Der Autor (Quelle: Amazon)
Horst Evers, geboren 1967 in der Nähe von Diepholz in Niedersachsen, studierte Germanistik und Publizistik in Berlin. Er jobbte als Taxifahrer und Eilzusteller bei der Post und gründete 1990 zusammen mit Freunden die Textleseshow «Dr. Seltsams Frühschoppen», die bald zur erfolgreichsten Lesebühne im deutschsprachigen Raum wurde. Horst Evers erhielt u. a. den Deutschen Kabarettpreis (2002) und den Deutschen Kleinkunstpreis (2008). Seine Geschichtenbände, zuletzt «Wäre ich du, würde ich mich lieben», sind Bestseller. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Das Buch (Quelle: Amazon)
Die Welt des Fußballs bietet immer wieder schöne Gelegenheiten, Neues über andere Länder und Völker, über ihre Sitten und Gebräuche zu erfahren. Was macht diese Völker aus? Wie leben die Menschen dort? Was für eine Mentalität haben die so? Welche Geschichte? Welche Eigenheiten? Horst Evers bringt uns wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen nahe: «Wenn Dänen nach Mitteleuropa kommen, sind sie häufig den ganzen Tag betrunken. Aus Sparsamkeit. Das ist überhaupt das Tolle an Skandinavien: Weil der Alkohol so teuer ist, gelten dort betrunkene und erst recht häufig betrunkene Menschen als sehr, sehr wohlhabend und genießen allergrößtes Ansehen. Beneidenswert.» Er schlägt historische Bögen vom Altertum bis in unsere Tage: «Die Griechen wissen ihre Geschichte gekonnt einzusetzen. Falls also eine Mannschaft plötzlich ein riesiges Holzpferd auf Höhe der Mittellinie entdeckt: auf keinen Fall in den eigenen Strafraum ziehen! Es könnte Brad Pitt oder Otto Rehhagel drinsitzen.» Und er erkundet die Weisheit anderer Völker: «Die Holländer sind hervorragende Kaufleute. Da sie keine Vorhänge mögen, haben sie das Glashaus erfunden. Als sie dann aber wegen der Hitze darin keine Mieter gefunden haben, bauten sie dort einfach Gemüse an, und schwupp waren sie reich.» Warmherzig, liebevoll und schräg porträtiert Horst Evers mehr als fünfzig Nationen dieser Welt und nimmt charakteristische Eigenheiten genauso aufs Korn wie althergebrachte Klischees. Die lustigste Völkerkunde, seit Gott den Ball geschaffen hat.
Meinung
Witzig und gekonnt nimmt Horst Evers sämtliche Klischees auf die Schippe und reiht einen Schenkelklopfer an den nächsten. Was anfangs wirklich lustig ist, wird spätestens nach der Vorstellung des zehnten Landes langweilig und am Schluss vorhersehbar und langatmig. Deshalb empfehle ich, das Buch nicht in einem Rutsch durchzulesen, sondern die tägliche Dosis auf drei bis vier Länder zu beschränken. 6-7 Eulenpunkte.