Kris Carr - Wilde, schöne Krebskriegerin

  • Mein verrücktes Leben mit dem Krebs


    Die Autorin:


    Kris Carr ist Autorin, Rednerin und Gesundheitsexpertin. Nachdem sie 2003 mit der Diagnose Krebs konfrontiert wurde, krempelte sie ihr komplettes Leben, ihre Gesundheit und ihre Glaubenssätze um. Mittlerweile hat sie Millionen von Menschen motiviert es ihr nachzutun: aus vollem Herzen leben. www.kriscarr.com



    Info:


    Krebs ist zu einer der Volkskrankheiten unserer Zeit geworden. Betroffene sehen sich nach seelischen, emotionalen sowie spirituellen Hinweisen und Ernährungsempfehlungen genauso um, wie sie medizinischen Rat suchen.
    Kris Carr hat mit ihren Büchern schon Tausenden von Menschen Hoffnung gegeben - insbesondere jungen Erwachsenen, die mit der häufig herzzerreißenden Herausforderung dieser Krankheit fertig werden müssen. "Wilde, schöne Krebskriegerin" ist ein Mut machendes und zugleich Trost spendendes Arbeitsbuch, in dem Kris Carr zunächst ihre eigene Geschichte erzählt: die Entdeckung von unheilbarem Krebs in ihrer Leber und Lunge. Hieraus leitet sie vier Hauptthemen ab, in die sich das Buch untergliedert: die Diagnose, der Geist, Körper und Spiritualität.


    Meine Meinung:


    Optisch wirklich sehr schön und ansprechend aufgemacht, allerdings schwer in der Hand liegend. Es gibt viel Platz für eigene Eintragungen, da dies ein Buch zum aktiven Mitgestalten und Bearbeiten sein soll. Der Teil ist wirklich sehr gelungen.


    Inhaltlich erwartet die Leserin ein sehr amerikanisch angehauchtes, Mut machendes Buch, das teilweise sprachlich sehr witzig ist, allerdings teilweise aber auch nicht so sehr gelungen ist, da man für manche typisch amerikanischen Power-Parolen keine passenden deutschen Gegenstücke findet.


    Kris Carr ist eine attraktive, beruflich erfolgreiche Power-Frau, die nach der Diagnose Krebs erstmal ihr Leben neu überdenken muß. Sie läßt sich nicht unterkriegen, nimmt allerlei neue gesunde Faktoren in ihr Leben auf und kann nach Jahren mit dem Krebs sagen, daß sie es schafft, ihn im Zaum zu halten: ihre Tumore in Leber und Lunge wachsen nicht mehr, bilden sich aber momentan auch nicht zurück. Für diesen Zustand erfindet sie den Begriff progressionsfreie Remission. Ihre Absicht ist es, Betroffenen klar zu machen, daß es auch ein lebenswertes kraftvolles Leben mit der Erkrankung geben kann.


    Theoretisch liest sich das auch wirklich sehr aufmunternd, allerdings gibt es ja auch Phasen, wo einem vor lauter Symptomen, Schmerzen oder ähnlichem Sch... einfach nicht nach solcher kraftstrotzenden Lektüre der Sinn steht - da kann man solche Bücher oftmals einfach nur an die Wand pfeffern. Naja, wie gut, daß dann der nächste schmerzfreie Moment kommt und dann liest man halt weiter. :-)
    Ich persönlich fand das Buch anfangs zu amerikanisch. Ihre Art zu schreiben hat mir aber auch insofern gefallen, weil sie ganz klar ausspricht, was man oft nur denkt: Krebs, verpiss Dich!! :grin Viele Tips sind natürlich nicht neu: gesunde Ernährung, Genußmittel weglassen, Bewegung, gute Freundinnen, positives Denken, spirituelle Orientierung usw.
    Im letzten Drittel gab es allerdings doch noch einige sehr schöne und auch für mich noch neue nützliche Anregungen. Deswegen fand ich es dann doch lesenswert (irgendwas nimmt man immer für sich mit, auch nach dem 1000. Ratgeber) :grin
    Carr legt auch Wert darauf, zwischen "gesund" und "heil" zu unterscheiden und das ist etwas, was ich so auch sehe: der Körper kann eine Krankheit haben, aber die Seele kann trotzdem geheilt werden, wenn man seinen Frieden damit (und mit allem möglichen in seinem Leben) machen kann.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT