'Krähenmädchen' - Seiten 001 - 093

Jetzt bin ich auch endlich soweit, nachdem ich meinen eigentlich für gestern geplanten Leseabend opfern musste, um meinen Balkon sturmsicher zu machen.

Das Buch liest sich bisher sehr gut. Die Perspektiv- und Zeitwechsel gefallen mir ausgesprochen gut. So bekommt man viele Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Protagonisten. Und es sind einige Szenen dabei gewesen, die viel Spannung versprechen: das ausstaffierte Zimmer, der tote Junge, Sofias Erlebnisse in Sierra Leone, der Missbrauch der kleinen Victoria.

Missbrauchte Kinder flüchten sich nicht selten in gespaltene Persönlichkeiten, von daher könnte es schon sein, dass sie diejenige ist, die den Jungen entführt und vermutlich kastriert und ermordet hat. Aber füllt das dann wirklich drei Bände? Es soll sich ja um die Victoria Bergman-Trilogie handeln.

Ich bin jedenfalls bislang schon sehr angetan von dem Buch und sehr gespannt, wie es weitergeht.

Bin auch mit dem ersten Teil durch. Es liest sich gut, auch aufgrund der teilweise kurzen Kapitel und Perspektivwechsel.
Ich muss sagen, bisher bin ich noch mit keiner der Personen warm geworden, weder Sofia, Jeannette noch Victoria. Natürlich tut mir Victoria leid wegen der Missbrauchssache. Das hat ihre Meinung von Männern für immer verändert, sieht man ja an der Sache am See. Schon mit zehn Jahren glaubt sie, alle Männer wollen nur Sex von ihr und erwarten von ihr entsprechendes Verhalten.
Dass sie das Krähenmädchen ist, ist doch eigentlich klar, steht doch am Anfang des einen Kapitels.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Jetzt kann ich auch einsteigen.

Ihr habt schon so viel genannt, ich stimme dem meisten davon auch zu.

Wenn Victoria die Frau ist, die das Zimmer so präpariert hat, wäre das wirklich sehr offensichtlich, bisher würde mich das eher enttäuschen. Aber bei der Auflösung sind wir ja noch lange nicht.

Jeanette ist mir unsympathisch, ich verstehe auch nicht, dass sie so gar nicht aus dem Quark kommt und mal Klartext redet.
Sofia hingegen mag ich gerne, auch wenn ich bei ihr wahnsinnig auf weitere Informationen gespannt bin. Da scheint ja noch einiges dahinter zu stecken. Spannend ist es bisher auf jeden Fall!

Ach ja, und am Beklemmensten war die Szene in Sierra Leone (die ich erst in Nigera verortet hatte), da musste ich schon schlucken.

Bin schwer beeindruckt. Die ersten knapp Hundert Seiten habe ich in Rekordgeschwindigkeit gelesen. Dabei hat er der Roman psychologische Tiefe und spart auch keine gesellschaftskritischen Seitenhiebe aus.

Die ständig wechselnden Perspektiven machen das Lesen zusätzlich leicht. Es gibt gleich drei interessante Frauen. Die Ermittlerin, Sofia und Viktoria, alle überzeugend authentisch gezeichnet. Ich glaube kaum, dass Victoria die Täterin ist.

Ich musste mehrfach auch ziemlich schlucken bei dem Verbrechen zu Beginn. Diese ganzen Grausamkeiten, mag man sich alles gar nicht vorstellen.

So, auch fertig.
Ja, verspricht spannend zu werden - IST schon fesselnd und lässt sich durch die kurzen Abschnitte sehr gut und flüssig lesen...
Klar, das mit den schwedischen Namen/Orten ist erst etwas schwierig, aber ich finde, man kann sich die einzelnen Personen recht schnell merken, und die Ortsangaben -da sie auch oft als Kapitelüberschrift dienen- helfen zugleich bei der Orientierung innerhalb des Buches, man weiß gleich am Anfang wo, mit wem und womit es jetzt weitergeht....

Zitat

Original von Woelfchen85
Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass diese Frau nicht aus freien Stücken so handelt. Keine Ahnung, woran ich das fest mache. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand das einfach so macht. Ob sie auch irgendwie unter Drogen steht oder so?

Woelfchen, dann bist Du wohl zu gut für diese Welt ....
Nein, im ernst - leider gibt es noch sehr viel schlimmere Dinge, zu denen Menschen (Männer wie Frauen) "einfach mal so" fähig sind.... Einer der stärksten Beweggründe ist zum Beispiel Geld.
Wenn es hier z.B. tatsächlich um Kämpfe geht... (wobei ich das nicht so recht glaube...) Die abgeschnittenen Genitalien irritieren mich hier zu sehr... Welchen Sinn sollte das dafür haben?? -anderseits.... Welchen Sinn kann das ÜBERHAUPT haben??

Mir ist ebenfalls wie Teufelchen_Yvi in Erinnerung geblieben, das der Raum mit einem Hantelset, einer Stange mit Gewichten und einem einfachen Heimtrainer ausgestattet wurde....

Zitat

Original von Rumpelstilzchen:
Bei der Frau, die den kleinen Jungen mitgenommen hat, hatte ich die Vorstellung, dass sie das Kind mitnimmt, weil sie jemanden für sich haben will. Und sie versteckt ihn, damit ihn ihr niemand wegnimmt. Bisher ist nicht klar, dass sie ihm körperliche Gewalt antun will.

Ja, hängen tu ich an dem Punkt auch noch irgendwie.... WER ist diese Frau, ist das womöglich schon unsere mysteriöse Victoria? ...-aber eigentlich zu einfach, oder?
Und:
Ist der Junge identisch mit dem, der später Tod aufgefunden wurde??

Aber warum stattet man einen Raum völlig schallisoliert aus, macht sich Gedanken um die Nachbarn, wenn man "ja nix böses" im Schilde führt?
Ich fürchte, hierher führt irgendwann die Spur des toten Jungen... (...-aber damit ja NICHT unbedingt die Spur der Victoria!)

Zitat

Original von Wiggli
Ich bin froh, dass die Misshandlungen nicht detailreich beschrieben werden. Diese kann man sich selbst ja ganz gut ausmalen.

Ja, sehe ich bislang genauso - allerdings befürchte ich dass das nicht so bleiben wird...

Zitat

Original von DarcyMir ist da eher eine kurze Beschreibung am Rande von Victora aufgefallen. Sie beschreibt, das sie Comics liest in einer Hütte (?) und dann keine Lust mehr hat und den Jungen, der in ihrer Begleitung ist, einsperrt. Solche kleinen, am Rande beschriebenen Grausamkeiten finde ich oft schlimmer als detailliertere Beschreibungen. Einfach, weil es so nebensächlich beschrieben wird.

Ja, und weil sie zeigt, zu welchen Taten sie schon als junges Mädchen ganz kaltherzig fähig war.. ich finde, auch das darf schon mal zu denken geben....

Das Krähenmädchen.....

Zitat

Original von Teufelchen_Yvi
Das Krähenmädchen könnte Victoria sein. Eine abgespaltene Persönlich von ihr.

....-oooo-keeee..... Bis gerade war ich fest davon ausgegangen, das es so sein muss! Weil das Krähenmädchen (bisher) immer am Anfang eines Kapitels mit Victoria auftauchte.. Aber stimmt: Wissen kann man das ja noch gar nicht, auch weenn ich mal weiterhin davon ausgehe (wenn auch etwas vorsichtiger...) - Danke, Teufelchen!

Ja, Jeanette... mag ich bislang sehr in Ihrer Rolle, hat es nicht gerade leicht im Leben - privat, wie auch beruflich - schlägt sich aber tapfer (klar sollte sie mal "Klartext" reden.. aber mal ehrlich, glaubt ihr bei dieser Knalltüte von Mann nützt das was??).... Ziemlich übel von ihrem Mann, das er sich so einen Dreck darum schert, wie der Kühlschrank gefüllt wird.... Lässt sie mal schön beim Vater anrufen "er erwartet ja eh Deinen Anruf" und schon ist er raus aus der Nummer. Und das dieses mal das letzte mal ist glaubt vermutlich auch die arme Jeanette selber nicht...

Und Sofia? hmmm... mit den selber Psychopharmaka nehmen weiß ich noch nicht so recht, ob ich das schlimm finde - "perfekt" ist es sicherlich nicht... Aber ich glaube nicht soooo undenkbar, unüblich - immerhin stehen Psychologen ja auch selber unter enormen Druck, und in ihrem Fall scheinen ja auch noch traumatische Erlebnisse in Sierra Leone dahinter zu stecken.
Das WEITERGEBEN hingegen ist durchaus schon kriminell zu nennen.... Bin gespannt, was uns da noch erwartet - nicht nur wegen der Medikamente, sondern allein schon, weil Ihre Persönlichkeit viel Raum für Spekulationen lässt.....
Beide Frauen verbindet -finde ich- irgendwie, das sie von ihren Männern ziemlich allein gelassen werden. Auch Sofie kann nicht wirklich mit Mikael über ihre Sorgen bei der Arbeit reden (okay DARF sie ja eigentlich auch nicht, aber ...-hm??)...

