Das Buch der Täuschungen - E.M.Cioran

  • Gebundene Ausgabe: 228 Seiten
    Verlag: Suhrkamp (1994)


    OT: Cartea amgirilor
    Aus d. Rumän. von Ferdinand Leopold,


    Kurzbeschreibung:
    1936 erscheint "Das Buch der Täuschungen", das Existieren als solches zu einem Akt des Glaubens erklärt, so dass alles Leben zu einem Illusionstheater avanciert. Cioran hält jede Hoffnung auf Geschichte, Fortschritt, Politik oder das Soziale für Einbildung. Auf solche Überzeugungen antwortet er mit der Skepsis.


    Über den Autor:
    E. M. Cioran wurde 1911 in Rasinari bei Hermannstadt in Siebenbürgen als Sohn eines griechisch-orthodoxen Priesters geboren. 1928 bis 1931 Studium der Philosophie an der Universität Bukarest. Bis 1939 erschienen fünf Bücher in rumänischer Sprache. 1937 kam Cioran als Stipendiat nach Paris, wo er als freier Schriftsteller lebte. Er starb am 20.6.1995 in Paris.


    Mein Eindruck:
    Ein früher Cioran von 1936.


    Es zeigt Cioran im Kampf gegen seinen Trübsinn und seine Einsamkeit


    Nahe seinem ersten Buch Auf den Gipfeln der Verzweiflung.


    Es mangelt dem Werk aber an einer inneren Geschlossenheit, so will es mir zumindest scheinen. Er scheint von einem Thema zum anderen zu taumeln. Manche Sätze enthüllen eine manisch-depressive Störung Ciorans, die auf das Buch abfärbt.


    Natürlich schreibt er auch wieder über den Tod.


    In einigen Passagen beginnt Cioran seine Thesen nahezu zu predigen, dass hat mir schon sehr missfallen. Zum Glück bleiben sie in der Minderheit und es gibt noch genug Abschnitte, die auch originelles zu bieten haben.


    Ganz interessant, was er über Musik (Mozart, Bach) und Malerei (Rembrandt, Botticelli) schreibt, aber bis ins letzte mag ich ihm da auch nicht folgen.


    Seine abfälligen Bemerkungen zur Philosophie an sich haben mich amüsiert und lassen sich als Wertschätzung der Literatur auslegen. Da bin ich ganz bei Rüdiger Safranski, der sagte, dass Philosophie und Literatur in großen Momenten oft dicht beieinander sind.