Jana Seidel - Mein zauberhaftes Café

  • Informationen zum Buch:


    • Taschenbuch: 256 Seiten
    • Verlag: Goldmann Verlag (19. Mai 2014)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3442478162
    • ISBN-13: 978-3442478163
    • Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 2,2 cm
    • Preis: 8,99 EUR



    Über die Autorin:


    Jana Seidel wurde 1977 in Hannover geboren. Nach ihrem Studium in Kiel volontierte sie bei einer Tageszeitung. Anschließend schrieb Jana Seidel zwei Jahre als freie Journalistin für diverse Medien. Mittlerweile lebt sie in Hamburg und arbeitet in einer Zeitschriftenredaktion.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Alexandra ist Steuerberaterin, Kontrollfreak und mit ihrem geregelten Leben in Hamburg zufrieden. Doch dann verliert sie ihren Job und erfährt, dass ihr Freund fremdgeht. Als sie kurz vor ihrem 30. Geburtstag völlig überraschend das alte Café ihrer Tante Effie im Harz erbt, trifft sie eine verzweifelte Entscheidung: Sie nimmt das Erbe an. Es gibt nur einen klitzekleinen Haken – Alexandra hat keine Ahnung vom Backen. Zum Glück gibt es Effie, die sich noch längst nicht bereit fürs Jenseits fühlt. Als Geist zeigt sie Alexandra nicht nur, wie man süße Versuchungen zubereitet, sondern auch, wie man das Leben und die Liebe genießt ...



    Meinung zum Buch:


    Bei der 30jährigen Alexandra gerät alles aus den Fugen. Durch eine Dummheit ihres Chefs, verliert Alexandra ihren Job. Dann erreicht sie die Nachricht, dass ihre Tante Effie gestorben ist. Eine Tante, die Alexandra so gut wie gar nicht kannte. Zusammen mit ihrer Mutter fährt sie zur Beerdigung. Als sie wieder zurückkommt, erwischt sie ihren Freund beim Fremdgehen.


    Für Alexandra bricht eine Welt zusammen und sie wünscht sich nur noch Abstand von allem. Was läge da näher, als in den Harz zu gehen und sich das Café ihrer Tante Effie etwas näher anzusehen. In Alexandra reift der Entschluß, einen Neuanfang zu wagen. Mit dem Café. Aber das hat einen Haken. Alexandra kann nicht backen.
    Dann jedoch bekommt Alexandra unerwartet Hilfe von der Freundin ihrer verstorbenen Tante und von Effie persönlich.



    Alexandra hat alles im Griff, als Steuerberaterin ist sie auch im privaten Leben ein kleiner Kontrollfreak, genauso, wie ihre Eltern sie gerne haben. Über alles führt sie eine Liste, die sie akribisch abarbeitet. Und auch sie scheint mit diesem Lebensstil zufrieden zu sein. Man merkt Alexandra richtig an, wie steif sie ist und distanziert.


    Noch deutlicher wird es, als sie und ihre Mutter zur Beerdigung von Tante Effie gehen.
    Auf einmal wird Alexandra mit Herzlichkeit regelrecht überschwemmt und weiß nicht, wie sie darauf reagieren soll. Aber Alexandra lässt sich davon nicht abschrecken, zumindest nicht nachhaltig. Sie kehrt in den Ort zurück und stellt sich der Herausforderung. Trotz diverser Rückschläge, Hindernisse und der Tatsache, dass sie ja eigentlich nicht backen kann, kämpft sie sich durch und macht dabei eine erstaunliche Entwicklung mit.


    Kann man zu Beginn des Buches mit Alexandra noch nicht wirklich viel anfangen, so wird man immer mehr mit dem Buch, der Geschichte, Alexandra und vor allem Effie warm. Effie schafft es, nicht nur ihre Nichte, sondern auch den Leser zu verzaubern und es sollte mich wundern, wenn ich bei dieser Lektüre nicht ein wenig zugenommen habe. Zwar finden sich keine Rezepte in dem Buch, dennoch bekommt man alleine von den Beschreibungen, was u.a. an Zutaten verwendet wird und welche Eigenschaften die Zutaten haben, Appetit. Auch Effies Tests, in der sie Alexandra den Geschmack eines Backwerks beschreiben lässt, trägt dazu bei.


    Das Buch ist eine Anregung für die Sinne. Denn eine romantische Liebesgeschichte findet sich auch zwischen den Buchdeckeln. Jana Seidel schreibt dabei so herzerfrischend, spannend und ironisch, dass man das Buch nur schwer zu Seite legen kann. Viel zu schnell hat man das Buch beendet und bleibt mit einem knurrenden Magen und einem warmen Gefühl im Herzen zurück.


