So fern wie ein Stern - Amanda Frost

  • Die Autorin
    Amanda Frost war viele Jahre weltweit im Marketing und der Logistik großer Unternehmen tätig und lebte lange in der Schweiz, bevor es sie nach München zog. Und obwohl Amandas männliche Protagonisten allesamt über außerirdische Wurzeln verfügen, ist der Mann an ihrer Seite ihres Wissens nach von dieser Welt. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans erfüllte sie sich einen lang gehegten überirdischen Traum.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 346 Seiten
    Verlag: Amanda Frost; Auflage: 1 (27. Mai 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3000458328
    ISBN-13: 978-3000458323
    Größe und/oder Gewicht: 20,3 x 12,7 x 2,2 cm



    Inhalt - in eigenen Worten:
    Um das Bestehen seines Heimatplaneten Siria zu sichern und eine Mutter für seine beiden Töchter zu finden, macht sich nun Regierungsratsmitglied Mark auf den Weg zur Erde. Doch leider kann der Tierarzt besser mit Tieren als mit Frauen umgehen und so schafft er es, alle potentiellen Kandidatinnen in die Flucht zu schlagen. Als Mark die rothaarige Elena kennenlernt, ist es um ihn geschehen, denn auf Siria leben nur dunkelhaarige Menschen. Doch dann verliert die junge Frau durch einen Unfall das Gedächtnis und kann sich an nichts mehr erinnern, was der Witwer schamlos ausnutzt. Elena glaubt Mark sofort, dass es Außerirdische und einen anderen Planeten namens Siria gibt und so macht er sich gemeinsam mit dem rothaarigen Wirbelwind mit den blauen Augen auf den Weg nach Siria. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten fühlt sich Elena wohl und freundet sich sogar mit Jana an, die ebenfalls von der Erde stammt und mit ihrem Mann Simon auf Siria wohnt. Auch Marks Töchter akzeptieren sie bald, nur Mark glaubt nicht an Gefühle und die große Liebe, wobei Elena sich nicht vorstellen kann, mit einem Mann zusammenzuleben, den sie nicht liebt. Und so sprühen bald die Funken zwischen Elena und Mark...

    Meine Meinung:
    Nachdem mich die beiden Vorgängerbände "Gib mir meinen Stern zurück" und "Sei mein Stern" verzaubert haben, musste ich natürlich auch unbedingt den 3. und letzten Band der Siria-Trilogie lesen. Der Prolog beginnt auf dem Planeten Siria, die Geschichte beginnt 2 Monate später auf der Erde, genauer gesagt in München, führt uns danach wieder zurück nach Siria und dauert ein paar Wochen. Hat der Serienauftakt über den smarten Raketentechniker Rafael und Band 2 über Rafaels jüngeren Bruder Simon berichtet, so steht im 3. Band der Tierarzt Mark im Mittelpunkt.


    Der Handlungsschauplatz wurde auf die Erde, aber größtenteils nach Siria verlegt, wobei die Unterschiede zwischen den beiden Planeten wirklich groß sind. Siria ist im Vergleich mit der Erde hochtechnisiert und sauber, der ferne Planet nennt 2 rote Sonnen samt grünen Himmel, rote Wiesen und violette Berge sein Eigen. Es gibt nur dunkelhaarige Sirianer, die gegen die Erdenbewohner außerordentlich reaktionsschnell bzw. stark sind und rasch lernen. Die Sirianer ernähren sich von Tabletten bzw. Eukalyptustee und bevorzugen Einheitskleidung in Form von grauenhaften Overalls. Außerdem beherrschen sie verschiedene Sprachen und auch die umgangssprachlichen Begriffe sind dank Simons Programmierfähigkeiten inzwischen kein Problem mehr.


    Mit seinen 38 Jahren ist Mark ein gutaussehender Mann, der seine Frau Patrizia vor einigen Jahren an den Virus verloren hat und nun eine Mutter für seine Töchter, die 11-jährige Carina und die 13-jährige Tessa sucht. Der gut gebaute Tierarzt gehört dem Regierungsrat von Siria an und hat die Gabe, mit Tieren mental kommunizieren, was ihm seinen Job sehr erleichtert. Wie alle Sirianer kann Mark nichts mit Gefühlen anfangen und glaubt auch nicht an die große Liebe. Doch da hat er nicht Elena gerechnet, die ebenfalls ein Herz für Tiere hat und von einem Auto angefahren wird, als sie ein Hündchen von der Straße rettet. Elena, die schätzungsweise um die 30 ist, leidet seit dem Unfall unter Gedächtnisverlust und kann es nicht glauben, dass sich der attraktive Mark sich so rührend um sich kümmert. Als er ihr von seinem Heimatplaneten Siria erzählt, denkt sich die hübsche Frau mit den roten Locken nicht viel dabei und folgt Mark bereitwillig auf den fremden Planeten...


    Mit Mark und Elena hat die Autorin ein weiteres Mal sympathische und facettenreiche Protagonisten mit Schwächen, Ecken & Kanten erschaffen, die immer wieder für eine Überraschung gut sind. Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Rafael, Valerie, Simon, Jana und diverse Bewohner von Siria sind ebenfalls interessante Figuren, die sich gut in die Handlung einfügen und die man in "So fern wie ein Stern" besser kennenlernt. Erneut haben es mir die außerirdischen Mondbären, deren Fell die Farbe nach Gemütszustand ändert, angetan und auch Marks depressiven Haushalts-Roboter Jasper und Abby, den Andromedaigel muss man einfach mögen.


    Die gesamte Siria-Trilogie wartet mit einer fantastischen Romanidee auf, die wunderbar umgesetzt und mit vielen frischen Einfällen versehen wurde. Erzählt werden die turbulenten Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Elena und Mark (in der 3. Person). Die beiden Protagonisten gewähren uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, weshalb man mit ihnen mitfühlen & mitleiden kann und sie rasch ins Herz schließt.


    Auch wenn man schon bald ahnt, wer die perfekte Frau für Mark ist bzw. wie die Story ausgehen wird, birgt der Weg dorthin viele unterhaltsame Stolpersteine, zauberhafte Überraschungen sowie etliche Liebes- und Sex-Szenen, die natürlich nicht fehlen dürfen. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven und miteinander verwebende Handlungsstränge, die in einem höchst zufriedenstellen Finale enden, führen den Leser durch die temporeiche Geschichte und sorgen für Unterhaltung.


    Den verwendeten Humor mag ich sehr und musste auch häufig über die turbulenten Ereignisse lachen und schmunzeln. Abgerundet wird das Finale durch die mitreißende, emotionsgeladene Schreibweise von Amanda Frost, die herrlich amüsanten Dialoge und eine angenehme Sprache, weshalb sich die 346 Seiten rasant lesen lassen. Allerdings bin ein wenig traurig, dass die außerirdischen Abenteuer nun zu Ende sind.


    Fazit:
    "So fern wie ein Stern" ist der Abschluss der Siria-Trilogie und erzählt die vergnügliche Geschichte von Mark und Jana. Dank der unterhaltsamen Story voller einfallsreicher Irrungen und Überraschungen, der sympathischen Protagonisten sowie des mitreißenden Schreibstils garantiert "So fern wie ein Stern" wundervolle Lesestunden. Da mich das Siria-Finale restlos begeistert hat, vergebe ich dafür überirdisch gute 10 Punkte.