John Darnton: Der Versuch

  • Bei einem tragischen Unfall in den Bergen hat der 13jährige Tyler schwere Verletzungen am Kopf erlitten: Niemand kann sagen, ob er den Unfall überhaupt überleben wird. Daher willigt sein Vater sofort ein, als ihm der Neurochirurg Saramaggio anbietet zu helfen. Er hat ein neues Verfahren entwickelt, bei dem neue Stammzellen ins Gehirn implantiert werden. Doch der Chirurg arbeitet nicht allein: Sein ehrgeiziger Kollege Cleaver, der für die Programmierung des Computers zuständig ist, der bis zur Implantierung die Gehirnfunktionen des Jungen übernehmen soll, hat ganz andere Pläne mit Tyler...


    Eine hochspannende Story aus der Feder des Journalisten und Pulitzer-Preisträgers Darnton, dem es wieder einmal gelingt, Fakten und Fiktion so gekonnt zu vermischen, dass der Leser geneigt ist zu glauben, dass alles bereits Realität ist!


    Doch Vorsicht: Da der Autor viele technische Details und Wissenschaftstheorien in seine Geschichte einbaut, nur für Leser geeignet, die sich darauf auch gerne einlassen. Mit hat's jedenfalls gefallen!

    Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letzlich liegen beide falsch,
    aber der Optimist lebt glücklicher.
    (Kofi Annan)

  • Hi,


    ist das nicht der Autor von "Das Tal des Lebens"?? (SUBt noch bei mir)


    Für was hat er den Pulitzer-Preis bekommen??


    fragt sich Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hallo,


    bekenne mich schuldig, dem Buch gerade nur 4 Punkte gegeben zu haben. Ich habe es im letzem Sommer gelesen. Der Einstieg war spannend und nachvollziehbar.
    Ich wusste wirklich nicht, ob es an der Hitze, dem vielen Essen, dem Wein oder sonst was lag - das wurde immer unlogischer. Wie z.B. soll man das volle Bewußtsein, die ganze Persönlichkeit aus einem völlig zerstörten Gehirn retten können - das ginge unter den vorgegebenen Prämisen nur VOR diesem Unfall, also bei einem intaktem Gehirn. Wie kommt da die Seele (also das Angstempfinden dazu?) - ich hab dem Buch im Winter darauf nochmals eine Chance gegeben, und den letzten Teil nochmals gelesen. Die Geschichte wurde für mich aber nicht logischer.


    So ein toller Gedanke, ein super Anfang - der Rest :-(


    Liebe Grüße

  • Meinung : Ein sehr guter Thriller, der nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch verständlich für den Laien, Wissen im Bereich der Gehirnforschung vermittelt. Obwohl alles gut zu verstehen ist, muß man sich schon etwas mehr konzentrieren, um auch wirklich alles abzuspeichern. Das Lesen wird dadurch erleichtert, dass sich die Kapitel abwechselnd mit der Wissenschaft und der Situation, in der sich Tylers Vater befindet, befassen. Einerseits leidet man mit Scott, fühlt mit ihm, wenn er um seinen Sohn bangt und verteufelt die machtgierigen Ärzte. Andererseits ist es unglaublich faszinierend, was diese planen und ausführen. Denn irgendwie hofft man ja auch darauf, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, sondern unsere Seele, der Geist, fortbesteht. Das Thema an sich ist ja schon lange aktuell und viele Informationen, die ich schon anderweitig mal gelesen oder gehört habe, sind in dieses Buch eingeflossen. Dadurch wirkt es bisweilen tasächlich so, als sei all das möglich, was im Buch passiert. John Darnton hat es trotz der schwierigen und verzweifelten Situation, in der sich Scott befindet, geschafft, diese recht sachlich rüber zu bringen, sodass keine Gefühlsduselei auftritt, was mir persönlich gut gefällt. Recht heftig fand ich die Beschreibung der Krankheiten von einigen Patienten in der Klinik von Dr. Cleaver. Manchmal ist es echt gruselig, was unserem Geist alles zustoßen kann.
    Abschließend kann man sagen, dass Darnton wieder ein hochspannender Thriller gelungen ist, den ich absolut empfehlen kann.

  • Zitat

    Original von dyke
    Hi,


    ist das nicht der Autor von "Das Tal des Lebens"?? (SUBt noch bei mir)


    Das subt bei mir auch noch! :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Trotz einiger Längen und meiner Meinung nach unnötig ausführlicher medizinisch-wissenschaftlicher Erklärungen ist der Roman spannend und lesenswert. Unheimlich an dem Ganzen ist das ständig unterschwellig vorhandene Gefühl beim Lesen, dass die Realität vielleicht gar nicht so weit entfernt ist.
    Ich hoffe wirklich sehr, dass dieser Versuch noch Science Fiction ist und es auch bleibt.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde