'Vulkantöchter' - Seiten 349 - Ende

  • Genau dieser Nebensatz, der die Hoffnung darauf bringt, dass Birgit das Trauma überwindet, den habe ich vermisst. Aber ich habe mich damit ausgesöhnt, schließlich kann ich es mir selbst zurechtdenken.

  • Okay, einen Nebensatz hätte ich tatsächlich noch bringen können. das hätte zumindest Hoffnung gegeben. Andererseits, auf Seite 466 erwähne ich, dass Birgit und Ferri unzertrennlich geworden sind. Das weist eigentlich schon in die richtige Richtung: Birgit ist bereit, sich auf eine Beziehung einzulassen. Das war ihr vorher nicht möglich.

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Außerdem müssen wir als Leser doch nicht jede Schlussfolgerung auf dem Silbertablett serviert bekommen, oder? ;-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • So, bin auch durch.


    Danke für die gelungene Leserunde, Steffi, das Buch hat mir sehr gut gefallen (hat man ja vielleicht auch an den Beiträgen gemerkt).
    Ich finde es gut, dass die Geschichte um Graeme nicht auch noch aufgelöst wurde, das wäre wirklich nicht sonderlich glaubwürdig gegangen.


    Ich finde das Ende, so wie es ist, gut. Das Leben geht weiter, es gibt Optionen, wie es sich entwickeln kann, aber es ist kein kitschiges "happily ever after" Ende.


    Schön, dass ich mit der Schwangerschaft recht behalten habe ;-)

  • Ellemir, ich habe zu danken für deine rege Beteiligung – esrt die Leser machen die Leserunde ;-) Ich freue mich sehr, dass dir das Buch gefallen hat!

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Die letzten beiden Kapitel hatten es ja in sich. Einmal bin ich etwas ins Schleudern gekommen, als Alexandra und Birgit Martin suchen und auf dem Weg zu Siens Insel sind. Auf Seite 351 als sie mit der Fähre unterwegs sind, erinnert sich Alexandra an die Stunden als sie mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren sind und dann mit dem Bus unterwegs waren. Und plötzlich stand sie wieder auf der Fähre. Das waren ein wenig viel sich überschneidende Reiserückblenden für mich, was mich kurzfristig etwas verwirrt hat, sodaß ich die Seiten nochmal lesen musste.


    Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem Ausgang der Story, auch wenn das eine dämliche Formulierung ist. Kebale hat bekommen was er verdient hat. Der arme Keke durfte ein Held sein. Juliana und Sien konnten die Rochenkinder aus ihrer Verblendung erlösen. Martin kann zu Hause in Hamburg alleine über sein weiteres Leben nachdenken und wichtige Entscheidungen treffen. Das Erlebte dürfte genügend Anreiz sein, es sich nicht wieder auf dem Abstellgleis bequem zu machen. Alexandra macht sich zum ersten Mal unabhängig von den Zwängen in ihrem Leben. Sien ist wieder mit ihren Kinder vereint. Nur Birgit und die Rochenkinder tun mir leid. Nicht zu wissen, was mit einem geliebten Menschen passierr ist, ist eind Wunde die nie mehr heilt, genauso die Heimat zu verlieren.


    Tolle Geschichte, die nachhallt, Steffi. Danke dafür :knuddel1

  • Zitat

    Original von SteffiB
    Einen noch zum Thema Graeme. Ich habe dieses Rätsel bewusst nicht aufgelöst. Mal ehrlich, es wäre zu viel der Zufälle gewesen, wenn Graeme auch noch in die Geschichte verwickelt gewesen wäre, oder? Mindestens hätte es dann aber sehrkonstruiert gewirkt. Das Leben löst eben doch nicht alle Rätsel. Birgit muss mit dem Verlust Leben lernen. Wer weiß, vielleicht gelingt es ihr ja mit Ferri ...


    Zitat

    Original von harimau
    Was habt ihr bloß alle mit Graeme? Nicht dass ich ihn und sein tragisches Verschwinden uninteressant finde, aber das geschah vor Jahren in einem viele tausend Kilometer entfernten, völlig anderen Kulturkreis. Das Rätsel um ihn mit dieser Geschichte zu verknüpfen und zu lösen, hätte die Glaubwürdigkeit des Romans bei Weitem überspannt, denke ich.


