'Zertrennlich' - Seiten 342 - Ende

  • Hmm, ich fand das Ende jetzt nicht so schlecht. Klar, Violas plötzliche Heilung erscheint mir nach einer jahrelangen Magersucht auch eher unwahrscheinlich - aber sie jetzt sterben zu lassen, ach nee, das fände ich nicht gut. Das Issy und Ben wieder zueinander finden, ist für mich auch o.k.. Das Schicksal von John's Schwester Judy mit einem behinderten Kind und in einer anscheinend nicht ganz so tollen Ehe gefangen, finde ich schon traurig genug.
    Die erste Hälfte des Buches fand ich etwas zäh und verwirrend, aber die letzten beiden Abschnitte habe ich zügig durchgelesen.
    Schade, dass Frank und Polly erst so spät in der Geschichte auftauchen. Evtl. hätte die Autorin zu Anfang ein paar Andeutungen an Pollys Verschwinden einstreuen können. Das hätte vielleicht mehr Spanung aufgebaut. Auch Violas Beziehung zu John und die ganze Zwillingsproblematik kommt leider erst sehr spät zur Sprache. Auf der einen Seite die unglaubliche Nähe zueinander und doch der Wunsch nach Abgrenzung und Individualität. Eigentlich ist das doch das zentrale Thema des Buches. Sowohl bei Issy und Viola, als auch bei John und Michael.

  • ich hätte das Buch zu einem Thriller bearbeitet, wäre ich die Autorin gewesen. Statt diesem doch sehr seichten Ende, hätte ich Viola Issy töten lassen - und zwar da, als Issy nach hause kommt und Viola im halbdunklen auf ihrer Couch in ihrem Kleid vorfindet.
    Viola war niedergeschlagen, weil Issy ihr erzählte, dass John sie nicht mit einem Wort erwähnt hat. Daraufhin hatte Viola einen Zusammenbruch und gönnte ihrer Schwester das Glück mit Ben nicht.
    Viola hasst Issy mittlerweile, weil sie immer die Schönere war und nicht durch eine Narbe entstellt. Außerdem war Viola geschockt, sich so im Spiegel zu sehen, so "fett" und entstellt.
    Viola hat Issy aufgelauert und diese dann, als sie sie umarmen und trösten wollte, erstochen. So wie John damals Michael.


    So hätte das Buch nach meinem Geschmack geendet, tragisch, wie es von Anfang an war.... Dann hätte man es sehr gut in die Kategorie "Thriller" einordnen können.


    So bekommt diese Story mit ihrem leicht unglaubwürdigen Happy End nur 7 von 10 Eulenpunkte von mir. Ein wenig schade.


    edit: ein paar Rechtschreibfehler korrigiert

  • Den Schluss fand ich jetzt nicht so toll, wenigstens das zusammentreffen von John und Viola hätte man noch aufnehmen können, dies hat jetzt den Anschein von jetzt ist alles wieder gut und fertig.
    Polly wurde also nie gefunden, was schrecklich ist und ja beide Frauen leiden darunter, eben jede auf ihre Art.
    Die Mutter hat sich darüber das Leben genommen, was auch nicht wirklich toll ist.
    Irgendwie tun mir beide Leid genauso wie ich die Jungs bzw. John denn sie haben alle unter dem zu Leiden gehabt wie sie aufgewachsen sind und eigentlich können sie gar nichts dafür für das was passiert ist.


    Ich werde das Buch jetzt etwas sacken lassen und dann meine Rezension schreiben und einstellen.

  • Der Schluss hat mir jetzt doch sehr gut gefallen.
    Es wurde alles zu einem schlüssigen Bild zusammengestellt.


    Dennoch würde ich es nur bedingt empfehlen.
    Die Story ansich hat mir schon gefallen. Die Umsetzung jedoch überhaupt nicht. Ich fand es traurig, daß mich erst die Spannung und das Verstehen erst nach 60% des Buches gepackt haben.
    So sollte es einfach nicht sein.
    Ich muss jetzt erstmal in mich gehen um ein Urteil fällen zu können.


    Gronik : ich habe das schon verstanden . Für Viola und John war es die große Liebe. Und nun stell dir vor, du müsstest dich von deiner großen Liebe trennen. Ich fand das schon sehr gut nachvollziehbar. Für mich hat sich dadurch vieles erklärt.

