Was wäre wenn.... ?

Das ist ja ein uralter Thread, den ihr hier ausgegraben habt.
Ich würde nichts anders machen. Es ist alles genau richtig, wie es ist. Ausser, dass manche Wege vielleicht etwas verschlungen waren

Eigentlich bin ich jeden morgen mehr als glücklich das es mich heute wieder gibt

anders machen würde ich wenig, dafür war mein Leben bisher zu interessannt,

doch , jetzt fällt mir etwas ein,

hätte gerner weniger Angst vor Frauen! So typisch Mann eben

Ich vermute, das Buch dazu war:

Was wäre wenn - Wiebke Lorenz

Einerseits bin auch ich der Meinung, dass selbst die negativen Erfahrungen nötig sind und jeder daraus lernen soll, andererseits gibt es schon auch Dinge, die ich auf jeden Fall anders machen würde.
Aber hinterher ist man ja sowieso immer schlauer und egal was man wie macht - hinterher wird man nie 100%-ig zufrieden sein..

Eine sehr interessante Frage, die sich sicherlich jeder irgendwann stellt.

Und auch wenn ich weiß, dass sowohl die guten als auch die schlechten Erfahrungen einen prägen, finde ich es (und bitte, da soll sich niemanden persönlich angegriffen fühlen) irgendwie "heuchlerisch" zu sagen, man würde alles genauso machen. Aber vielleicht ist es bei vielen wirklich so, dass sie nichts bereuen und alles Schlechte als für etwas Gut ansehen. Ich nicht, denn in meinen Augen ist dies nur ein Weg, um jedem "Mist" etwas abzugewinnen anstatt einzusehen, dass manche Dinge/Erlebnisse einfach nur schlecht sind/waren. In meinen Augen hat nicht alles Schlechte etwas Gutes - lediglich im Gesamtpaket ist das Schlechte gut, weil man das Gute zu schätzen lernt. Aber das ändert nichts daran, dass ich unzählige Dinge in meinem Leben bereue und gern rückgängig machen würde. Da das nicht geht, mach ich aus dem, was ich "angerichtet" habe, das Beste. Das bedarf oft Mut und Kraft und ja, ich wachse daran. Doch oft gibt es vergangene Fehler, die man kaum wieder gut machen kann. Nein, daran wachse ich sicher nicht. Daraus lerne ich vielleicht, aber die eine oder andere so lehrreiche Erfahrung hätte ich mir gern erspart.

Natürlich...meine Erfahrungen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Aber wie gesagt - auf manches hätte ich durchaus verzichten können. Und ja, es gibt die eine oder andere Sache, die ich gern rückgängig machen würde - allen voran würde ich mein Verhalten bestimmten Menschen gegenüber durchaus gern anders gestalten, als ich es zum damaligen Zeitpunkt getan habe. Ich kann mich noch so oft hinstellen und sagen "Ich habe damals nach dem besten Wissen und Gewissen gehandelt und auch wenn ich heute weiß, es war dumm, dämlich, unfair und unverzeihlich - dieses Wissen fehlte mir damals" - das ändert nichts daran, dass ich wünsche, ich hätte die Dinge, die ich getan habe, nun mal nicht getan. Nein, ich kann es heute nicht ändern. Ich brauche mich nicht mit "Was wäre, wenn..." quälen, denn was vorbei ist, ist nun mal vorbei. Und ja, irgendwas hab ich sicher daraus gelernt - auch wenn mir diese Erlebnisse diese Erfahrung nicht wert waren, auch im Nachhinein nicht, behaupte ich. Aber ich könnte mich niemals mit gutem Gewissen hinstellen und sagen "Ich würde alles genauso machen", denn das wäre gelogen.

Allerdings fallen mir viele Sachen ein, bei denen ich denke "DAS würd ich heute genauso machen", auch wenn ich damals gezweifelt habe. Erlebnisse, bei denen ich vor Jahren vielleicht gegrübelt habe, ob ich das Richtige tue und heute weiß, dass ich genau das Richtige getan habe. Dass ich es bitter bereut hätte, hätte ich mich anders entschieden. Daher hält sich das vielleicht fast die Waage.

Hach...war das wieder ein toller Post

Zitat

Und auch wenn ich weiß, dass sowohl die guten als auch die schlechten Erfahrungen einen prägen, finde ich es (und bitte, da soll sich niemanden persönlich angegriffen fühlen) irgendwie "heuchlerisch" zu sagen, man würde alles genauso machen.

Ich würde ganz sicher nicht alles noch mal so machen wollen, wie ich es gemacht hatte (und da sind zahlreiche Kleinigkeiten dabei, die meine Welt verändert haben), aber ich weiß nicht, ob ich es nicht doch so tun würde, wenn ich die Wahl hätte, aus Angst heraus, dass meine Welt noch "schlimmer" werden würde :gruebel. Hätte ich mich damals statt A für B entschieden, hätte sich vielleicht C ganz anders (schlecht) entwickelt. Es ist eine Ereigniskette... und nur weil man gewisse Dinge anders macht, bedeutet es nicht, dass man am Ende das bessere Leben (für sich) führt. Gewisse Entscheidungen waren zwar damals für sich genommen falsch und natürlich wäre der Anreiz groß, wenn man sich umentscheiden könnte. Aber vielleicht hat mich die eine falsche Entscheidung vor Schlimmeren bewahrt?

Es gibt sicher die eine oder andere Kleinigkeit die ich lieber ungeschehen machen würde, etwas was ich gesagt oder getan habe. Alles in allem bin ich mit meinem Leben aber recht glücklich. Und wer weiß, was passiert wäre, hätte ich mich an einer entscheidenden Stelle anders entschieden.

Zitat

Original von Prombär
Gewisse Entscheidungen waren zwar damals für sich genommen falsch und natürlich wäre der Anreiz groß, wenn man sich umentscheiden könnte. Aber vielleicht hat mich die eine falsche Entscheidung vor Schlimmeren bewahrt?

Das mag auf gewisse Dinge zutreffen. Vielleicht ist einfach das Problem bei mir, dass ich 2-3 konkrete Dinge im Kopf habe und ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass diese hätten noch schlimmer ausgehen können. (Dass sie im Endeffekt zu etwas gut war, ist schon richtig. Aber dieses "Gute" war mir dann doch das "Opfer" nicht wert.)

Ich würde auch vieles anders machen in meinem Leben schon damals als ich das Buch von Wiebke gelesen habe , habe ich mich gefragt wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ja wenn

ich finde es auch drollig, wenn so alte freds plötzlich wieder auftauchen. aber wieso nicht? sie haben ja nicht unbedingt an relevanz verloren.

ich würde im nachhinein sehr viel anders machen.
obwohl ich auf der einen seite sehr rebellisch und sperrig war, war ich auf der anderen seite oft zu kompromissbereit, um mir wichtigen menschen nicht zu sehr weh zu tun.
mit der heutigen erkenntnis wäre ich viel gradliniger und rücksichtsloser. das würde mir definitv besser tun. meine kompromisse wurden eigtl nie als solche erkannt und gewürdigt.

Ich bin ein sehr leichtgläubiger Mensch, nur mühsam habe ich gelernt, das man nicht allen Menschen gleich glauben und vertrauen kann. Aber das hat nur die Erfahrung gebracht, die teilweise sehr schmerzlich waren. Das hätte ich lieber anders gemacht, aber da ich so veranlagt bin, wäre es sicher nie anders gekommen.
Im großen und ganzen bin ich zufrieden.
Mein Vater hatte mal die Chance nach Brasilien auszuwandern, das hat sich dann aber wieder zerschlagen, da habe ich schon öfter mal drüber nachgedacht, was wäre gewesen wenn.... Oder wenn es mein Opa geschafft hätte, nach Amerika zu gehen, wie es mal sein Plan gewesen war.....Das ist einfach - dann gäbe es mich nämlich nicht! Also, es hat schon alles so seine Richtigkeit!