Romane mit historischem Hintergrund zählen neben Biographien zu meinen bevorzugten Genres und gerade die Zeit um den ersten Weltkrieg herum ist ja momentan wegen des 100-Jahre-Gedenkens besonders aktuell.
    In die Geschichte bin ich aufgrund des leicht lesbaren Stils sehr gut hineingekommen und fand auch Gefallen am anschaulich geschilderten historischen Ambiente. Ebenfalls kristallisierten sich recht rasch sympathische und unsympathische Charaktere heraus, die meine Anteilnahme am persönlichen Geschehen möglich werden ließen. Zu den unsympathischen zählte für mich leider die hauptsächlich anfangs sehr unreife, egoistische und rücksichtslose Protagonistin Selma.
    Einziger Kritikpunkt ist für mich die nach meinem Dafürhalten wesentlich zu stark ausgeprägte sexuell-erotische Komponente des Buches.
    EDIT erinnert noch, dass ich das ansprechende Cover und den wirklich sehr interessanten Anhang erwähnen wollte :-)
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Heidi Rehn zeichnet mit "Der Sommer der Freiheit" ein interessantes Bild, wie die finanziell gut situierte Oberschicht den ersten Weltkrieg er- und überlebt.


    Wir begleiten in diesem Buch Selma und ihre Freunde vom Sommer 1913 bis ins Jahr 1920. In dieser Zeit müssen sie alle zwangsweise erwachsen werden, jeder auf seine Art.
    Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Selma, die das Leben eher leicht nimmt und meist nur reagiert und nicht agiert. So ist sie zwischen Gero, ihrem Mann und Robert, dem befreundeten französischem Fotografen hin und her gerissen.


    Das Buch lies sich gut und flüssig lesen, der Schreibstil war bildhaft und ließ einen die Begebenheiten vor dem inneren Auge entstehen.
    Die Hauptprotagonistin Selma war mir teilweise zu flatterhaft, aber die Nebengestalten wie Meta, Robert, Constanze und Grischa glichen da vieles wieder aus.
    Der teilweise recht erotische Touch war mir ein wenig zu viel, gehörte aber wohl einfach zur Zeit.


    Alles in allem war es ein gut lesbares Buch, das vor allem die Hintergründe abseits der Fronten des ersten Weltkriegs zeichnet, aber gerade die psychologischen Folgen nicht außer acht lässt.


    Von mir 8 von 10 Punkten

  • Heidi Rehn wagt sich mit ihrem jüngsten Roman auf ein neues Terrain vor: Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Selma, die Tochter eines Zeitungsverlegers und Abgeordneten, verbringt wie jedes Jahr mit ihrer Familie die Sommerfrische in Baden-Baden, sie ist hungrig auf das Leben, z.B. fährt sie leidenschaftlich gern mit dem Auto ihres Verlobten durch die Gegend. Auf einem ihrer Ausflüge lernt sie die junge Constanze kennen, die so ganz anders ist als sie. Constanze weiß so ganz genau was sie will, sie will Ingenieurin werden. Fortan unternehmen die beiden jungen Frauen die Spritztouren gemeinsam, als der charmante Franzose Robert ihnen über den Weg läuft beginnt eine Freundschaft, die vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges auf eine schwere Probe gestellt wird.
    Der Roman fängt sehr gut die Stimmung der Upper-Class in Deutschland ein, Selmas Mutter ist dafür geradezu ein Paradebeispiel: Sehen und Gesehen werden, Eleganz und Noblesse. Die Großmutter Meta hingegen zählt zu dem Schlag Frau, der verstanden hat, dass sich etwas ändern wird und auch muss. Sie schreibt unter einem Pseudonym Romane die sehr erfolgreich sind. Selma selbst ist hin und hergerissen zwischen diese beiden Typen von „Frau“ und versucht schwerlich ihren eigenen Weg zu gehen. Auch die Liebe kommt in diesem Roman nicht zu kurz, im Gegenteil einige Anspielungen waren mir dann doch etwas zu viel und fielen zumindest mir beim Lesen unangenehm auf. Auch die Zeitsprünge sind teilweise sehr großzügig, sodass wichtige Ereignisse nur in einem Nebensatz erwähnt werden, was sehr schade ist. Sicherlich kann man nicht alles erzählen, sonst würde es zu sehr ausufern, die Schwierigkeit ist es die Balance zu finden.
    Gut gefallen hat mir der Schreibstil der Autorin, leicht und flüssig zu lesen, trotz der teilweise französischen Antworten (am Ende des Romans finden sich die Übersetzungen und ein Glossar). Herausheben möchte ich auch noch die Thematik des Familienzusammenhalts in diesen Zeiten, auch Selmas Bruder Grischa und Selmas Vater tragen dazu bei, dass die Familie eine geschlossene Einheit darstellt, auch in schwierigen Zeiten.