  • Mich hat das Verschwinden von Polly sehr traurig gemacht. Man stelle sich das nur mal vor? :cry


    Wie oft habe ich damals meine Schwester einfach so stehen lassen, weil sie mich genervt hat. Meine Freundinnen und ich wollten sie auch nie dabei haben. Sie musste oft alleline spielen oder wieder zurück nach Hause laufen.


    Alleine die Vorstellung, dass ihr da irgendwas hätte zustoßen können oder ihr ein Fremder auflauert und ich in meinem ganzen Leben nie erfahren hätte, was mit ihr passiert ist.


    Eine echte HORROR-Vision....

  • Meint ihr, dass die Geräusche, vor denen Isolte, Viola, John und Michael geflüchtet sind, von Polly kamen?


    Sie haben ja ein kindliches Heulen und Kreischen in den Wäldern gehört, wie von Hexen....


    uahhh ist das gruselig .....


    Umgehauen hat mich auch die Erkenntnis, dass den Kindern sofort bewusst war, was passiert sein musste..... sie hatten ja schon früher die leeren Sardinenbüchsen im Turm bemerkt....


    da war also all die Zeit jemand.....höchstwahrscheinlich Pollys Mörder...

  • Das Ende war nicht so meins, da haben sich alle Probleme zu schnell in Wohlgefallen aufgelöst.
    Pollys Schicksal ist tragisch, aber immerhin waren die Kinder nicht aktiv an ihrem Tod beteiligt (das hatte ich eigentlich erwartet seit der Szene als Rose ihre Kinder nicht mehr ertragen konnte).


    Das die Kinder sofort geahnt haben was los war hat mich weniger überrascht, ausser der Büchse im Turm gab es ja noch den Vogelbeobachter, den sie als Spanner in Verdacht hatten. Durch ihr Leben mit Rose, der Kommune und alles drumherum waren die Mädels ja nicht so ganz naiv.


    Weniger verstanden habe ich warum Issy ihre Schwester im Verhör immer wieder angehalten hat, nichts zu sagen.
    Es gab doch im Grunde genommen nichts herausragend Schlimmes, was der Polizei nicht auch so klar gewesen wären. ?(
    Oder warum Viola nicht einfach den Kontakt zu den Jungs wieder aufgenommen hat, als sie sich später von Isolte distanzierte.


    Zitat

    Original von pinky75
    Wie oft habe ich damals meine Schwester einfach so stehen lassen, weil sie mich genervt hat. Meine Freundinnen und ich wollten sie auch nie dabei haben. Sie musste oft alleline spielen oder wieder zurück nach Hause laufen.


    War bei mir genauso, meine Schwester und den kleinen Bruder meiner Freundin möglichst schnell loszuwerden haben wir auch immer versucht. Ma will ja nicht immer den Babysitter spielen. Als Kind denkt man gar nicht drüber nach was da alles passieren könnte.

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Ich denke, die Kinder hatten Stillschweigen vereinbart, weil sie wohl der Meinung waren, dass es besser wäre, gar nichts zu sagen, als etwas, das ihnen dann evtl. negativ ausgelegt werden könnte. Immerhin hatten sie ja alle ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil sie Polly allein im Turm zurückgelassen hatten! Und um sicher zu gehen, dass Viola sich nicht verplappert, hat Issy ihr nochmal eingeschärft, den Mund zu halten. Daran, dass die Polizei ihnen eh draufkommen würde, aber sie in ihrer Angst sicher nicht gedacht.


    LG, Bella

  • Ich habe gestern die letzten beiden Abschnitte in einem Rutsch durchgelesen.
    Ich muss sagen, dass sich das Buch zum Schluss dann doch noch recht gut gelesen hat. Auch fand ich es eigentlich ganz schön, dass sich für Issy und Viola am Horizont ein wenig Licht gezeigt hat und sie eine Chance auf ein glückliches Leben bekommen.
    Allerdings ging es mir wie Schneehase, was den plötzlichen Heilungserfolg im Bezug auf die Magersucht angeht. Aber gut, darüber kann man hinweg sehen.


    Für meine Rezension brauche ich einige Tage, ich muss das Buch erst einmal sacken lassen.

  • Von dem Schluss bin ich enttäuscht. Die wundersame Genesung von Viola stößt mir säuerlich, bis kitschig auf. Überhaupt frage ich mich gegen Ende, warum sie den über alles geliebten John niemals wieder aufgesucht hat und nichts von dessen Gefängnisaufenthalt und dem Mord gewusst haben will. Bei einer derart stark gezeichneten Bindung finde ich das total unglaubwürdig. Sie muss diesen harmlosen Pubertätsschmatzer zwischen Isolte und John doch längst als das enttarnt haben, was es war.


    Der Rest wirkt dann ziemlich zusammengestoppelt auf mich, ein mehr oder weniger offenes Ende für Polly. Keine Konfrontation zwischen John und Viola. Isolte taucht bei einer Nebenveranstaltung ab, auf der sie belanglose Einsichten bekommt. Wie ich dem Klappentext entnehme arbeitet, die Autorin als Gutachterin für Drehbücher etc. Sie muss solche Schwachstellen also förmlich riechen. Eine erstaunliche Tatsache in Anbetracht dieses nicht immer nachvollziehbaren und kraftlos ausklingenden Endes. Insgesamt aber kein schlechter Roman. Rezi folgt!

  • Wie die meisten hier, bin auch ich vom Schluss richtig enttäuscht..
    Dabei hat mir das Buch bis dahin eigentlich richtig gut gefallen.


    Aber dieses Ende - oh je: total kitschig und unglaubwürdig. Da meldet sich Viola 15 Jahre lang nicht bei John und jetzt plötzlich ist das ihre große Liebe? Und umgekehrt genauso? Und wie gesagt: 15 Jahre sind doch schon eine ganze Weile - zumal sie damals erst 12 Jahre alt waren. Da kann man von Liebe doch sowieso nicht reden.. Und von dem einen auf den anderen Tag fängt sie wieder an zu Essen und scheint geheilt zu sein..
    Nun ja, das Ende verdirbt leider das ganze Buch. Aus einer traurig-schönen, einfühlsamen Geschichte über zwei Schwestern wird plötzlich ein kitschiger Liebesroman..


    Interessiert hätte mich wie viel Zeit zwischen Pollys Verschwinden und Rose Selbstmord vergangen ist? Und auch hier hätte mich interessiert wie es in dieser Zeit den Zwillingen ergangen ist..


    Ich muss das ganze erstmal sacken lassen und schreibe dann meine Rezension..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Mir geht es wie euch! Mit diesem Ende kann ich nicht viel anfangen. Soll das wirklich darauf hinauslaufen, dass John und Viola zu einem Happy End finden - trotz Violas jahrelanger Magersucht, ihren Selbstvorwürfen das Verschwinden Pollys betreffend, trotz Johns Mord an dem eigenen Bruder?
    Und was ist mit Isolte und Ben - solch eine "Harmonie" obwohl sie ihn über Jahre im Ungewissen gelassen hat? Steckt man so etwas einfach so weg?


    Schade! Ich bin zunächst etwas schwer in die Geschichte rein gekommen, war dann aber streckenweise doch fasziniert von der Erzählweise und den Geschehnissen, am Ende jedoch wieder etwas enttäuscht und unzufrieden. Wirklich schade. Da wäre mehr drin gewesen.

  • Ich habe das Buch am Montag schon fertiggelesen und tanze ein wenig aus der Reihe, weil ich das Buch tatsächlich mochte :grin


    Ein wenig zu schnell ging es mir zwar auch, zumindest das Wiedersehen von John und Viola hätte ich gerne noch miterlebt, aber sooooo sehr nach Happy End, zumindest für Viola und Isolte als Schwestern klang es für mich nicht. Eher so, als würden die beiden sich endgültig voneinander entfernen. Isolte findet in London erst richtig mit Ben zusammen, während Viola nach Suffolk und zu John zurückkehrt.
    Und ob das so einfach wird ... ich denke, Viola sieht das Ganze am Schluss etwas durch die rosarote Brille, auch wenn ich es ihr und John gönne, gemeinsam ihren Frieden zu finden.


