'Starting at Zero' - Einführung - Kapitel 2

  • Das Buch ist aus lauter Notitzen zusammengesetzt. Wahrscheinlich hat er die Texte aus seiner Schulzeit später geschrieben, und sie scheinen etwas verklärt. Zum Beispiel hatte er "nur Einsen und Zweien" und sagt im Abschnitt darauf, die Schule wäre nichts für ihn gewesen.
    Seine Kindheit war nicht sehr glücklich. Sein Vater schlug ihn und er haute öfters von zu Hause ab und geriet in Schwierigkeiten. Wie zu erwarten war die Armee nichts für ihn und er wurde vorzeitig entlassen. Ich hätte mir Jimi Hendrix auch nicht als Killer vorstellen können.
    Sympatisch und auch etwas naiv fannt ich die Briefe, die er während seiner Armeezeit an seinen Vater schreibt.

  • Also ich habe jetzt den ersten Teil gelesen.
    Die Einleitung fand ich sehr gut. Dort erläutert Peter Neal, dass die Texte, die Jimi geschrieben hatte, später zusammengetragen wurden.
    Jimmy ist Jahrgang 42. Er wuchs teilweise in Seattle bei den Eltern und teilweise in Vancouver bei der Oma auf. Die Mutter ging sehr gerne aus und des Öfteren trennten sich die Eltern. Dann ist die Mutter früh gestorben.
    Obwohl er ein guter Schüler war musste er mit 17 die High School verlassen. Da hat der Übersetzer so gar die Schulnoten übersetzt. :lache In Amerika gibt es ja keine Noten in Zahlen ausgedrückt, sondern Buchstaben. Er hat As und Bs bekommen.
    Als farbiger Junge war er damals natürlich den Rassismus ausgesetzt.


    Dann schreibt er, dass er mit 14 oder 15 seine erste Gitarre vom Papa bekam.


    1961 ging er dann zur Armee. Fort Campell in Kentucky liegt direkt an der Grenze zu Tennessee. Hinter der Grenze ist Clarksville.
    Fallschirmspringen ist risikoreich. Sie stehen oben auf einem Turm (sieht aus wie ein Galgen).


    Die Erzählungen wie er dann bis 66 von der Hand in den Mund lebte uns sein Glück als Musiker versuchte, ist sehr glaubhaft.


    Er hat nach Hause geschrieben - interessant wäre auch, ob Papa geantwortet hat. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Jimi Hendrix und seine Musik haben bis heute eine gewisse Bedeutung erhalten.
    Ich persönlich glaube, dass das nicht an seinen frühen Tod und die daraus entwachsene Legende alleine liegt, sondern auch vor allen daran, dass seine Musik so viele andere Musiker beeinflusst hat. Hendrix-Cover werden auch heute noch gespielt. Er war also ein Musiker für Musiker und nicht nur für Fans!



    Doch jetzt erst einmal zum Buch:
    Was mich überrascht und leicht verwirrt: Es heißt, das Buch würde sich aus den verschiedensten Aufzeichnungen von Jimi Hendrix selbst zusammen setzen, aber eigentlich liest es sich wie ein durchgängiger Text, der sogar einen eigenständigen Ton besitzt. Also gut zu lesen, wenn auch ein wenig sehr lakonisch gehalten. Ich hätte erwartet, dass der Text wesentlich fragmentarischer wäre.


    Ob ein Ghostwriter noch einmal durch den Text gegangen ist und ihn sprachlich angeglichen hat? Ich hoffe, dass sich die Authentizität des Textes noch erweisen wird.


    Zitat

    Original von xania
    Wahrscheinlich hat er die Texte aus seiner Schulzeit später geschrieben, und sie scheinen etwas verklärt.


    Davon gehe ich auch aus. Das lässt sich wohl bei autobiographischen Texten nicht ganz vermeiden. Ein neutraler Biograph würde das ganze irgendwie werten. Aber damit muss man leben.

  • Ich finde es gut, dass es vor dem Start eine kleine Einführung in das Buch gibt, nämlich das es keine Autobiografie im eigentlichen Sinne ist, sondern ein Sammelwerk aus allen Notizen, die Jimi in seinem Leben so gemacht hat. So hat man keine falschen Erwartungen.


    Wir erfahren, dass seine Kindheit scheinbar nicht leicht war, denn die Eltern stritten sich oft und recht früh starb dann auch Jimis Mutter. Zudem war der Vater sehr streng und religiös. Man merkt dem jungen Jimi zumindest an, dass er Respekt vor seinem Vater hatte.


    Am meisten berührt hat mich, das Jimi zur Army gegangen ist, diese aber aufgrund einer Verletzung verlassen musste und das wenige Jahre vor Vietnam. Dies kann man als Glück oder Pech ansehen.