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde gelesen und nach dem Ende des Buches blieb ich mit gemischten Gefühlen auf dem Sofa sitzen.


    Wer gerne ein leichtes romantisches Sommerbuch lesen möchte, ist hier gut beraten.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es ist flüssig geschrieben und der Leser ist schnell in der Geschichte drin.


    Zu Beginn lernen sich die Hauptpersonen Selma, Constanze und Robert während der Sommerfrische in Baden-Baden kennen. Während der Spritztouren, die Selma - Tochter der besseren Gesellschaft - mit dem Auto ihres Verlobten mit den Freunden unternimmt, erfährt man viel von der Gegend im Umkreis von ca. 200 km von Baden-Baden und der Leser bekommt Lust, sich die Gegend anzusehen. Dies ist der Sommer 1913.


    Ich lese gerne historische Romane und hätte gerne mehr von der Politik und dem Krieg gelesen.


    Von den Charakteren hat mir Meta am besten gefallen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ihr Lieben,


    hier ist nun meine Rezi:


    Ein Luxushotel in Baden- Baden bildet den Rahmen der Geschichte von Selma,
    ihrer Familie und ihren Freunden.

    Das Hotel Bellevue bewahrt die hermetische Welt der privilegierten Gesellschaft, einen Mikrokosmos,
    der seine Eleganz und Zeitlosigkeit aus der Belle Époque in die Jahre nach dem 1.Weltkrieg - der
    Ur- Katastrophe des 20. Jh. - hinüberzuretten versucht.


    Diese Welt bietet der verwöhnten Selma, Tochter reicher Eltern und verlobt mit einem jungen Anwalt aus bester Familie, die perfekte Bühne für ihre spontanen Ideen und Freizeitaktivitäten,
    die hin und wieder den Rahmen des Schicklichen überschreiten.
    Sie und ihr jüngerer Bruder Grischa sind typische Vertreter einer "Jeunesse Dorée",
    die sich an Statussymbolen, der Unangreifbarkeit ihrer Welt, gewürzt mit
    frivol- unverbindlichen Spielereien , vor allem aber am eigenen Ego berauscht.


    Selma taumelt wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte, von einer Zerstreuung in die
    nächste und vermeidet alles, was ihre selbstgebastelte Idylle stören könnte.
    So gestaltet sich auch ihre Freundschaft zu der jungen Constanze und dem französischen
    Photographen Robert zunächst phrasenhaft - gekünstelt und übertrieben theatralisch.


    Die drei steigern sich in eine euphorische Rauschhaftigkeit und Erotik rein, die dennoch
    irgendwie albern, unreif und einstudiert wirkt.


    Auch Selma`s Verlobung mit Gero gestaltet sich schwierig, beide werden in den nächsten Jahren
    Momente großer Nähe und Innigkeit und Phasen der völligen Entfremdung durchleben.


    Die Erfahrungen und die Folgen des Kriegs, der 1914 so unerbittlich über Europa hereinbricht, werden das Leben
    aller Beteiligten verändern - so geschieht es auch Selma, ihrer Familie und ihren Freunden.


    Die so oft beschworene Freundschaft zwischen den jungen Leuten wird auf harte Proben gestellt,
    wird Risse bekommen und hinterfragt werden - dennoch lassen sie sich gegenseitig nicht los und jeder für sich muss einen langen, schwierigen Weg gehen und wird am Ende viel gelernt haben über das Leben und sich selber.


    Dass die "Goldenen Zwanziger Jahre" nur ein kurzes Luftholen zwischen zwei
    Kriegen sein würden und der vermeintliche Frieden von kurzer Dauer, konnte man damals
    zwar ahnen, aber auch leicht verdrängen.


