Jimi Hendrix - "Starting at Zero"

  • •Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
    •Verlag: Heyne Verlag (16. September 2013)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3453200462
    •ISBN-13: 978-3453200463


    Inhaltsangabe:


    Intim, persönlich, Augen öffnend – so nah kam man Jimi Hendrix noch nie


    Ausschließlich aus Original-Jimi-Hendrix-Texten bestehend, gibt dieses einzigartige Selbstzeugnis intimste Einblicke in das Leben einer unsterblichen Legende. Von Jimi Hendrix’ langjährigem Freund und Rechteverwalter Alan Douglas mit Filmregisseur und Musikhistoriker Peter Neal aus unzähligen Interviews, Notizzetteln, Aufzeichnungen und Tagebüchern chronologisch geordnet und zusammengestellt, gibt der entstandene Text erstaunliche Einblicke in ein faszinierendes Leben.


    Autoreninfo:


    Jimi Hendrix wurde als James Marshall Hendrix am 27. November 1942 in Seattle, Washington geboren. Er gilt als bedeutendster Gitarrist der Rockgeschichte, seine Auftritte beim Monterey Pop Festival, dem Woodstock-Festival und dem Isle of Wight Festival gelten als Sternstunden der Musikhistorie. Am 18. September 1970 starb er im Alter von 27 Jahren in London.


    Meine Meinung:


    Titel: Innenansicht einer Legende


    Aufgrund der durchwachsenen Rezensionen, die ich bisher zum Buch gelesen hatte, war ich mir nicht sicher, ob mir das Buch gefallen würde. Ich wusste nur eins: Ich möchte mehr über Jimi Hendrix erfahren.


    Geboten bekam ich dann etwas, das meine Erwartungen weit übertroffen hat, denn diese Autobiografie hat mich einfach geflasht.


    Das Buch ist zusammengesetzt aus realen Zeugnissen Jimis, das da können sein Briefe, Interviews, Notizen, Songtexte, etc. Das alles ist so gut miteinander verknüpft, dass man das Gefühl hat mit Jimi selbst zu sprechen.


    Als Leser begleitet man ihn bei seinen Anfängen im Musikgeschäft, seinem rasanten Aufstieg und seinem Schaffen bis zum unausweichlichen Tod.


    Die Biografie hat mich so sehr gefesselt, dass ich bereits nach den ersten 50 Seiten neben dem Lesen des Buches noch zusätzlich recherchieren wollte und das Thema Jimi Hendrix mich einfach nicht mehr los ließ. Zudem erfuhr ich viel mehr über diese Person als ich erwartet hatte.


    Sehr gut gefallen hat mir die besondere Gestaltung des Buches. Es sind keine Fotos von Jimi vorhanden, er wird dafür in Schwarzweißzeichnungen abgebildet. Die Texte sind ebenfalls sehr kreativ dargestellt, mal farbig, mal in der Form einer Gitarre usw.


    Im Anhang findet man übrigens viele Songtexte frei ins Deutsche übersetzt.


    Fazit: Ein überaus gelungenes Buch, das den Leser einen Blick in die Persönlichkeit Jimi Hendrix gewährt. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Für Musikfans ein Muss.


    Tipp: Beim Lesen Hendrixsongs hören steigert den Lesegenuss noch.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Starting at Zero ist weder eine Biografie über Jimi Hendrix, noch ein Buch, das wirklich von ihm selbst geschrieben wurde. Es ist eine chronologisch geordnete Sammlung von Papierfetzen, Briefen und Notizen, die alle zusammen eine Art Tagebuch ergeben. Manchmal ist er ehrlich mit sich selbst, an manchen Stellen habe ich das Gefühl, dass er seine Situation und sein Leben schönredet um sich selbst Mut zu machen.
    Das Buch ist nach den verschiedenen Epochen eingeteilt, beginnend mit seiner Schulzeit und Armeezeit, danach eine harte Zeit, in der er sich nur mit Mühe durchschlagen konnte, seine erste Zeit in London... Am interessantesten fand ich seine Jugend und den Militärdienst. Später erzählt er, wo er mit wem welche Musik gespielt hat und wie er seine Musikkumpel beurteilt. Er selbst ist Musiker mit Leib und Seele, er macht entweder seine Musik, wie er will oder gar nicht, kompromisslos. Keine Langweile. Seine Liebe zu Musik grenzt mit der Zeit immer stärker an Besessenheit.
    Seinen Drogenkonsum kommt nur am Rande vor. Die Texte lesen sich eigentlich nie, als wären sie unter Drogen oder Alkohol geschrieben. Größtenteils klingen die Texte optimistisch, aber zum Schluss merkt man immer mehr, wie er unter den Bedingungen leidet.


    « Je tiefer man eindringt, umso größere Opfer muss man bringen »


    « Jetzt bin ich deprimiert. Werde mich zudröhnen. Mal sehen... »


    Immer wieder schreibt er von Erschöpfung, Müdigkeit, dass alles ihn fertig macht und dass er einen Teil von sich selbst geben muss. Trotzdem ist immer noch alles gut lesbar und durchdacht. Wahrscheinlich taugten die Texte aus seinen schlechtesten Zeiten nicht zur Veröffentlichung.
    Im letzten Beitrag merkt Jimi Hendrix, dass die Zeit am Wandel ist und dass etwas neues kommen wird. Natürlich mit ihm. Doch schon im nächsten Abschnitt will er lieber sterben als mit seiner Musik keine Botschaft mehr rüberzubringen und schreibt über den Tod und seine Beerdigung.


    « Nur wenn man tot ist, hat man es geschafft. Wenn ich sterbe, hört euch weiter meine Platten an »


    Danach bricht das Buch mit einer Todesanzeige des Musikers ab.


    Fotos fehlen in diesem Buch leider komplett. Außer den beiden Bilder des Musikers auf dem Cover gibt es nur zu jedem Kapitel eine Zeichnung. Jede Seite hat ein anderes Layout: Seite 111 wurde der Text in Form einer Gitarre aufbereitet, dann wieder werden verschiedene Zeilen größer, kleiner oder in einer anderen Schriftart präsentiert. Dazwischen gibt es englische Songtexte, die im Anhang auf deutsch übersetzt wurden. Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen und ist qualitativ hochwertig.


    « Starting at zero » gibt einen interessanten Einblick in das Leben und Denken von Jimi Hendrix. Das Buch zeigt einen sensiblen Mann, der für seine Musik leben wollte und der dem Druck, den er sich selbst durch seine hohen Ansprüche machte und den er durch seine Plattenverträge hatte, nicht gewachsen war.

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde lesen dürfen.


    Zum Lesen dieses Buches legte ich erst einmal meine beiden Hendrix-CDs ein. Von ihm lesen und ihn hören waren für mich ein muss.


    Das Buch war sehr interessant aufgemacht. Bereits im Epilog erklärt Peter Neal wie er die Texte zusammengetragen hat. Viele entwickelten sich aus einer Filmbiografie die er gedreht hat.


    Das Buch ist kurzweilig geschrieben, bestehend aus Zettelwirtschaft und Tagebucheintragungen sowie Originalsongtexte im Buch. Am Ende des Buches gibt es noch eine Übersetzung der Songtexte.


    Zur weiteren Auflockerungen sind zahlreiche Zeichungen von verschiedenen Künstlern von Hendrix zu sehen.


    Aufgrund seiner Aufzeichnungen lernen wir viel von Hendrix kennen, seine Kindheit, seine Schulausbildung, Armeezeit und sein Weg zum Ruhm.


    Hendrix war eine komplexe Persönlichkeit - emotional und Sensibel aber auch Perfektionist der alles lieber selbst machte, damit das Ergebnis perfekt ist. Er gönnte sich wohl kaum Urlaub. Heute würde man wohl sagen, er litt an Burn-Out. Er sprach oft vom Tod. Glaubte er selbst nicht, dass er alt wird?