    Ja, ihr habt ja recht. Und wir hätten wahrscheinlich reihenweise gemosert ob dieser Unglaubwürdigkeit :grin.


    Aber Graeme war irgendwie ein cooler Typ. Ich mochte ihn und mach mir halt Gedanken, was aus ihm geworden sein könnte ;-).


    Zitat

    Original von SteffiB...auf Seite 466 erwähne ich, dass Birgit und Ferri unzertrennlich geworden sind. Das weist eigentlich schon in die richtige Richtung: Birgit ist bereit, sich auf eine Beziehung einzulassen.


    Das kam für mich überraschend, die hätte ich spontan nicht zusammensortiert, aber es freut mich für Birgit.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ja, ihr habt ja recht. Und wir hätten wahrscheinlich reihenweise gemosert ob dieser Unglaubwürdigkeit :grin.


    Gemosert? Ihr hättet mit Tomaten nach mir geworfen!


    Zitat

    Original von Lumos
    Aber Graeme war irgendwie ein cooler Typ. Ich mochte ihn und mach mir halt Gedanken, was aus ihm geworden sein könnte ;-).


    Ich finde ihn auch cool – und hatte vor Jahren mal die Idee, vielleicht ein Buch über ihn zu schreiben. Habe ich aber vergessen ...


    Zitat

    Original von Lumos


    Das kam für mich überraschend, die hätte ich spontan nicht zusammensortiert, aber es freut mich für Birgit.


    Da hat die Meisterin der subtilen Andeutungen (so stand's in einem Posting :-]) eindeutig versagt. Ich hatte ein aufkeimendes Interesse der beiden aneinander zwischen die Zeilen gepackt, aber die habe ich scheinbar zu gut versteckt :lache

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    Kipling

  • Mit fiel gerade noch etwas ein: Einerseits erscheint die Geschichte mit dem Menschenopfer recht weit hergeholt, und auch Juliana und einige andere bezweifeln, dass es so etwas jemals in der Geschichte des Rochenvolks gegeben hat. ich selbst übrigens auch. In meiner Vorstellung waren Opfer immer Stellvertreteropfer, also Tier- oder Sachopfer anstelle eines Bräutigams.


    Aber Nusa Tenggara Timur ist nicht ohne. Kopfjagd war über die Jahrhunderte weit verbreitet. Der letzte verbürgte Fall geschah in den Fünfzigern des 20. Jahrhunderts. Sven und ich haben auf Flores ein Klanhaus besucht, in dem im Halbdunkel unter der Decke haarige Kugeln hingen. Bei Nachfrage wurde uns nur ausweichend geantwortet und wir wurden schnell hinausgeführt.

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  • Zitat

    Original von SteffiB
    Ich hatte ein aufkeimendes Interesse der beiden aneinander zwischen die Zeilen gepackt, aber die habe ich scheinbar zu gut versteckt


    Ja, stimmt. So im Nachhinein fallen mir ein oder zwei (Halb-) sätze ein, die sich dahingehend interpretieren lassen.
    Aber ich hab sie nicht richtig wahr. bzw. für ernst genommen, die beiden schienen mir nicht unbedingt für einander gemacht.
    Ehrlich gesagt, auch jetzt noch nicht.

  • Naja, die beiden lernen sich ja erst kennen. Sooooo abwegig finde ich sie als Paar gar nicht … :grin


    Edit: Ferri ist schwer beeindruckt von Birgit, da kann man sich auch verlieben ;-)
    Birgit wiederum schätzt Ferri. Er ist schlau, hat sogar Kernphysik studiert (und das ist mal wieder aus dem echten Leben gegriffe: Wir haben dort hinten einen Mann Ende Zwanzig kennengelernt, der Kernphysiker war. Aufgewachsen ist er in NTT ohne Strom und fließendes Wasser. Er war zurückgekehrt, um seinen Leuten die Demokratie zu erklären und dass man seine Stimme nicht kaufen lassen darf).
    Birgit findet Ferri sogar recht ansehnlich (irgendwo erwähne ich das, glaube ich). Der Kulturunterschied ist bei den beiden zu vernachlässigen, beide haben durch ihre bisherige Lebensgeschichte genug Rüstzeug gesammelt, um den jeweils anderen zu verstehen … :-)

