'Das unerhörte Leben des Alex Woods' - Kapitel 20 - Ende

  • Ich habe schon am Donnerstag den Rest des Buches verschlungen, aber da ich Besuch hatte komme ich erst heute dazu, was zu schreiben...


    Der letzte Abschnitt war wirklich sehr intensiv, und ein Thema das in den Büchern die ich normalerweise lese eigentlich nicht vorkommt. Ich kenne auch "Ein ganzes halbes Jahr" nicht - und habe auch nicht vor es zu lesen :grin


    Wenn man die Geschichte genau verfolgt ist Alex ja eigentlich wirklich in allem ein sehr genauer, übergenauer Mensch, daher wundert mich auch nicht das er die Fahrt in die Schweiz bis ins genaueste Detail geplant hat. Das es dann doch etwas anders kommt, und nicht alles so hinhaut ist natürlich gut für die Geschichte, die für mich wirklich zum Teil sehr spannend war :)


    Die Szene als Mr. Peterson dann stirbt ist für mich eindrücklich und "schön" (vielleicht nicht ganz das passende Wort) und eigentlich sehr ruhig beschrieben, trotzdem hatte ich einen unwahrscheinlichen Klos im Hals.


    Die Mutter....: ich finde sie nicht kalt. Sie ist komisch und auch ein kleines bisschen strange, aber wenn ich in der Nähe von Glastonbury wohnen würde hätte ich wahrscheinlich auch nen Eso-Laden, das bietet sich doch an :grin Sie kümmert sich um ihren Sohn so gut sie kann, ist vielleicht einfach auch ein bisschen überfordert, als Alleinerziehende, und da Alex ja alles andere als ein normaler Junge seines Alters ist kommt vielleicht auch noch hinzu.
    Ich mag auch Ellie und finde sie glaubwürdig. Für mich als Goth ist es immer ein bisschen schwierig wenn so eine Figur auftaucht, weil die meistens fürchterlich klischeehaft und übertrieben dargestellt sind. Ellie finde ich so wie sie ist okay!

  • Ich habe Alex' Mutter beim Lesen auch so wahrgenommen, wie ginger ale und Buchdoktor es ganz trefflich beschreiben. Ich denke, man darf an dieser Stelle nicht übersehen, dass die Geschichte aus Alex' Sicht erzählt wird und als Jugendlicher hat er natürlich eine nicht ganz realistische Sicht auf seine Mutter. Auch die Hinweise von Mr. Peterson und Ellie, dass sie es schon verstehen würde und er ihr doch erzählen soll was los ist, verdeutlichen meiner Einschätzung nach, dass sie von anderen Personen auch anders (wohl vorallem realisitscher) wahrgenommen wird.

  • Sicher hat man es als Alleinerziehende schwerer und sie leistet viel, das ist wahr.


    Was mir so sauer aufgestossen ist, sind die Umstände, dass sie glaubte, dass ihr Sohn tatsächlich das Gewächshaus von Mr Peterson kaputt gemacht hat, mit anschließender Strafe, und die Sache mit dem Buch, das aus dem Bus flog.
    Okay, Alex hätte dieses oberböse Schimpfwort nicht unbedingt benutzen sollen, aber allein der Umstand, dass er es tat, hätte sie wachrütteln müssen.
    Löwenmutter hin oder her, in der Hinsicht hätte sie mehr für ihren Sohn tun können und ihm auch Glauben schenken, deswegen hat er sich nicht mit all seinen Problemen an sie gewandt.


    Ich fand es sehr schön, wie er zuletzt zu Mr Peterson sagte, dass er ihn liebt und sehr vermissen wird. Eine wunderbare Freundschaft, trotz solcher (oder gerade deswegen) gegensätzlicher Charakter.

  • Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich fertig war. Das war für mich eines der Bücher, die zum Schluss hin immer besser werden, so dass man am Ende traurig ist, dass es vorbei ist.
    Ich muss sagen, mir hat das Ende sehr gut gefallen. Die Szenen in der Klinik war sehr gut und glaubwürdig dargestellt.
    Ein rundum gelungenes Buch.

  • Zitat

    Original von Minusch
    Was mir so sauer aufgestossen ist, sind die Umstände, dass sie glaubte, dass ihr Sohn tatsächlich das Gewächshaus von Mr Peterson kaputt gemacht hat, mit anschließender Strafe, und die Sache mit dem Buch, das aus dem Bus flog.


    Ich kann wahrhaftig nicht sagen, dass ich die Mutter unsympathisch dargestellt fand, aber was Minusch schreibt, ist auch genau mein Empfinden. Als Mutter zweier erwachsener Töchter hätte ich definitv versucht zu klären, was tatsächlich geschehen ist.


  • Die Stelle mit dem Stadtplan auswendig lernen hat mich an das Asperger Syndrom denken lassen. Für Asperger ist das auswendig lernen von Stadtplänen aufgrund ihrer fotografischen Gedächtnisses mitunter keine große Sache, mit dem Sprachen lernen verhält es sich ebenso. Denn Asperger sind die Könige des Kopieren-Einfügen Prinzips. :lache


    Außerdem bereiten sie Reisen mit einer für Normalsterblichen ungeheuer großen Detailgenaugkeit und Ausdauer vor. :grin Auch die Naivität unseres Protagonisten, seine Leistungsfähigkeit, der Hang zur Mathematik, Physik, und dem Weltall sprechen dafür. Es gibt eine Menge Indizien, die dafür sprechen.


    Aber im Grunde tut dieses Etikett bei diesem herrlichen Roman nichts zur Sache. Die Denk-und Handlungsweisen sprechen für sich selbst und lassen einen emotional unreifen, altklugen und alles hinterfragenden Protagonisten erstehen, der mir das Wochenende versüßt und mein Herz erwärmt hat. :-)


    Darauf kommt es an. Spekulieren muss erlaubt sein. ;-)


    Vielleicht weiß, der Autor selbst nicht über wen er da geschrieben hat. :rofl

  • Vieles kann ich einfach so unterschreiben. Selbst war mir das Stadtplan auswendig lernen etwas zu viel des Guten. Aber im gesamten passt es zur Figur des Alex. Dass er seine Mutter etwas anders sieht als die anderen Menschen ist mir auch gekommen, denn es hat ihm ja jeder geraten, es ihr einfach zu sagen, was er vor hat.
    Und vor allem: Sollte ich mal an der Stelle von Mr. Peterson sein, würde ich mir wirklich wünschen auch so gehen zu können....

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Ich habe mir für die letzten Kapitel Zeit gelassen, denn ich habe mir viele Gedanken zu dem Thema gemacht. Interessant fand ich, wie Alex alles in einer sehr einfachen und etwas naiven Art geschildert hat. Der Begriff "unbedarft" trifft auf ihn tatsächlich gut zu.


    Seitdem die beiden in der Schweiz eingetroffen waren, habe ich versucht, mich in Mr. Peterson hineinzuversetzen. Wie mag man sich wohl fühlen, wenn man genau weiß, dass man z.B. morgen um diese Zeit tot sein wird?


    Wie hat er seine letzten Ausflüge erlebt? Konnte er überhaupt noch etwas genießen, oder waren seine Gedanken nur noch von dem bervorstehenden Ereignis beherrscht?
    Ich fand es auf jesen Fall ziemlich gruselig und habe festgestellt, dass mir beim Lesen sehr unbehaglich war.


    Insgesamt hat mir dieser letzte Abschnitt aber trotzdem sehr gut gefallen und auch das Verhalten der Mutter fand ich toll. Endlich bekommt er das Gefühl, dass sie zu ihm steht und auch, dass er ihr ruhig etwas mehr Vertrauen hätte schenken können.


