Verdammt gute Nächte - Kathrin Schrocke (ab 14 Jahren)

  • Klappentext:


    Jojo ist 15 und zählt zu den einsamsten Geschöpfen auf diesem Planeten. Sein Freund Michael steht auf schlechte Pornos, sein Freund Sushi ist ein adoptierter Japaner und Musterschüler, und seine erste große Liebe Lilli ist – seit einem Monat mit Michael zusammen. Dann taucht plötzlich Puma auf. Sie ist hübsch, cool, witzig und fährt einen roten Alfa Romeo Spider. Aber das Wichtigste ist: Sie nimmt ihn ernst. Die Sache hat nur einen Haken: Puma ist doppelt so alt wie er … (Quelle)


    Meine Meinung:


    „’Ist das nicht strafbar?’, fragte Sushi verstört.” (S. 138)


    Es ist kurz vor den Sommerferien, als Jojo Puma kennenlernt. Puma ist eine Freundin seiner Mutter aus dem Yogakurs, aber irgendwie ganz anders: Sie ist viel lockerer, trägt coole Klamotten und vor allem löst sie in ihm ein bisher so noch nicht gekanntes Gefühl aus:


    “Mein Atem ging schneller, die Schwerelosigkeit war schlagartig zurück. Ich fühlte mich auf einmal glühend und fiebrig.” (S. 124)


    Wow, Kathrin Schrocke kann schreiben. Das durfte ich schon bei „Freak City“ genießen, aber in diesem Buch wird ihre Fähigkeit, den Leser mit auf eine ganz besondere Reise zu nehmen, noch deutlicher. Ich konnte so sehr mit Jojo mitfühlen, wie es ihm ging, wenn er aus seinem Fenster gesehen und dabei Puma erblickt hat, die im Garten unter dem großen Apfelbaum ihre Yogaübungen macht. Und auch in mir hat die Autorin eine beinahe atemlose Stimmung erzeugt.


    Gleichzeitig tauchte immer wieder die leise Stimme auf, die das gleiche sagte wie Sushi oben: Ist das nicht strafbar? Darf sich ein Junge in eine viel ältere Frau verlieben? Und was ist mit der älteren Frau? Darf auch sie sich zu dem Jungen hingezogen fühlen?


    Die Autorin hat ihrem Protagonisten ein spannendes Alter gegeben: Jojo ist fünfzehn, fast sechzehn. Dieses Alter macht es dem Leser umso schwerer, Stellung zu beziehen und sich zu entscheiden: Genießt man das Buch, das eine aufregende und kribbelnde beginnende Beziehung beschreibt, oder hofft man darauf, dass sich Jojo – wie durch ein Wunder – doch noch in ein gleichaltriges Mädchen verliebt?


    „Verdammt gute Nächte“ ist kein einfaches Jugendbuch, denn es behandelt ein Tabuthema. Ich selber habe die Geschichte um Puma und Jojo unheimlich gerne gelesen und mich oft mitreißen lassen. Und trotzdem bin ich mir noch nicht im Klaren darüber, wie ich über die Geschichte an sich oder das Ende im Speziellen denken soll. Außerdem frage ich mich, mit welcher Intention die Autorin das Buch geschrieben hat. „Verdammt gute Nächte“ ist also nicht nur verdammt gut geschrieben, sondern setzt sich auch im Kopf fest und regt zum Nachdenken an und dafür gibt es sehr gute 7 von 10 Sternen.

  • Mich konnte das Buch leider nicht so begeistern...
    Irgendwie war mir das alles zu oberflächlich, ich bin mit keine der Personen so richtig warm geworden.
    Und die ganze Liebesgeschichte um Jojo und Puma wird erst ab dem hinteren Drittel des Buches richtig behandelt, da hätte ich mir viel mehr Tiefgang und Gefühle gewünscht.


    Von mir gibts leider nur 5 Punkte!