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    Kipling

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SteffiB ()

  • Daran merkt man doch deutlich, dass den Lesern die Geschichte gefallen hat. Sie machen sich Sorgen um die Hauptfiguren, fühlen mit ihnen und wollen sie auch am Ende noch nicht loslassen :grin


    Etwas irritiert war ich, dass Aelandra einen veralteten Begriff wie "Maulaffen feilhalten" benutzt. Sagt das heute noch ein Mensch?


    In aller Bescheidenheit :grin, ich habe schon gemerkt, dass Ferri und Birigt Interesse aneinander haben. Ich habe es erst für einen Flirt zur Ablenkung aus der angespannten Situation gehalten, aber wenn mehr draus werden sollte, warum nicht :-)


    Und ich möchte doch auch die vielen armen toten Hühner nicht unerwähnt lassen, die sich durch dieses Buch ziehen. :huhn RIP


    Mir hat es gut gefallen, wenn die gleiche Situation aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wurde und die unterschiedliche Wahrnehmung verdeutlichte.


    "Cheri, cheri, lady!" :lache Ja, diese Musik kommt gut aus riesigen, knarrenden Boxen und voll aufgedrehten Autoradios. Gruselig.


    Mir hat das Ende gut gefallen. Kebale und Keke zusammen in den Vulkankrater stürzen zu lassen, war wohl die beste Lösung für beide. Der arme Keke hätte sonst noch Höllenqualen zu leiden gehabt und für Kebale gab es keine Zukunft. Sien ist wieder mit ihrer Familie vereint. Juliana und die Rochenkinder finden sicher eine neue Bleibe, bis sie irgendwann auf die Insel zurückkehren können.


    Am Ende hatte ich den Eindruck, dass Martin nicht mehr wichtig ist für Alexandra, von ihrer Schwangerschaft hat sie ihm wohl auch noch nichts erzählt. Sie wird ihren Weg gehen, mit oder ohne Martin.


    Vielen Dank an Steffi für die sehr informative Begleitung der Leserunde, die mir viel Spaß gemacht hat :wave

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Etwas irritiert war ich, dass Aelandra einen veralteten Begriff wie "Maulaffen feilhalten" benutzt. Sagt das heute noch ein Mensch?


    Habe ich das wirklich geschrieben? O Gott … :nerv


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Und ich möchte doch auch die vielen armen toten Hühner nicht unerwähnt lassen, die sich durch dieses Buch ziehen. :huhn RIP


    Danke, im Namen der Hühner. :grin


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Vielen Dank an Steffi für die sehr informative Begleitung der Leserunde, die mir viel Spaß gemacht hat :wave


    Und mir erst! Ich freue mich, dass sie dir Spaß gemacht hat!
    :wave Deine SteffiB

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    Kipling

  • Zitat

    Original von Lumos


    Jawohl, die müssen erwähnt werden!
    Irgendwie habe ich mich da ein ein Jump an Run -Spiel erinnert gefühlt.
    Wo die "mitgenommenen" Hühner Punkte oder so bringen :grin.


    MOORHÜHNER! Der einzig wahre Ego-Shooter! :grin

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    Kipling

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Etwas irritiert war ich, dass Aelandra einen veralteten Begriff wie "Maulaffen feilhalten" benutzt. Sagt das heute noch ein Mensch?


    Ja, ich. :wow


    Zitat

    Und ich möchte doch auch die vielen armen toten Hühner nicht unerwähnt lassen, die sich durch dieses Buch ziehen. :huhn RIP


    Zitat Seite 402:
    Nach einer Weile fischte Birgit mit spitzen Fingern ein Hühnchenbein aus ihrem Curry und inspizierte es.
    "Warum ist das so flach?", fragte sie.
    "Einheimische Jagdmethoden", knurrte Alexandra.


    :rofl

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann