Der entschwundene Sommer - Rebecca Martin

  • Der entschwundene Sommer


    Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Ihre Leidenschaft gehört dem Reisen, der Geschichte und ihren Geschichten. Ihr Roman Die verlorene Geschichte gelangte sofort nach Erscheinen auf die SPIEGEL-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal.

    Inhalt:
    Ein malerisches Hotel, eine tiefe Freundschaft, ein erschütterndes Unrecht


    Mia erbt nach dem Tod ihrer Großmutter ein halb verfallenes, idyllisch an einem See gelegenes Hotel im Taunus. Als sie mehr über die Vergangenheit des einst glanzvollen Hauses erfahren will, begegnet sie dem Iren Séan, der dort ebenfalls nach Antworten sucht. Gemeinsam stoßen sie auf die Geschichte jenes dramatischen Sommers kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der das Schicksal von vier Menschen für immer veränderte …



    Die Geschichte beginnt kurz vor dem ersten Weltkrieg 1912 in einem Hotel an einem malerischen See im Taunus. Hier leben die Hoteleigentümertochter Beatrice und ihre beste Freundin Corinna, deren Mutter in der Küche arbeitet. Die Mädchen sind mit den Brüdern Johannes und Ludwig von Thalheim befreundet, die seit Jahren ihre Sommerferien mit ihren Eltern dort verbringen. Die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als beide Mädchen sich in den einige Jahre älteren Johannes verlieben. Für Mama von Thalheim sind beide Mädchen nicht unakzeptabel, da sie unter ihrem Stand sind. Trotzdem - Johannes ist in Beatrice verliebt, was Bruder Ludwig mit Argwohn registriert. Als der Krieg ausbricht und beide als Soldat an die Front müssen, beginnt die Katastrophe.


    1992 in Frankfurt: Die junge verheiratete Mia hatte kurz nach dem Tode ihrer Eltern erfahren, dass sie adoptiert ist. Nun erhält sie Post von einem Rechtsanwalt, der ihr mitteilt, dass sie von ihrer Großmutter ein Ausflugslokal im Taunus und ein Haus im Frankfurter Westend geerbt hat. Als sie sich das das dazugehörige verlassene Hotel anschaut, verliebt sie sich sofort in dieses, obwohl alles ziemlich heruntergekommen ist. Zeitgleich versucht sie mehr über ihre Vorfahren herauszubekommen und was sie mit dem Hotel verbindet. Unerwartet erhält sie dabei Unterstützung von dem Iren Séan, der ihr nicht verrät, warum auch er sich dafür interessiert.


    Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen und ich würde ihn mir auch ins Regal stellen! Ich las das Büchereulen-Wanderbuch - Danke fürs wandern lassen! Die Handlung beinhaltet viel: Freundschaft, Liebe, Verrat, Intrige, Krieg, Tod und ein großes Geheimnis, das erst zum Schluss aufgeklärt wird. Rebecca Martin beschreibt die Szenen sehr anschaulich und man will einfach nur weiterlesen! Es sind Geschichten ineinander verwoben: die der jungen Mia (1992), die ein Hotel erbt von der Großmutter, die sie nicht kannte. Indem sie versucht, mehr über ihre Familie herauszubekommen, taucht man ein in die Vergangenheit und liest die Geschichte von Corinna, Beatrice, Johannes und Ludwig - zu Zeiten des ersten Weltkriegs. Dann taucht auch noch der irische Geschichtsstudent Séan auf, der Mia bei der Suche hilft.


    In den Kapiteln/ Abschnitten des Buches wechselt die Autorin zwischen Vergangenheit und Gegenwart, genauso wie zwischen den einzelnen Protagonisten. Durch den geschichtlichen Hintergrund, bekommt man Einblicke in diese Zeit während des ersten Weltkriegs, dem Leben und den Gefühlen. Dazu tragen auch die Kriegsszenen bei, die oftmals kurz gehalten wurden und nicht in das Gesamtwerk zu passen scheinen. Sie zeigen die Gefühle zweier Soldaten, welche sich durch den Krieg verändern. Deshalb wichtige Szenen für die weitere Handlung. Die Schicksale der Protagonisten sind stark miteinander verwoben und erst zum Schluss fügen sich die Puzzle-Stücke zu einem großen Gesamtbild zusammen.

    Etwas irritiert habe ich die Erwähnungen von Markennamen in der 1992er Handlung gelesen: das neue Shampoo von Vidal Sassoon u. ä. - das störte mich etwas.

    Wer Bücher von Kate Morton, Lucinda Riley mag, wird auch dieses vermutlich gern lesen.


    Hier geht es zum Wanderbuch :waveDer entschwundene Sommer - Rebecca Martin - Rezensionsexemplar

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Danke für die tolle Rezi. Das Buch steht hier schon parat.


    Mir ist aufgefallen das ich neuerdings viele solcher Bücher habe und auch wieder bestellt habe. Liegt das am Alter????? :lache


    Jedenfalls freu ich mich das dieses Buch doch genau das Richtige für mich ist. :grin

  • Mia Belman ist überrascht, als sie durch einen Anwalt erfährt, dass ihre Großmutter Corinna ein Ausflugslokal und eine Wohnung vererbt hat. Sie standen sich nie sehr nah und hatten auch keinen Kontakt seit Corinna ihre Enkeltochter im Alter von drei Jahren zur Adoption freigab. Die Gründe dafür sind der heute 30-jährigen unerklärlich geblieben. Spontan will sie das Erbe auszuschlagen. Nur durch einen Anflug von Neugier fährt doch zu diesem Hotel und findet ein verlassenes Haus. Die Kleidung und Besitztümer, die sie noch in den Räumen vorfindet, wecken ihr Interesse. Gegen ihren Willen muss sie sich ihre Großmutter als junge Frau vorstellen, die mit ihrer Freundin Beatrice das Hotel geleitet hat. Sie stöbert durch die alten Papiere und wird von der Vergangenheit förmlich eingefangen.


    Die zweisträngige Geschichte erzählt zum einen das Leben der Großmutter Corinna mit ihren Erlebnisse im Sommer 1912 und den Folgejahren und zum anderen Mias aktuelle Situation im Jahr 1992. Mia ist seit fünf Jahren mit Florian verheiratet und lebt mit dessen Tochter Neyla zusammen in Frankfurt. Von ihrer Familie weiß sie nur wenig, da ihre Mutter Lore bei einem Autounfall stirbt als Mia noch ein Kleinkind war. Ihre Großmutter hüllte sich stets in Schweigen, sogar wenn es um ihre eigene Geschichte ging. Mia wusste nur, dass ihr Großvater Ludwig hieß. Eigentlich hat sie weder Lust noch Zeit, sich mit dem Erbe zu befassen. Die aktuellen außerehelichen Ausflüge ihres Mannes mit seiner Assistentin belasten sie zu sehr. Dieses Gefühl in der schier ausweglosen Situation vermittelt die Autorin ihren Lesern. Man kann sich gut in Mia einfühlen und leidet mit ihr. Gleichzeitig ist man neugierig, was es mit der vergangenen Geschichte auf sich hat. Aus den Aufzeichnungen der Großmutter ahnt man bereits das Ende und wartet auf die Bestätigung.


    Die Beschreibungen aus der Vergangenheit werden dagegen etwas farbloser beschrieben. Bereits durch die Schilderung distanziert man sich und betrachtet sie durch Mias Emotionen. Es geht hauptsächlich um vier Menschen. Die Freundinnen Corinna und Beatrice lernen im Sommer 1912 die Brüder Johannes und Ludwig besser kennen. Die Jungs verbringen wiederholt den Urlaub mit ihren Eltern im Goldenen Schwan, der Beatrices Eltern gehört. Die damaligen Verhältnisse lassen vermuten, dass sich in den letzten 80 Jahren etwas zugetragen haben muss, das gravierend in die Lebensläufe der vier eingegriffen haben muss. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, ist die idyllische Zeit zu Ende. Corinna berichtet über verletzte Gefühle, Intrigen und Erpressung, die nicht nur Mia fesseln.


