'Starting at Zero' - Kapitel 7 - 8

  • Eletric Ladyland ist als Platte auf dem Markt und die Jungs haben riesigen Erfolg damit. Es wird ihre einzige Nummer 1 Platte bleiben, was aber wohl daran liegt, dass sich die Band in der Konstellation bald auflöst.


    In diesem Abschnitt merkt man sehr deutlich, dass es mit Jimi bergab geht. Er spricht offen über Drogenkonsum und dass nun mal Pot das Einzige sei, was ihn entspannen würde und da muss man mal Verständnis haben, da Musiker nun mal anders sind als "normale" Menschen.


    Zudem steigt ihm der Erfolg immer mehr zu Kopf, die Überforderung ist greifbar. Des Weiteren hat er seit seinem immensen Erfolg wohl schon einige Nervenzusammenbrüche gehabt.


    Obwohl Jimis Band die am besten bezahlte Band ist, hat er Geldsorgen. Beim Plattenproduzieren liegt er im Rückstand und auch sonst wird er den Anforderungen nicht gerecht.


    Man fragt sich beim Lesen wirklich, warum er nicht einfach mal eine Pause eingelegt hat, aber dafür war er sicher zu sehr Perfektionist.

  • Ich glaube, dies gehört hierher.


    Heute arbeiten wir 40 Stunde pro Woche. Sicherlich hat Jimi in einer Woche mehr gearbeitet als wir im Monat. :lache


    In den ersten Jahren hat er scheinbar nur Alkohol genossen. Und eventuell nicht nur Tabak geraucht.


    Hier erscheinen jetzt Tagebuch-Einträge. Eigentlich erscheint mir das Ganze wie ein Tagebuch Eben, dass teilweise nur "Zettelwirtschaft" ist.


    Electric Church


    Er vergöttert seine Musik. Die Eltern waren gläubig und er musste öfters mit zur Kirche. Dieser Glaube scheint oberflächlich verloren gegangen zu sein. Obwohl - seine Emotionalität und Sensibilität lassen im Untergrund doch einen Glauben spüren.
    Hier setzt er seine Musik als Kirche ein. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • In diesem Abschnitt nimmt sich der Autor - und damit Jimis Aufzeichnungen - sich verschiedenster Themen an.


    Die Black Panthers bitten Jimi, ein Benefizkonzert zu spielen. Jimi fühlt sich geehrt, in der Folge entsteht wohl der Song "Black Gold", welcher sich nicht um die Rassenfrage, sondern um die gegenwärtigen Zustande dreht (Zitat von S. 189 unten).


    Auch auf den steigenden Drogenkonsum wird eingegangen. Jimi befürwortet Marihuana/Pot, lehnt jedoch harte Drogen vehement ab. Aus Angst vor Spritzen :lache


    Woodstock ist seine nächste große Aktion. Jimi spielt am 4. Tag des Festivals, als bereits viele der Besucher wieder abgereist waren. Er interpretierte bei seinem Auftritt unter anderem die Nationalhymne auf seine eigene Weise.


    Besonders treffend fand ich diesen Abschnitt:


    Zitat

    Eltern, die ihre Kinder wirklich lieben, sollten sich ihre Musik anhören und begreifen, wie viel Einfluss die Musik auf das hat, was heute geschieht. Sie ist besser als die Politik. Weil man uns eher zuhört als dem Präsidenten....

    (S. 201)


    :write


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Wenn jemand Musik macht, öffnet er einen Teil seiner Seele für dich.

    S. 206


    Jimi Hendrix hat viel gegeben, weit mehr als ein Mensch verkraften kann ohne kaputt zu gehen. Für ihn hätte es keine Alternative gegeben. Das zeigt das frühe Bewusstsein, dass er bei diesem Lebensstil nicht alt wird.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    ...
    Hier setzt er seine Musik als Kirche ein. :gruebel


    Zitat

    Jeder sollte an sich selbst glauben- auf eine bestimmte Art ist das zugleich Gottesglaube. Wenn es einen Gott gibt, der dich erschaffen hat, dann bedeutet an sich selbst glauben, automatisch zugleich an Gott zu glauben. (...) ... das was du bist und was du tust, deine Religion ist.


    Das ist eigentlich fast der Gedanke des Doppelgebotes der Liebe.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • In dieser Zeit merkt man schon sehr stark, dass es bergab geht mit Jimi. Verhaftung wegen Drogen, Auflösung der Band...


    Er selbst scheint ja ein relativ lockeres Verhältnis zu Drogen zu haben bzw. das was er macht als "nicht so schlimm" zu sehen.(seine Aussage, da sei er aber froh, dass er nur rauche usw ...)

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Die Kirche lebt durch Musik. Man denke an Gospelmusik.
    Da kommt Leben in die Kirche.


    Warum muss ich jetzt bloß an Whoopie Goldberg denken? :lache

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Seite 184: Jimi hat viele weise Erkenntisse:
    "Zum Leben braucht man Seelenfrieden, und den findet man nur in sich selbst".


    Edit:
    In diesem Abschnitt wird deutlich, wie ausgebrannt Jimi Hendrix ist.
    Seine Art zu leben, fordert ihren Tribut.
    Er schreibt ja auch, dass er bereits mehrere Nervenzusammenbrüche hatte.

  • Ich bin total fasziniert und beeindruckt davon, was Jimi Hendrix für ein sensibler Mensch war.


    Und immer wieder geht es ihm darum, dass er sich durch seine Musik ausdrücken will, dass die Menschen ihn verstehen sollen. Er wird fast verrückt, weil die immer die selben kommerziellen Ansprüche haben, weil die Presse so ein Schubladendenken hat, das war für ihn wirklich furchtbar und nervig und hat ihn sehr gestört.


    Ich glaube, wenn er heute noch leben würde, wäre das auch einer von den Promis, die an dem ganzen Druck der Presse kaputt gehen würden.


    Dass ihm der Erfolg zu Kopf gestiegen ist, würde ich nicht sagen, weil das so klingt, als sei er arrogant geworden, das finde ich gar nicht. Ich würde es eher so nennen, dass der Druck immer größer wurde und er dem nicht mehr gewachsen war. Er hat ja selbst gesagt, dass er überfordert ist.


    Auch was seinen Drogenkonsum angeht - man muss da wirklich umdenken. Für mich persönlich sind Drogen auch ein absolutes No-Go, würd ich nie machen, dazu bin ich viel zu sehr in meinem Leben verwurzelt, mit allen Verpflichtungen und Verantwortung, Berufstätigkeit, Gesundheitsbewusstsein usw.


    Aber Jimi Hendrix war ja total anders, für ihn zählte nur seine Musik und die Möglichkeit, dies voll und ganz zu spüren und auszudrücken. Und wenn man mal sein eigenes Denken ausschaltet und versucht, sich in diese Lage zu versetzen, kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass Drogen einfach ein Teil dieser Welt für ihn waren. Sozusagen ein Katalysator, um alles andere auszublenden und sich in seiner Musik zu verlieren.

  • Zitat

    Original von Belle Affaire
    I Und wenn man mal sein eigenes Denken ausschaltet und versucht, sich in diese Lage zu versetzen, kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass Drogen einfach ein Teil dieser Welt für ihn waren. Sozusagen ein Katalysator, um alles andere auszublenden und sich in seiner Musik zu verlieren.


    :write Das hast du gut ausgedrückt.