Jetzt habe ich es endlich geschafft, den Film von Emilio Estevez mit seinem Vater Martin Sheen in der Hauptrolle zu sehen, dessen Dreharbeiten quasi die Rahmenhandlung zur geteilten Autobiographie war.
Tom, ein trauernder Vater (Martin Sheen) reist nach Frankreich, um seinem am Jakobspfad verunglückten Sohn (Emilio Estevez in Rückblicken, wer sonst?!) nach Hause zu holen. Doch dort angekommen fasst er den spontanen Entschluss, die Pilgerreise an Stelle seines Sohnes bzw. mit ihm, seiner Asche, zu unternehmen. Unterwegs findet er nicht unbedingt freiwillig drei ReisegefährtInnen, den übergewichtigen Niederländer Joost (Yorick van Wageningen), die zynische Kanadierin Sarah (Deborah Kara Unger) und den allzu redefreudigen Iren Jack (James Nesbitt). Am Ende ist kein einziges ihrer Probleme wirklich gelöst, schon gar nicht Toms natürlich, doch dennoch sind sie zufriedener. Hofft man.
Ein Film, der nicht an Klischees spart und manche logischen Lücken hat, wie zB die Tatsache, dass der nicht mehr ganz junge Tom ohne Training scheinbar überhaupt keine Probleme mit der langen Wanderung hat. Aber trotzdem ist es ein wunderschöner, relativ leiser Film. Keine nervenzerfetzenden Actioneinlagen oder unnötigen Liebesgeschichten, nichts dergleichen und trotz fast 2 Stunden Laufzeit nicht eine Minute langweilig. Martin Sheen zuzuschauen ist ohnehin fast immer ein Vergnügen und auch die anderen haben ihre Sache sehr gut gemacht.
Die Bilder vom Jakobsweg sind schlicht atemberaubend. Sehr schön ist auch, dass uns die Religion nicht reingewürgt wird. Der Pfad ist offenbar für alle da.
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