Ausbildung als Buchhändler - Erfahrungen + Zukunft

  • Ihr lest aber schon alle richtig ne?
    Das Gespräch war doch erst vorhin und wie gesagt: Ich bin von ganz anderen Sachen ausgegangen. Außerdem dachte ich, die fragen mich was zum Unternehmen oder was zu mir selbst usw. und nicht "Joah... dies und das... also von uns ist das ne Zusage und Sie können theoretisch demnächst anfangen..." (salopp formuliert)


    Ich kann doch nicht die Leute direkt im Gespräch fragen, warum der andere Azubi so schnell abgebrochen hat. Das geht mich ja nichts an. Und "er hatte keine Lust mehr" (oder sowas) war halt das, was sie mir so gesagt haben. Ich habe da nicht nochmal nachgehakt....


    Und ob ich es schaffe, den Stoff aufzuholen oder nicht, können die ja auch nicht beurteilen, die kennen mich ja gar nicht ...


    Ich freue mich schon, wenn ich endlich ne Ausbildung hätte, aber das ist jetzt halt alles so kurzfristig und ich habe so meine Bedenken ...

  • Ja, das Du im Gespräch überrumpelt warst, kann ich schon nachvollziehen.
    Aber Du kannst ja sicherlich nochmal anrufen und Deine Fragen dann noch stellen...
    Gibt es denn noch andere Azubis dort?


    Ich kann Deine Situation nun wirklich nicht beurteilen, aber manchmal sind solche unverhofften Chancen auch viel wert... ich habe damals auch nach meinem Vorstellungsgespräch eine andere Fachrichtung studiert als geplant und habe das nie bereut (auch wenn ich damals gegrübelt habe)

  • Willkommen im Leben.. :lache


    Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, man weiß tatsächlich erst, wenn man es wagt, ob es das richtige war. Bequem ist eine Ausbildung nie. Egal in welchem Bereich. Und nicht selten denkt man vorher, dass man das alles nicht schafft. Sicherlich gibt es auch Zeiten, in denen man überfordert ist.


    Schulstoff nachholen ist machbar, wenn man etwas unbedingt will. Fakt ist, dass dir gerade eine Ausbildungszusage gemacht wurde, die du offensichtlich ja auch wolltest. Nun gehts um die Umsetzung, ums Tatsächliche, nicht mehr nur um Planung. Wohnungssuche, Stoff nachholen, mittendrin einsteigen. Alles etwas erschwerte Bedingungen, die sich aber lohnen könnten, wenns ein Bereich ist, den du unbedingt möchtest.


    Und ganz ehrlich: Selbst wenn nicht, soll es durchaus Leute geben, die auch mal eine Fehlentscheidung getroffen haben und die Ausbildung abbrechen. Du fragst dich, warum der vorherige wohl abgebrochen hat. Ganz ehrlich; Während einer Ausbildung hatte ich gefühlte 3468 Tage, an denen ich das ganze hinschmeißen wollte. In der Ausbildung findet man tausend Gründe, alles abzubrechen. Aber meist ist man nach dem ganzen Aufwand umso mehr stolz, das alles gepackt zu haben. Es gibt jene, die nach dem kleinsten Anlass abbrechen und jene, die sich da durchackern. Sich viel gefallen lassen. Lehrjahre sind keine Herrenjahre hört man manchmal. Ich finde nach wie vor, dass da was wahres dran ist, komme aber aus einem anderen Berufsfeld (Krankenpflege).


    Schlaf eine Nacht drüber. Schreib dir auf, welche Punkte dir Sorgen/Angst machen und was für Lösungsmöglichkeiten es gäbe. Eventuell auch Pro und Contra, was fändest du gut, wenn du es machen würdest und was wäre dann schlecht. Im übrigen wirst du ja sicherlich auch eine Probezeit haben.


    Die Frage insgesamt wäre aber auch, ob du den Beruf schon abgehakt hast und zwischendurch andere alternative bessere Berufsfelder gefunden hast.

  • Zitat

    Original von Yumia


    Das Gespräch war doch erst vorhin ..


    Na dann schalt doch erst mal nen Gang runter und besprech das zB mit deinen Eltern....vll können die zur Not finanziell aushelfen, dann müsstest du dir zumindest darum erstmal nicht so einen Kopf machen. Wenn sie das nicht können, kann man übrigens auch Beihilfen vom Staat beantragen...


    Ich persönlich finde ja, dass man sich heutzutage nicht erlauben kann, auf so ne Chance zu verzichten.


    Wenn du Abitur geschafft hast , dann holst du 2-3 Monate Berufsschule locker nach.


    Wohnung:
    Wg-Gesucht.de oder einfach mal Zeitungen durchforsten....

  • Zitat

    Original von Yumia
    Ich kann doch nicht die Leute direkt im Gespräch fragen, warum der andere Azubi so schnell abgebrochen hat. Das geht mich ja nichts an. Und "er hatte keine Lust mehr" (oder sowas) war halt das, was sie mir so gesagt haben. Ich habe da nicht nochmal nachgehakt....


    Warum kannst du das nicht, wenn es dich interessiert? Viele Ausbildungsverhältnsse werden abgebrochen, weil derjenige sich falsche Vorstellungen gemacht hat oder panisch zugegriffen hat und eigentlich andere Träume hatte.


    Zitat

    Und ob ich es schaffe, den Stoff aufzuholen oder nicht, können die ja auch nicht beurteilen, die kennen mich ja gar nicht ...


    Wir hier aber auch nicht.


    Zitat

    Ich freue mich schon, wenn ich endlich ne Ausbildung hätte, aber das ist jetzt halt alles so kurzfristig und ich habe so meine Bedenken ...


    Mir ist dieses ganze Problematisieren völlig fremd, darum fühlst du dich vermutlich auch missverstanden. Man macht doch einen Schritt nach dem anderen. Entscheiden, ob man die Stelle will. Fragen, ob man wirklich schon am 15.10. anfangen muss oder erst am 3.11. Usw. Die Buchhandlung will ja offensichtlich die Stelle wieder besetzen.

  • Hast Du denn einen schriftlichen Vertrag angeboten bekommen?


    Finanziell bekommst du ja Gehalt. Wenn das nicht reicht, Bafög.
    WG-Zimmer? Ob das kurzfrisitig klappt kommt natürlich auf den Ort an. Aber wo ein Wille ist ist bekanntlich ein Weg. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Wenn du solange auf eine Zusage warten musstest, sollte das doch jetzt ein Glücksfall sein.

    Und der Betrieb hat ja auch klar gesagt, es geht los, so bald du eine Wohnung hast. Ich würde mir also erst mal klar werden, will ich die Stelle und dann über den Rest nachdenken. Und mich mit denen noch mal zusammensetzen und all diese Fragen klären.
    Früher gab es auch Klassen die haben Anfang Januar begonnen, eben für jene Leute die später als dem 1.8. mit der Ausbildung begonnen haben. Wenn nicht, wird der Betrieb bestimmt wissen, was an Stoff nachgeholt werden muss, dass kannst du ja schon machen bevor du überhaupt den ersten Tag im Laden stehst.
    Es gibt Leute die machen Externe Prüfungen ohne jemals in der Berufsschule gesessen zu haben. Die lernen auch unabhängig.


    Wohnung können die bestimmt auch helfen.


    Ich denke aber, das Wichtigste ist wirklich zu wissen, ob du die Stelle möchtest. Wenn da Zweifel bestehen, würde ich mir das mit dem Umzug ect. gut überlegen.



  • Also, entschuldige wenn ich das jetzt so auf den Punkt bringe.... Wie alt bist Du?? 22 Jahre?? Davon merkt man eigentlich nicht allzu viel. Deine Reaktionen sind unreifer als die meiner 15jährigen Tochter. Im Ernst, mit 22 sollte man schon ein bisschen wissen, was man eigentlich will u. vor allem, wenn sich einem die Chance bietet, sie auch nutzen. Jetzt hat sich kurzfristig für Dich eine Möglichkeit ergeben, viel schneller in die Ausbildung zu kommen als ursprünglich angedacht. Na wunderbar, greif' zu !! Das ist in der Tat ein glücklicher Umstand. Und Du bist immer noch am Meckern und Rumwundern!?? Worauf wartest Du? Wir alle hier können Dir diese Entscheidung nicht abnehmen.
    Im Übrigen, wer ein durchschnittlich gutes Abitur zustande gebracht hat, sollte wohl mit Rechnungswesen zurechtkommen. Für diese Ausbildung braucht man normalerweise nämlich kein Abi, das hat sich in den letzten 10 Jahren nur so in diese Richtung verschoben. Kosten- u. Leistungsrechnung kann man auch mit einem guten Abschluss von der Sekundarschule. Du musst keine Probleme sehen und schaffen, wo keine sind...

    Outside our small safe place flies mystery. (A.S.Byatt)
    :lesend


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  • Also, ehrlich gesagt finde ich Deine Reaktion und auch die ambivalenten Gefühle völlig normal. Zwei Stunden nach einem Vorstellungsgespräch, in dem man mit so einem Angebot überrumpelt wurde, durch den Wind zu sein, ist völlig in Ordnung. Ich würde mich eher wundern, wenn Du total entspannt wärst. ;-) Und dass Dir während des Vorstellungsgesprächs nicht alle Fragen eingefallen sind, ist auch normal. Unter Stress kann man eben schlechter denken.


    Ich bin bei solchen Entscheidungen auch immer ziemlich aufgeregt. Ich habe damals, bei meiner ersten Ausbildung gedacht, dass das nun das ist, was ich den Rest meines Lebens machen werde und das Gefühl gehabt, dass ich mit meiner Entscheidung eine riesige Weiche stelle. Inzwischen weiß ich, dass man sein Leben auch noch mal komplett umkrempeln kann - und nicht nur einmal. Aber Hin- und Hergerissen sein, finde ich normal.


    Und natürlich ist es schöner, mit allen gemeinsam anzufangen und nicht als Neue in einen bestehenden Klassenverband rein zu kommen. Und nicht mittendrin einsteigen zu müssen und nebenbei ja auch noch in die Ausbildung einzusteigen und Wohnungssuche/erste eigene Wohnung, das kommt ja auch noch alles dazu. Und ehrlich gesagt hat mir noch nie ein Arbeitgeber ernsthaft bei der Wohnungssuche geholfen. Auch wenn das in der Stellenausschreibung stand "Wir helfen bei der Wohnungssuche", beschränkte sich die Hilfe darauf, dass ich mein Gesuch an die interne Pinwand pappen durfte, was eine Erfolgsaussicht von Null hatte.


    Wahrscheinlich geht das alles und am Ende passt es dann doch und die Ängste waren umsonst. Aber die Ängste und Überforderungsgefühle kann ich durchaus verstehen. :knuddel1


    Ich würde erst mal eine Nacht drüber schlafen und dann eine Liste machen mit Fragen, die Du noch hast.


    Auf jeden Fall hast Du ja offensichtlich was richtig gemacht, wenn Sie sich gleich im Gespräch für Dich entschieden haben. :-)

  • Hachje. Ich bin echt verzweifelt. Das ist alles so anders, als ich es geplant hatte. … Mein Vater ist auch nicht gerade begeistert, weil er sich fragt, wie ich bzw. wie er eine Wohnung dort bezahlen soll … und wie das mit dem Umzug klappen soll usw. Ich weiß ja auch gar nicht, wie das finanziell läuft … :l Mir wäre halt lieber, ich könnte nächstes Jahr im August ne Ausbildung anfangen, bis dahin hätte ich auch genug Zeit, mich darauf vorzubereiten bzw. hoffentlich einen Aushilfsjob zu finden, um mir Geld verdienen zu können. Dann wäre die Sache mit „Wie bezahle ich die Miete?“ schon mal weniger problematisch…


    Hier gibt’s doch auch Leute, die ne Ausbildung in einer Buchhandlung gemacht haben:
    Wart ihr da in einer kleineren Buchhandlung oder in einer großen? Und hatten die nur Bücher oder auch andere Sachen so wie Schreibwaren etc., um die ihr euch kümmern musstet? Ich frag mich halt gerade, ob ich auch in einer kleinen Buchhandlung glücklich werden kann. Die haben dann auch viele Stammkunden, die sie mit Vornamen begrüßen usw. :l Schwierig. …


    chiclana


    Naja, ich soll da morgen anrufen und denen sagen, wie ich mich entschieden habe. Bzw. vielleicht kann ich dann noch weitere Fragen stellen … Und nein, es ist echt ne kleinere Buchhandlung, ich wäre dann der einzige Azubi.


    @ Lucy1987


    Wenn ich dort extra hinziehen muss/hinziehe, kann ich es mir nun wirklich nicht leisten, die Ausbildung abzubrechen. Dann müsste ich ja wieder zurückziehen … das geht ja nicht. Ich frag mich nur was ist, wenn der Azubi z.B abgebrochen hat, weil die Firma irgendwie… naja.. nicht so nett ist? :l … Und nein, ich habe den Beruf nicht abgehakt, das war so meine erste Wahl, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob ich für den Beruf wirklich zu 100% geeignet bin. Weil ich habe halt noch nie jemandem ein Buch verkauft/empfohlen …


    Buchdoktor


    Ich kann doch nicht zu denen sagen: „Sagen se mal, sie sagen mir da aber schon die Wahrheit, warum der Azubi abgebrochen hat ne?“… So… Nicht, dass die eigentlich was vertuschen wollen. Ich bin halt sehr misstrauisch… :l
    Und ich frage mich, ob es denen nur darum geht, die Stelle möglichst schnell wieder zu besetzen und ich „gut genug“ bin oder ob es denen wirklich um mich geht, wisst ihr? Ich bin da so skeptisch. Ich würde lieber nächstes Jahr anfangen, bis dahin hätte ich genug Zeit, alles zu regeln …


    Lesebiene


    Ne, von Vertrag war nicht die Rede, um Gottes Willen. Das war eher so ne mündliche Zusage. Und was das Finanzielle usw. angeht: s. oben. …


    christabel


    … Wenn ich die Ausbildung nicht anfangen kann, weil das Geld fehlt oder aber die Ausbildung abbrechen muss, weil der Betrieb nicht so toll ist, macht sich das nicht gut im Lebenslauf bzw. dann stehe ich wieder ohne da.
    Ich bereite mich nun mal lieber vorher auf die Dinge vor, anstatt dass ich jetzt mit allem so erschlagen werde, das gefällt mir nun mal gar nicht. Deswegen fühle ich mich überfordert. Und ich bin wahnsinnig schlecht in Mathe, insofern habe ich eh schon Bammel vor der Berufsschule, aber jetzt auch noch später anfangen zu müssen als alle anderen, das behagt mir nicht. …

  • Yumia, aber du hast dich doch auf die Stelle beworben? Normalerweise überlegt man sich vor der Bewerbung, ob man die betreffende Stelle und alle Begleitumstände annehmbar findet. Wenn ich nicht 100 km umziehen möchte, dann sollte ich mich nicht auf entsprechende Stellen bewerben.
    Für welchen Termin war denn die Stelle ausgeschrieben?
    Was das Finanzielle angeht, hast du nicht gefragt, was du verdienen wirst?

  • Tilia Salix


    Ich will ja auch gerne umziehen, ich wohn hier in ner scheiß Stadt, wo es nix gibt. Ich habe mich auch für Ausbildungen beworben, wo ich weiter weg ziehen müsste. Aber alles so im Umkreis von ~150km. Es geht mir nur darum, dass der Zeitpunkt ungünstig ist, so von jetzt auf gleich. Hätte ich erst nächstes Jahr umziehen müssen, hätte ich in der Zwischenzeit hoffentlich nen Aushilfsjob gefunden und monatlich Geld verdient. Jetzt habe ich ja nichts. Und in der Ausschreibung stand auch "August 2015" und nicht "sofort, wenn möglich".
    Und wie gesagt: Ausbildungsvergütung sollen im ersten Jahr wohl 550€ sein.
    Schätze mal brutto ...

  • Es gibt drei denkbare Wege:


    1. Du nimmst an, nachdem du dir den Vertrag angesehen hast und suchst sofort ein Zimmer. Du informierst dich über Unterstützung für Auszubildende, über Wohngeld und lässt dir von deinem Vater das Kindergeld abtreten, falls du das noch nicht getan hast.


    2. Du sagst ab, weil es dir zu schnell geht und du kein Ersparnisse hast. Im August 2015 könntest du immer noch ohne Ersparnisse sein, weil noch völlig unklar ist, ob und wie viel Geld du bis dahin sparen kannst.


    3. Du fragst, ob du bis August als Aushilfskraft in der Buchhandlung arbeiten und die Lehre dann erst beginnen kannst.


    Deine anderen Bedenken übergehe ich zügig als zutiefst negative Weltsicht; denn in einem Ausbildungsverhältnis kann es immer kriseln zwischen den Beteiligten. Du musst ja nicht bis zum 67. Lebensjahr in diesem Betrieb arbeiten, es ist erst einmal dein Ausbildungsbetrieb. Ob er dich nach der Prüfung übernehmen kann/würde, ist noch völlig offen.


    Deine ehemaligen Klassenkameraden haben vermutlich ähnliche Probleme, wenn ihr Ausbildungsbetrieb weiter entfernt ist. Wie haben die das gelöst?

  • Yumia... ich habe vorhin nicht ohne Grund so strikt geschrieben.


    Unsere älteste Tochter hat im letzten Jahr Abitur gemacht mit knapp 19 Jahren. Dann hat sie im September einen Studienplatz in Jena bekommen, über 300 km entfernt von uns. Bis zum Studienbeginn hatte wir ganze 3 Wochen Zeit, eine bezahlbare Wohnung für sie zu finden. Das war weiß Gott nicht einfach, wir mussten für mehrere Besichtigungstermine immer wieder nach Thüringen fahren. Wir waren glücklich, als wir 4 Tage vor Unibeginn endlich etwas (für uns bzw. sie) bezahlbares fanden. Die nächsten 3 Monate haben wir (wie etliche Eltern) finanziell alles tragen, bis das Bafög durch war. Die Kindergeldfortzahlung war war dagegen weit unkomplizierter.
    Lange Rede, kurzer Sinn.....Ich will damit sagen, es wird nicht einfacher für Dich werden. Wenn es für Dich finanziell (ohne Hilfe) nicht machbar ist, ist eine Absage deinerseits vielleicht unabwendbar. ABER, wenn Deine Sorgen einzig u. allein darin bestehen, ob Du den Einstieg schaffst und dann Deinen Alltag allein und weiter weg von Familie u. Co. bewältigen musst, würde ich immer zum Sprung ins kalte Wasser raten. Diese Art Erfahrung mussten wir alle machen und wir haben's überlebt :zwinker
    Und wer sagt Dir eigentlich, dass Du einen Aushilfsjob bekommst, wovon Du das meiste sparen kannst für den angedachten Umzug im nächsten Jahr?? Nach allem was Du schreibst glaube ich nämlich nicht, dass 'von jetzt auf gleich' für Dich ein ungünstiger Zeitpunkt ist.... Deine Sorge ist die Ungewissheit und das verstehe ich. Ich finde allerdings, dass Du Dich dem stellen solltest anstatt nach Gründen zu suchen, warum Du diese Chance verstreichen lassen kannst.....

  • Liebe Yumia


    Ich hab das wie die VorschreiberInnen auch durch als Erziehende eines mittlerweile 20-Jährigen, der auch einige Wechsel hinter sich hat. Das Beste war letztlich, einfach reinzuspringen und es zu wagen, egal ob es dann klappt. Besser als Arbeitslosigkeit in diesem Alter. Du weißt nicht, was Dir noch alles blühen könnte. Und Deine Pläne mit dem Geldverdienen sind auch recht unrealistisch. Ich kann Dir schon jetzt sagen, dass Du nur gerade so viel Geld verdienst, um immer wieder mal in dieser Zeit durchzukommen, aber Sparen für später kannst Du gleich vergessen ohne fertige Ausbildung. Dafür warten einfach schon zu viele ausgebildete Arbeitslose auf die Jobs. Du wirst verbrannt werden, es wird Dich runterziehen, Du wirst eine bedeutungslose Hilfskraft sein, die nach ein paar Wochen schon wieder weg ist vom Fenster. Da ist jede Lehre ein Zuckerlecken dagegen.


    Du weißt auch nicht, ob Du je wieder eine solche Chance bekommen wirst. Sei nicht dumm ... Wenn es irgendwie möglich ist, würde ich schauen, dass Du diesen Ausbildungsplatz annehmen kannst, auch wenn es Dir gerade sehr unbequem ist. Aber das sind Kindermacken, die Du spätestens jetzt ablegen musst, wenn Du Dich von Deinen Eltern abnabeln willst.

  • Buchdoktor


    Mag sein, dass ich vielleicht keinen Aushilfsjob finde und nächstes Jahr dann immer noch ohne Geld da stehe. Aber die anderen Ausbildungen, für die ich mich beworben habe, würden ja alle August 2015 anfangen und ich müsste auch gar nicht für alle umziehen (was ich ja eigentlich will). Sprich ich hätte wesentlich mehr Zeit, um mich auf alles vorzubereiten. Wenn ich halt jetzt Oktober-Dezember oder so zu nem Vorstellungsgespräch muss und August 2015 die Ausbildung anfängt. … Und nicht jetzt alles so husch husch, das geht gar nicht, das überfordert mich total. … Und nein, der dritte Punkt geht auch gar nicht. Ich arbeite doch nicht monatelang umsonst… und die Fahrtkosten bezahlt einem ja auch wieder keiner. Das geht schon mal gar nicht. … Außerdem ist das, wie gesagt, zum Pendeln zu weit.


    christabel


    Ich glaube aber nicht, dass mein Vater dazu bereit ist, so viel Geld zu bezahlen bzw. es kann, auch wenn das Gesetz sagt, er kann es/muss. Keine Ahnung. … Und außerdem muss ich wie gesagt zu dem ganzen Ärger dann auch noch den Unterrichtsstoff nachholen, ja geil. Ne, mir ist das alles echt zu viel gerade. Das geht so nicht… Rest s. Antwort drüber… Mir geht’s vor allem um den Zeitunterschied.


    @ Evelyne_Marti


    Deinen Post verstehe ich jetzt nicht. Wie, sparen für später kann ich vergessen? "Gerade so viel Geld, um in der Zeit durchzukommen" Hä? Sorry.

  • Liebe Yumia


    Du rechnest und sparst im Kopf mit Geld, das Du gar nicht hast und von dem Du gar nicht weißt, ob Du es überhaupt in dieser Zeit bis 8.2015 verdienen wirst. Es ist weitaus realistischer, davon auszugehen, dass Du keinen durchgängigen Hilfsjob findest, also immer wieder arbeitslos sein wirst. Du wirst deshalb nicht sparen können, weil Du in dieser Zeit sicher auch Geld brauchst. Deine Eltern scheinen ja nicht reich zu sein.


    Deshalb war schon immer mein Satz: Rechne nie mit Geld, das Du nicht hast! Das gehört zum Einmaleins des Erwachsenwerdens. Wenn Du das nicht beherzigst, wirst Du ganz sicher auf die Nase fallen und bald Schulden haben. Ohne Ausbildung kein richtiger Job und damit auch kein Geld.


    Außerdem rechnest Du damit, dass die anderen Bewerbungen Dir eine Lehrstelle bringen. Das weißt Du nicht wirklich. Es ist ein Risiko. Es könnte auch so laufen, dass sie alle absagen. Was machst Du dann?


    Wenn Du jetzt anspringst, hast Du immerhin bis zum August 2015 die Chance zu sehen, ob es damit klappt. Wenn bis dahin wirklich noch eine bessere Zusage auf 8.2015 kommt, kannst Du immer noch wechseln. Ich würde diese Chance nicht vertun, wenn es irgendwie möglich wäre, es doch noch zu realisieren.


    Aber natürlich musst Du selbst wissen, was Du machen willst. Nur hast Du hier gefragt. Deshalb meine ehrliche Meinung aufgrund der Erfahrungen, die ich familiär damit gemacht habe. Mein 20-Jähriger musste zuerst hart einstecken, bevor er seine jetzige Lehrstelle bekam. Er hat ähnlich geplant wie Du und wollte lange nicht auf mich hören. Aber jetzt redet er ganz anders. Nun ist er wirklich erwachsen. Tja. Vielleicht sollte ich nichts sagen, denn jeder muss seine Erfahrungen selbst machen, d. h. mehrere Lehrstellen, Niederlagen, Suchen, Warten, Geldknappheit, Frust. Die Jugend weiß es ja bekanntlich immer besser. Immerhin ist er jetzt sehr sparsam und hat eine ganze andere Lebenseinstellung, auch total fleißig und vor allem dankbar für seine jetzige Lehrstelle! Er jammert nie und verschläft sich auch nicht. Er weiß, was er sonst verliert, wenn er das verbockt.

  • Ich muss mich meinen Vorrednern anschließen. Sieh das Ganze doch mal positiv und freu Dich, dass es mit einem Ausbildungsplatz im Wunschberuf geklappt hat! Immerhin bist Du schon über ein Jahr auf der Suche und glaub mir, manch ein potenzieller Arbeitgeber wird sich bei einer Bewerberin, die so lange sucht auch fragen, warum sie so lange ohne Ausbildungsplatz geblieben ist...
    Klar, alles ist etwas plötzlich, aber manchmal muss man auch flexibel sein.
    Ein Zimmer zu finden wird nicht so schwierig sein und bis dahin, sorry, muss man halt pendeln. Auch ich musste während meiner Ausbildung Fahrtzeiten mit dem ÖPNV von ca. 2 Stunden pro Strecke! in Kauf nehmen, bis ich mir im 2. Jahr ein Auto leisten konnte. Ja, das war hart und es hat mich ganz schön geschlaucht, aber es geht alles, wenn mal will.
    Wenn mein Sohn in Deiner Situation wäre, würde ich ihm raten die Stelle anzunehmen und in der ersten Zeit halt mal die Zähne zusammenzubeißen und Durchhaltevermögen zu zeigen.
    Das mit der Berufsschule wirst Du bestimmt packen, denn da Du Abitur hast, wird vieles für Dich erstmal Wiederholung sein.
    Sei mal nicht so negativ und zaghaft, man muss auch mal eine Gelegenheit beim Schopf ergreifen, wenn sie sich bietet! Bisher besteht Deine Zukunftsplanung ja noch sehr aus vielleicht und wenn und aber. Das bringt auf Dauer nicht viel, sei einfach mal mutig!

  • Den Aushilfsjob suchst du aber in deiner jetzigen Umgebung, oder? Gibt es keine Restaurants/Fast Food Ketten in der Nähe? Es würde mich wundern, wenn da kein Personal gesucht wird. Ich habe die letzten sieben Jahre nichts anderes gemacht, als Aushilfen einstellen und anlernen.


    Ich denke allerdings schon, dass man mit dem Azubigehalt, dem Kindergeld und zusätzlichem Wohngeld gut zurecht kommen kann. Ich würde mir halt die Frage stellen, warum ich ein Jahr vergeuden soll mit einer Tätigkeit die ich erst mal finden und behalten muss. Und ob da unterm Strich so viel über bleibt, um drei Jahre über die Runden zu kommen?

  • Hm, also wenn mir jemand einen Ausbildungsplatz in meinem Traumberuf anbieten würde, würde ich alles versuchen, dass ich das hinbekomme...



    Anstatt direkt zu sagen, Ne das geht mir zu flott, informier dich doch erst mal weiter....
    frag beim Arbeitgeber nochmal nach wann genau es losgeht und wieviel es gibt.
    Vielleicht kannst du ja auch erst am 1.11 anfangen? Dann hättest du noch ein bissl Zeit.
    nach Wohnungen umschauen, vll kriegst du für den Anfang ja erstmal ein möbliertes Zimmer?
    Pendelmöglichkeiten...
    Beihilfen, ich glaube das Arbeitsamt berät da auch ganz gut.