Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Eine bewegende und fesselnde Reise zu den dunklen Geheimnissen einer Kindheit, die aus einem unzertrennlichen Ganzen zwei Schwestern machte, die einander wie Fremde erscheinen. Ein flirrender Sommer an Englands Ostküste. Die Zwillingsschwestern Viola und Isolte sind durch duftende Kiefernwälder gestreift, haben auf nebelüberfluteten Lichtungen längst vergessene Sagengestalten beschworen und den scharfen, salzigen Wind des Meeres geatmet. Doch nun, fünfzehn Jahre später, scheinen die beiden nichts mehr gemein zu haben. Während Isolte sich mit verzweifelter Lebensfreude der Welt entgegenwirft, hungert Viola sich in den sicheren Tod. Während eine der Schwestern sich verbissen an ihre Ziele und Pläne klammert, wünscht die andere nichts sehnlicher, als sich aufzulösen und ihrer Vergangenheit zu entkommen. Welcher unaussprechliche Schrecken ist geschehen in jenem Sommer, als alles möglich schien und der das Erwachsenwerden zweier Zwillingsschwestern so unerbittlich bestimmt? In ihrem hochgelobten Debüt schafft Saskia Sarginson eine bewegende Liebesgeschichte und einen Spannungsroman, dessen Geschichte mitreißt und dessen Atmosphäre lange nachklingt.
Meine Meinung
Viola und Isolte sind eineiige Zwillinge, die zusammen mit ihrer Mutter in einem Haus im Wald aufwachsen. Ihre Kindheit ist geprägt von Natur und Freiheit. Jahre später verfolgt Isolte hartnäckig ihre Karriere als Journalistin bei einem Modemagazin. Viola hingegen verfolgt ein komplett anderes Ziel: den Hunger und ihren Körper zu besiegen. Warum will die eine so unbedingt leben, während die andere unbedingt sterben will??
"Zertrennlich" ist das Debüt von Saskia Sarginson und es hat mich zum Großteil beeindruckt. Leider verdirbt mir der Schluss den gesamten Leseeindruck.
Die Geschichte von Viola und Isolte ist keine Geschichte für zwischendurch oder für fröhliche Stunden. Der Roman ist geprägt von Traurigkeit, Geheimnissen und Kampf. Dabei darf man allerdings keinen wirklichen Fortgang der Story erwarten. Der Roman besticht durch seine Tiefe und nicht durch den Fortschritt der Handlung.
Viola erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und somit erfährt man hautnah, wie abhängig sie von ihrer Schwester Isolte, genannt Issy, ist. Auch ihre Gedankengänge sind eher naiv und leichtgläubig.
Issys Sicht der Dinge wird aus der Erzählerperspektive geschildert. Isolte wirkt unnahbar, zielgerichtet und dominant. Und das merkt man in allem, was sie tut: im Umgang mit ihrem Freund, in den Rückblicken in ihre Kindheit und einfach auch an den Worten, die Saskia Sarginson gewählt hat.
Ich konnte mit beiden Frauen nicht warm werden, was allerdings meinen Lesespaß nicht trüben konnte.
Die Autorin macht es ihren Lesern nicht allzu einfach, was ihren Roman angeht. Ohne Ankündigung wechselt sie Perspektiven und Zeitebenen. Das verlangte von mir Konzentration beim Lesen. Nach einer kurzen Eingewöhnung las sich das Debüt aber sehr flüssig.
Der Schluss macht in meinen Augen den gesamten Aufbau, den ich bemerkens- und lesenswert finde, zu nichte. Sarginson beschränkt sich auf ein Ende, was zu viele Fragen offen lässt und auf der anderen Seite zu einfach für diese Art der Geschichte ist. Schade!
Fazit: eine schwere, wenn zugleich auch tolle Geschichte. Wer mit einem zu leichten Ende leben kann, sollte zugreifen.