Seit neun Jahren versucht Aella ihren Freund Ken davon abzuhalten, die Welt zu zerstören. Denn eigentlich heißt er Ukog und ist Darnocianer. Seine Welt hat ihm den Auftrag erteilt, die Erde zu vernichten, da wir Menschen uns als unwürdig erwiesen haben.
Glücklicherweise sind Darnocianer absolut der Wahrheit verschrieben und so zweifelt Ken nicht an Aella, wenn diese ihm immer wieder erklärt, dass er viel zu schwach für sein Vorhaben sei. Doch kurz bevor Aellas Abiturprüfungen anstehen, kommt die Sache ins Rollen, denn auf einmal taucht ein weiterer Darnocianer auf. Und als wäre das nicht schon genug, steht auch Aellas alte Freundin aus Kindheitstagen vor der Tür! Gemeinsam versuchen die Mädels den Untergang der Erde aufzuhalten.
Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin war recht flüssig, so dass das Lesen leicht fiel. Die Geschichte beginnt unmittelbar und schnell sind die Hintergründe klar, die mir aber irgendwie nie so richtig einleuchten wollten. Die Darnocianer sind hochentwickelte Wesen und schicken ein Kind aus, um eine Welt zu vernichten? Es kehrt nicht zurück und in ganzen neun Jahren versuchen sie nicht einmal Kontakt mit ihm aufzunehmen? Überhaupt kam für mich bei der Geschichte an vielen Stellen die Logik einfach zu kurz. Nicht, dass ein Buch aus dem Fantasybereich durch und durch nach realistischen Maßstäben logisch sein müsste, aber in sich, finde ich, sollte es schon sein.
Trotzdem ließ es sich immer noch recht angenehm lesen und erwies sich als kurzweilige Lektüre. Richtig ganz gefangennehmen konnte es mich aber nicht. Vielleicht lag es an den Charakteren, mit denen ich einfach nicht so richtig warmgeworden bin, weil sie mir einfach zu wenig natürlich, dafür aber leicht aufgesetzt vorkamen.
Insbesondere Ken wirkte eher merkwürdig. Zum Teil begründet sich das sicherlich in seiner besonderen Natur, aber irgendwie passte es für mich nicht, dass dieses hochentwickelte Wesen, auch wenn er sich lange Zeit sehr isoliert bei Aella und ihrer Großmutter aufgehalten hat, dermaßen naiv und roboterhaft herüberkommt. Ein wenig erinnerte mich Kens Verhalten an einen Disney-Film aus den 80er Jahren. In "Mein großer Bruder Chip", agiert und artikuliert sich Jay Underwood als Android Chip sehr ähnlich.
Gerade auch wegen seines enormen Gerechtigkeitssinns ohne jegliches Hinterfragen oder irgendeine Emotion war es mir einfach nicht möglich, Ken näherzukommen oder irgendeine Verbindung zu ihm aufzubauen. Das fand ich eigentlich sehr schade. Denn sowohl die Idee, als auch die Charaktere hatten, meiner Meinung nach, jede Menge Potential.
Zum Ende hin ließ diese Empfindung etwas nach und auch Ken schien sich ein wenig entwickelt zu haben. Das Lesen machte mehr Spaß und die Spannung stieg, wenn auch der Schluss ein wenig abrupt für mich wirkte.
Gut gefallen hat mir hier, dass in diesem Roman die Menschen die Bösen sind. Hier wird verdeutlicht, wieviel Leid sich die Menschheit selbst antut und die Frage aufgeworfen, ob wir überhaupt das Recht auf Existenz haben.
Fazit:
"Die Legende des Weltenwandlers" von Janina Ebert ist ein Jugendfantasyroman, der auf einer guten Idee basiert und die meiste Zeit recht kurzweilig war. Leider fand ich nie kompletten Zugang zu der Geschichte, deren Potential, meiner Meinung nach, nicht ganz ausgeschöpft worden ist.