Die dunkle Seite des Mondes - Martin Suter

  • Wieder eine ziemlich abgedrehte Geschichte von Martin Suter - und wie gewohnt genial erzählt! Die Art und Weise wie er die unglaublichsten Vorkommnisse so ganz nebenbei geschehen lässt fasziniert mich immer wieder aufs Neue.


    Und die Wesensveränderungen von Starwirtschaftsanwalt Urs Blank liefern einiges an Diskussionsstoff und Interpretationsspielraum, wie sich in der Leserunde herausgestellt hat :-].

  • Bin nun fertig mit dem Buch und ich muss zugeben - es hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen!


    Die Geschichte ist schräg und abgedreht, aber dennoch sehr spannend. Suters Schreibstil ist erschreckend nüchtern angesichts der Grausamkeiten, die die Hauptfigur Urs Blank im Laufe der Geschichte begeht.
    Die Persönlichkeitsveränderung, die er durch den Konsum halluzinogener Pilze erfährt, finde ich sehr faszinierend beschrieben, denn nicht einmal Blank selbst begreift so richtig, was mit ihm geschieht, und er hat seine Handlungen nicht mehr im Griff. Das gibt der ganzen Geschichte eine gewisse Unvorhersehbarkeit - wenn nicht mal der Hauptprotagonist selbst weiß was er tut, dann ist der Verlauf der Geschichte ja absolut unberechenbar. Morde geschehen in diesem Buch so beiläufig, dass man quasi in jedem Absatz damit rechnen muss. (Was nicht heißen soll, dass in jedem Absatz jemand ermordet wird - so brutal ist das Buch dann doch nicht. :grin )


    Das Ende kam für mich fast etwas zu plötzlich, aber inhaltich finde ich es recht gelungen. Details zum Ende verrate ich natürlich nicht. :-]


    Ich vergebe 9 von 10 Eulenpunkten.

  • 2005 habe ich da Buch auf die Wunschliste gesetzt. Im März 2019 habenich es dann beim Büchereilentreffen mitgenommen und nun endlich im Rahmen des Alt-Sub-Abbaus gelesen.


    Es war mein erstes Buch von Martin Suter, dessen Namen mir eigentlich eher durch die Allmen-Reihe bekannt war, die auch verfilmt wurde.


    Urs Blank, ein Schweizer Anwalt, Partner einer Kanzlei, eigentlich erfolgreich, aber irgendwie unzufrieden, begibt sich auf Abwege. Seine Begegnung mit Lucille, einem Hippiemädchen, führt zu einem Trip mit psychedlischen Pilzen, der sein Wesen verändert. Danach ist nichts mehr wie zuvor. Er begeht Taten, die er nicht bereuen kann.


    Mich hat das Buch gefesselt, doch eher wie ein Autounfall. Es war teilweise schrecklich, ich konnte aber kaum aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen musste, wie die Story ausgeht.


    Der Protagonist ist mir nicht sonderlich sympathisch, seine Handlungen nicht nachvollziehbar und doch hat es mich fasziniert zu erfahren, ob er aus dieser Persönlichkeitsveränderung wieder rauskommt und ob sein Handeln Folgen hat.


    Spannender Roman, 8 von 10 Punkten von mir