Titel: Schlump
Autor: Hans Herbert Grimm
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: Mai 2014
Seitenzahl: 347
ISBN-10: 3462046098
ISBN-13: 978-3462046090
Preis: 19.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Die "Geschichten und Abenteuer aus dem Leben des unbekannten Musketiers Emil Schulz, genannt Schlump , von ihm selbst erzählt" so der Untertitel zeigen den Weg eines unbedarften jungen Helden von der Etappe aufs Schlachtfeld, ins Lazarett und zurück. Und sie erzählen die Geschichte eines modernen Hans im Glück, der auch im Feld nach Romanzen Ausschau hält und am Ende die große Liebe trifft, die immer schon auf ihn wartete.
Der Autor:
Hans Herbert Grimm wurde 1896 geboren und starb 1950. Er nahm an beiden Weltkriegen teil und arbeitete danach als Lehrer für Deutsch und Französisch in Altenburg. Erst nach dem zweiten Weltkrieg bekannte er sich zur Autorenschaft an diesem Roman.
Meine Meinung:
Ein lesenswerter Antikriegsroman, allerdings mit Schwächen. Lange vergessen und nun doch wiederentdeckt. Volker Weidemann klassifiziert diesen Roman folgendermaßen:
„Antinationalistisch, unheroisch, menschenfreundlich, pazifistisch, franzosenfreundlich, humanistisch, europäisch, ziemlich gut gelaunt und ziemlich gut geschrieben. Ein helles Buch aus dunkler Zeit.“
So ganz kann ich mich dieser Einschätzung nicht anschliessen. Manchmal ist man die großen Romane von Remarque und Ernst Glaser erinnert – und dann scheint da jemand für die „Gartenlaube“ zu schreiben, aber auch Ernst Jüngers „In Stahlgewittern“ finden wir an der einen oder anderen Stelle.
Grimm schreibt so, als stünde er neben sich und beobachtet nur. Und alles was passiert nimmt er mehr oder weniger fatalistisch hin. Kaum jemals verändert er die Tonlage seiner Erzählung. Alles fliesst ziemlich gleichmässig an des Lesers Augen vorbei. Der Autor erlaubt nur leichte Wellenbewegungen in seinem Erzählstil, Monotie als besonderes Stilmittel.
Beeindruckend wenn auch nicht unbedingt aufwühlend.
Ein in jedem Falle aber lesenswerter Roman – geschrieben von jemand der weiß worüber er schreibt, der den Krieg am Leib erfahren hat, der nicht auf die Erzählungen Dritter zurückgreifen muss. Denn oftmals ist es ziemlich peinlich wenn Autoren über eine Zeit und deren Ereignisse schreiben, die sich nur vom Hörensagen her kennen. 7 Eulenpunkte