    Rebecca Martin ist das Pseudonym einer Autorin, die bereits großen Erfolg mit ihren historischen Romanen hatte. Mit diesem Roman hat sie zwar die Epoche und ein klein wenig den Schauplatz gewechselt, aber ansonsten wieder einen unterhaltenden und an den Emotionen rührenden Roman geschrieben. (8 Punkte)

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 10. März 2014
    Ein malerisches Hotel, eine tiefe Freundschaft, ein erschütterndes Unrecht


    Mia erbt nach dem Tod ihrer Großmutter ein halb verfallenes, idyllisch an einem See gelegenes Hotel im Taunus. Als sie mehr über die Vergangenheit des einst glanzvollen Hauses erfahren will, begegnet sie dem Iren Séan, der dort ebenfalls nach Antworten sucht. Gemeinsam stoßen sie auf die Geschichte jenes dramatischen Sommers kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der das Schicksal von vier Menschen für immer veränderte …
    Biografie
    Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Ihre Leidenschaft gehört dem Reisen, der Geschichte und ihren Geschichten. Ihr Roman "Die verlorene Geschichte" gelangte sofort nach Erscheinen auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, gefolgt von ihrem zweiten Roman "Der entschwundene Sommer". Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt.
    Es beginnt im Sommer 1912. Beatrice und ihre Freundin Corinna genießen die Zeit mit Johannes und Ludwig, die den Sommer im Hotel „Zum Goldenen Schwan“ verbringen. Über die Jahre hat sich zwischen den Vieren eine Freundschaft entwickelt. Als sie heranwachsen, entdecken Johannes und Beatrice Gefühle füreinander. Dann bricht der Krieg aus….
    1992 erfährt Mia, dass ihre Großmutter ein Ausflugslokal hinterlassen hat. Mia hat erst vor kurzem erfahren dass sie im Alter von drei Jahren adoptiert wurde. Ein Treffen mit ihrer Großmutter verlief nicht gerade gut. Gleichzeitig scheint ihre Ehe mit Florian zu zerbrechen. Er betrügt sie , hat ihr Konto geplündert und um seine Firma steht es schlecht.


    Der Schreibstil ist, wie bereits im ersten Roman der Autorin, sehr flüssig zu lesen. Anschaulich berichtet die Autorin von der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts, auch die Leiden von Johannes an der Front werden gut dargestellt. Mia erscheint mit für das Jahr 1992 etwas naiv, scheinbar kann ihr Mann schalten und walten, wie er möchte, ohne dass sie auch nur etwas mitbekommt. Selbst erste Anzeichen, dass Florian sie betrügt, ignoriert sie vollkommen.
    Insgesamt ist es für mich eine Geschichte, die mich gut unterhalten hat.


    Von mir gibt es 8 von 10 Eulenpunkten

  • Ich lese gerne zwischendurch Familiengeschichten, aber dieser Roman war für mich ein einziges Ärgernis.


    Die Personen sind hölzern, leb- und lieblos dargestellt, während der gesamten Handlung blieb jede einzelne für mich blass und wenig glaubwürdig. Z.B. mutiert Mia, bisher als Vollzeit-Ehefrau mit Hang zum Luxus, die nicht selbst kochen, putzen, geschweige denn arbeiten will oder muss, und insgesamt recht naiv und blauäugig durchs Leben stolpert, ganz plötzlich zur cleveren, selbstbewussten Geschäftsfrau. Trotz Schulden scheut sie keinerlei Investitionen, ich fragte mich allen Ernstes, woher sie das Geld dafür nimmt - doch zwei Sätze weiter wurde es erklärt - natürlich aus dem erwarteten Erlös des zukünftigen Verkauf eines Hauses, wow!


    Genauso ärgerlich wie die Personendarstellung, gestaltet sich auch die Recherche der verschiedenen Zeitebenen. Da gibt es eben mal im 1992 schon den Euro, eine, meiner Rechnung nach im Jahre 1947, 26 jährige wird als Kind bezeichnet und fordert den Gutenachtkuss ihrer Mutter ein, und... und... und... Solche unlogischen "Kleinigkeiten" finden sich in diesem Buch allenthalben.
    Dazu kommt noch die Werbung für Gucci -Sonnenbrillen, bestimmte Automarken, Shampoos, Rucksäcke, etc.


    Das einzig positive war hier für mich der Schreibstil, der ist locker flockig und sehr gut zu lesen. Das war's aber auch schon.