    Fazit:


    Eine wundervolle Geschichte, die den Leser zum einen verzaubert und dabei herzerwärmend ist.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen! Ja, die Geschichte ist an sich nichts Neues und auch recht vorhersehbar, aber sie ist sehr schön erzählt und macht das Buch zu einem richtigen Wohlfühlbuch. Wer einfach mal was Nettes für zwischendurch sucht (das Buch ist ja auch nicht sehr dick) oder gerade jetzt im Herbst eine warme Decke zwischen zwei Buchdeckeln, der ist mit dem "zauberhaften Café" sehr gut beraten.


    Für mich hat das Buch genau meine Erwartungen daran erfüllt, es hat mich gut unterhalten und mir eine sehr vergnügliche Zugfahrt nach Hannover beschert, und darum bekommt es von mir auch volle Punktzahl! :-)


    LG, Bella

  • Ja, das ist so eine Sache, mit den Erwartungen…


    Dass es keine komplexe Handlung geben wird war mir klar, dennoch hätte ich mir ein klitzekleines bisschen weniger Vorhersehbarkeit und einige Klischees weniger sehr gewünscht.
    Ebenso hätten die Figuren ein bisschen mehr Tiefe haben dürfen, ich konnte mir keine Person richtig bildhaft vorstellen, ausser vielleicht Effies Geist.


    Da das Buch leicht und locker in ein paar Stunden auf der Couch zu lesen ist, man sich keine großen Gedanken machen muss und in herrlichen Kuchenträumen schwelgen kann, geht es für meinen Geschmack so gerade eben noch als Wohlfühlbuch durch, knapp bevor es in Kitsch ausartet.


    Ein paar Rezepte hätten das Ganze noch etwas aufgewertet.



    5 Punkte

  • Meine Rezension
    Alexandra ist Kopfmensch durch und durch. Ihr Leben ist genaustens geregelt und durchgetaktet. Um so schlimmer trifft es sie, als gleich zwei Katastrophen gleichzeitig eintreten: sie erwischt ihren Freund beim Fremdgehen und sie verliert ihren Job. Beinahe zeitgleich erbt sie überraschend das Café ihrer Tante Effie, an die sie sich kaum mehr erinnern kann und zu der der Kontakt schon vor vielen Jahren eingeschlafen ist. Mangels besserer Perspektiven tritt sie das Erbe an - doch leider hat Alexandra keine Ahnung vom Backen, geschweige denn, wie man ein Café führt. Sie redet sich zwar ein, daß man sich das ja alles nur Anlesen muß und das Gelernte in der Praxis dann bestimmt funktioniert - doch sie wird eines Besseren belehrt und muß lernen, daß auch Herzblut dazu gehört...


    Das Buch ist wie ein Cupcake ... und mir somit einfach einen Zacken zu süß. Es bedient die gängigen Schwarz-Weiß-Klischees: Alexandra ist durch und durch Kopfmensch und läßt so gar keine Gefühle zu. In ihrer Beziehung ignoriert sie, was für ein Idiot ihr Partner ist und muß es auf die harte Tour lernen. Ihr Ex ist ein komplettes A..., was eigentlich schon von seinem ersten Auftritt an im Buch feststeht. Auch Alexandras Mutter ist eindimensional unsympathisch.


    Ihre neuen Freunde im Harz dagegen kommen zwar sehr nett, aber anfangs auch ein wenig verpeilt und lebensuntüchtig daher. Das hört sich jetzt natürlich nicht unbedingt nach einem Buch an, das man lesen sollte. Ich habe zum Buch gegriffen, als mir grade vor lauter Streß und Hektik so überhaupt nicht nach Lesen war. Und dafür war es sehr gut geeignet: sehr leicht, gut vorhersehbar, griffige Protagonisten (da weiß man, woran man ist *ggg*) und doch so süffig geschrieben, daß man ratzfatz durch ist und sich ganz gut unterhalten ist.


    Ich würde nicht mehr als 6-7 Eulenpunkte vergeben, weil es mir alles in allem einfach zu leicht, zu süßlich und zu vorhersehbar war. Aber wenn man mal was wirklich leichtes, unterhaltsames braucht, um sein Hirn ein wenig zu entspannen, dann ist dieser kleine Roman sicher nicht das Verkehrteste. Ich hab mich auch schon schlechter unterhalten.


    Vielen Dank auch noch mal an Belladonna, die das Buch in Hannover extra zu Ende gelesen hat, damit es seinen Weg zu den Frankeneulen antreten konnte. :lache Gelesen hatte ich es schon vor ein paar Wochen... nur die Rezi hab ich bishervergessen. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)