'Zertrennlich' - Seiten 342 - Ende

  • Das war es jetzt? :wow Nach dem für mich genialen Aufbau der Geschichte, der tiefen Einblicke in die Gedankenwelt der Zwillinge und der Vergangenheit ist das der Schluss??? Nicht wirklich, oder?


    Für mich lässt die Autorin zu viele Fragen offen, zu viele Stränge unverfolgt. Das Ende ist nun gar nicht meins und verdirbt mir auch den gesamten Eindruck :-(

  • Mich lässt das Buch ein wenig zwiegespalten zurück. Einmal zunächst ein Riesenkompliment für die Ausdrucksfähigkeit, den bildhaften und einfühlsamen Stil, das ist für mich schon mal das Wichtigste an einem Buch.
    Was den Plot angeht, habe ich aber auch meine Mühen.
    Die überstürzte Einführung der Ben-Familie am Schluss ist für mich unmotiviert, genauso wie diese bemühte Sturmszene - mir ist schleierhaft, welchen Sinn das haben soll. Nur den, dass es noch mal richtig kracht? Warum?
    Zeitweise dachte ich, das verschwundene Mädchen taucht plötzlich auf und das ist der Sinn dieser Familienparty. Das hätte ich zwar blöd gefunden und bin froh, dass es nicht passierte. Aber welchen Sinn hat dieses Kapitel sonst? Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich da etwas Wichtiges überlesen habe oder nicht verstehe. Was soll das mit der Kleinen, die meinte, sie wäre zu dick fürs Modegeschäft? Warum noch solche bemühten Einzelheiten, wenn das Buch schon ausklingt? Verstehe ich nicht.


    Trotzdem ist mein Eindruck insgesamt positiv - ich werde in diesem Sinn rezensieren.

  • Viola isst wieder, Polly wird nie gefunden. Ich frage mich, wo sie ist?


    Mich lässt das Buch auch zwiegespalten zurück. Ich fand keine Ansatzpunkte, in denen ich mit den Zwilligen mitlitt, nur mit Polly.


    Es war alles zwar bildhaft beschrieben, aber die Emotionen haben mich nicht erreicht.
    Im Prinzip war es eine Lebens- "Leidens"- Geschichte, die in den Wurzeln der Kindheit der beiden geprägt war und die dem Leser vielleicht zeigen sollte, dass man das zurückbekommt, was man angezettelt hat.

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Isolte und Judy äußern ja die Vermutung, dass diese bekloppten (sorry, so werden sie beschrieben) Brüder nebenan sie geholt haben...


    Ja, stimmt. Das arme Mädchen. :rolleyes

  • Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich grüble, seit ich das Buch ausgelesen habe, wo ich schon mal dieses Thema in einem Roman gefunden habe: Zwei ältere Mädchen, die ein jüngeres, nerviges Kind hüten müssen, was mit einer Katastrophe endet.


    Mir fällt im Moment nur Alex Marwoods "Im Schatten der Lüge" ein, übrigens ein sehr lesenswertes Buch meiner Meinung nach. Da sind die beiden älteren Mädchen inzwischen erwachsen und haben ihre Strafe abgesessen.
    Ich bin aber sicher, schon früher mal ein Buch mit diesem Thema gelesen zu haben. Es will und will mir nicht einfallen.


    Jetzt, wo ich etwas Abstand zu "Zertrennlich" habe, finde ich einiges nicht mehr ganz einleuchtend.
    Dazu gehört vor allem diese überdauernde Liebe von Viola zu John. Viola scheint in einer Zeitkapsel gelebt zu haben. Das Buch endet ja gerade noch rechtzeitig; ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass aus diesen beiden ein Paar werden kann. Sie werden nur ihre Probleme aneinander abarbeiten, bis beide zusammenklappen. Das geht nicht gut aus.

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Auch wenn es blöd klingt: den Tod Violas. Das wäre in meinen Augen konsequent gewesen. Oder ein Bruch der Zwillinge, weil Viola herausfindet, was Issy ihr alles verschwiegen hat.


    Wäre eine Möglichkeit gewesen. Vielleicht wollte die Autorin nach all dem doch zu einem positiveren Ende gelangen, weil sie dachte, dass die Zwillinge genug gelitten haben. Man weiß es nicht.

  • Echt jetzt? Das ist das Ende? Was soll das denn? Ich war ja bereit, dem Buch eine Chance zu geben und habs bis zum Schluss gelesen. Und mir war klar, dass ein kitschiges Happy Ending nicht passt. Wobei die Entwicklung in der Beziehung von Ben und Isolte und der Liebesbrief von John and Viola schon recht kitschig waren. Aber was war das denn bitte schön?! Das ist doch ... gar nichts!
    Die Frage, auf die alles hinarbeitet, die einzige, auf die ich wirklich eine Antwort haben wollte - wie geht es mit den Zwillingen weiter? - wird nicht gelöst. Es gibt offene Enden, mit denen komme ich zurecht. Und es gibt so etwas, das mir als Leser kein Stück das Gefühl "Ende" vermittelt. Hat da jemand vergessen, das letzt Kapitel zu drucken oder hatte da jemand einfach keine Lust mehr, seine Geschichte vernünftig zuende zu schreiben? Ne, sorry, aber das war wohl nix.