    Ein wirklich lesenswertes Buch, dass mir gut gefallen hat.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    I
    Wie mag man sich wohl fühlen, wenn man genau weiß, dass man z.B. morgen um diese Zeit tot sein wird?


    Wie hat er seine letzten Ausflüge erlebt? Konnte er überhaupt noch etwas genießen, oder waren seine Gedanken nur noch von dem bervorstehenden Ereignis beherrscht?
    Ich fand es auf jesen Fall ziemlich gruselig und habe festgestellt, dass mir beim Lesen sehr unbehaglich war.


    .


    Das habe ich mich auch gefragt. Ich denke, als gesunder Mensch kann man sich das nicht ausmalen. Wenn man aber krank ist, Schmerzen hat oder weiss, was einem bevor steht, befindungsmäßig, dann ist man vielleicht einfach froh, wenn es vorbei ist. Ich habe mich beim Lesen aber auch gefragt, wie sich Mr Peterson fühlt, wenn er die Stadt anschaut und weiss, es ist sein letzter Tag.


    ich habe dazu mal vor geraumer Zeit einen sehr interessanten Beitrag in der Frankfurter Rundschau gelesen über eine über 90jährige Frau, die beschloss, ihre Leben in der Schweiz zu beenden, solange sie noch geistig dazu in der Lage ist, das Ganze auch bewusst zu entscheiden. Das war ein sehr beeindruckender Artikel. Seitdem setze ich mich mit diesem Thema auseinander.

  • Zitat

    Original von Eskalina


    Seitdem die beiden in der Schweiz eingetroffen waren, habe ich versucht, mich in Mr. Peterson hineinzuversetzen. Wie mag man sich wohl fühlen, wenn man genau weiß, dass man z.B. morgen um diese Zeit tot sein wird?


    Wie hat er seine letzten Ausflüge erlebt? Konnte er überhaupt noch etwas genießen, oder waren seine Gedanken nur noch von dem bervorstehenden Ereignis beherrscht?
    Ich fand es auf jesen Fall ziemlich gruselig und habe festgestellt, dass mir beim Lesen sehr unbehaglich war.



    Ich glaube Mr. Peterson hatte einfach mit allem abgeschlossen und war mit sich im Reinen. So hatte ich jedenfalls den Eindruck. Was ich am ehesten noch glaube ist das er ein schlechtes Gewissen gegenüber Alex hatte. Auch wenn ihm von dem Medienrummel nichts bekannt war, er wusste das Alex danach auf sich gestellt ist. Vermutlich hat er die letzten Stunden zusammen mit seinem besten Freund schon noch genießen können.
    Das ist jetzt aber nur meine Vermutung, wirklich reinversetzen kann man sich da glaub ich nicht....

  • Alex bereitet sich auf die Reise in die Schweiz vor. Obwohl sehr übertrieben aber sehr witzig und zu Alex passend, lernt er erst einmal den Stadtplan von Zürich auswendig und zusätzlich macht er noch einen Deutschkurs. :rofl



    Die Flucht fand ich dann einfach nur spannend und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich wollte einfach nur noch wissen, ob Alex seine Mission am Ende noch erfüllt.


    Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht wie die Sterbehilfe in der Schweiz genau abläuft. Ganz schön bedrückend.


    Zitat

    Original von Eskalina:


    Insgesamt hat mir dieser letzte Abschnitt aber trotzdem sehr gut gefallen und auch das Verhalten der Mutter fand ich toll. Endlich bekommt er das Gefühl, dass sie zu ihm steht und auch, dass er ihr ruhig etwas mehr Vertrauen hätte schenken können.


    Das habe ich auch so gesehen und machte die Mutter für mich wieder sympathischer nach dem Fauxpas mit dem Gewächshaus und dem Buch.

  • Ich bin fertig und mir hat das Buch sehr gut gefallen.


    Zu den Fragen nach einer Fortsetzung: in meiner Originalausgabe ist hinten ein Interview mit dem Autor abgedruckt (bei euch auch?) in dem er ganz deutlich sagt, dass es ein abgeschlossener Roman ist: "Alex can live the rest of his life off-stage."
    Wenn Interesse besteht, kann ich das Interview abtippen und übersetzen, sind nur 5 Fragen.


    Zum Stadtplan: ich fand es überhaupt nicht unrealistisch. Alex macht alles zu 150% (wie Vivian es ausdrückte) und auch das gehörte eben für ihn zur Reisevorbereitung. Der Charakter wurde so toll eingeführt, vorbereitet und beschrieben, dass ich ihm diesen Zug komplett abkaufe. Das hat für mich auch nichts mit Asperger zu tun, er ist einfach ein völlig anderer Junge als "normale" Teenager in der Pubertät, was sich ja aber schon allein dadurch bemerkbar macht, dass sein bester Freund ein alter Mann ist. Für mich wirkte es auf jeden Fall schlüssig und nachvollziehbar.


    Ich habe am Ende sehr mit ihm gelitten. Ich glaube nicht, dass ich so ruhig hätte vorlesen können, mir wäre die Stimme bestimmt gekippt. Aber Alex zieht das radikal durch und der Zusammenbruch kommt erst auf der Heimfahrt - das hat mich emotional sehr berührt, wie er da weinend und alleine am Straßenrand saß. Ich hätte ihn gerne in den Arm genommen.


    Mit der Mutter habe ich mich am Ende dann doch noch versöhnt, mit ihr hatte ich es ja vorher nicht so. Aber die Szene auf dem Revier war phänomenal, so sollte eine Mutter für ihr Kind kämpfen, völlig egal mit wem sie sich dafür anlegen muss. Herrlich :-)


    Insgesamt ein wirklich toller Roman, den ich für rundum gelungen halte und mir einige schöne Lesestunden beschert hat. Er wird sicherlich eines meiner Highlights dieses Jahr.

  • Ja, manchmal wirkte Alex auch auf mich etwas "Super-Boy"ig, aber es blieb meiner Meinung nach noch im Rahmen des Glaubwürdigen.
    Die mütterliche Reaktion fand ich gut, denn wichtig ist, dass man auf seine Familie zählen kann, auch, wenn man sich manchmal auf den Keks geht.
    Eine Fortsetzung brauche ich nicht.
    Ich denke, Alex hat bewiesen, dass er die Aufgaben des Lebens glänzend zu meistern versteht, man kann ihn also unbesorgt sich selbst überlassen.
    Weitere Abenteuer lieb gewonnener Protagonisten passen mir meist nur bei Polizisten, Privatdetektiven etc, die von Berufs wegen in immer neue Fälle verstrickt werden. Einem Normalsterblichen weitere ungewöhnliche Fälle an den Hals zu erfinden, sprengt bei mir oft den Rahmen des Glaubwürdigen.
    Über eine Rezension denke ich noch nach, gefallen hat es mir jedenfalls gut.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Zum Stadtplan: ich fand es überhaupt nicht unrealistisch. Alex macht alles zu 150% (wie Vivian es ausdrückte) und auch das gehörte eben für ihn zur Reisevorbereitung.


    Meiner Meinung nach sollte man das auch nicht so ganz wörtlich nehmen. In grauer Vorzeit, als es noch keine Smartphones, Navis oder Routenplaner, die man ausgedruckt hat gab :lache, schaute mein Mann sich vor Urlaubsreisen oder Fahrten in eine fremde Großstadt irgendwo (Reisebücher aus der Bücherei ect.) den Stadtplan an und suchte z.B. den Weg zum Hotel oder in die Altstadt ect. Diesen Weg prägte er sich dann so ein, dass er sich zurecht fand.
    Ich denke nicht, dass jemand sämtliche Straßen einer Stadt auswendig lernt. Warum auch?

