'Das unerhörte Leben des Alex Woods' - Kapitel 01 - 05

  • Alex kann ich auch jetzt zum Ende dieses Abschnitts noch nicht richtig einordnen. Zuallererst fühlte ich mich ein wenig an Forrest Gump erinnert, dann habe ich das verworfen und mich ebenfalls gefragt, ob er leicht autistisch angehaucht ist. Auf alle Fälle hat er durch dieses Jahr, das er zu Hause war eine sehr selektive Bildung genossen :lache
    Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und gefällt mir bisher sehr gut. Durch den langen Titel es hat ja den Zusatz "oder warum das Universum keinen Plan hat") hatte ich ja ganz leise Befürchtungen, dass es im Stil vom Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand geschrieben wäre. Das fand ich schrecklich, eine seltsame Aneinanderreihung von Ereignissen, an denen der Opi gewesen sein soll :rolleyes
    Aber anscheinend sind solche Titel nun modern. Jedenfalls bin ich sehr gespannt, auf die Auflösung des Anfangs, warum Alex mit Marihuana und einer Urne durch die Gegend gurkt.
    Wem er die Geschichte erzählt habe ich mich eigentlich nicht speziell gefragt. Mir eben :grin

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Was passiert,wenn dir ein Meteor auf den Kopf fällt?


    Alex Woods ist 10 Jahre alt, als ihm genau das passiert. Der Weltraumstein fällt ihm genau auf den Kopf, als Folge dieses Unglücks leidet Alex unter epileptischen Anfällen. Die Krankheit wird ihn für lange Zeit ans Haus fesseln.


    Der erste Abschnitt des Buches ist sehr ansprechend geschrieben, ich mochte es fast gar nicht aus der Hand legen.
    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Inzwischen habe ich den ersten Leseabschnitt beendet. Dass Alex' Mutter die Katastrophe mit ihren Tarotkarten vorausgesehen haben will, nun ja... Ich bin gespannt, wie das im weiteren verlauf noch zur Geltung kommt. Es gab Anzeichen im Text, ohne dass ich jetzt noch wüsste, welche das waren, die andeuten, dass das noch eine Rolle spielen wird. Ich bin neugierig zu sehen, welche.


    Die Beziehung, die sich zwischen Dr. Monica Weir und Alex entwickelt, scheint gut zu werden. Dass ich als Leserin nebenbei einiges über Asteroide erfahren habe, machte das Ganze noch interessanter.


    Dr. Enderbys Meinung über den Unterschied zwischen Gott und menschlichem Gehirn - im Gespräch mit Alex erklärt - war ein überraschender Einschub, der nachdenklich stimmt.

    Dass Alex epileptische Anfälle sich so schlimm auswirken, dass er in fast totaler Isolation leben muss, finde ich bestürzend. Und als einzigen Trost seine ziemlich spezielle Mutter, dazu der Umzug, die zu enge Wohnung - nicht einmal die Katze ist dabei - ein absolutes Tief für den Jungen.

  • Das Buch macht Spass und gefiel mir schon beim Einstieg.


    Alex ist ein Junge, der schon sehr früh erwachsen wurde, das merkt man nicht nur an der Erzählweise, sondern auch daran, wie er sich selbst behelfen musste.
    Zwar ist seine Mutter mehr als fürsorglich für ihn da, aber er ist so ein Kind gewesen, das in allem das Gute sieht.


    Meteoritensplitter im Kopf? Na, und! Und wie aufregend! :lache
    Man lernt selbst eine Menge über Astrophysik und das Gehirn, über Epilepsie, somit hat das Ganze noch einen zusätzlichen Wert für den Leser, an den das Buch durch Alex' Ansprache gerichtet ist.


    Die Mutter finde ich herrlich, mit ihren Tarotkarten und dass sie hinter allem etwas vermutet. Allein zu erziehen ist ja auch nicht leicht, meistens sind solche Kinder viel selbstständiger als die mit beiden Elternteilen.


    Man merkt jetzt schon, wie ich finde, dass die Geschichte sehr interssant sein wird, wie es zu dem Marihuana-Besitz und Mr. Petersons Urne kam. Alex sagt sicher die Wahrheit, nur klar ist, dass die Beamten ihm nicht glauben, das tun sie nie.
    Klingt, als wäre er lange unterwegs gewesen.


    Vielleicht brauchte sie Mr. Peterson gegen Schmerzen, also die Drogen. Denn nun ist er ja tot.


    So, dann will ich mal nicht weiter spekulieren, sondern lese weiter.


    Übringens, der Humor in der Geschichte ist klasse, kommt total trocken herüber, wird immer mal eingestreut, sodass man schmunzeln muss.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Nur den langen deutschen Titel kann ich schlecht in Verbindung zu dem Originaltitel: Alex Woods VS The Universe bringen.


    Ja, das geht mir auch so. Warum müssen die im deutschen Titel immer umbenennen? Das frag ich mich so oft.


    Zitat

    Original von Maharet
    Ich bin schon durch den ersten LR Abschnitt geflogen, und muss wirklich sagen: dieses Buch macht Spaß! Ich mag Alex Art zu erzählen sehr, und musste des öfteren vor mich hin grinsen. Grade die Stelle als er erzählt wie seine Mutter über den Tarot Karten verzweifelt ist fand ich sehr witzig. Wer einmal Tarot gelegt hat weiß ziemlich genau was gemeint ist, schon der Turm alleine ist immer ziemlich übel, aber dazu noch die umgekehrten zehn Schwerter :wow krasse Sache. Nicht das ich jetzt hier eine Diskussion über Tarot vom Zaun brechen will, ich glaube auch nur bedingt dran, aber interessant ist es in jedem Fall :)


    Der "Unfall" ist ja wirklich spektakulär, und auch alles was damit zusammenhängt auch. Trotzdem bin ich jetzt sehr gespannt wie das alles zu dem Ende das ja der Anfang ist führt....


    Ja, vor allem, wenn die Wahrscheinlichkeit sowohl bei den tarotkarten als auch bei dem Meteoriten so klein ist! :lache
    Ich finds auch unglaublich unterhaltsam erzählt. Erinnert mich ein wenig an die Bücher von Jonas Jonasson.


    Zitat

    Original von Eskalina



    Ob Alex als Erzähler 12 oder 17 ist, war mir egal, da er sich irgendwie schon als Kind scheinbar sehr erwachsen ausgedrückt hat. Seine ganze Art zu sprechen und seine Vorliebe für Wissenschaftler haben mich erst vermuten lassen, dass er (zusätzlich zu seiner Kopfverletzung) etwas autistisch sein könnte.


    Ja, ist mir auch egal. Er liest ja viel, da drückt man sich sowieso schnell mal anders/reifer aus.
    Autistisch? Wieso das denn?
    Es wird doch nirgends erwähnt, dass er nicht mit Leuten umzugehen weiß...
    Wie kommt ihr denn darauf? :gruebel


    Am interessantesten fand ich das mit seiner TLE und den Gerüchen. Das muss ich mal nachlesen!
    Allgemein habe ich das Gefühl, dass hier sehr viel Wissen insgeheim weitergegeben wird. Irgendwie mag ich solche Bücher total!


    Zitat

    Original von ginger ale


    Dr. Enderbys Meinung über den Unterschied zwischen Gott und menschlichem Gehirn - im Gespräch mit Alex erklärt - war ein überraschender Einschub, der nachdenklich stimmt.


    Ja, das war irgendwie lustig. Genauso seh ich das aber auch. Wissenschaftler-Denken eben.
    Da kann man dann auch wieder anfangen sich zu streiten, ob es den freien Willen gibt oder nicht. :lache

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Autistisch? Wieso das denn?
    Es wird doch nirgends erwähnt, dass er nicht mit Leuten umzugehen weiß...
    Wie kommt ihr denn darauf? :gruebel


    Ich nehme an, dass mir die Idee kam, weil Alex keine Freunde hat. Aber mit Mr. Peterson, den Krankenhauspersonal ect. hat er ja keine Probleme :gruebel

  • Zitat

    Original von Roma


    Ich nehme an, dass mir die Idee kam, weil Alex keine Freunde hat. Aber mit Mr. Peterson, den Krankenhauspersonal ect. hat er ja keine Probleme :gruebel


    Weil er keine Freunde hat, deswegen gleich Autist? :wow
    Ich tippe einfach darauf, dass er ein besonderes, intelligentes Kind ist, das schon früh selbstständig war.


    Er erinnert mich an Matilda von Roald Dahl, so ein bisschen.

  • Ich finde Alex bis jetzt sehr sympathisch. Die Art, wie er mit seinem Unfall und den Folgen umgeht, ist sehr positiv. Er ist in der Lage, das Beste aus seiner Situation zu machen und das, obwohl er noch so jung ist.
    Traurig nur, dass er seine Katze nicht behalten konnte.
    Der Briefwechsel mit der Astrophysikerin Dr Weird, zeigt, dass er sehr intelligent ist. Ein Zwölfjähriger, der sich brieflich so ausdrücken kann ist ungewöhnlich. Leider hat er ja nicht gerade eine Leuchte als Privatlehrerin vorgesetzt bekommen. Bin mal gespannt, wie es weiter geht.

  • Alex fand ich von Anfang an sympathisch. Trotz der Tragik wird die Geschichte nicht traurig erzählt. So etwas gefällt mir.


    Die Geschichte am Anfang mit den Polizisten war schon sehr merkwürdig. Ich habe sie quasi bildlich vor mir gesehen und ich konnte mir des Öfteren ein Schmunzeln nicht verkneifen. :-)


    Die Sache mit der Epilepsie fand ich sehr interessant. Sie stimmt mich etwas traurig, da ich gerade vor drei Wochen einen guten Freund verloren habe, der auch darunter litt und mir von seinen Ängsten erzählt hat.


    Ich bin schon gespannt wie die Geschichte weiter geht.

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Autistisch? Wieso das denn?
    Es wird doch nirgends erwähnt, dass er nicht mit Leuten umzugehen weiß...
    Wie kommt ihr denn darauf? :gruebel


    Ich glaube auch nicht, dass Alex autistisch ist. Man mag auf den Gedanken kommen, weil er so gerne spezielles Wissen sammelt und sehr naturwissenschaftlich begabt ist und außerdem manchmal seine Probleme damit hat sich das Verhalten seiner Mitmenschen zu erklären. Aber m.E. ist er ansonsten zu einfühlsam und sensitiv was die Gefühle der anderen Personen angeht. Ich denke, er ist einfach ein seltsamer Junge, ungewöhnlich für sein Alter, möglicherweise besonders begabt, aber mehr nicht.

  • Zitat

    Original von Cith


    Ich glaube auch nicht, dass Alex autistisch ist. Man mag auf den Gedanken kommen, weil er so gerne spezielles Wissen sammelt und sehr naturwissenschaftlich begabt ist und außerdem manchmal seine Probleme damit hat sich das Verhalten seiner Mitmenschen zu erklären. Aber m.E. ist er ansonsten zu einfühlsam und sensitiv was die Gefühle der anderen Personen angeht. Ich denke, er ist einfach ein seltsamer Junge, ungewöhnlich für sein Alter, möglicherweise besonders begabt, aber mehr nicht.


    Ähm, nur um das mal klarzustellen, die meisten Autisten haben einen sehr niedrigen IQ. Die Einzigen, die manchmal besonders intelligent auf einem Gebiet sind, sind die mit dem Asperger Syndrom und das ist gar nicht so häufig.
    Irgendwie denken zZt immer sehr viele Leute gleich an Autisten, wenn jmd mal intelligenter ist als andere oder mehr liest oder sich gewählter ausdrückt. Das find ich sehr seltsam... :gruebel
    Und ich finde eig gar nicht, dass er Probleme hat sich das Verhalten Anderer zu erklären. Ich hab sogar das Gefühl, dass er teilweise extrem gut versteht wo genau eig das Problem bei den und den Leuten liegt.
    Aber ist ja eig auch nciht so wichtig. :lache
    Mich hats nur ein wenig gewundert, das ist alles!

  • Ich gebe zu, ich hatte auch an manchen Stellen den Eindruck, dass er Autist sein könnte. Insgesamt hat es sich an vielen Stellen aber deutlich widerlegt, dazu finde ich ihn in der sozialen Interaktion nicht auffällig genug beschrieben.

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Ähm, nur um das mal klarzustellen, die meisten Autisten haben einen sehr niedrigen IQ. Die Einzigen, die manchmal besonders intelligent auf einem Gebiet sind, sind die mit dem Asperger Syndrom und das ist gar nicht so häufig.
    Irgendwie denken zZt immer sehr viele Leute gleich an Autisten, wenn jmd mal intelligenter ist als andere oder mehr liest oder sich gewählter ausdrückt. Das find ich sehr seltsam... :gruebel
    Und ich finde eig gar nicht, dass er Probleme hat sich das Verhalten Anderer zu erklären. Ich hab sogar das Gefühl, dass er teilweise extrem gut versteht wo genau eig das Problem bei den und den Leuten liegt.
    Aber ist ja eig auch nciht so wichtig. :lache
    Mich hats nur ein wenig gewundert, das ist alles!


    Da hast du natürlich recht, aber in Büchern wird, gerade in letzter Zeit, meinen Eindrücken nach, häufig der Autist mit Asperger Syndrom beschrieben, der außergewöhnlich naturwissenschaftlich begabt, aber zwischenmenschlich eine Niete ist. Deswegen denken vermutlich auch viele gleich daran, wenn eine Charakterbeschreibung in die Richtung geht.
    Bei Alex hatte ich aber wirklich vor dieser Diskussion gar keine Gedanken in der Richtung und halte das auch für nicht wahrscheinlich. :-)

  • Ich bin mit dem ersten Abschnitt durch und finde das Buch bisher ganz gut. Die Art, mit der Alex dem Leser seine Geschichte erzählt, gefällt mir, wenn auch die Sprache teilweise sehr kindlich ist. Andererseits wirkt er doch ziemlich intelligent und vor allen Dingen sehr wissbegierig.

  • Zitat

    Original von Cith


    Da hast du natürlich recht, aber in Büchern wird, gerade in letzter Zeit, meinen Eindrücken nach, häufig der Autist mit Asperger Syndrom beschrieben, der außergewöhnlich naturwissenschaftlich begabt, aber zwischenmenschlich eine Niete ist. Deswegen denken vermutlich auch viele gleich daran, wenn eine Charakterbeschreibung in die Richtung geht.
    Bei Alex hatte ich aber wirklich vor dieser Diskussion gar keine Gedanken in der Richtung und halte das auch für nicht wahrscheinlich. :-)


    Ja gut, da hast du natürlich Recht, dass Leute mit Asperger dann doch literarisch oft interessanter sind.

  • Das Thema Autismus ist mir eben nur durch eure Kommentare gekommen. Bisher habe ich Alex als einen stillen Jungen gesehen, der nach seinem Unfall verständlicherweise noch zurückgezogener lebt. Er musste ja auch erstmal mit seinen Anfällen umgehen lernen. Das dauert ja auch. Viel Zeit für gleichaltrige Freundschaften blieb ihm ja gar nicht. Durch sein Lesen hat er sich in Astronomie ein enormes Wissen angelesen, das aber auch nicht zur Kategorie Inselbegabung reicht.

  • Ich bin noch nicht ganz durch den ersten Abschnitt durch, deshalb habe ich vorsichtshalber nicht auf eure Vorposts geachtet. Wollte mich nur mal melden.


    Mir gefällt der Einstieg sehr gut. Ich finde den Protagonisten angenehm seltsam, schräg, aber auch sympathisch. Bin sehr gespannt, wie es weitergeht!