    Von mir 10 Eulenpunkte!

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Starting at Zero - Jimi Hendrix


    Texte: Jimi Hendrix
    Dramaturgische Auswahl und Einführung: Peter Neal
    Zusammenstellung und Chronolgie: Michael Fairchild


    Mein Eindruck:
    Dieses hervorragend gestaltete Buch bietet viel, die Autoren haben sich einiges einfallen lassen. Es ist mehr als eine Biografie oder Autobiografie, da die Texte gut ausgewählt und chronologisch geordnet wurden. In 9 Kapiteln und einem Anhang mit Songtextübersetzungen (die Originaltexte befinden sich zwischen den Textpassagen) erzählt Jimi sein ganzes Leben. Kennzeichnend, dass dabei die Musik stark im Vordergrund steht. Das war ihm das wichtigste. Die Arbeit an der Musik war offensichtlich das wichtigste für ihn.


    Ich hatte auch den Eindruck, Jimi ein wenig persönlich kennen gelernt zu haben. Der ist sowohl selbstbewusst und bescheiden gewesen
    Jimi Hendrix war musikalisch innovativ, mit Kategorien wie der größte Gitarrist oder ähnliches konnte er nicht viel anfangen. In erster Linie war er ein empfindsamer, spiritueller Mensch. Das spürte man auch in seiner Musik und in den texten, die Jimi teilweise in diesem Buch auch kommentiert.
    Vielleicht war das auch der Grund, warum seine Musik ihn um viele Jahre überlebte, sein eigens Leben war ja leider sehr kurz.

    Auch aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, nicht die volle Punktzahl zu geben.


    10 / 10 !

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen der Leserunde genießen und bin froh und dankbar darüber.


    Die Autoren haben keine richtige Biografie geschrieben, sondern sie haben sich etwas (für mich jedenfalls) völlig neues einfallen lassen:
    In diesem Buch lernte ich Jimi Hendrix anhand vieler zusammengetragener Notizen, Interviewmitschnitten und persönlichen Gedanken kennen. Ich erlebte mit, wie er seine erste Gitarre erhielt, begleitete ihn auf seinem Weg nach England und wieder in die Staaten.


    Die Gestaltung des Buches empfinde ich als sehr Besonders. Die Textstelen snd in verschiedenen Schriftarten und -größen gestaltet, sie sind auch nicht immer "linear" sondern bilden auch schonmal den Umriss einer Gitarre.
    Fotos von Jimi Hendrix fehlen hier völlig, stattdessen finden sich im Buch einige Zeichnungen vom Konterfei des Sängers.


    Eben ein ganz besonderes Buch, für das ich mit Freude 10 Eulenpunkte vergebe!

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • "Starting At Zero" ist eine Biographie, die eigentlich keine ist. Aus original Papierfetzen, Briefen und Notitzen von Jimi Hendrix ist es Peter Neil und Michael Fairchild gelungen, viel mehr als bloß eine Biographie zu erstellen. Es entsteht das Bild eines Menschen, der in fast Allem immer den unbequemeren Weg gewählt hat, um sein Glück zu finden. Beim Lesen dieses Buches hatte ich das Gefühl, ihn dabei zu begleiten. Es ist witzig, authentisch und traurig. Außerdem habe ich viele Dinge über Jimi erfahren, die mir bisher völig unbekannt waren.


    Besonders hervorzuheben ist die Gestaltung des Buches ( Never judge a book by its cover ;-) ), die so liebevoll und ansprechend ist- ein richtiger Glücksgriff. Wird nicht ins Regal gestelt, sondern in der Wohnung dekoriert. :-)


    Ein tolles Buch. Ich bedanke mich dafür recht herzlich und vergebe volle Punktzahl.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich bin mit wenigen Erwartungen an dieses Buch herangetreten. Zwar war mir der typische Hendrixsche Gitarrensound bekannt und ich wusste, dass er dem legendären „Klub 27“ angehört, das war es aber auch schon.
    Nach dem Lesen des Buches bin ich beeindruckt von dem Menschen Jimi Hendrix. Dieser begegnet dem Leser in schriftlichen Fragmenten, die er im Laufe seines Lebens verfasst hat und die seine Gedanken- und Gefühlswelt widerspiegeln. Die Herausgeber haben Songtexte, Briefe, Interviews, Notizen in eine zeitliche Abfolge gebracht, die den Eindruck vermitteln, dass man dem Menschen hinter der Musiklegende ganz nahe kommt.
    Die Gestaltung des Buches ist außerordentlich gut gelungen. Es sind keine Fotos, sondern Zeichnungen von Jimi Hendrix abgedruckt, was den Menschen im „room full of mirrors“ unterstreicht. Das Motiv des Spiegels war Hendrix sehr wichtig.
    Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl, dieser Spiegel zu sein, der dem Gegenüber ins Gesicht blickt und ein Abbild der Wirklichkeit erkennt. Manchmal hatte ich aber auch das Gefühl, dass ich die Projektion eines Seelenzustandes lese oder ein Extrakt dessen, das durch verschiedene Wahrnehmungen entstanden ist.
    Zugegeben ist es ein sehr subjektives Buch, denn es enthält ausschließlich eigene Texte des Musikers. Hendrix selbst sagte über sich, dass sei Leben und seine Musik eine untrennbare Einheit bilden. Überzeugt davon, dass seine Lieder auch noch nach seinem Tod weiterleben, hat er der Welt einen Schatz an Songtexten und Melodien hinterlassen. Das Ausleben seiner Musikbesessenheit hat ihn bis an die Grenze des Menschenmöglichen getrieben, oft hat er diese Grenzen exzessiv überschritten. Nach dem Lesen dieses Buches bin ich überzeugt, dass Hendrix sein Leben genauso leben wollte und musste, damit seine Musik unsterblich bleibt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • In diesem Buch hat Peter Neal zusammen mit dem langjährigen Freund Alan Douglas ein Bild von Jimi Hendrix entstehen lassen, das man so noch nicht oft zu Gesicht bekommen hat.
    Anhand von Texten die Hendrix im Laufe seiner 4- jährigen Karriere auf verschiedenen Papieren aufgeschrieben hat, wird sein Leben erzählt.
    Einiges sind Liedtexte und andere sind einfach nur Kritzeleien und Gedanken.
    Mich persönlich hat das Buch sehr angesprochen, auch wenn der Musiker schon lange vor meiner Zeit nicht mehr gelebt hat und auch nicht ganz mein Musikgeschmack ist. Doch solche Persönlichkeiten haben meistens etwas Faszinierendes an sich und so war es eben auch bei Jimi Hendrix, vielleicht liegt es auch daran, dass er nicht alt wurde.
    Die Gliederung des Buches war gut gewählt, auch die Bilder von Hendrix die in den jeweiligen Kapiteln zu finden waren fand ich passend.
    Da ich das Buch immer wieder unterbrochen habe, fand ich es manchmal nur etwas störend, dass die Erklärungen bzw. die Übersetzungen der Liedtexte nur im Anhang zu finden waren und man so immer wieder blättern musste.
    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und für einen Fan des Musikers ist das Buch eine Bereicherung.

  • Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen und bin mit gemischten Erwartungen herangegangen. Zusammengetragen aus Lebensaufzeichnungen von Jimi Hendrix haben Peter Neal und Alan Douglas chronologisch den Werdegang von Hendrix Revue passieren lassen.


