'Die Seltsamen' - Kapitel 05 - 09

  • Normalerweise sehe ich es als Kritikpunkt, wenn ich keine Nähe zu den Figuren aufbauen kann, doch hier gefällt mir diese geheimnisvolle Distanz seltsamerweise. Zumindest in kleinen Dosen, wenn ich nicht zu viel am stück lese. Die ganze Geschichte ist irgendwie nicht greifbar, aber auf eine Art, die nicht immer negativ ist. Das klingt jetzt sehr schwammig, aber die einzige andere Formulierung, die mir noch einfällt ist: "Gewöhnungsbedürftig, aber okay".


    Was die ganzen phantastischen Wesen angeht wird es mir allmählich zu bunt. Ich war noch nie ein Fan von so vielen verschiedenen Wesen auf einmal. Für meinen Geschmack ist es bisher etwas zu viel Fantasy und zu wenig Steam Punk. Oder anders formuliert: es ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe.


    Irgendwie fällt es mir schwer, das Buch einzuordnen. Es ist nicht schlecht, haut mich aber auch nicht vom Hocket, doch als Mittelmaß würde ich es auch nicht bezeichnen. Ich schätze, ich muss einfach weiter lesen, um zu einet Meinung zu kommen :lache

  • Kann ich voll und ganz nachvollziehen.
    Das größte Problem war für mich auch das fehlende Identifikationspotential mit einer der Personen. Ich konnte mich mit niemandem richtig anfreunden, auch wenn Jelliby mein Favorit ist. Aber so richtig umhauen konnte er mich auch nicht.


    Und was diesen Genremisch angeht: mir fehlt da einfach der rote Faden. Es kommt mir so vor, als wüsste der Autor selber nicht, wo er eigentlich hin will.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich von der Geschichte halten soll.
    Für mich ist sie immer noch rätselhaft und seltsam diffus. Gleichwohl macht mir das Lesen Spaß.
    Über den Inhalt mag ich gar nicht spekulieren, ich fürchte, da fehlt mir die Fantasie ;-).
    Die Sache mit den Leichen der Mischlingskinder hört sich nicht gut an und die düstere, irgendwie trostlose Atmosphäre dieser Welt wirkt wenig einladend.
    So zauberhaft die Geschichte vor allem sprachlich ist, dürfte sie für mich noch ein bisschen mehr Tempo aufnehmen.


    Wenn du sonst eher wenig Fantasy liest, könnte das echt daran liegen.
    Ich lese viel Fantasy und hab kein Problemee.
    Ich finde bei Fantasy muss man sich manchmal auf etwas einlassen , was auf den ersten Blick vll nich unbedingt logisch ist...
    Man muss diese neue Welt ja erstmal kennenlernen .

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Das größte Problem war für mich auch das fehlende Identifikationspotential mit einer der Personen.


    Ich finde auch, dass das Buch sehr distanziert erzählt.
    Mir persönlich sagt das nicht so zu, ich bin auch gern direkt in der Geschichte und mit den Personen, aber ich finde es nicht unpassend.
    Für so eine "pseudo"-Victorianische (oder so ähnlich ;-)) Geschichte finde ich es ganz passend, es erinnert mich an die Erzählweise in "Jonathan Strange und Mr. Norrel" oder an Brontë- oder Austen-Romane (die ich von der Handlungs-Zeitebene ähnlich einordnen würde), bei denen ich ebenfalls finde, dass die Erzählweise sehr distanziert ist.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von Cith


    Das Cover gefällt mir auch überhaupt nicht. Das rot mag ich noch und auch den festen Einband mit dem etwas ungewöhnlichen Material, aber dann diese grünliche Schriftfarbe und der Vogel... naja. Nicht so meins. Warum nicht auch im üblichen Diogenes-Stil mit einem fantastischen Bild als Cover? Oder im üblichen Diogenes-Stil bloß statt weiß eine andere Farbe und einem fantastischen Bild.
    .


    Mir gefällt das Cover auch nicht.
    wär sogar ein Grund für mich gewesen, das Buch im Laden nicht zu kaufen....

  • Zitat

    Original von FaerieGirl



    Was die ganzen phantastischen Wesen angeht wird es mir allmählich zu bunt. Ich war noch nie ein Fan von so vielen verschiedenen Wesen auf einmal. Für meinen Geschmack ist es bisher etwas zu viel Fantasy und zu wenig Steam Punk. Oder anders formuliert: es ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe.


    Hm, mir gefällt sowas..


    Das hat sowas von : Hinter jeden Märchen steckt ein Fünkchen Wahrheit

  • Zitat

    Original von piper1981


    Mir gefällt das Cover auch nicht.
    wär sogar ein Grund für mich gewesen, das Buch im Laden nicht zu kaufen....


    Findet ihr denn das englische Cover besser?

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat


    Findet ihr denn das englische Cover besser?


    Definitiv nicht! :nono Ich finde das deutsche Cover sehr gelungen! :-)

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

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  • Auf den ersten Blick geht es mir auch so, aber wenn ich mir das englische genauer anschaue, dann entdecke ich so viele Details, die ich dann doch wieder mag...
    Die schwarzen Federn...
    Die genaue und detailgetreue Ausarbeitung des mechanischen Vogels...
    Die Stadtansicht von London im Hintergrund...
    Und auf der Rückseite (sichtbar bei "Blick ins Buch" bei Amazon) die geheime Botschaft mit schöner Schrift geschrieben.
    Da ich das Buch auch vom Lesen her sehr leichtgängig finde, denke ich, ich werde für den zweiten Teil auf die englische Version umsteigen.


    Auch den folgenden Vergleich (von der Rückseite des englischen 2. Teils) finde ich gelungen:
    - Dostojewski's "Schuld und Sühne"
    - Dicken's "Eine Geschichte aus zwei Städten"
    - Harry Potter
    - Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse


    Was sagt ihr bisher zu dem Vergleich?

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Zimööönchen ()

  • Zitat

    Original von Zimööönchen


    Findet ihr denn das englische Cover besser?


    Iks! Ne, das ist noch scheußlicher.



    Ich finde die Vergleiche überhaupt nicht gelungen, das Buch hat nichts von den genannten Klassikern, und die wesentliche Parallele zu Harry Potter besteht darin, dass es beide Fantasy-Romane sind, in der Fantastische Welt mit hiesiger Welt kombiniert werden, aber schon die Art dieser Kombination ist eine gänzlich unterschiedliche. Das Buch tut sich damit keinen Gefallen, weil so Erwartungen geweckt werden, die der Roman dann nicht erfüllen kann. Obwohl mir das Buch wirklich gefällt, trennen den Autor und Rowling Welten, was das Erzählerische angeht, von Dickens und Dostojewski ganz zu schweigen. Das ist einfach eine andere Liga.


  • Ich mag Vergleiche immer nicht und denke dass es vll auch falsche Erwartungen im Käufer weckt.
    Grade im FantasyBereich kann/darf doch eigentlich jeder seine Fantasy schweifen lassen will, da braucht man mMn keine Vergleiche....
    und ich finde dass der Autor dass eigentlich ganz gut hinbekommt...

  • Zitat

    Original von Zimööönchen
    Findet ihr denn das englische Cover besser?


    Bis auf diesen schwarzen Banner oben mit Meinungen von Leuten, die nichts mit dem Buch zutun haben (es nervt mich hinten schon, aber diese Sitte es vorne zu drucken finde ich unmöglich, habe Angst vor dem Zeitpunkt, wann das hier auch Usus wird) - gefällt mir in diesem Fall das englische Cover besser.

  • Das Buch liest sich wirklich richtig flott, nur leider komme ich im Moment nicht so zum lesen wie ich es gerne hätte :cry
    Die etwas düstere Stimmung gefällt mir sehr gut und verleiht der Geschichte eine gewisse Atmosphäre.
    Mr. Jelliby entwickelt sich immer mehr zu meinem Lieblings-Charakter. Er ist so schön tollpatschig und stolper quasi in sein Abenteuer. Ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergeht.
    (Ist er vielleicht auch der Freund, von dem im Klappentext die Rede ist? :gruebel)


    Was der Justizminister vor hat ist mir wirklich schleierhaft, aber was gutes wird es wohl nicht sein. Die purpurne Dame ist mir etwas unheimlich und erinnert mich ziemlich an Prf. Quirrel und Voldemort. Wuah, der Gedanke allein ist schon abschreckend...


    Bartholomew ist für mir irgendwie nur ein kleiner vorwitziger Junge der sich gerne den Regeln widersetzt. Dass er nun auch noch einen Hausheist beschwören will, obwohl es ihm verboten wurde ist somit nur typisch. Höchstwahrscheinlich hatte seine Mutter auch noch Recht und der Lumpenkerl führt wirklich nichts gutes im Schilde. Ich denke, dass er noch eine größere Rolle spielen wird.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix



    Ich finde die Vergleiche überhaupt nicht gelungen, das Buch hat nichts von den genannten Klassikern, und die wesentliche Parallele zu Harry Potter besteht darin, dass es beide Fantasy-Romane sind, in der Fantastische Welt mit hiesiger Welt kombiniert werden, aber schon die Art dieser Kombination ist eine gänzlich unterschiedliche. Das Buch tut sich damit keinen Gefallen, weil so Erwartungen geweckt werden, die der Roman dann nicht erfüllen kann. Obwohl mir das Buch wirklich gefällt, trennen den Autor und Rowling Welten, was das Erzählerische angeht, von Dickens und Dostojewski ganz zu schweigen. Das ist einfach eine andere Liga.


    Hm, ich finde schon, dass das Buch von jedem der Vergleiche etwas beinhaltet...
    Es geht nicht darum, ob es mit den genannten Klassikern mithalten kann, aber ich finde schon, dass sich jeweils Elemente wiederfinden lassen...


    - Dostojewski's "Schuld und Sühne": Da finde ich das auch etwas weit hergeholt, kann mir aber vorstellen, dass es um die klasissch distanzierte Erzählweise geht...


    - Dicken's "Eine Geschichte aus zwei Städten": Es geht um eine Revolution, auch die Zeit ist eine ähnliche...


    - Harry Potter: Wie du sagst - es ist beides Fantasy, dazu gibt es ähnliche Wesen, es ist beides in gewisser Weise eine Coming-Of-Age-Story, es geht sehr phantstisch zu, die Protagonisten sind in einem ähnlichen Alter und dann sind da ja noch die gleichen Motive (Janus-Kopf und so...)


    - Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse: Ich denke der Vergleich wurde wegen der Skurrrilität beider Bücher gewählt, und auch weil hier wieder kindliche Protagonisten vorkommen (Baudelaire-Kinder), auch die bizarren Ideen beider Bücher finde ich ähnlich.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Ok, diesen Abschnitt habe ich auch nun auch gelesen.


    Also, Barthy hat wohl einen bösen Hausgeist herbeigeschworen und macht seiner kleinen Schwester Angst, in dem er böse Lieder singt.


    Mr. Jelliby gefällt mir auch total gut. Er ist mehr sehr sympathisch. Er hat herausgefunden, dass Kinder verschwinden.
    Beim Versuch, diese mechanische Brieftaube abzufangen, ist er bei einer - wohl verwirrten - Frau gelandet.


    Also, das Buch liest sich schon flüssig. Ich komme gut voran, wobei für mich die Sprache etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber ich kann mir einfach nicht helfen: Während ich das Buch lese, sehe ich nur Bilder ohne Farbe vor mir. Also ich meine noch nicht mal schwarz-weiß. Ich sehe irgendwie die Bilder im Braunton. So weiß-braun. Ach, ich weiß nicht, ob Ihr mich jetzt für verrückt hält und mich versteht. :grin


    Ich sehe keine Farbbilder vor mir.


    LG Conny


  • Zimööönchen, wenn man nur so allgemeine Punkte als Ähnlichkeiten wertet, dann wird der ganze Vergleich sinnlos, weil du dann im Grunde jedes Buch als Vorbild heranziehen kannst. In der Bibel wimmelt es auch von geflügelten Wesen, die Erzählweise ist recht distanziert und Versklavung Unschuldiger kommt auch drin vor, trotzdem denke ich nicht, dass es eine echte Parallele zu den Seltsamen gibt.

  • Leider muss ich gestehen, wäre ich nicht in dieser Leserunde angemeldet, dann hätte ich das Buch schon abgebrochen. Die verschiedenen Charaktere finde ich alle nicht sympathisch und irgendwie langweilt mich das Buch. Aber ich halte durch.


    Zitat

    Original von ConnyS77:


    Also, Barthy hat wohl einen bösen Hausgeist herbeigeschworen und macht seiner kleinen Schwester Angst, in dem er böse Lieder singt.


    Es sieht so aus, als wenn Bartholomew`s Mutter recht behalten hätte.


    Das englische Cover gefällt mir besser.