Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Edward Warren hat keinen Kontakt mehr zu seiner Familie, seit er wegen eines heftigen Streits nach Thailand ausgewandert ist. Eine schreckliche Nachricht führt ihn zurück in die USA: Sein Vater liegt nach einem Unfall im Koma, die Chancen auf Genesung sind minimal. Während seine Schwester Cara auf ein Wunder hofft, will Edward den Vater sterben lassen und seine Organe spenden. Wird er von Nächstenliebe oder von Rachegedanken angetrieben? Und wie weit wird Cara gehen, um das Leben ihres Vaters zu erhalten?
über die Autorin (gem. Amazon)
Die gebürtige New Yorkerin Jodi Picoult eroberte im Sturm die Herzen ihrer Leser. Vor allem ihr Talent , mit Feingefühl vielschichtige zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben, schätzen ihre Fans. Die 1967 geborene Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Hanover, New Hampshire. Bereits während ihres Studiums widmete sie sich dem Schreiben und arbeitete zunächst als Texterin und Lehrerin. Ihren ersten Roman verfasste sie 1992, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Damit sie für ihre Bücher effektiv recherchieren kann, hat ihr Mann seinen Beruf aufgegeben. Jodi Picoult kann so die Schauplätze ihrer Romane besuchen, um eine genaue und authentische Beschreibung zu liefern. Kein Wunder also, dass man mit ihren Romanhelden jedes Mal mitfiebert, als ob sie wirklich wären.
meine Meinung
Luke Warren ist Biologe und hat sein Herz an Wölfe verloren. Er hat sogar 2 Jahre mit einem Rudel in der Wildnis gelebt. Sein Sohn Edward kam damit nicht klar und floh nach Thailand, seine Tochter Cara ist seine größte Bewunderin. Ein Unfall reißt Luke aus seinem Leben und macht ihm zum Spielball seiner Kinder. Wer soll über sein wildes Leben entscheiden: sein Sohn, der ihm immer noch nicht verziehen hat oder seine Tochter, für die Luke der Mittelpunkt des Universums ist?
"Solange du bei uns bist" ist der neuste Roman von Jodi Picoult und hat mir gut gefallen. Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin gelesen und muss sagen, dass dieses Werk nicht ganz an die anderen heranreicht, aber dennoch lesenswert ist.
Mit der Geschichte um Luke und seine 2 Familien (einmal wölfisch, einmal menschlich) hat sich die Autorin wieder mal ein brisantes Thema zur Brust genommen: wer darf darüber entscheiden, ob lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt werden? Durch die verschiedenen Blickwinkel von Edward, Cara, ihrer Mutter Georgie und einigen anderen Figuren konnte ich sehr gut die einzelnen Positionen nachvollziehen.
Auch Luke kommt zu Wort. Er entführt den Leser in eine vollkommene andere Welt, nämlich in die Welt der Wölfe. Und in diesen Abschnitten habe ich mehr über Isegrim gelernt als in meiner gesamten Schullaufbahn. Dabei merkt man zwar, dass Lukes Liebe den Wölfen gilt, er aber dennoch realistisch bleibt. So manche beschriebene Szene hat mir das Herz bluten lassen.
Die Geschichte wird sehr einfühlsam von Jodi Picoult erzählt. Dieses Mal verzichtet sie auch auf den großen Knall am Schluss. Vielleicht hat mich deshalb das Werk auch nicht so begeistert wie die anderen. Auf der anderen Seite verdient solch ein trauriges Thema auch einen sensiblen, fast ruhigen Umgang.
Fazit: ein tolles Werk, das ich durchaus empfehlen kann. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich mit dem Thema "lebenserhaltende Maßnahmen" näher beschäftigen möchten.