Aerosmith am 09.06. 2014 in Berlin

  • Nein, ich gehe Heute nicht zu den Stones in die Waldbühne. Und ich war auch am Sonntag nicht bei Black Sabbath in der Wuhlheide. Aber ich habe Gestern Aerosmith gesehen und zwar in der faden, uncharmanten O2 World. Ganz spontan sind wir los, weil die "Walking Papers" den Support gegeben haben und die Band uns schon vor Biffy Clyro sehr gut gefallen hat. Tickets haben wir nicht, aber kurz vor der Halle treffe ich auf einen Ticketschieber. Nach zehnminütigen, zähen Verhandlungen (inklusive einmal weggehen) , habe ich zwei Tickets zum Preis von einem. ( "Sehr gute Plätze!!!" ) Es ist bei Weitem nicht ausverkauft, aber richtig knacke gut gefüllt. Das kann man von unseren Plätzen (Oberrang rechts) sehr gut beobachten. Weiter neben der Bühne geht nicht mehr. Und höher auch nicht mehr. Super. :lache


    Walking Papers leisten gute Arbeit, machen sehr viel Spaß. Wir sehen alles. Nach der Umbaupause wird auf der Leinwand ein "Live" - Film eingespielt, der Topact im Backstagebereich macht sich fertig für die Bühne. In den Fluren stehen Groupies mit Miniröcken und auftoupierten Haaren. :lache Dazu läuft irgendeine Musik von einem (garantiert!) megagefährlichen Rapper. Kameraleute rennen mal mindestend MTV Avard erprobt über die Bühne und dann geht es los. Nach viel Knallerei mit allem Pipapo stehen Steven Tylor, Joe Perry und co auf der Bühne und legen direkt mal mit "Eat The Rich " los. Und zwar richtig ordentlich, mit gewaltiger Stimme und original Rülpser am Ende des Songs. :lache Tyler geht auch schon massiv auf die siebzig zu, wovon nichts, aber auch gar nichts zu spüren ist. Rank und drahtig fit lässt er seine Extensions wild in mindestens einer der beiden Windmaschinen wehen, die auf der Bühne positioniert sind. Dabei schreit er immer wieder irgendwas auf deutsch ins Publikum. Wir verstehen nix, aber alle finden es total supi. Die Stimme ist der Wahnsinn und überhaupt scheint an diesem Abend alles in einer Neunziger Jahre Zeitschleife gefangen zu sein. Glitzerbuxen mit Schlag, wechselnde Sexualpraktiken mit herumgeschleuderten Mikrofonständern, fiddelnde Gitarren, die einfach nie (!) mal ruhig sind und den Drang auslösen, mal einfach den Stecker zu ziehen, rauchende Verstärker ( also als Effekt gemeint. Damit alle denken: wow, der spielt aber mal mit seiner Gitarre den Verstärker kaputt :lache ), weiße Klavierflügel, auf der ein Gitarrist steht und sein Solo fiddelt. Das ist alles völlig behämmert und total bekloppt. Und macht ungeheuren Spaß. Dem Publikum und ganz offenscheinlich besonders Mr. Steven Tyler, von dem ich nie weiß, ob er naturstoned ist, oder einfach Spaß an Drogen hat. Völlig egal, es rockt. Manche Sachen verstehe ich einfach nicht, zB ein Beatles Cover in der Mitte der Show ( Come Together), aber egal.


    Zehr Meter schräg unter uns taucht auf einmal jemand auf und ich erkenne ihn sofort- Chris Cornell von Soundgarden, später wird er auch von der Band begrüßt. Ich kenne nicht alle Songs, aber "Get A Grip" habe ich früher rauf- und runter gehört und auch heute noch sind Songs wie


    Livin' On The Edge


    "Crying", "Janie's Got A Gun" "Walk This Way" und wie die ganzen Knaller alle heißen, einfach nur fantastisch. Musikalisch als auch gesanglich. Und zwischendrin immer wieder diese Ansagen ( "Ach Du lieber Gott. ich liebe Euch!) :lache und ein wild groovender Chris Cornell, volle Zwei Stunden.


    Am Ende natürlich noch " I Don't Wanna Miss a Thing" und tatsächlich eine Konfettikanone mit Glitzer. Wie bei "Wer wird Millionär", wenn einer die Million gewinnt. Und nochmal mit Nebel und Laserstrahlern. :lache Steven Tylor schillert irgendwo selbstironisch zwischen Genie und Wahnsinn. Schön, dass es ihn gibt und ihn mal live erlebt gehabt zu haben. ( "Gute Nacht! Slaft gut!" )


    Ein absurder Zeitschleifenabend mit irre viel Spaß und ehrlichem Rock and Roll. :anbet


    Edit:
    Diesen Konzertbericht MUSS ich einfach noch verlinken, ist das bescheuert :lache :pille :lache


    [URL=http://www.berliner-zeitung.de/musik/aerosmith-konzert-in-berlin-schleck-mich-am-mikrofonstaender-,10809182,27395752.html]SCHLECK MICH AM MIKROFONSTÄNDER! [/URL]

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()

  • Boah - neidisch!!! :-(


    Bei uns hieß das früher immer: "Keiner singt geiler als Tyler!" :lache


    Nein, echt jetzt: danke für die Rezi! :wave

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von rienchen
    Fritzi, bist Du eigentlich bei Peter Gabriel gewesen? Du hattest doch mal gedanklich mit der waldbühne gespielt. :-)


    Nein, leider nicht. Ich bin da momentan, was meine gesundheitliche Situation betrifft, einfach zu eingeschränkt. Da ist mir das Risiko bei den heutigen Kartenpreisen einfach zu groß :-(
    Freunde von uns waren beim Konzert in Hannover und schwelgen heute noch! NEID!!!! :-(


    Aber man kann sich ja bald etwas trösten... Erscheint heute:


    Info:


    Dieses spektakuläre Konzert zeigt Peter Gabriel bei den Feierlichkeiten zum 25jährigen Jubiläum seinen Meilensteinalbums „So”.


    Um das Ereignis angemessen zu zelebrieren holte Gabriel die originale „So”-Tourband aus dem Jahr 1986/87 wieder zusammen und spielte das mit Multi-Platin ausgezeichnete Werk zum ersten Mal in voller Länge. Der Schwerpunkt der Show lag auf den Songs von „So”, hinzu kamen eine Reihe unvollendeter, bislang unveröffentlichter und neu arrangierter Stücke im Stile der klassischen Hits wie „Sledgehammer”, „Solsbury Hill”, „Don’t Give Up”, „Shock The Monkey”, „Big Time”, „Digging In The Dirt”, „Mercy Street”, „No Self Control”, „In Your Eyes” oder „Biko”, die unterstreichen, welch vielschichtiger Künstler Peter Gabriel ist. Mit der innovativen Lichtshow und der atemberaubenden Bühnenperformance wird „Back To Front” zu einem visuellen und musikalischen Spektakel, das den Zuschauer in ein in dieser Form noch nie zuvor erlebtes Konzert eintauchen lässt. Das Bonusmaterial gewährt sehenswerte Einblicke in die Entstehung der Show.


    Die Deluxe Edition von „Back To Front - Live In London“ kommt im großformatigen Mediabook (ca. 30 x 30 cm) und enthält neben der Konzert-DVD eine Bonus-DVD, auf der die Kono-Version von ""Back To Front"" enthalten ist. Dazu Interviews und weiteres Bonusmaterial. Die beiden Bonus-CDs enthalten das komplette Konzert als Audio-Version. Außerdem gibt es ein 60-seitiges Booklet.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT