Aus tiefster Seele - Samantha Hayes

  • Samantha Hayes - Aus tiefster Seele


    Taschenbuch: 448 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (19. Mai 2014)
    Originaltitel: Until You're Min


    Über die Autorin


    Samantha Hayes wuchs in den englischen Midlands auf und wünschte sich schon mit zehn Jahren sehnlichst eine Schreibmaschine. Doch erst nach vielen Reisen und beruflichen Umwegen erfüllte sie sich ihren Traum und verfasste ihren ersten Roman. Während eines Australienaufenthalts lernte sie ihren Ehemann kennen. Mit ihm und ihren Kindern lebte Samantha Hayes für einige Zeit in den USA, bevor sie schließlich in ihre Heimat England zurückkehrte, wo sie, wenn sie nicht gerade schreibt, alte Häuser renoviert.


    Kurzbeschreibung


    Claudias Leben scheint perfekt. Sie hat einen liebvollen Ehemann, lebt in ihrem Traumhaus, und auch ihr Wunsch nach einer richtigen Familie wird sich in Kürze erfüllen, denn Claudia ist hochschwanger. Dann tritt Zoe in ihr Leben. Die junge Frau soll Claudia helfen, sobald das Baby auf der Welt ist. Doch irgendetwas an Zoe gefällt Claudia nicht. Als sie sie eines Tages in ihrem Schlafzimmer ertappt, ist ihr Misstrauen vollends geweckt – und es soll schon bald in blanke Angst umschlagen …


    Inhalt


    Schon in wenigen Wochen wird sich Claudias größter Wunsch erfüllen: Sie ist im achten Monat schwanger mit einem Mädchen, und obwohl sie ihre Stiefsöhne, die vier Jahre alten Zwillinge Noah und Oscar, von Herzen liebt, sehnt sie sich doch danach, endlich ihr eigenes Baby in den Armen zu halten. Da ihr Mann James, ein Navi Offizier, oft auf Auslandseinsätzen unterwegs ist, hat das Paar die junge Zoe Harper als Haushaltshilfe und Nanny engaiert. Claudia ist nicht gerade glücklich über die Aussicht, jemand Fremden im Haus zu haben. Noch dazu kommt ihr irgendwas an der zurückhaltenden Zoe merkwürdig vor. Doch da James und Claudias beste Freundin Pip Zoe sympatisch finden und die Zwillinge sie sofort in ihr Herz schließen, schiebt sie ihre eigenen Zweifel beiseite - bis sie Zoe eines Tages in ihrem Schlafzimmer erwischt und ihr Misstrauen neu erwacht.


    Zur gleichen Zeit muss Kommissarin Lorraine Fisher in einem besonders grausamen Mordfall ermitteln: Eine Schwangere und ihr ungeborener Sohn sind tot. Der Täter hat Mutter und Kind verletzt und blutend zurückgelassen. Dann wird eine zweite Frau angegriffen - die 18jährige Carla überlebt, ihr Kind nicht. Claudia, die als Sozialarbeiterin für Carla zuständig war und von der Polizei befragt wird, ist ebenso über die brutalen Morde schockiert wie Lorraine. Ein psychopatischer Killer scheint Jagd auf Schwangere zu machen... Wer ist sein nächstes Opfer und was verbirgt Zoe vor Claudia?


    Meine Meinung


    Ich habe diesen Psychothriller innerhalb von zwei Tagen ausgelesen und konnte ihn kaum aus der Hand legen. Gleich von Beginn an wird Spannung aufgebaut und auch über die ganzen 448 Seiten gehalten. Ich habe mit Claudia mitgefiebert und versucht gemeinsam mit ihr das Geheimnis um Zoe zu lösen. Auch wenn sie mir nicht sonderlich sympathisch war habe ich gehofft, dass ihr, den Zwillingen und dem ungeborenen Baby nichts passiert.


    Samantha Hayes hat es geschafft mich über gut 400 Seiten komplett zu täuschen. Erst ganz zum Schluss kamen mir erste Zweifel an einigen Geschehnissen und das Ende hat mich sehr überrascht.


    Anmerken möchte ich auch, dass die Taten an den Schwangeren nicht detailiert beschrieben sind. Es wird darüber berichtet, aber nicht sehr ausschweifend!!


    Zwei kleine Punkte ziehe ich allerdings ab: Durch die schnelle Auflösung zum Schluss bleiben zwei kleinere Fragen für mich unbeantwortet und das finde ich schade.


    Ansonsten ein absolut empfehlenswerter Psychothriller dem ich gerne gute 8 Eulenpunkte gebe.


    Liebe Grüße


    Finnia

  • Das hört sich doch einigermaßen vielversprechend an. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. Ich werde dann mal mit diesem Buch meine Wunschliste bestücken. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Claudia Morgan-Brown ist glücklich verheiratet mit Marineoffizier James und ist seinen beiden 4-jährigen Zwillingssöhnen Oscar und Noah eine gute Stiefmutter. Deren leibliche Mutter starb nur wenige Wochen nach der Geburt ihrer Söhne an Krebs. Auch in ihrem Beruf als Sozialarbeiterin in der Kinderschutzabteilung geht Claudia voll auf, denn auch wenn es noch so hart ist, mit den teilweise schrecklichen Schicksalen unschuldiger Kinder in Kontakt zu kommen, tut sie doch ihr bestes, um diesen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen und die Hoffnung, dass dies für die Kinder eintritt, lässt jeden Tag diese Arbeit machen. Doch wirklich komplett ist ihr Glück erst durch die Tatsache, dass sie mit einer Tochter hochschwanger ist und ihre Familie bald um ein Mitglied bereichert wird. Obwohl sie schon fast am Ende ihrer Schwangerschaft ist, geht Claudia nach wie vor arbeiten, um später in den Mutterschutz zu gehen, damit sie nach der Geburt länger bei ihrer Tochter sein kann.


    Da James durch seinen Beruf häufig für mehrere Wochen und Monate am Stück nicht bei der Familie sein kann, wurde beschlossen, eine Nanny einzustellen, die sich um die bald drei Kinder kümmert und leichte Arbeiten im Haushalt erledigt. Claudia ist wenig angetan von der Idee, scheiterte doch bereits der Versuch mit zwei vorherigen Nannys und der Gedanke, eine Fremde im Haus zu haben, ist ihr auch nicht geheuer. Doch sie sieht ein, dass ein Leben als bald berufstätige Mutter von drei Kindern unter fünf Jahren nicht händelbar ist. Die Wahl für besagte Nanny fällt auf die 33-jährige Zoe Harper, die wider erwartend hervorragend von den Kindern angenommen wird. Claudia ist zwar nach wie vor wenig begeistert, kann allerdings auch nicht ergründen, warum ihr die neue Nanny ihrer Kinder suspekt ist, doch irgendwas ist mit dieser Frau.


    Derweil hat es Detective Inspector Lorraine Fisher mit einem ausgesprochen bestialischen und grausamen Mordfall zu tun. Eine junge, bis dato hochschwangere Frau, wurde grässlich zugerichtet gefunden. Ihr Körper wurde vom Brustbein bis zum Schambein aufgeschnitten - eine Tortour, die weder Mutter noch Kind überlebten. Es sieht für Fisher nach einem sehr dilettanten Kaiserschnitt aus. Noch während die Ermittlungen auf Hochdruck laufen, wird eine zweite Frau gefunden - an ihr wurde ebenfalls solch ein Kaiserschnitt durchgeführt, sie jedoch überlebte, wenn auch nur knapp. Anscheinend hat es jemand auf hochschwangere Frauen abgesehen, nur warum? Fisher weiß, wenn sie diese Frage beantworten kann, hat sie ihren Täter. Im Laufe ihrer Ermittlungen lernt Fisher eine der Sozialarbeiterinnen des letzten Opfers kennen, Claudia Morgan-Brown, die ebenfalls hochschwanger ist. Wird sie das nächste Opfer des Killers? Und was ist mit der Nanny Zoe Harper, die irgendetwas an sich hat, was Fisher aufhorchen lässt?



    Grenzenloser Kinderwunsch! Der Plot wurde erschreckend realistisch und spannend erarbeitet, ich konnte mich von dem Buch kaum lossagen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin immer wieder Gedankenstränge einiger Protagonisten eingefügt hat, dem Leser jedoch erst später klar wird, zu wem diese Gedanken gehören. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Besonderes Augenmerk wurde hier auf Protagonistin Claudia gelegt, die ein nahezu perfektes Leben führt, einen gut aussehenden und vermögenden Mann hat, zwei aufgeweckte Stiefsöhne, beruflich sehr erfolgreich ist und auch in andern Umständen selbst noch einem Topmodel Konkurrenz machen könnte. Doch wird dieses perfekte Leben anhalten oder wird auch sie, die bis dato immer nur durch ihre Güte und Hilfsbereitschaft aufgefallen ist, das nächste, vielleicht sogar das finale Opfer sein? Der Schreibstil empfand ich als ausgesprochen packend und berauschend, das Buch auch nur kurzfristig aus der Hand zu legen war fast unmöglich, denn ich war wie im Rausch und musste unbedingt wissen, was passiert, was es mit Zoe Harper auf sich hat und ob Claudia ein weiteres Opfer wird oder nicht. Abschließend kann ich sagen, dass mir dieses Buch spannende, ja gerade zu nervenaufreibende Stunden Leseglück beschert hat und ich davon wahnsinnig gerne sehr viel mehr hätte.

  • Aus tiefster Seele von Samantha Hayes (Psychothriller, 2014)


    - anders, als erwartet -


    An dieses Buch ging ich mit sehr großen Erwartungen heran, versprach der Klappentext und vor allem die Thematik Spannung pur.


    Insgesamt gesehen muss ich sagen, habe ich es wirklich gerne und mit großem Interesse gelesen, allerdings war es letztendlich nicht das, was ich erwartet hatte und es ließ mich nicht gänzlich zufriedengestellt zurück.


    Zuerst einmal muss ich sagen, dass es sich um keinen Psychothriller handelt, als der er deklariert ist, auch wenn das letztendliche Motiv natürlich ebensolcher Natur ist, was aber immer der Fall ist. Hierzu kann ich nur sagen, ein Motiv macht noch lange keinen Psychothriller. Für mich persönlich ist das einfach enttäuschend, denn wo Psychothriller draufsteht, möchte ich auch einen zu lesen bekommen, auch wenn die Grenzen manchmal nicht ganz klar definiert werden können, wo es sich um einen handelt und wo nicht, da sie einfach fließende Übergänge haben können. In diesem Fall war es für mich allerdings eine ganz klare Kiste, da sich während des Lesens keine der so typischen Merkmale dafür auftun wollten, wenn man von der wirklich großen Wendung absieht, die sich ganz zum Schluss auftut, wo ich wirklich verblüfft war.


    Auffallend ist, dass der eigentliche Fall, als der er sich zum Ende herausstellt, etwas ganz Anderes betrifft, als man vermuten würde. Zudem ist man zum Ende hin doch mehr und mehr verwirrt, wer eigentlich gemeint ist und was es mit dem Ganzen auf sich hat. Dieses hat in meinen Augen auch noch mal für ein Highlight gesorgt, da hier die Spannung merklich anstieg, die ich mir im sonstigen Leseverlauf so sehr erhofft hatte. Es ist auf seine Art spannend, allerdings nicht mit einer Hochspannung versehen, wie der Klappentext vermuten lässt.


    Das größte Manko allerdings ist das unbefriedigende Ende, was so abrupt endet, dass es schon sehr enttäuschend ist. Für mich wurden somit nicht alle Fragen beantwortet und ich hätte mir das Finale, bzw. den Epilog noch intensiver und aufschlussreicher gewünscht.


    Fazit:


    Ein schon sehr interessantes Buch, allerdings auf seine Weise, allerdings für mich mit zu vielen Schwächen, als das es perfekt gewesen wäre. Bis auf den großen Knall zum Ende hin, der wirklich verblüffend war, weil es eben wirklich so ganz anders, als erwartet kam, wäre doch noch einiges an Luft nach oben gewesen, um es runder hätte werden zu lassen. Ich habe wohl einfach ein wenig was anderes davon erwartet. Nichtdestotrotz habe ich es alleine aufgrund der Thematik sehr gerne gelesen.


    Note: 3+