    Scheinbar hat er schon früh begonnen, Notizen zu machen, denn es beginnt bereits mit der Schulzeit, geht weiter mit der Armyzeit bis hin zu seiner Zeit als Musiker in den Anfangsjahren und später, seiner Erfolgszeit. Das Buch ist liebevoll und sehr kreativ gestaltet, keine Seite sieht wie die andere aus. Auch Interviews mit Jimi werden eingebaut, sowie Briefe an den Vater, Manager, usw.


    Wir dürfen einen sehr sensiblen, ernsthaften Menschen näher kennenlernen, der phasenweise sehr gut erkannt hat, dass sein Lebensstil ihn kaputt machen wird, der andererseits aber auch ziemlich entrückt von der Realität die Augen vor den Tatsachen verschlossen hat. Letztendlich denke ich aber, dass er in gewisser Weise genau das Leben geführt hat, das er aus Liebe zu seiner Musik führen wollte und musste.


    Ein sehr besonderes Buch das mir gut gefallen hat und für das ich volle Punktzahl vergebe.

  • Biographien und Autobiographien sind neben historischen Romanen mein bevorzugtes Genre, deshalb freute ich mich sehr, zu den Gewinnern dieses Buches zu gehören, und möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Wolke für die Organisation und beim Verlag für die Bereitstellung meines Exemplars dieser Jimi-Hendrix-Biographie bedanken.
    Da ich Biographien, wie gerade erwähnt, häufig und gern lese, kann ich Vergleiche ziehen und stelle fest, dass ich eine derartig geschriebene bisher noch nie gelesen habe. Die Textgestaltung und die Zeichnungen wurden hier ja bereits erwähnt. Peter Neal und Alan Douglas haben da mit dieser Biographie des leider viel zu früh verstorbenen Jimi Hendrix etwas Außergewöhnliches auf die Beine gestellt.
    Dass ich trotzdem kein Jimi-Hendrix Fan geworden bin und auch zu seinen Melodien nach wie vor keinen rechten Zugang finde, schmälert nicht die interessanten Einblicke in sein Leben, die dieses Buch mir gewährt hat.
    Dafür vergebe ich gern 8 von 10 möglichen Eulenpunkten
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Meine Erwartungen wurden übertroffen


    Klar kannte ich einige Lieder von Jimi Hendrix. Natürlich wusste ich von seinen legendären Auftritte in Woodstock usw.
    Und sicher habe ich mir auch hin und wieder Gedanken darüber gemacht, was für ein Mensch Jimi Hendrix war. Aber das war es dann auch schon.
    Dann kam die Möglichkeit, dieses Buch zu lesen und hinterher bin ich nun um so viele Informationen reicher.
    Jimi Hendrix wirkt auf mich total sympathisch und echt - aber eben auch einfach nicht für diese Welt und diese Gesellschaft gemacht.
    Ohne Drogen hätte er alles wohl überhaupt nicht ertragen.
    So aber war er über einen kurzen Zeitraum ein sehr erfolgreicher Musiker, ein Star, ein Idol. Bis zu seinem frühen Tod, der zumindest rückblickend betrachtet, nicht sonderlich überrascht.
    Er lebte für die Musik, die Musik stand immer an erster Stelle, ohne Musik wäre sein Leben nicht lebenswert gewesen.


    Nicht nur der Inhalt dieses Buches ist lesenswert - nein, auch die Gestaltung und der Aufbau desselben ist einfach nur als grandios zu bezeichnen.


    Für mich ist "Starting at Zero" jetzt schon eines meiner Highlights des Jahres 2014 und ich vergebe natürlich 10 Punkte.

  • Meine Rezension:


    Ich habe soeben die Biografie "Starting at zero" von Jimi Hendrix beendet und stehe noch fast unter Schock möchte ich sagen.


    Dieses Buch geht unter die Haut. Die Stationen im Leben dieses Ausnahmemusikers werden sehr gut chronologisch in Abschnitte unterteilt und man weiß zu jeder Zeit, in welchem Lebensabschnitt man sich gerade befindet, was ich auf jeden Fall für eine Biografie sehr wichtig finde.