  • Zitat

    Original von Minusch
    Was mir so sauer aufgestossen ist, sind die Umstände, dass sie glaubte, dass ihr Sohn tatsächlich das Gewächshaus von Mr Peterson kaputt gemacht hat, mit anschließender Strafe, und die Sache mit dem Buch, das aus dem Bus flog.
    Okay, Alex hätte dieses oberböse Schimpfwort nicht unbedingt benutzen sollen, aber allein der Umstand, dass er es tat, hätte sie wachrütteln müssen.
    Löwenmutter hin oder her, in der Hinsicht hätte sie mehr für ihren Sohn tun können und ihm auch Glauben schenken, deswegen hat er sich nicht mit all seinen Problemen an sie gewandt.


    Ich denke, im Nachhinein betrachtet hätte sie für Alex nicht mehr tun können als ihn dazu zu zwingen bei Mr. Peterson Buße zu tun - sonst wäre diese Freundschaft nie entstanden und ich finde, sie hat viel zu Alex Persönlichkeitsentwicklung beigetragen :wave


    Davon abgesehen stelle ich es mir als Autor schwierig vor die Grundlage für eben diese Ferundschaft, auf der ja die ganze Geschichte basiert, zu schaffen. Welchen Grund sollte ein Schüler haben, öfters zu einem alten Mann (der nicht sein Opa ist) zu gehen? Da fand ich diese Lösung gar nicht so schlecht...



    Zitat

    Original von maikaefer
    Ich denke, Alex hat bewiesen, dass er die Aufgaben des Lebens glänzend zu meistern versteht, man kann ihn also unbesorgt sich selbst überlassen.
    :wave


    :write


    Zitat

    Original von Roma
    Elli war in meinen Augen überflüssig, sie hatte keine tragende Rolle und hat mich eher nur genervt.


    Ellie braucht es auf jeden Fall für dieses herrliche Zitat: "Woods, ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Du bist ein verdammter Heiliger." (S. 388) :grin :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich bin auch durch mit dem Roman und war sehr zufrieden.


    Ob es eine Fortsetzung des Buches geben könnte? Unwahrscheinlich, aber ich hätte nichts dagegen, mehr von Alex Woods zu lesen. Auf jeden Fall bin ich aber gespannt, was von dem Autor zukünftig noch kommen wird. Die Erwartungen an ihn dürften sehr hoch sein.


    Ja, dem stimme ich zu.
    Ich glaube nicht, dass wir noch mehr von Alex lesen möchte. Das Ganze ist echt sehr rund.
    Aber von dem Autor würd ich auf jeden Fall wieder was lesen!


    Habe heut endlich den letzten Teil gelesen und ich finde, dass einfach alle sehr stimmig war am Ende.


    Es hat mich traurig gemacht, als Petersen gestorben ist, aber es war irgendwie eine gute, zufriedene Traurigkeit. Es hat alles so geklappt wie er es wollte.


    Zitat

    Original von Minusch


    Das mit dem Auswendiglernen usw. habe ich mir so erklärt, dass Alex alles perfekt machen wollte für Mr. Peterson, Alex ist so ein spezieller Charakter, der etwas ganz oder gar nicht macht.
    ...


    Ein berührendes Buch, das nachdenklich macht und aus dem ich einiges gelernt habe.


    Das kann ich wirklich komplett so unterschreiben.
    Hab echt viel Neues erfahren.
    Toll fand ich auch wie gut das in der Schweiz beschrieben wurde, also wie das genau abläuft und so.
    Und ja, ich denke schon, dass man einen Stadtplan auswending lernen kann!
    Wenn ich mir überleg wieviel ich immer für eine einzige Klausur lerne.. Und das war ja wirklich was, was Alex über alles ging!


    Zitat

    Original von Manuela2205
    Und vor allem: Sollte ich mal an der Stelle von Mr. Peterson sein, würde ich mir wirklich wünschen auch so gehen zu können....


