Inhalt:
Obwohl sie nur knapp einer grausamen Ermordung entgangen ist, kann Liv Silber das Traumwandeln einfach nicht sein lassen, denn nur nachts kann sie ihren Problemen entfliehen und sich mit ihrem Freund Henry treffen. Zwar birgt auch die Traumwelt neuerdings Gefahren für Liv, doch die scheinen ihr klein im Vergleich zu all den Sorgen, mit denen sie am Tage zu kämpfen hat. Als allerdings ihre kleine Schwester Mia beginnt, im Schlaf zu wandeln und dabei beinahe mehrfach gefährliche Unfälle erleidet, wird deutlich, dass die Gefahr, in der die Silber- Schwestern schweben, keinesfalls so klein ist wie zunächst angenommen. Im Gegenteil, jemand hat es auf Liv und Mia abgesehen und scheut keine Mühen, sein teuflisches Werk dieses Mal zu vollenden.
Meine Meinung:
Nachdem das erste Buch der Träume in elegantem Schwarz daherkam, ist die Farbe der Wahl dieses Mal ein wunderhübsches Lindgrün. Insgesamt ist die Aufmachung wieder eine absolute Augenweide und eine Zierde für jedes Bücherregal. Aber auch der Inhalt kann sich erneut sehen lassen! Kerstin Gier schafft es im zweiten Buch der Träume wieder, von Anfang an Spannung aufzubauen und bis zum letzten Buchstaben auf hohem Level zu halten. Sie kreiert eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre und sorgt so für Nervenkitzel und Gruselmomente. Geschickt führt sie den Leser immer wieder auf falsche Fährten, um genau dann, wenn man denkt, ein Rätsel gelöst zu haben, eine Bombe platzen zu lassen und alle Überlegungen über den Haufen zu werfen. So gelingt es ihr, auch über das Ende des Buches hinaus die Spannung zu erhalten und die Neugier auf den finalen Band ins unermessliche zu steigern.
Die Handlung ist dieses mal etwas gemäßigter als im ersten Band, so, wie es oft im Mittelteil einer Trilogie ist. Es passiert jedoch genug, so dass es keine Längen gibt – manchmal fast ZU viel, denn auch dieses Mal dürfte die Wartezeit auf den dritten Band viel zu lang werden.
Wo Kerstin Gier drauf steht, ist natürlich auch Kerstin Gier drin, also hat ihr unvergleichlicher Humor auch in diesem Buch seinen Platz. Es gibt diverse herrliche Szenen, die so amüsant sind, dass man gar nicht anders kann als laut zu lachen. Und natürlich ist auch Secrecy, der/die/das anonyme Tratschweib der Highschool, wieder mit von der Partie und stiftet Unfrieden.
Es gibt einige Entwicklungen in diesem zweiten Buch der Träume, die mir nicht so sehr gefallen. Wer die Geschichte gelesen hat, kann sich vermutlich denken, worauf ich hinaus will. Dies ist aber mein ganz persönliches Empfinden und hat mit der Qualität des Buches überhaupt nichts zu tun. Bezüglich der Spannung, des Witzes und auch der Originalität steht es dem ersten Band in nichts nach. Dafür, dass die Richtung, in die sie ihre Geschichte lenkt, nicht die ist, die ich gerne hätte, kann die Autorin ja nichts. Silber hat mit trotzdem wieder gut gefallen und ich kann es kaum erwarten, endlich zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht.