Kein Spenderausweis - kein Spenderorgan

  • Ein heikles Thema geistert wieder durch die Medien.
    Die neueste Forderung:


    Wer keine Organe spendet, soll nach Meinung des Vorsitzenden der Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), Manfred Weber, im Notfall auch selbst keine bekommen. Die Haltung zur Organspende sollte regelmäßig verpflichtend bei der Verlängerung des Personalausweises abgefragt werden, schlug Weber am Mittwoch in Wiesbaden vor. "Wer dabei nein sagt, bekommt auch nichts."


    In Nordrhein-Westfalen kämen nur neun Organspender auf eine Million Einwohner. "Die Situation ist katastrophal." Menschen, die ihren Beitrag verweigerten, sollten auch Nachteile bei den Leistungen haben, sagte Weber. Organspende ist ein wichtiges Thema beim Deutschen Internistenkongress Anfang April in Wiesbaden.



    In Deutschland warten tausende Menschen auf ein Spenderorgan - dem stehen nur wenige Spender gegenüber. Um das zu ändern, werden radikale Maßnahmen diskutiert.

    geklaut beim Stern




    Mir läuft es da kalt den Rücken runter. :wow


    Was meint ihr dazu?

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Mir stellt sich nur die Frage, was ist mit den Menschen, di aus gesundheitlichen Gründen nicht als Spender in Frage kommen?


    Sie brauchen aber doch vielleicht auch mal ein "Ersatzteil".



    Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • Ich finde, es sollte jedem selbst überlassen bleiben, ob er seine Organe spenden will oder nicht, damit meine ich aber auch SELBST und nicht die Familie oder Freunde, die vielleicht eine andere Meinung dazu haben.


    Allerdings sollte viel öfter und intensiver aufgeklärt und auch des öfteren wieder auf eine solche Möglichkeit hingewiesen werden, ich habe zumindest das Gefühl, dass sie vielen gar nicht bewusst ist.


    Ich selbst habe einen Organspenderausweis seit ich 18 bin und halte es für mehr als sinnvoll.


    Liebe Grüße,
    milla

  • Was ist das denn bitte für eine dümmliche Forderung? :pille Entschuldige bitte meine Ausdrucksweise, aber wo sind wir denn? Ich bin auch der Meinung, dass jeder selbst entscheiden sollte, ob er Organe spenden möchte oder nicht und wenn er nicht will, ist es seine Entscheidung. Dann sollte derjenige aber trotzdem das Recht haben, selbst welche zu erhalten.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Der Vorschlag "Nur Spender kriegen auch Organe" ist weder neu, noch irgendwie realistisch.


    Er ist einfach praktisch nicht umsetzbar. Wer als Spender nicht in Frage kommt, scheidet dann entweder als Empfänger aus oder er trägt nen Spenderausweis, der nie gebraucht wird.


    Wer schwer erkrankt, legt sich mal schnell nen Pass zu und ist mit in der Lostrommel.


    Wer keinen Pass hat, aber dringend ein Organ braucht, kriegt vom Arzt ne lange Nase gezeigt und hört den Spruch: "Ätschbätsch, du musst sterben. Heute hättenwir ein Organ für dich - aber du kriegst es nicht!



    m Übrigen heißt es OrganSPENDE. Würde man ein halbes Zwangssystem einführen, dann müsste es OrganSTEUER heißen!

  • das habe ich heute auch gelesen und wusste einfach keine klare Antwort darauf..... Für mich selbst ist das gar nicht "schlimm", denn ich habe seit Volljährigkeit ein Organspendeausweis und meine Familie weiß Bescheid.


    Aber es gibt Menschen, die den Gedanken an den Tod und Krankheit scheuen; oder die vielleicht gar nicht spenden dürfen.


    Aber andererseits kommt mir der Gedanke, dass Weber nur radikal sein will, um die Menschen überhaupt zum Nachdenken über Organspende anzuregen. Aufmerksamkeit erregen. Ihm dürfte klar sein, dass diese Forderung nicht durchzusetzen ist.

  • Zitat

    Original von Fdlmich
    Mir stellt sich nur die Frage, was ist mit den Menschen, di aus gesundheitlichen Gründen nicht als Spender in Frage kommen?


    Genau das ist auch meine Frage. Ich würde gerne Organe spenden, darf aber nicht. Und nun? Der Wille wäre ja da...


    Den Gedanken "Organ nur gegen Organspendeausweis" finde ich unrealistisch.


    Rabarat's Gedanken dazu kann ich nur unterschreiben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Vielleicht sollte dir mal jemand die dazugehörigen Spielregeln erklären.


    Und wie lauten die?


    Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • Wir haben mal in Religion darüber gesprochen und danach habe ich mir einen Organspendeausweis zugelegt. Sollte ich irgendwann hirntot sein, können meine Organe gespendet werden.
    Ich denke, jeder, der kann, sollte Organe spenden bzw. sich einen Spenderausweis zulegen und seine Angehörigen informieren, dass bei einem eventuellen Hirntod die Organe gespendet werden dürfen.


    Aber dass nur Spender auch Organe kriegen dürfen, finde ich nicht in Ordnung. dazu werden die Organe doch gespendet, um Leben zu retten und zu verbessern.
    Wenn nun ein Organ prima zu einem Kranken passt, dann kann man es ihm doch nicht einfach verweigern, nur weil er nicht spenden möchte. Das wäre ja auch nicht im Sinne des Spenders.


    Aber ich denke auch, dass man viel mehr über die Möglichkeit informieren sollte, nach einem Hirntod seine Organe zu spenden und sich einen Spenderausweis zuzulegen. Dann würden das wohl auch mehr Menschen machen. Aber es ist dennoch eine freiwillige Entscheidung und das sollte es auch bleiben.
    Das man im Krankheitsfall auch ein Organ haben will, ist ein Argument, sollte aber nicht zu einem zwingenden Grund gemacht werden.
    Das käme einer Erpressung gleich und dann wäre es keine freie Entscheidung mehr.


    Liebe Grüße, Kim

  • So abwegig finde ich den Vorschlag nicht. Wer als gesunder Mensch nicht bereit ist, Organspender zu werden, der hat dann später im Falle eines Falles auch eine geringere Priorität bei dem Empfang eines Spenderorgans - er kommt in der Warteliste hinter spendebereite Patienten. Ich halte das durchaus für gerecht, stringent und moralisch vertretbar.


    Natürlich müssen bereits erkrankte Menschen ebenso von dieser Regelung ausgeschlossen werden, wie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht als Organspender infrage kommen. Diese Menschen müssen selbstverständlich den gleichen Anspruch auf ein Spenderorgan haben, wie ein Patient mit Organspendeausweis.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Dazu muß man erst hinüber sein.


    Und ich hätte die Organe selbstverständlich auch erst nach meinem Ableben zur Verfügung gestellt.


    Genau DAS ist der Grund warum ich keinen Spenderausweis habe. Mag dusselig sein, aber ich hab damit ein ungutes Gefühl.
    Allerdings haben wir über dieses Thema schon oft im großen Familienkreis besprochen und alle wissen, dass wenn mir was zustößt und ich echt hinüber bin, man nehmen kann was gebraucht wird. Damit hab ich DANN kein Problem.


    Was ich noch überlege, was ist mit den Minderjährigen? Die brauchen auch, sind aber noch nicht wirklich in der Lage selbst zu bestimmen und solch einen Ausweis zu bekommen.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Sollen die Leute, die nierenkrank sind auch noch ihre gesunde Niere spenden oder wie denkt sich dieser Spinner das? :fetch

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • In vielen Ländern gilt die Regelung "Jeder ist ein Spender", es sei denn, er oder sie legt schriftlich nieder, dass er es nicht sein möchte.


    Nur weil die Leute oft eine unbegründete Angst haben, ist das kein Grund, den Menschen nötige Hilfe zu verweigern.