    Ich hatte mir das Buch etwas fragmentarischer vorgestellt und war sehr positiv davon überrascht, was für flüssige Texte das waren. Es kommt einem vor, als würde man sich gerade mit Jimi selbst unterhalten. Zum besseren Verständnis gibt es hier und da kleine Anmerkungen des Herausgebers, die in Klammer gesetzt sind, so dass dies auch sofort offenkundig ist.


    Der Schreibstil ist erstaunlich gut, es liest sich eigentlich fast wie ein Roman.


    Der Musiker Jimi Hendrix war so sensibel und auch seine Weltanschauung war damals schon so offen und aufgeschlossen, da können sich viele ein Beispiel dran nehmen.


    Besonders zu erwähnen wäre auch noch die besondere Aufmachung des Buches - die Schriftarten variieren ständig, was dem Layout einen ganz besonderen Touch gibt und mir persönlich sehr gut gefallen hat. Außerdem kommen im Buch keine Fotografien vor, sondern wunderschöne Illustrationen, was ich auch ganz toll finde - Fotos findet man heutzutage im Internet sowieso zuhauf, aber diese Illustrationen sind was Besonderes!


    Rundherum ein sehr gelungenes Buch, das tiefe Einblicke in die Seele von Jimi Hendrix gewährt.


    Volle Punktzahl!!!!!!

  • “Jimi Hendrix – starting at zero” ist eine ungewöhnliche Mischung aus Biografie und Autobiografie, denn Jimi Hendrix hat selbst (unbewusst) daran mitgewirkt, in dem er ständig und überall Notizen hinterließ. Sein Freund Alan Douglas hat daraus zusammen mit dem Filmregisseur und Musikhistoriker Peter Neal ein sehr privates Bild des legendären Musikers zusammengestellt. So ist es keine in sich geschlossene Aneinanderreihung oder Erzählung aus und über sein Leben, sondern es werden teilweise einzelnen Sequenzen eingeworfen, die aus Zitaten, Notizen und Briefen oder z.B. Interviews bestehen. Sie alle geben meiner Meinung nach wesentlich mehr Aufschluss über den Menschen, der sich hinter der Legende verbirgt, als es ein „fremder“ Autor jemals vermögen könnte.


    Allein schon der Blick auf das Layout macht die vielen verschiedenen Fragmente deutlich, denn eine Seite mit einem homogenen Blocksatz findet man selten. Es wird viel mit der Schriftgröße und -farbe gespielt und einzelne Zitate werden nicht nur durch unterschiedliche Schriftarten, sondern auch durch Absätze oder versetzten Satz hervorgehoben. Das Ganze könnte sehr unübersichtlich wirken, doch das tut es nicht. Alles sieht sehr durchdacht aus, jedes Zitat, jede Hervorhebung scheint genau richtig platziert und man sieht sofort, dass sich hier jemand sehr viel Mühe gegeben hat, aus den einzelnen Bruchstücken ein Gesamtbild zu konstruieren, ohne dass sie ihr Alleinstellungsmerkmal verlieren.


    Berührend sind teilweise die Texte. Der verlorene junge Mann, der zum Militär geht und der in seinen Briefen nach Hause von seiner harten Ausbildung schreibt, aber auch immer wieder um Geld bitten muss; der sich verletzt, bevor er nach Vietnam muss – man erlebt seine Hinwendung zur Musik und man sieht ihn als Menschen, der in einer Zeit des Aufbruchs versucht, den Durchblick zu behalten und den der tägliche Kampf, das Herumgereiche von einem Interview zum anderen nach seinem Durchbruch völlig erschöpft.
    Die ganze Zeit spürt man seine Verletzlichkeit, die wahrscheinlich der Grund ist, dem allgemeinen Zeitgeist zu folgen und Drogen zu konsumieren. Einiges scheint unter Drogeneinfluss geschrieben worden zu sein, so möglicherweise auch die Todesahnungen, und die damit verbundenen Gedanken zum eigenen Tod.