    Was mir im Verlauf des Buches richtig gut gefallen hat, war die Beziehung von Isolte und Ben. Die ist wirklich sehr realistisch dargestellt. Nicht perfekt, und doch echt. Als Ben anfangs so viel weg war und Isolte sich fast "im Stich gelassen" fühlte, dachte ich schon oh-oh ... aber das waren nicht, wie in so vielen Büchern, Anzeichen für eine Beziehungskrise, sondern ganz normaler Alltag: In jeder Beziehung gibt es Dinge, an denen sich die Partner stören. Aber wenn es drauf ankommt, ist Ben für Isolte da und er liebt sie wirklich.


    Dass Pollys Schicksal nie aufgeklärt wurde, finde ich einerseits schade, andererseits aber auch gut, weil eben soooooo viele Kinder, die verschwinden, nie wieder gefunden werden.


    Abschließend kann ich also sagen, dass das Buch mir sehr gut gefallen hat. Ein paar Schwächen hatte es, ja, und unter meine absoluten Lieblingsbücher reiht es sich auch nicht ein, aber ich bin zufrieden.

  • Zitat

    Original von marreh
    Mir geht es wie euch! Mit diesem Ende kann ich nicht viel anfangen. Soll das wirklich darauf hinauslaufen, dass John und Viola zu einem Happy End finden - trotz Violas jahrelanger Magersucht, ihren Selbstvorwürfen das Verschwinden Pollys betreffend, trotz Johns Mord an dem eigenen Bruder?
    Und was ist mit Isolte und Ben - solch eine "Harmonie" obwohl sie ihn über Jahre im Ungewissen gelassen hat? Steckt man so etwas einfach so weg?


    Schade! Ich bin zunächst etwas schwer in die Geschichte rein gekommen, war dann aber streckenweise doch fasziniert von der Erzählweise und den Geschehnissen, am Ende jedoch wieder etwas enttäuscht und unzufrieden. Wirklich schade. Da wäre mehr drin gewesen.


    Das kann ich im Prinzip so unterschreiben.
    Das Ende wirkte auf mich sehr gewollt. So, als seien der Autorin die Ideen ausgegangen oder ein bestimmtes Seitenlimit erreicht und sie musste schnell Schluss machen. Das ist wirklich schade, denn nach so einem tiefgehenenden Buch, war das Ende richtig platt... Sehr sehr schade...


    Aber trotzdem freue ich mich sehr darüber, bei der Leserunde teilgenommen zu haben. Denn wenn man den Anfang und das Ende mal weg lässt, war das Buch richtig gut :)

  • Irgendwie fehlt mir was. Ich dachte, man erfährt, was wirklich mit Polly damals geschehen ist. Viola vermutet ja auf Grund der Erscheinungen, dass Polly tot ist, aber stimmt das? Ihre Leiche wurde nie gefunden und auch sie selbst taucht in dem Buch nicht mehr auf. Was also ist mit ihr?

  • Das Ende finde ich fürchterlich enttäuschend und nichtssagend.
    Es ist zu offen, zu kitschig, zu einfach. Es gibt zu viele Fragen, die nicht geklärt werden und zu viele Handlungsstränge und Details, die Platz weggenommen haben, der anders hätte genutzt werden können.


    Ich habe mich über weite Strecken des Buches gefragt, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll und bin jetzt etwas ratlos...was will mir die Geschichte denn nun sagen? So richtig durchgeblickt habe ich leider nicht.

  • Ich bin auch endlich durch. Nun ich weiß nicht, wie ich das Buch bewerten soll. Den letzten Abschnitt fand ich wirklich gut, packend und ergreifend und dieser war nun eher wie der Rest zuvor. Gut zu lesen, auch irgendwie toll, aber nicht so besonders.


    Dass Pollys Schicksal nicht geklärt wurde, finde ich zwar unbefriedigend, aber realistisch. Ich denke, dass dieser Spanner sie sich geholt hat. Ich denke, dass er tatsächlich eine Gelegenheit abgewartet hat, um an ein Kind zu kommen und die Zwillinge waren ja immer mit den Jungs unterwegs und nie allein. Vielleicht wurden sie schon länger beobachtet? Viola hatte ja auch mal so ein komisches Gefühl bevor John bei ihnen aufgetaucht ist und sie bis dahin allein war.


    Das Ende fand ich nun nicht so schlimm. Eigentlich ganz gut.


    Wie meine Bewertung nun ausfällt, weiß ich noch nicht. Ich schreibe morgen eine Rezi dazu und dann weiß ich auch, wie viel Punkte es werden.