    Dieser Gesellschaftsroman umfasst die Jahre 1913 - 1920 und wir erleben diese vergangene Welt
    verkörpert in den Protagonisten, die jeder für sich einen Aspekt und ein Lebensgefühl, eine besondere
    Erfahrung oder einen Typus darstellen und damit das Bild dieser Zeit farbig und lebensnah in Szene
    setzen und wie auf einer Bühne dramaturgisch entwickeln.


    Ich habe diesen Roman gerne und mit Interesse gelesen, einige Längen haben mich nicht gestört
    und so vergebe ich 9 von 10 Eulenpunkten.


    :wave

  • Wir begeben uns in diesem Roman ins Jahr 1913 in der die Hauptfigur Selma mit ihrer Familie auf Sommerfrische in Baden-Baden ist. Sie ist verlobt und ein unbeschwertes Leben scheint vor ihr zu liegen.


    Bei einigen Ausflügen lernt sie Constanze kennen die später eine gute vielleicht ihre beste Freundin wird und auch Robert, einen jungen französischen Fotografen.
    Sie verliebt sich in den Mann, der ein Jahr später zu den Feinden im ersten Weltkrieg zählen wird.
    Selma wird einem mit der Zeit etwas unsympathisch, sie wirkt leicht oberflächlich und auch Robert ist nicht leicht zu durchschauen. Die liebsten Figuren in diesem Roman sind mit Selmas Großmutter und ihr Bruder.


    Vom Krieg direkt erfährt man eher weniger. Immer mal wieder wird am Rande berichtet. Im heimischen Berlin geht das Leben mit Einschränkungen fast so weiter wie bisher.
    Gefallen hat mir die Geschichte doch recht gut. Die geschichtlichen Hintergründe sind gut erzählt und auch einiges über die Rolle der Frauen in dieser Zeit wird gut verdeutlicht.

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 1. Juli 2014
    Selma, die Tochter eines angesehenen Zeitungsverlegers, fährt mit ihrer Familie wie jedes Jahr in die Sommerfrische nach Baden-Baden. Man genießt das elegante Ambiente, die Konzerte und Bälle. Selma hat gerade – zum Entsetzen der Mutter! – das Autofahren gelernt und wartet ungeduldig auf die Ankunft ihres Verlobten Gero. Da lernt sie bei einem Ausflug ins nahe gelegene Elsass den französischen Fotografen Robert kennen – und verliebt sich unsterblich in ihn.
    Doch wir schreiben das Jahr 1913, und bald wird der Geliebte zu den Feinden zählen …


    Biografie
    Geboren und aufgewachsen im romantischen Mittelrheintal entdeckte Heidi Rehn schon früh ihre Leidenschaft für Geschichte und Geschichten. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte arbeitete sie zunächst als Journalistin, bevor im Jahr 2000 ihr erster Roman erschien. Seither hat sie das Schreiben nicht mehr losgelassen. Sie lebt und arbeitet in München, reist jedoch leidenschaftlich gern zu den Schauplätzen ihrer Bücher. Ihr Roman "Die Liebe der Baumeisterin" wurde soeben mit dem "GOLDENEN HOMER" 2014 ausgezeichnet. Mit ihrem im Juli 2014 erscheinenden Titel "Der Sommer der Freiheit" vollzieht sie den Sprung aus der Frühen Neuzeit in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, als der Große Krieg die Welt aus den Angeln hob und danach nichts mehr war, wie es einst gewesen ist.



    Meine Meinung:
    Ich habe schon einige Bücher von Heidi Rehn gelesen und mag ihren Schreibstil. Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen, die von der Autorin begleitet wurde.
    Die Geschichte beschreibt das Leben vor und während des ersten Weltkriegs fast ausschließlich aus der Sicht von Selma. Diese ist in gutsituierten Verhältnissen aufgewachsen und lebt ziemlich unbeschwert in Berlin und Baden-Baden. Den Sommer 1913 verbringt Selma in Baden-Baden, wo sie mit dem Auto ihres Verlobten Gero die Gegend erkundet. Auf einer Ausflugsfahrt mit ihrem Bruder lernt sie Constanze und ihren Vater kennen. Zwischen Selma und Constanze entwickelt sich eine Freundschaft. Gemeinsam leben sie in Berlin, Selma mit ihrem Verlobten, Constanze, um dort zu studieren. Als der Krieg ausbricht, geht Gero zur Front.
    Ein tolles Thema, wenn es auch meiner Meinung nach nicht vollends ausgeschöpft wurde. Mir waren einige Passagen zu langatmig beschrieben, andere Dinge, z. B die Hochzeit von Selma und Gero, die Geburt der Tochter und einige mehr, wurden nur am Rande mit 1-2 Sätzen erwähnt. Das fand ich schade, ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Auch das Leben von Constanze und Robert wird immer wieder nur angeschnitten. Das Kriegsgeschehen bleibt fast komplett im Hintergrund.
    Trotzdem hat mir der Schreibstil der Autorin gut gefallen, auch die Alt-Berliner Begriffe mochte ich leiden.
    Ich gebe 6 von 10 Eulenpunkten

