Hier kann zu den Seiten 449 - 530 (Kapitel 15 – 21) geschrieben werden.
'Der Sommer der Freiheit' - Seiten 449 - 530
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Die Schrecken des Krieges werden deutlich, jedoch nicht durch die Fahrt von Selma, Constanze und Robert hinter die feindlichen Linien, sondern durch ein paar Sätze Geros. Die Suche nach ihm ist also von Erfolg gekrönt. Nur schade, dass das Auffinden nur aus der Rückblende erzählt wird. Hier hätte ich mir ein Kapitel mehr gewünscht. Dafür hätten die Erlebnisse in Basel nicht so ausführlich sein müssen.
Selma ist bei mir unten durch. Ihr gebeutelter und psychisch stark angeschlagener Mann beichtet ihr, dass er auch mit Männern Sex hatte und was macht sie, als er sie nach Robert fragt? Sie lügt weiterhin. Als ob Gero total plemplem wäre
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Hm, wie ich schon sagte, Selma gewinnt bei dir keinen Blumentopf mehr. Schade. Dabei hat sie während des Gesprächs auf dem Hof hinter der Front sowie anschließend in der Schweiz doch einige sehr wichtige Einsichten.... Bewusst lügt sie ihn wegen Robert nicht an.
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Da hast du Recht, sie sieht schon einige Dinge ein. Aber, und das wird auch im weiteren Verlauf immer deutlicher, Selma ist auch sehr wankelmütig und ihre Vorsätze zerbröckeln beim leisesten Gegenwind.
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Tja, Selma ist eben Selma. Wäre sie richtig charakterfest, wäre vieles anders... Irgendwie ist sie ein Produkt ihrer Zeit, auch wenn sie kräftig dagegen anzugehen versucht.
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Robert hat mich hier mal kurz an Rhett Butler erinnert. Als ich über seine Beweggründe nachdachte, Selma bei der Suche zu helfen. Auch Rhett hat ja bei der Geschichte mit dem Ku-klux-Clan nach Scarletts Männern (ihrem geliebten Ashley und Ehemann Nr. 2, Frank Kennedy) gesucht. Und am Ende wird ihr klar, "dass ein Mann so etwas nur tun kann, wenn er eine Frau bis zum Wahnsinn liebt".
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Ein sehr schöner Vergleich. Danke!
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Gero hat sich wohl schon aus dem Leben verabschiedet, so wie er Selma verlässt wird er den Krieg wohl nicht überleben. Entweder er wird wegen Hochverrats hingerichtet, ein Franzose erwischt ihn bei irgendeinem Himmelfahrtskommando oder er nimmt sich selbst das Leben.
Wie er ja selbst sagt, er wird die Schlachtfelder nicht mehr verlassen, in seinen Träumen ist er immer noch dort. Eine wirklich tragische Figur.Robert ist ganz schön undurchsichtig, ich hoffe mal es gibt noch eine genaue Auflösung, was er denn da so treibt im Krieg.
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Gero ist wirklich eine "tragische Figur". Ich habe Aufzeichnungen von Männern gelesen, in denen so etwas Ähnliches beschrieben wurde. Es muss wirklich furchtbar gewesen sein zu erkennen, dass man diese Erlebnisse nie mehr los wird, nie mehr wirklich zurück kann in ein "normales" Leben, was immer das heißen mag. Man wird immer ein Fremdkörper bleiben. Das ist sehr, sehr bitter....
Robert wiederum macht da ganz andere Erfahrungen, nicht nur, weil er auf der anderen Seite der Front steht.
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Zitat
Original von logan-lady
Da hast du Recht, sie sieht schon einige Dinge ein. Aber, und das wird auch im weiteren Verlauf immer deutlicher, Selma ist auch sehr wankelmütig und ihre Vorsätze zerbröckeln beim leisesten Gegenwind.Dem kann Ich mich nur anschließen. Selma zieht irgendwie fast nichts konsequent durch. Sie ist so unentschlossen und überlässt es anderen oder der Fügung wie sich die Dinge entwickeln.
Robert wird aber auch immer undurchsichtiger, Ich bin sehr gespannt was wirklich dahinter steckt. Das kurze geheime Wiedersehen mit Constanze fand ich seltsam, noch verstörende aber war die Begegnung mit Grischa. Gero hat sich also verabschiedet, bin gespannt ob wir noch mal von ihm hören. -
Zitat
Original von logan-lady
Die Schrecken des Krieges werden deutlich, jedoch nicht durch die Fahrt von Selma, Constanze und Robert hinter die feindlichen Linien, sondern durch ein paar Sätze Geros. Die Suche nach ihm ist also von Erfolg gekrönt. Nur schade, dass das Auffinden nur aus der Rückblende erzählt wird. Hier hätte ich mir ein Kapitel mehr gewünscht. Dafür hätten die Erlebnisse in Basel nicht so ausführlich sein müssen.
Hier muss ich logan-lady zustimmen. Das Auffinden von Gero ging mir viel zu problemlos und viel zu schnell. Mir hat ein wenig die Spannung gefehlt.ZitatOriginal von Eliza08
Robert wird aber auch immer undurchsichtiger, Ich bin sehr gespannt was wirklich dahinter steckt. Das kurze geheime Wiedersehen mit Constanze fand ich seltsam, noch verstörende aber war die Begegnung mit Grischa. Gero hat sich also verabschiedet, bin gespannt ob wir noch mal von ihm hören.
Also ich glaube ja nach wie vor, dass Robert ein Spion ist.Dieses geheime Treffen mit Constanze, also das war wirklich seltsam
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Ich könnte mir vorstellen, dass Gero, sollte er den Krieg überleben, selber nach hilft, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Ich glaube, dass die Erlebnisse an der Front zu tiefe Spuren hinterlassen haben.
Und Selma, ja ich weiß auch nicht. Auch ich werde mit ihr nicht warm. Irgendwie trifft sie ihre Entscheidungen immer nach merkwürdigen Kriterien. Mal ist es das schlechte Gewissen mal fühlt sie sich verpflichtet, nie ist es einfach mal aus Liebe. Und dass alle mitbekommen, das Alma nicht das Kind von Gero ist, davor verschließt sie ja scheinbar auch die Augen. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch der Grund ist, warum sich Gero dem Kind gegenüber so ablehnend verhält. -
Zitat
Original von Selma
Hier muss ich logan-lady zustimmen. Das Auffinden von Gero ging mir viel zu problemlos und viel zu schnell. Mir hat ein wenig die Spannung gefehlt.
Also ich glaube ja nach wie vor, dass Robert ein Spion ist.Dieses geheime Treffen mit Constanze, also das war wirklich seltsam
Das Verhalten von Robert finde ich auch immer wieder merkwürdig.
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Selma handelt sehr impulsiv, niemals logisch. So ist sie einfach nicht. Und Robert ist wirklich in gewisser Hinsicht undurchsichtig...
Die Suche nach Gero ist sicherlich verhältnismäßig kurz ausgefallen, aber andererseits wollte ich auch nicht endlose Kapitel über die Trostlosigkeit der Gegend schreiben. Ich war bereits mehrfach in der GEgend um Verdun und die Westfront und ich finde es immer wieder erschütternd, wie viel man dort heute noch von der sinnlosen Zerstörung mitbekommt. SChilder und Fotos von Orten, die seither ausgelöscht sind, endlose Kriegsgräber.... Ich wollte ja keinen expliziten Kriegsroman schreiben, der all das Grauen nochmal minutiös schildert. Da gibt es schon sehr, sehr viele, sehr gute Romane. Mir ging es darum zu zeigen, was diese Erlebnisse aus Menschen wie Selma, Constanze, Gero, Grischa etc. gemacht haben. Und dazu habe ich solche Momente ausgewählt, in denen sie an die Grenzen ihrer Erfahrungen kommen.
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Auch ich habe jetzt diesen Teil gelesen.
Auch das Verhalten von Constanze ist merkwürdig. Robert verlässt überschnell Basel. Constanze trifft sich dann mit Robert. Es hat den Anschein, dass diese beiden ein Geheimnis teilen.
Constanze kommt hier nicht mehr wie ein Küken rüber.Im nächsten Teil überspringen wir wieder 3/4 Jahr - ich bin gespannt und muss weiter
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Constanze ist sicherlich kein Küken mehr - wenn sie überhaupt je ein richtiges gewesen ist. Trotzdem ist ihr nicht wohl dabei, Robert zu treffen, und letztlich wissen sie alle nicht, was sie wollen.
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Was ich hier nicht ganz verstehe, als Constanze und Selma in Basel einreisten wurden sie doch von2 der Bürgerpolizei angehalten und Robert zückte die französichen Pässe, Selma als Frau "Beck" mit kleiner Schwester. Die Namen wurden glaube ich nicht genannt.
Jetzt reist Frau "Beck" mit einem neuen und alten Ehemann wieder ein. Mit welchen Papieren erholten sie sich dann in Engadin bzw. floh Gero zurück an die Front?
Gero hatte doch nichts mehr außer seiner zerrissenen Uniform. Er lieh sich doch einen Anzug von Robert. Plötzlich hattee er Portemonaie und Papiere?Habe ich etwas überlesen?
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Lesebiene : Das hast Du alles sehr genau verfolgt! Stimmt, in Basel weist Robert Selma als seine Frau aus, der Name für Constanze bleibt ungenannt. Im weiteren Verlauf der Rückreise habe ich diese Passformaliätten nicht mehr explizit erwähnt. Da Roberts Vater ein hochrangiger Diplomat ist, hat Robert Mittel und Wege, an entsprechende Papiere zu kommen. Und da auch Robert wie Selma und Constanze fließend Franzöisch spricht (das gehörte damals in ihren Kreisen zum guten Ton), wird er ihn als Franzosen ausgegeben haben.
Es gab noch keine Computer und ohnehin waren die Umstände um die franzöisch-schweizer Grenze sehr chaotisch. Ich habe mir in einem Buch über "Spionage", das in den 20er Jahren erschienen ist, Anregungen für diese - aus heutiger Sicht viel zu laschen - Möglichkeiten geholt. Dort werden mehrere Fälle solcher Grenzüberschreitungen mit falschen Papieren geschildert. -
Ihr Lieben,
ihr habt eure Eindrücke und Meinungen über Selma schon
zutreffend beschrieben.
Ich hatte ja schon zu Beginn ihrer Frontexpedition das Gefühl, dass
sie das alles mehr für sich tut als für Gero.
Ihr war halt einfach langweilig mit dem Kind und den Dienstmädchen in Gero`s
steriler Wohnung in Berlin.
Es ist nicht ihr Zuhause und sie fühlt sich dort nicht wohl.
Die Nähe des Schwulentreffs am Pissoir, den sie vom Fenster aus beobachtet, macht die
Sache nicht einfacher. Obwohl sie auch irgendwie fasziniert ist von dieser Szene und den
Männern, die sich dort heimlich treffen.Als sie Robert in Basel treffen, nimmt er wie immer die Unternehmung in die Hand und
fährt die beiden Frauen in die Nähe der Westfront, wo sie in einem konspirativen Unterschlupf
Obdach finden, während er mit alten Freunden nach Gero`s Verbleib recherchiert.Von Selma`s ursprünglichen Plänen, Zeitungsartikel über die Lage in der kriegsnahen Zone
zu schreiben, bleibt auch nicht mehr viel übrig.
Sie sollte wie ihre Großmutter Romane schreiben, das würde ihr mehr liegen.Als Gero gefunden wird und sie mit ihm ins Engadin reist, wird endgültig klar, dass
er in sein früheres Leben nicht mehr zurückfinden will und kann.
Sein Weg hat sich von Selma und der Familie so weit entfernt, dass es keine Gemeinsam-
keiten mehr gibt und auch keine Zukunftsperspektive für die beiden. -
Gero hat Selma vor allem sehr grauenhafte Erfahrungen voraus, aber sie versucht, ihn zu verstehen, ihm nahezukommen in seinen Gedanken. Letztlich ist ihr klar geworden, was sie an ihm hat, dass sie ihn verkannt hat und alles tun muss, um ihn aus der Hölle herauszuholen, weil nur er ihr helfen kann, ihren Weg zu finden. Das mag einerseits sehr egoistisch sein, andererseits aber tut sie es auch für ihn. Weil sie eben weiß, was sie ihm verdankt und schuldig ist. Es ist also nicht nur Langeweile, die sie aus Berlin forttreibt....