Till Raether - Treibland

  • Das Kreuzfahrtschiff „Große Freiheit“ wird am Hamburger Hafen unter Quarantäne gestellt. Ein Passagier ist dort an einem sehr gefährlichen und tödlichen Ebola-Virus gestorben. Damit um die ganze Sache keinen großen Wind gemacht wird, wird Kriminalkommissar Adam Danowski mit dem Fall beauftragt. Doch Adam merkt schnell, dass hier etwas faul ist und ermittelt auf eigene Faust. Damit begibt er sich in große und tödliche Gefahr…


    Der Kriminalkommissar Danowski ist ein etwas komischer und eigenwilliger Typ. Schnell überfordert ihn auch die ganze Situation und trotzdem ermittelt er großartig. Und genau aus diesem Grund war er mir auf Anhieb sympathisch. Er scheint etwas linkisch und unbeholfen zu sein, doch er hat einen messerscharfen Verstand gepaart mit einer guten Prise Humor.
    Einmal angefangen konnte ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen. Der Autor versteht es wirklich die Leser in seinen Bann zu ziehen. Auch sein Schreibstil, der mal etwas erfrischend anders, aber sehr gut zum Lesen ist, hat mir sehr zugesagt. Zum Schluss wurde die Geschichte immer rasanter und der Autor hat viele Teile der Auflösung bis zum Schluss offen gelassen. Und es wurden auch wirklich alle offenen Fragen schlüssig aufgelöst. Es hört sich an, als ob es weitere Fälle mit Danowski geben soll. Und ja, ich bitte darum und wäre auf jeden Fall wieder mit dabei


    Fazit: Spannender Krimi mit einem sehr gelungen, humorvollen, eigenwilligen und doch sympathischen Kriminalkommissar. Bitte mehr davon!
    Ich vergebe 10 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Johanna
    Haben will, haben will :grin


    Danke für die Rezi, das klingt ja richtig gut.
    Genau so etwas brauch ich mal wieder - Fazit - Wunschliste mal wieder gespengt :grin


    Nun hab ich es - allerdings als Hörbuch.
    Vorhin habe ich schon mal reingehört und Boris Aljonovic zugehört, der es mir vorlesen darf.
    Noch ein wenig gewöhnungsbedürftig - und - der Sprecher schafft es tatsächlich schneller zu lesen als Tom und das heißt schon was :lache

  • Produktinformation


    Broschiert: 496 Seiten
    Verlag: rororo (1. März 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 349926708X
    ISBN-13: 978-3499267086



    Kurzbeschreibung


    Im Hamburger Hafen läuft das Kreuzfahrtschiff «Große Freiheit» ein. An Bord: ein toter Passagier – verstorben an einem geheimnisvollen Virus. Bald herrscht Panik in der Stadt. Kriminalkommissar Adam Danowski, der eigentlich am liebsten am Schreibtisch ermittelt, wird an den Schauplatz beordert. Er kommt einem Verbrechen auf die Spur, das noch unzählige Tote zu fordern droht. Doch das unter Quarantäne gestellte «Pestschiff» darf keiner verlassen, selbst Kommissare nicht, und Danowskis Gegner sorgen mit aller Macht dafür, dass dies so bleibt ...



    Autor


    Till Raether, geboren 1969 in Koblenz, arbeitet als freier Journalist in Hamburg, unter anderem für Brigitte, Brigitte Woman und das SZ-Magazin. Er wuchs in Berlin auf, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München, studierte Amerikanistik und Geschichte in Berlin und New Orleans und war stellvertretender Chefredakteur von Brigitte. Till Raether ist verheiratet und hat zwei Kinder.




    Mein persönlicher Eindruck


    Ein schwimmender Sarg und keiner darf an Bord
    Das Kreuzfahrtschiff „Große Freiheit“ läuft in den Hamburger Hafen ein mit einem Toten an Bord. Carsten Lorsch ist an einem geheimnisvollen Virus gestorben. Kein Passagier darf das Schiff verlassen und sowohl Mediziner als auch Polizei dürfen nur mit besonders gesicherter Schutzkleidung an Bord. Adam Danowski hat gerade seine Diagnose als Hypersensibler bekommen und soll nun in dem Fall ermitteln. Sein Kollege Finzi ist ein trockener Alkoholiker. Warum hat man gerade dieses Duo damit beauftragt? Will man vielleicht gar nicht, daß die Wahrheit ans Licht kommt?


    Bei einem Aufenthalt auf dem sog. Pestschiff erhält die Schutzkleidung von Danowski einen Riß, so daß er jetzt auch als gefährdet gilt und nicht mehr an Land darf. Vollkommen alleine und auf sich gestellt und wächst er in dieser Situation über sich hinaus. Unter diesem Druck muß er sich des öfteren fragen, wer ist Freund und wer Feind, wem kann ich vertrauen und wer sagt mir tatsächlich die Wahrheit? Wo ist Finzi und warum hilft er ihm nicht?


    In weiteren Strängen werden verschiedene Fährten ausgelegt und als Leser fragt man sich, was geht hier eigentlich vor, welche Gruppierung hat welche Ziele und gehen sie dafür tatsächlich über Leichen? Oder wollte sich einfach eine betrogene Ehefrau rächen? Viele Fragen gingen auch mir als Leser beim Enträtseln durch den Kopf.



    Ich kannte den Autor nur aus verschiedenen Kolumnen, aber mit diesem Krimi hat er mich auch als Schriftsteller überzeugt. Von der ersten Seite an hatte ich mich gepackt, im Mittelteil wurde es etwas ruhiger, am Ende wurden alle Fäden wurden zusammengeführt und der Fall schlüssig aufgelöst, wenn auch etwas hollywoodreif. Der Schreibstil liest sich flüssig und man merkt, daß der Autor schreiben kann.


    Adam Danowski als Person wurde sehr gut und facettenreich beschrieben, so daß ich ein echtes Bild vor mir hatte. Bei einem weiteren Fall mit Adam Danowski wäre ich auf jeden Fall dabei!


    Von mir zufriedene 9 Eulenpunkte