    Ja, ich auch! Oder dass mich jmd erschießt, wenn ich anfang Alzheimer oder so zu bekommen...

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin
    Ich denke, im Nachhinein betrachtet hätte sie für Alex nicht mehr tun können als ihn dazu zu zwingen bei Mr. Peterson Buße zu tun - sonst wäre diese Freundschaft nie entstanden und ich finde, sie hat viel zu Alex Persönlichkeitsentwicklung beigetragen :wave


    Davon abgesehen stelle ich es mir als Autor schwierig vor die Grundlage für eben diese Ferundschaft, auf der ja die ganze Geschichte basiert, zu schaffen. Welchen Grund sollte ein Schüler haben, öfters zu einem alten Mann (der nicht sein Opa ist) zu gehen? Da fand ich diese Lösung gar nicht so schlecht...


    Sicher, das trug dazu bei, dass die beiden sich überhaupt kennenlernten. Die Situation fand ich übrigens sehr witzig, als Alex sich im Schuppen versteckte, und Mr Peterson dann vor ihm stand. Die Wortwechsel haben das Buch für mich zum Highlight gemacht. :grin


    Ich glaube, dass Alex "sich selbst" erzogen hat, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Nicht im Ganzen, aber in vielen Dingen, weil er eben so ein besonderer, intelligenter und wissbegieriger Junge war. Durch den Laden, so kam es für mich herüber, hatte die Mutter nicht wirklich Zeit für ihn, als Alleinerziehende ist das immer schwer zu bewältigen.

  • ein wunderschönes Buch geht zu Ende. Die überstürzte Flucht, die lange Reise in die Schweiz und die Schilderung der letzten Tage des zusammengeschweißten Paares. Eine tiefe Freundschaft wird hier nochmal deutlich.
    Ich habe mich gefragt, ob ich die Kraft hätte einen geliebten Menschen auf diesem letzten Weg zu begleiten und beim Sterben dabei zu sein. Ich kann es nicht beantworten.
    Gefragt habe ich mich, wo der Autor diese detaillierte Schilderung her hatte. Für ein Jugendbuch schon beeindruckend.
    Zufrieden bin ich mit der Beschreibung der letzten Stunden - friedvoll, liebevoll und ruhig und sanft.
    Ein schöner ruhiger Abschnitt.
    Auch weil Alex Mutter nun wie eine Löwin für ihn kämpft.
    Ute

  • Und ganz zum Schluss schließt sich der Kreis der Handlung zum Beginn des Buches. Dass Mr. Peterson friedlich und durch eigene Entscheidung gegangen ist, fand ich "richtig". Um es mal in den Worten von Alex zu sagen.


    Dass er das ganze so "gut" durchgestanden hat und bis zum Ende eigentlich stark geblieben ist, hat mich beinahe umgehauen. Zwischenzeitlich kam dann ja auch noch die Belastung wegen dem Suchaufruf in England hinzu, die er vor Mr. Peterson verheimlicht hat.


    Das Ende des Buches, so wie es ist, fand ich sehr passend für die ganze Handlung. Ein schönes Buch, das nachdenklich macht und sich mit einem schwierigen Thema beschäftigt.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Ich habe gestern Abend eine Nachtschicht eigelegt, um das Buch zu beenden. (Und bin heute total müde, aber das war es wert!)


    Ich bin begeistert. Ein bewegendes, interessantes Buch mit Figuren, die man direkt ins Herz schließen kann. Ich hatte zwischendrin immer wieder innegehalten und nachgedacht.


    Mit Kurt V.s Büchers werde ich wohl nicht warm. Die Ausschnitte fand ich zwar teilweise ganz nett, aber mehr brauche ich von ihm auch nicht.


    Die vielen kleinen Infos zu Meteoriten etc fand ich sehr gelungen.


    Das ist definitv ein Roman, den ich bald nochmal lesen werde. Den Autor hab ich mir gemerkt!