  • Klappentext:
    Selma, die Tochter eines angesehenen Zeitungsverlegers, fährt mit ihrer Familie wie jedes Jahr in die Sommerfrische nach Baden-Baden. Man genießt das elegante Ambiente, die Konzerte und Bälle. Selma hat gerade - zum Entsetzen der Mutter! - das Autofahren gelernt und wartet ungeduldig auf die Ankunft ihres Verlobten Gero. Da lernt sie bei einem Ausflug ins nahe gelegene Elsass den französischen Fotografen Robert kennen - und verliebt sich unsterblich in ihn. Doch wir schreiben das Jahr 1913, und bald wird der Geliebte zu den Feinden zählen ...


    Atmosphärisch, sinnlich, dramatisch - Heidi Rehn beschwört eine unter¬gegangene Welt herauf.


    Über die Autorin:
    Heidi Rehn, geb. 1966 in Koblenz/ Rhein, wuchs in einer Kleinstadt am Mittelrhein auf. Zum Studium der Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften kam sie nach München. Nach dem Magisterexamen arbeitete sie zunächst als Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, anschließend war sie PR-Beraterin in einer Agentur. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie mitten in München.


    Meine Meinung:
    Es ist ein dickes Buch, das den Leser in die Zeit und während des 1. Weltkriegs versetzt. Dabei begleitet der Leser vor allem Selma, die Tochter eines wohlhabenden Zeitungsinhabers und Parlamentsabgeordneten. Deutlich werden hier vor allem ihr Leben und das der Wohlhabenden jener Zeit, gewürzt mit eingestreuter Erotik und Sinnlichkeit, die immer wieder vorkommt, ebenso wie die detaillierte Kleiderbeschreibung jener Zeit. Daran zeigt sich, wie sich auch die Mode ändert. Die Sinnlichkeit kam leider bei mir nicht so ganz an, dafür die Atmosphäre. Aufgrund der vielen Beschreibungen, die einen Großteil des Buches ausmachen, wird der Leser in die Zeit versetzt. Nicht nur die Kleidung, sondern auch die Umgebung und die einzelnen Orten sind von diesen detaillierten Beschreibungen nicht ausgenommen. Jedoch ließen die Beschreibungen mich auch ab und an stocken. Die alten Begriffe für Kleidungsgegenstände und Stoffe wurden schön eingesetzt, aber nicht immer zum Vorteil. Manchmal hätte neben dem Glossar am Ende der Geschichte, auch eine kleine Umschreibung innerhalb des Textes gefehlt. Vor allem, als Robert mit einer „Kreissäge“ auf dem Kopf auftauchte, ließ mich beim Lesen arg stocken.


    Der Stichpunkt „dramatisch“, der im Klappentext erwähnt wird, wurde meiner Meinung nach am wenigsten umgesetzt. Zumindest kam bei mir nicht sehr viel Drama an. Es kam immer mal wieder zu Dilemma Situationen und dramatischen Ansätzen, die jedoch leider selten weiter verfolgt worden sind. Die Autorin nahm in diesen Situationen Zeitsprünge zur Hilfe, die das Dilemma auflösten, ohne es wirklich zu behandeln. Selbst die Reise ins Kriegsgebiet, konnte mich nicht mitziehen. Zu distanziert blieb mir die Szenerie, die zwar haarklein beschrieben wurde, aber es kam nicht an. Ein wirklicher Spannungsaufbau und von einer Weiterführung spannender Szenen hat die Autorin leider abgesehen.