  • Ich habe das Buch jetzt auch fertig - halleluja. Mit dem Ende kann ich auch nicht wirklich was anfangen; den Brief von John finde ich ziemlich unglaubwürdig, der Schreibstil passt mMn überhaupt nicht zu John, dazu das Gesülze von wegen, die Zeit im Gefängnis hätte ihn verändert, blabla, das ist echt ein bisschen dämlich.
    Und Isolte... naja. Auch wenn das Ende nicht ausformuliert ist, hängt das kitschige Happy Ende ja fast greifbar in der Luft.


    Schade, ich hatte mir von dem Buch echt mehr versprochen, aber so war hat es mich nicht vom Hocker gehauen.


    LG, Bella

  • Ja, mir ist bislang nur kein befriedigendes Ende eingefallen, wie es anders hätte ausgehen können! :gruebel Das Viola wieder isst, finde ich o.k., nur die Motivation dahinter stört mich, diese Hoffnung auf eine glückliche Beziehung mit John.
    Naja, und Isolte... im Buch klingt das irgendwie so, als wäre jetzt, kaum dass sie die Geschichte bei Ben abgeladen hat, alles Friede Freude Eierkuchen. Das kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man Schuldgefühle, die man x Jahre mit sich herumgeschleppt hat, quasi mit einem Fingerschnipsen loswird?!? :gruebel


    LG, Bella

  • Hm, was will mir dieses Buch sagen?


    Polly ist damals nicht gestorben, sondern verschwunden. Wohl ein noch schlimmeres Schicksal für ihren Vater, der so nie Gewissheit bekommen hat. Dass er Rose dann aber nicht mehr heiraten konnte/wollte, hatte ich ja schon vermutet und daraus ergibt sich dann wohl ihr Selbstmord.
    Nun ist auch klar, warum die Geschichte damals wochenlang in den Zeitungen war. Aber wie kann ein verschwundenes Kind als "Unglücksfall" eingestuft werden??


    Ich muss gestehen, ich verstehe die Entwicklung der Schwestern gegen Ende nicht so recht.
    Mir ist nicht klar, warum allein die Tatsache, dass Isolte John getroffen hat, für Viola nun auf einmal nach all den Jahren der Anreiz ist, aus ihrer Krankheit auszubrechen. Nur weil sie meint, sie müsste jetzt für John da sein und ihm zur Seite stehen, überwindet sie die jahrelange Magersucht mal eben so?
    Ich kann mich da schwer reinversetzen, aber es überzeugt mich nicht so recht.
    Und regelrecht kitschig finde ich es, dass John genauso fühlt und ihr diesen schwülstigen Brief schreibt. Wie alt waren die damals, 12? Gut, dass er nie wieder so für ein Mädchen/eine Frau empfunden hat, glaube ich gerne, wenn er danach mit seinem Bruder im Wald gehaust und anschließend ins Gefängnis gegangen ist (das ist ein bisschen zynisch, ich weiß).


    Unmöglich finde ich es aber auch von Isolte, dass sie ihrer Schwester die Botschaft von John nicht weitergibt. Auch wenn sie sie beschützen will, das steht ihr nicht zu und sie hat es ja auch bisher nicht geschafft, was soll das also jetzt?
    Das wird ihr auf der Feier der künftigen Schwiegereltern auf einmal dann klar, aber da kann sie nicht zu Viola zurück.
    Was aber auch egal ist, denn diese hat sich selbst schon auf den Weg gemacht.


    Wenigstens erspart uns die Autorin noch ein Wiedersehen und triefendes Happy-End zwischen John und Viola.
    In meinen Gedanken gibt es eher ein Zugunglück und sie kommt nie bei ihm an. Das wäre zwar tragisch, würde aber für mich besser zur Story passen.

  • Zitat

    Original von Zefira
    Die überstürzte Einführung der Ben-Familie am Schluss ist für mich unmotiviert, genauso wie diese bemühte Sturmszene - mir ist schleierhaft, welchen Sinn das haben soll. Nur den, dass es noch mal richtig kracht? Warum?
    Zeitweise dachte ich, das verschwundene Mädchen taucht plötzlich auf und das ist der Sinn dieser Familienparty. Das hätte ich zwar blöd gefunden und bin froh, dass es nicht passierte. Aber welchen Sinn hat dieses Kapitel sonst? Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich da etwas Wichtiges überlesen habe oder nicht verstehe. Was soll das mit der Kleinen, die meinte, sie wäre zu dick fürs Modegeschäft? Warum noch solche bemühten Einzelheiten, wenn das Buch schon ausklingt? Verstehe ich nicht.


    Ja, das ging mir auch so, es waren immer mal wieder Episoden in der Geschichte, die irgendwie "unnötig" waren oder anders formuliert, deren Sinn sich mir nicht erschlossen hat.
    So auch z.B. der an AIDS erkrankte Freund von Ben. Tragisch, aber wozu wurde das in die Handlung eingebracht?

  • Ich glaube, der AIDS-kranke Freund kam ins Spiel, um Ben sensibler zu machen, dass Erfolg im Beruf nicht alles ist im Leben. Vorher war für ihn sein Job das Wichtigste überhaupt (siehe auch der Abend, wo Isolte sich dann frustriert ins Bett verkrochen hat). Wenn Ben nicht durch Stevies Schicksal aufgerüttelt worden wäre, wäre er Isolte vielleicht nicht nachgereist und sie hätte vielleicht auch nicht den Mut gefunden, sich ihm zu öffnen und ihre Geschichte preiszugeben. Das ist zumindest meine Interpretation...


    LG, Bella