    So erhält man ein sehr aufschlussreiches Bild eines großen Künstlers, das sicherlich viele Interpretationen zulässt, das aber, wenn man emotional an dieses Buch herangeht, einen verletzlichen Menschen zeigt, der an der Gesellschaft und zuletzt an sich selbst gescheitert ist. Seine Musik wird ihn noch lange überdauern. 10 Punkte für dieses wunderbare Buch...

  • Der Club 27 – Berühmte Menschen, meist Musiker, sind gemeint die im Alter von 27 Jahren verstorben sind. Die berühmtesten sind Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und mit dem Tod von Amy Winehouse hat diese makaber anmutende Gruppe erst vor kurzem ein neues prominentes Mitglied erhalten und wurde in den Medien des öfteren erwähnt. Und nun ist mir diese Biografie von Jimi Hendrix in die Hände gefallen und ich habe sie mit grossem Interesse gelesen. Im Vorwort erwähnt der Verfasser, dass Hendrix viele kleine handgeschriebene Schnipsel aus seinem Leben zurückgelassen hat. Auf Briefpapier, Zetteln, Servietten, oder Zigarettenschachteln notierte er seine Gedanken. Eine reichhaltige Hinterlassenschaft, ein Flickwerk, ein kunterbuntes Sammelsurium und diese Puzzlestücke in die richtige zeitliche Reihenfolge gebracht beleuchten den Menschen hinter der Fassade des virtuosen Musikers der er war und verliehen den bekannten, meist skizzenhaften Konturen menschlichen Tiefgang.


    Ich finde die jungen Jahre von Jimi Hendrix beeindruckend. Es spiegelt die die Vorstellungen die man (oder zumindest ich) von einem dunkelhäutigen Musiker zu dieser Zeit hatte. Er musste bös unten durch, wusste aber das Musik sein Leben war und hat sich durch viele Bands und Ortschaften durchgehangelt. Sogar mit ein paar Grössen des Musikgeschäfts ist er als Begleitmusiker aufgetreten welche ihn aber als schlichten Schuhabtreter gesehen haben. Spottbillige Studiomusiker mit Talent gab es schliesslich zu Hauff und warum sollte man einem schwarzen Jüngling besondere Aufmerksamkeit schenken?


    Jimi Hendrix hat schnell gemerkt, dass wen man etwas erreichen will es nicht genügt den Singsang der Mainstreamcharts nachzuspielen sondern das er etwas eigenständiges entwickeln musste. Ansonsten wäre er sein Leben lang bloss ein Mitläufer bzw. Hintergrundmusiker für bekannte Showstars geblieben. Mit der im Militär erworbenen Durchsetzungskraft und dem notwendigen Biss begann er sein Gitarrenspiel zu verändern und entwickelte jenen unverwechselbaren Stil, jene musikalische Essenz der/die ihm nach und nach den Ruhm einbrachte der bis heute anhält. Das Erfolg aber auch seine Schattenseiten hat und wie ein Bürde auf die Schultern drückt darf nicht vergessen werden.


    Zum Lesen fand ich das Buch überraschenderweise sehr angenehm. Ein geschmeidiger Erzählton/Erzählstimme der/die sich im Gehirn festsetzt und aus den im Vorwort erwähnten Fragmenten ein zusammenhängendes Ganzes macht. Die vielen kleinen Episoden aus Hendrix Leben räumen mit ein paar Halbwahrheiten auf oder tun gerades das Gegenteil, sie bestätigen ein paar Legenden. Von der Aufmachung des Buches bin ich begeistert! Dieses ist wunderbar gestaltet, hat Klasse und ist den Preis, der vielleicht den ein oder anderen abschrecken mag, allemal Wert. Ein sogenanntes Coffee Table Book ... Wertung: 9 Eulenpunkte.