    Auch ergreifend, dass diese Berühmtheit vor seiner Entdeckung quasi Hunger gelitten hat, oft beschissen worden ist und mehr schlecht als recht über die Runden gekommen ist. Das kann man sich gar nicht so richtig vorstellen. Auch dass Jimi ja zur Zeit des Rassenhasses groß wird, muss man erst einmal verdauen.


    Mir gefällt das Buch bisher wirklich sehr gut, man hat teilweise das Gefühl ihn zu interviewen oder mit ihm zu sprechen.


    Sicherlich wird er seine Kindheitserinnerungen erst im Erwachsenenalter aufgezeichnet haben bzw. in Interviews preis gegeben haben und ich bezweifele, dass alles immer der Wahrheit entspricht. So glaube ich wirklich nicht, dass er sich an seine Geburt erinnern kann oder dass er so ein super guter Schüler war. Später sieht man die Jugend ja oft etwas verklärt, erst recht wenn man wie Jimi gern mal zu Drogen gegriffen hat...


    Ansonsten liebe ich die Songtexte, da geht bei mir gleich im Kopf der Plattenspieler an. :-)

  • Erstmal finde ich die Aufmachung des Buches wunderbar gelungen. Die Gestaltung im Inneren ist ansprechend und das Cover echt schmuck. Sehr, sehr schön.


    Jimi Hendrix hat wohl das, was einen Rockstar ausmacht. Eine unfassbare Aura, Sexappeal, Talent, Weltentrücktheit, Charme, Verletzlichkeit, Authentizität. Gepaart mit Drogenmissbrauch, leider nichts Ungewöhliches unter dieser Art Genies.


    Wie Herr Palomar bereits bemerkt hat, war ( und ist) Hendrix Vorbild für alle Arten von Musikern, an ihm kommt wohl niemand vorbei, der sich mit ihr auseinader setzt und die Wurzeln sucht. Ja, daher kommt die Rockmusik.


    Ich habe seine Musik durch meine Eltern kennen gelernt, später dann durch ein Cover meiner ersten großen Lieblingsband, U2.


    ALL ALONG THE WATCHTOWER


    Das Original ist zwar von Bob Dylan, aber die Version von Hendrix ist wohl eine der besten. Sehr prägend durch die schmutzige, unverkennbare Gitarre. Er hat aus diesem Dylan- Song etwas völlig anderes gemacht.


    Später mehr. :wave :

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Er hat nach Hause geschrieben - interessant wäre auch, ob Papa geantwortet hat. :gruebel


    Das wird der Papa wohl gemacht haben, denn Jimi nimmt ja manches Mal Bezug zu scheinbar vorher Geschriebenen. Ich gehe mal davon aus, dass die Briefe des Vaters nicht abgedruckt werden sollten, weil das Buch ja aus Jimis Sicht sein Leben schildern soll. Ich finde die Briefe jedenfalls sehr ergreifend und sie geben einen tiefen Einblick in Jimis Innerstes. Er ist sehr an seiner Familie interessiert, die scheint ihm wirklich was zu bedeuten.


    Nur schade, dass er wohl nicht so gut mit Geld umgehen konnte...

  • Zitat

    Original von rienchen
    Erstmal finde ich die Aufmachung des Buches wunderbar gelungen. Die Gestaltung im Inneren ist ansprechend und das Cover echt schmuck. Sehr, sehr schön.


    Ja da kann ich nur zustimmen. Die bunten Seiten zwischendrin peppen schön auf und auch die Zeichnungen wie z.B. Jimi als Soldat, gefallen mir sehr gut. Cool auch, dass der Text mal hervorgehoben ist, mal verschoben abgedruckt usw.


    Zitat

    Original von rienchen
    Ich habe seine Musik durch meine Eltern kennen gelernt, später dann durch ein Cover meiner ersten großen Lieblingsband, U2.


    Durch meinen Dad bin ich auf Hendrix aufmerksam geworden. Sein Gitarrenspiel ist einfach der Hammer. Wenn ich das Buch durch habe, wird es mir mein Dad wohl aus den Händen reißen. :grin Der ist nämlich außer mir die einzige Leseratte in der Familie.

  • Zitat

    Sein Gitarrenspiel ist einfach der Hammer.


    Ja, ist es, weil es so...so... unverblümt ist. Ich kann mich durchaus an peinliche Situationen erinnern, als wir mal mit der gesamten Familie eine Dokumentation über ihn gesehen haben (ich glaube, das war über Woodstock) und er spielte Gitarre mit der Zunge. Es war eine peinliche Stlle im Raum. Ich war vielleicht 12, 13, aber wir alle wussten - es geht nicht nur darum, nein, es ist Sex. :wow

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von nicigirl85
    die Zeichnungen wie z.B. Jimi als Soldat, gefallen mir sehr gut.


    Diese Illustrationen sind wirklich bemerkenswert.
    Auf Seite 33 sieht Jimi ein wenig aus wie Denzel Washington. Auf Seite 34 hätte ich ihn auch nicht erkannt, aber ab dem Ende des zweiten Kapitels ist es unverkennbar Jimi Hendrix! :fingerhoch

  • Zitat

    Original von xania
    Ich finde es schade, dass gar keine Fotos von ihm im Buch sind.


    Ja, das ist auffällig, außer dem Cover sind alles Illustrationen.
    Ich vermute darin aber eine stilistische Entscheidung von Alan Douglas und Peter Neal.


    Anscheinend wurde über Hendrix Notizen aus dem Nachlaß auch heftig gestritten und prozessiert.


    Siehe auch den Hinweis: Starting at Zero ... entstand ohne die Mitarbeit, Unterstützung oder Autorisierung durch Al Hendrix, Janie Hendrix, Experience Hendrix, LCC oder deren Vertreter.


    Rein Gefühlsmäßig habe ich aber inzwischen großes Vertrauen in die Autoren und ich finde es wichtig, Jimis eigene Notizen nach Jahrzehnten endlich veröffentlich zu wissen.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Seite 14: Wie alt war er wohl bei diesem Krankenhausaufenthalt?
    "Mein erster Trip". Eigentlich eine ganz schön heftige Aussage..........


    Da muss er noch sehr klein gewesen sein. 3, 4 ??

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von rienchen
    Das ist ironisch gemeint und bezieht sich auf eine Penicillinspritze kurz nach seiner Geburt. So verstehe ich es jedenfalls. ;)



    Hmmmmmm..... :gruebel
    Wird wohl so sein. ;-)


    Ich fands jetzt verwirrend........ er sagt "ich erinnere mich" - irgendwie kam da die Ironie nicht so bei mir an. :grin

  • Ich habe mich halt gefragt, welcher Mensch sich schon an seine Geburt erinnern kann und darin eine Ironie entdeckt. Und Penicillin ist ja auch keine Droge. ;-)


    Für mich passt es, dass man nur Photos auf dem Cover findet. Ein Junge von etwa vier Jahren (dem Alter des ersten Musikinstrumentes, einer Mundharmonika) und der Mann in dem Alter, in dem er starb. Sozusagen der Rahmen. Lebendig und ausgefüllt wird das Bild durch Hendrix' Texte, die Bilder genug erzeugen sollen in meinem Kopf. Sehr interessant, wie Peter Neil über das Vorgehen der Textsortierung im Vorwort schreibt. Er geht vor, wie bei einer Dokumentation. Funktioniert für mich. Sehr gelungen. Die Photozeichnungen finde ich sagenhaft, der Blick am Ende des ersten Kapitels... wow.


    Ich erfahre so allerhand, was ich bisher nicht wusste. Dass seine Mutter früh starb ( was mir fast das Herz bricht, wenn ich diesen kleinen Jungen mit den riesengroßen, traurigen Augen auf dem Cover betrachte) , sein Vater scheint ruppig, aber herzlich. Er war Linkshänder, sein Vater kaufte ihm seine erste Gitarre. ( Auch hier bin ich wieder begeistert darüber, wie liebevoll das Buch gestaltet wurde. Der entsprechende Text formt einen angedeuteten Gitarrenkorpus. Den einer akustischen. :-])


    Jimi scheint unterfodert aufgrund der ewigen Langeweile. Auch immer wiederkehrende Akkorde in seinen verschiedenen Bandstationen. Lustig die Geschichte mit dem Hemd und Little Richard. :lache Er beobachtet BB King und mag das "neue Zeug", Funk. Er will sich entwickeln und lebt ausschließlich dafür. Das gefällt mir.


    Und immer wieder die Briefe an den Vater, dem er stark verbunden scheint und der ihm anscheinend immer wieder unter die Arme zu greifen scheint.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von rienchen
    Ich habe mich halt gefragt, welcher Mensch sich schon an seine Geburt erinnern kann und darin eine Ironie entdeckt. Und Penicillin ist ja auch keine Droge. ;-)


    So habe ich es für mich auch interpretiert. Das ist ja die Krux an der Geschichte, dass man sich eben nicht an die eigene Geburt erinnern kann.


    Mich stört es persönlich nicht, dass es keine Bilder gibt. Die kann man sich auch überall im Netz anschauen. Aber einen Innenansicht von Jimi bekommen wir wohl nur hier in dem Buch. :-]