    Vielleicht war dafür auch der Zeitraum zu groß, der behandelt worden ist. Von vor dem Krieg bis nach dem ersten Weltkrieg zieht sich die Geschichte über 5 Jahre hinweg. Dass hier Kürzungen vorgenommen werden müssen, ist verständlich, aber dann bitte an den richtigen Stellen. Denn so blieb bei mir hängen, dass Selma vor allem auf Sommerfrischen unterwegs gewesen ist, um ihr eigenes Wohlergehen besorgt (größtenteils, auch wenn es hier eine Entwicklung gibt) und sich nicht so ganz mit ihrem Drumherum beschäftigt.
    Selma als Protagonistin ist auch eher ein schwieriger Charakter. Das alleine ist nicht schlimm, aber Nebenfiguren, die liebgewonnen werden können, tauchen kurz auf und geben der Geschichte etwas Schwung. Diesen Schwung hätte ich mir auch bei Selma gewünscht, deren Kapitel sich für mich behäbig lesen ließen.


    Fazit:
    Ein atmosphärisches Buch mit einer Liebesgeschichte auf historischem Hintergrund, die mehr vor sich hinplätschert und der es leider an einem gelungenen Spannungsaufbau fehlt, der den Leser mitreißt. Wer ein atmosphärisches Buch mit einer Prise Sinnlichkeit wünscht, ist hier genau richtig, allen anderen kann ich dieses Buch nicht empfehlen.

  • Diesen historischen Roman durfte ich in einer Leserunde mit Autorenbegleitung lesen, zuerst einmal herzlichen Dank dafür, vor allem die Anmerkungen von Heid Rehn hierzu fand ich sehr spannend. Das sind Dinge die man sonst beim normalen Lesen eines Buches nicht erfährt.


    Die Geschichte an sich war für mich eher ein leichtes Buch, der mehr auf das Leben der Protagonisten eingeht als auf die politischen Hintergründe und Geschehnisse der Zeit, diese spielten eher eine untergeordnete Rolle.


    Es gab die verschiedensten Arten von Charakteren, solche die mir einfach nicht sympathisch wurden wie die Hautptdarstellerin Selma und solch liebenswerte wie Oma Meta. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, so dass ich das Buch durchaus weiterempfehlen kann, wenn man eben eine ruhige Liebesgeschichte mit etwas historischem Hintergrund sucht.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Mit dem Ende des Alten ist immer mehr Platz für Neues…


    Dies ist mein zweites Buch der Autorin und mit diesem Roman führt sie uns in das beginnende 20. Jahrhundert zum Ausbruch des ersten Weltkrieges.


    Als Leser lernen wir die ungestüme Selma Rosenbaum kennen, die zu den modernen Frauen der damaligen Zeit gehört, denn gerade hat sie das Autofahren gelernt und erkundet mit dem knallroten Auto ihres Verlobten Gero die Gegend um den Sommerfrischeort Baden- Baden. Doch die Idylle ist nur von kurzer Dauer, denn wir schreiben den Sommer 1913 und der erste Weltkrieg ist nicht mehr fern und wird die Welt komplett verändern. Und dann lernt sie auch noch den sympathischen Franzosen Robert kennen, der ihre Gefühlswelt komplett durcheinander wirbelt…


    Frau Rehn schafft es nicht nur die Hauptprotagonistin Selma zum Glänzen zu bringen, denn auch die Nebencharaktere wie Großmutter Meta, Selmas Freundin Constanze oder die Herren der Schöpfung sind sehr realistisch dargestellt, man fühlt und leidet mit den Charakteren.


    Der historische Roman erzählt in erster Linie nicht vom Krieg, sondern zeigt vielmehr den Umbruch der damaligen Zeit auf. Was änderte sich in der Gesellschaft? Inwiefern betrifft das unsere Protagonisten? Zudem wirft die Autorin ein Auge auf die Sexualität der Protagonisten, was mich ein wenig überrascht hat, aber nicht unangenehm zu lesen war. Die Schilderungen werden nur immer mal wieder am Rande erwähnt, dominieren aber keinesfalls die Handlung.


    Mir hat vor allem gefallen, dass die Schrecken des Krieges realistisch und nachvollziehbar erzählt worden sind. Nie hatte ich das Gefühl, dass etwas geschönt oder bagatellisiert worden ist. Als Leser ist man nicht direkt an der Front dabei, sondern erfährt über die Männer in der Geschichte was ihnen passiert ist.


    Mich hat dieser Roman überaus gut unterhalten und in eine Zeit katapultiert, über die jeder Deutsche durchaus Näheres wissen sollte, erst Recht wo der Beginn des ersten großen Krieges bereits hundert Jahre zurückliegt.


    Fazit: Ein gelungener Roman mit allem was man als Leser so braucht: Spannung, Liebe, Trauer, … Lesenswert und daher empfehle ich ihn gerne weiter.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Wie jedes Jahr verbringt die frisch verlobte Selma mit ihrer Familie die Sommerfrische in Baden-Baden im Hotel Bellevue. Selma ist glücklich verlobt und kann es kaum erwarten, ihrem Verlobten Gero das elegante Ambiente, das Kintopp, die Konzerte, Spaziergänge usw. zu zeigen und mit ihm zusammen zu erleben. Doch dann sagt Gero ab. Schickt ihr aber seinen Wagen, einen Audi, damit sie nicht weiter ihre Fahrkenntnisse üben, sondern auch Ausflüge in die Umgebung machen kann.
    Zum Entsetzen ihrer Mutter Hedda, nimmt Selma das Angebot gerne an und macht sich mit ihrem Bruder Grischa auf, die nähere Umgebung zu erkunden. Bei einem Ausflug allerdings, gerät das Fahrzeug ins Stocken und geht aus. Glücklicherweise erhalten sie Hilfe von Constanze, die mit ihrem Vater unterwegs ist. Zwischen den drei iungen Leuten entwickelt sich schnell eine Freundschaft. Von nun an unternehmen sie zu dritt ihre Ausflüge, bis Grischa schließlich zu den Fliegern geht. Als Selma und Constanze danach ihre Ausflüge nur noch zu zweit durchführen, lernen sie den französischen Fotografen Robert kennen. Obwohl Selma glücklich mit Gero verlobt ist, beginnt sie für Robert zu schwärmen und verliebt sich in ihn. Bald schon ist Selma zerrissen zwischen ihrem Verlobten und ihrer aufkeimenden Liebe zu Robert. Als dann auch noch der Krieg ausbricht, wird die Lage noch komplexer, denn plötzlich ist Robert der Feind.


    Auch wenn ich zu Beginn mit Selma nicht viel anfangen konnte, sie sehr unsympathisch, arrogant und verwöhnt empfand, wandelte sie sich im Laufe des Buches immer mehr. Constanze dagegen war mir von Anfang an sehr sympathisch, leider spielte sie nur eine Nebenrolle.
    Die Geschichte von Selma ist interessant, rasant und mitreißend. Ab dem Zeitpunkt, da Selma Robert kennenlernt, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Nicht nur der Krieg, sondern auch die Situation um Selma treiben die Entwicklung der Geschichte voran und lassen den Leser kaum zum Atmen kommen.


    Das Buch umfasst rund 650 Seiten und ist in drei große Teile (1913 – 1920) unterteilt. Zwischendrin gibt es immer mal wieder Zeitsprünge, bei denen man deutlich merkt, dass die Geschichte, wohl wegen des Umfangs, etwas gerafft wurde. Gerne hätte ich an diesen Stellen mehr von Selma und ihrer Familie gelesen, doch auch so fehlte eigentlich nichts, um dem Verlauf der Geschichte problemlos folgen zu können.
    Die Schrecken des Krieges bleiben zunächst blass und im Hintergrund, so dass man sich fragt, herrscht hier wirklich Krieg? Aber dann gerät Selma mitten rein und der Leser erfährt hautnah die Schrecken.


    An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, aber bald ging es flott voran und die anfänglichen Schwierigkeiten waren vergessen. Die Autorin schafft in dem Buch ganz unterschiedliche Atmosphären, die zu den jeweiligen Szenen und Orten passen. Daher durchlebt der Leser nahezu alle möglichen Emotionen von erwartungsfroher Neugierde, Sinnlichkeit bis hin zu Todesangst und Trauer.
    Am Ende des Buches findet der Leser noch einen Anhang, indem französische Begrifflichkeiten oder Sätze übersetzt werden, dazu einen umfangreichen Glossar und eine Nachbemerkung der Autorin zum Buch und dem historischen Rahmen.



    Fazit:
    Angelockt durch das wunderschöne Cover konnte ich mich nach anfänglichen Startproblemen auf einige schöne Lesestunden freuen, in denen ich mit Selma erlebte, litt, kämpfte und liebte. Meine Empfehlung für die Sommerfrische in diesem Jahr.

  • Zusammenfassung:
    Selma, Tochter aus besserem Hause, verbringt wie jedes Jahr ihre Sommerfrische in Baden Baden. Dort wartet sie auf ihren Verlobten Gero, der eigentlich bald folgen will, ihr aber statt dessen nur als Entschuldigung seinen neuen Audi schickt. Da Selma gerade ihren Führerschein gemacht hat tröstet sie sich mit Fahrten in die Umgebung von Baden Baden, meistens mit ihrem jüngeren Bruder Grischa. Auf diesen Fahrten lernt Selma sowohl die junge Constanze als auch den Franzosen Robert kennen, die ihre Wege in nächster Zeit immer wieder kreuzen werden.



    Meine Meinung:
    Mit "Der Sommer der Freiheit" entführt uns Heidi Rehn in die Zeit kurz vor und während des ersten Weltkrieges, eine Zeit, die eine ganze Generation für immer verändert hat. Da Selma das typische bessere Töchterchen ist (Nervpotential inbegriffen) wirkt die Geschichte an manchen Stellen ziemlich seicht, was vermutlich hier auch wieder ziemlich authentisch ist.
    Sehr sympathisch und mitreißend war für mich die Geschichte von Selmas Freundin Constanze, die dem Krieg in ihrer Heimat Metz deutlich näher ist als Selma, ebenso Selmas lebenskluge Großmutter Meta, die für mich das Highlight in dieser Geschichte war.
    Die Zeitsprünge die vor mir schon angesprochen wurden haben mich etwas gestört und manchmal irritiert zurück gelassen. So erfuhr ich vieles nur aus zweiter Hand oder als Rückblende bei dem ich gerne "live" dabei gewesen wäre.


    Fazit:
    Der Sommer der Freiheit ist mein erstes Buch von Heidi Rehn, und ich habe es im Rahmen der Leserunde gelesen. Mir hat es gut gefallen, ich würde es auch als leichte Unterhaltung bezeichnen, denn vom schweren Thema - dem Krieg - ist einfach zu wenig drin.



    Ich vergebe 7 Eulenpunkte und bedanke mich beim Verlag für mein Testleserexemplar, und bei Heidi Rehn für die ausführliche Begleitung unserer Leserunde, die mir an einigen Stellen sehr weitergeholfen hat!

  • Auch ich habe dieses Buch im Rahmen der begleitenden Leserunde gelesen.


    Gleich zu Anfang des Buches lernen wir Selma kennen, die Hauptperson im "Sommer der Freiheit". Tochter aus gutem Hause, reich verlobt, sorgt sie sich nicht um das Leben und ihre Zukunft. Bei der Sommerfrische 1913 in Baden-Baden lernt sie Constanze kennen, die ihr eine sehr gute Freundin wird. Beide treffen gemeinsam auf Robert, einen französischen Fotografen. Selma verliebt sich unsterblich in diesen Jungen Mann. Leider wird im Jahr darauf der 1. Weltkrieg ausbrechen und Robert zu den Feinden zählen.


    Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Die Figuren, ganz gleich, wie viel Raum sie in der Geschichte hatten, waren gut herausgearbeitet, so dass ich mir jede einzelne sehr gut vorstellen konnte.
    Mit den Zeitsprünge, die schon mehrmals angemerkt worden sind, hatte ich keine Probleme, einzig den Gedanken, dass man so auch das Problem oder die Entscheidungsfindung abwenden kann. Vom Kriegsgeschehen selbst, bekommt man nicht viel mit. Dafür aber seine Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, die mit Lebensmittelrationierung u.ä. zurechtkommen musste.


    Dies war mein erstes Buch von Heidi Rehn, aber ich werde sicher noch weitere Bücher von ihr lesen, denn ihr Schreibstil hat mir sehr gefallen.


    Von mir bekommt das Buch 8 von 10 Punkten.