The Demolished Man - Alfred Bester

  • Beschreibung:
    In a world in which the police have telepathic powers, how do you get away with murder?
    Ben Reich heads a huge 24th century business empire, spanning the solar system. He is also an obsessed, driven man determined to murder a rival. To avoid capture, in a society where murderers can be detected even before they commit their crime, is the greatest challenge of his life.


    Autor:
    Alfred Bester (1913-1987): A scriptwriter and journalist by profession, Bester set the science fiction field alight in the 190s with two novels, The Demolished Man and The Stars My Destination, and a succession of extraordinary short stories. His work was an inspiration to both the New Wave and cyberpunk movements.
    The Demolished Man was the first ever winner of the Hugo Avard.


    Meine Meinung:
    Tja, manchmal läuft es eben einfach blöd. Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut, nachdem Besters The Computer Connection, ein Zufallsfund, es auf meine Jahreshitliste geschafft hatte. The Demolished Man gilt als Besters Meisterwerk und gehört für viele Branchengrößen auf die Liste der 10 besten SciFi-Romane. Aber was soll ich sagen: meine Begeisterung hält sich in Grenzen.


    The Demolished Man ist eigentlich kein SciFi-Buch – es ist eine Kriminalgeschiche, die in einer SciFi-Umgebung spielt. Es ist sicher kein schlechter Roman, obwohl er einige Schwächen aufweist. Es ist aber weit weg von dem, was ich erwartete.


    Die Geschichte ist, über die erste Hälfte zumindest, sehr spannend und temporeich. Bester verfügt über die Begabung, seine erdachte Welt als selbstverständlich darzustellen. So kann ich lesen, daß Detective Powell überlegt, ob er wohl noch die 10-Uhr-Rakete zur Venus erwischt und erst im Nachhinein fällt mir auf, daß mich das nicht mehr gewundert hat, als hätte Powell gedacht „ob ich es noch rechtzeitig zum Zug von München nach Salzburg schaffe?“. Die Umwelt fügt sich ein, sie wirkt nicht konstruiert, sie ist einfach da – und das schätze ich sehr an Bester. In diesem Buch sind die SciFi-Elemente jedoch zu sehr zur Nebensache geraten, jedenfalls für meinen Geschmack. Die Geschichte könnte, leicht abgeändert, auch ohne SciFi funktionieren – als reiner Krimi. Tatsächlich hat Bester genau das getan: Die Geschichte gab es unter dem Titel Who He? auch als Kriminalroman. Ich hatte jedoch einen SciFi-Roman erwartet in der Liga von The Computer Connection,so konnte ich wohl nur enttäuscht sein.


    Leider bleiben seine Charaktere etwas flach. Das Buch hätte wesentlich mehr als die vorhandenen 250 Seiten gebraucht, um ihnen Tiefe zu verleihen. Vermutlich ist hier zu merken, daß Bester mehr Kurzgeschichten als Romane schrieb.


    In den ersten Kapiteln begleiten wir den Antagonisten bei der Planung seines Mordes, wobei wir schon merken, daß er eine ziemlich gestörte Type ist. Später stößt der Protagonist zu uns und das Interagieren der beiden ist sehr spannend und gut gemacht. Dann kommt leider wieder eine Schwachstelle des Buches: der Antagonist verschwindet ganze drei Kapitel lang von der Bildfläche und wir erfahren nie, was er in dieser (vermutlich zwei Wochen umfassenden) Zeitspanne getrieben oder gedacht hat. Das wirkt merkwürdig und trägt nicht zur Glaubwürdigkeit bei.


    Und am Ende greift Bester zum alten und von mir gehassten Trick von Krimiautoren, um ein Buch kurz zu halten: Die letzten und manche grundlegenden Details zur Lösung offenbaren sich, wenn der Detective seinem Vorgesetzten den Fall auseinandersetzt. Das spart zwar eine Menge Arbeit und Handlungsstränge, macht ein Buch aber nicht wirklich rund.


    Ich denke, als nächstes werde ich wohl Besters Short Stories eine Chance geben. In der Hoffnung, daß ich darin die Brillanz von The Computer Connection wiederfinde.