Und um nochmal auf diese Sexgeschichte in der Küche zurück zu kommen:
Doch, Rumpelstilzchen, (blöderweise jetzt gerade in einem Cafè sitzend das Buch nicht zur Hand) dort heißt es so ziemlich wörtlich "...als sie seine Wut sah überkam sie eine Welle der Zuneigung" -oder sehr ähnlich... Also schon merkwürdig, da geb ich Teufelchen Recht...

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Sooooo - und jetzt mal weiter im Text!!!
Grüßle,
Grinse

Zu der Sache mit den Genitalien:
Meine einzige Erklärung ist, dass die Täterin nicht möchte, dass aus den Jungen mal triebgesteuerte Männer werden, die dann ihrerseits wieder Kindern Gewalt antun. Wobei das auch nicht viel Sinn ergibt, weil sie die Jungen ja eh umbringt, sprich aus ihnen niemals erwachsene Männer werden werden.

Oder sie behält die Genitalien als eine Art makabres Souvenir, sozusagen als Zeichen ihres Triumphes über das männliche Geschlecht...

LG, Bella

Grinse, ich hab die Szene nochmal nachgelesen. Es stimmt, da steht, dass sie, angesichts des wütenden Blicks von Mikael "von Zärtlichkeit für ihn übermannt wird." Und doch will für mich diese Zärtlichkeit nicht zu dem Nachfolgenden passen. Dieses: er nahm sie auf der Arbeitsplatte. Danach ging sie duschen. Ist doch keine große Sache, dachte sie.
Für mich klingt das nach: er hat was er wollte und ich meine Ruhe.
Aber vielleicht lese ich da auch mehr rein, als gemeint ist.

Zitat

Original von belladonna
Zu der Sache mit den Genitalien:
Meine einzige Erklärung ist, dass die Täterin nicht möchte, dass aus den Jungen mal triebgesteuerte Männer werden, die dann ihrerseits wieder Kindern Gewalt antun. Wobei das auch nicht viel Sinn ergibt, weil sie die Jungen ja eh umbringt, sprich aus ihnen niemals erwachsene Männer werden werden.

LG, Bella

Das hab ich mir auch notiert, die Entfernung dient entweder dazu die Jungs vor sexuellen Handlungen zu schützen (wie sie es bei Martins Vater vermutete) oder zu vermeiden, das sie zu Tätern werden.

Zitat

Und doch will für mich diese Zärtlichkeit nicht zu dem Nachfolgenden passen. Dieses: er nahm sie auf der Arbeitsplatte. Danach ging sie duschen. Ist doch keine große Sache, dachte sie.
Für mich klingt das nach: er hat was er wollte und ich meine Ruhe.Aber vielleicht lese ich da auch mehr rein, als gemeint ist

Rumpelstilzchen, das habe ich aber auch so empfunden.

Findus
Sonst will ich nichts mehr dazu sagen, ich bin gerade mit dem Buch fertig geworden.

Zitat

Original von Findus

Das hab ich mir auch notiert, die Entfernung dient entweder dazu die Jungs vor sexuellen Handlungen zu schützen (wie sie es bei Martins Vater vermutete) oder zu vermeiden, das sie zu Tätern werden.

Würde ich so
Ich tippe im Moment noch mehr auf das Vorbeugen möglicher Gewalttätigkeiten, Trophäen kann ich mir noch nicht vorstellen.

Zitat

Original von Rumpelstilzchen
Findus
Sonst will ich nichts mehr dazu sagen, ich bin gerade mit dem Buch fertig geworden.

na gut, muss ich eben schneller lesen

Zitat

Original von Rumpelstilzchen
Grinse, ich hab die Szene nochmal nachgelesen. Es stimmt, da steht, dass sie, angesichts des wütenden Blicks von Mikael "von Zärtlichkeit für ihn übermannt wird." Und doch will für mich diese Zärtlichkeit nicht zu dem Nachfolgenden passen. Dieses: er nahm sie auf der Arbeitsplatte. Danach ging sie duschen. Ist doch keine große Sache, dachte sie.
Für mich klingt das nach: er hat was er wollte und ich meine Ruhe.
Aber vielleicht lese ich da auch mehr rein, als gemeint ist.

Ja, simmt - das beides passt nicht zusammen, überhaupt nicht.... Da hast Du absolut Recht.
Allerdings bezog sich mein darauf hinweisen ja auch vor allem auf Deinen Satz
"Bei Sofia war es weniger eine Welle des Gefühls, die sie überkommen hat." ....

Zitat

Original von Schwarzes Schaf
Ich tippe im Moment noch mehr auf das Vorbeugen möglicher Gewalttätigkeiten, Trophäen kann ich mir noch nicht vorstellen.

Hmmm.... ich kann mich im Moment weder für das eine, noch für das andere erwärmen...
Wie ist denn der Gedanke, der Produktion von männlichen HORMONEN Einhalt zu gebieten? Okay, klar, dafür würde eine Kastration "reichen"... -aber was ist hier schon logisch??
Ganz schön grauslich, jedenfalls....

Zitat

Original von Schwarzes Schaf

Würde ich so
Ich tippe im Moment noch mehr auf das Vorbeugen möglicher Gewalttätigkeiten, Trophäen kann ich mir noch nicht vorstellen.

Ja, ist auch mein Tipp im Moment!

Vorhin ist mir noch die Sache mit dem Namen bei Jeanette aufgefallen. Sie wird ja von ihren Kollegen Janne genannt, was sie sehr aufregt. Für mich war das eher unverständlich, da ich Janne als Mädchennamen kenne und er für mich eher wie eine nordische Kurzform klang. In Schweden heißen aber nur Männer Janne, was mich als Frau vielleicht auch stören würde. Insofern ist diese Bezeichnung eine deutliche Beschreibung des Charakters.

Ich bin noch nicht ganz durch, aber was ich gelesen habe, macht es schwer das Buch zur Seite zu lesen. Für mich ein großes Plus ist, daß die Mißhandlungen nicht detailliert beschrieben werden - das muß ich nicht haben. Die Hintergründe zu handelnden Personen machen das Buch lebendig, ebenso die wechselnden Perspektiven. Die Kapitel sind mir eigentlich zu kurz, damit kann ich aber gut leben (liest sich flott weg). Jetzt schnell noch ein paar Seiten verschlingen...

Zitat

Original von Büchersally
Vorhin ist mir noch die Sache mit dem Namen bei Jeanette aufgefallen. Sie wird ja von ihren Kollegen Janne genannt, was sie sehr aufregt. Für mich war das eher unverständlich, da ich Janne als Mädchennamen kenne und er für mich eher wie eine nordische Kurzform klang. In Schweden heißen aber nur Männer Janne, was mich als Frau vielleicht auch stören würde. Insofern ist diese Bezeichnung eine deutliche Beschreibung des Charakters.

Stimmt, das ist mir auch erst während des Lesens klar geworden. Ich kenne Jeanne auch nur als Frauennamen und war auch erstaunt über den Hinweis im Buch, dass sie so als männlicher Kollege angesehen wird.

Zitat

Janne ist ein Vorname. Je nach sprachlichem Umfeld ist er männlich oder weiblich.

sagt wiki

Jeanne ist eindeutig weiblich während Jean männlich ist, Jeannette mag es aber nicht, dass ihr Name zu Janne abgekürzt wird vermutlich um nicht als zu männlich zu gelten .

Es gibt so viele männliche Promis (Sportler, Musiker) mit dem Vornamen Janne aus dem skandinavischen Raum, dass ich gar keine weibliche Assoziation zu diesem Namen hatte.

Das Buch liest sich echt toll, man kommt super voran, was durch die recht kurzen Kapitel unterstützt wird und spannend ist es auch. Man lernt recht viele Perspektiven und Charaktere kennen. Jeannette ist die Ermittlerin in diesem Fall und sie hat es nicht leicht - sowohl beruflich als auch privat. Ständig plagen sie Geldsorgen und im Beruf wird sie nicht richtig anerkannt. Und sie tut mir leid, dass sie einen solch faulen Ehemann zu Hause hat.

Dass das Buch nicht ohne ist, ist schon zu erkennen. Es gab schon einige Szenen, die direkt benannt wurden und so ein sehr lebhaftes Bild beim Lesen erzeugen.

Mich hat der erste Abschnitt au jeden Fall gepackt und ich freue mich auf's weiterlesen.