Manche Arbeitslose nicht flexibel genug?

  • http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,348574,00.html


    Interessante Umfrage.


    Viele der befragten Arbeitslose wollen für einen Job nicht den Heimatsort wechseln.


    Außerdem glauben erschreckend viele Menschen, dass ihne Ausländer die Jobs weg nehmen. :wow


    Was sind denn eure ganz persönlichen Erfahrungen mit Arbeitslosen oder mit der Arbeitslosigkeit?


    Kann man in der Gesamtheit sagen, dass in der heutigen Welt Arbeitslosigkeit leider ein nicht zu bewältigendes Faktum ist?


    Sind manche Menschen selber schuld, dass sie arbeitslos sind?


    Gruß

  • Was die Unflexibilität anbetrifft wegen dem Umzug, das habe ich auch öfter gehört, was dran ist, weiß ich allerdings nicht. Heutzutage sollte man aber so flexibel sein, und den Wohnort für eine Arbeit wechseln.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Vier Fragen für einen Thread???
    Bei Dir weiß ich nie, was Du eigentlich wissen willst.
    Ich nehme an, alles, wie üblich ;-)
    Ich werf mal was dazu.
    Arbeitslosigkeit nicht zu bewältigen? Will man sie bewältigen?
    Es ist doch so, daß die Gewinne der Konzerne steigen, bei abnehmender Zahl der Beschäftigten. Gewinnmaximierung ist aber das erklärte Ziel.
    Andere nehmen einem den Arbeitsplatz weg? In Krisen neigt man immer dazu, den nächstbesten Schuldigen aufzuhängen. Und wenn er noch dazu durch die Medien so schön präsentiuert wird, wer würde da nicht zugreifen?
    Die Arbeitslosen sind selber schuld? Die Opfer sind immer schuld. Wer denn sonst?
    Erfahrung mit Arbeitslosigkeit?
    Flexibilität schützt nicht vor Arbeitslosigkeit.
    Weder Umzüge noch Umschulungen.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich denke, dass die Firmen in der Schuld sind etwas zu tun. Sie erwirtschaften Gewinne und das bedeutet, sie könnten auch Menschen eine Arbeit geben, oder nicht? Ich glaube, solange sich diese Einstellung nicht ändert, wird sich auch an der Arbeitslosigkeit nichts ändern.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Die Arbeitslosen sind selber schuld? Die Opfer sind immer schuld. Wer denn sonst?


    Man darf nichts pauschalieren.


    Es gibt halt echt welche, die zu faul und zu feige sind, etwas gegen die eigene Arbeitslosigkeit zu unternehmen.


    Aber ich gehe davon aus, dass die meisten Arbeitslosen Opfer der derzeitigen Umstände sind.


    Gruß

  • Arbeitslosigkeit ist ein sehr schwieriges Thema und für die Betroffenen in der Regel ein sehr großes Problem.
    In unserer Gesellschaft ist es so, dass der Mensch sich über die Arbeit definiert. Verliert er diese Arbeit, so rutscht er oftmals in eine Depression. Ich glaube nicht, dass es sehr viele Arbeitslose gibt, die zu faul oder zu feige sind, an ihrem Zustand etwas zu ändern. Nein, sie haben sehr viel von ihrem Selbstwert verloren und müssen sich erst wieder neu definieren. Manchen fällt das leichter als anderen.


    Ich bin der Überzeugung, dass es an der Zeit ist, etwas Neues zu finden, worüber sich der Wert des mitteleuropäischen Menschen definiert. Es wird auch in Zukunft nicht mehr Arbeitsplätze geben und ich denke, es ist auch nicht für jeden zumutbar, Freunde und Familie, das gewohnte Umfeld, den gewohnten Alltag und alle Lebenszusammenhänge zu verlassen und anderswo ganz neu anzufangen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es das Recht eines Staates - in diesem Falle die Agentur für Arbeit - ist, so etwas zu verlangen.


    Ich wiederhole: Das größte Problem in Bezug auf Arbeitslosigkeit ist nicht die Schaffung neuer Arbeitsplätze (es werden in Zukunft noch weniger sein), sondern der Umgang mit dem Gut Arbeit schlechthin.

  • Natürlich soll man nicht pauschalisieren. Das war ein bißchen ironisch gemeint.
    'Ein bißchen' deswegen, weil es tatsächlich Tendenzen gibt, den Opfern die Schuld zuzuschieben. Wenn Leute beklaut werden, waren sie leichtsinnig, wenn Frauen vergewaltigt werden, waren sie leichtfertig, wenn Leute arbeitslos sind, sind zu faul. Bitte, ich skizziere hier bloß das Prinzip, ja?
    Ad arbeitslos: zu feig und zu faul?
    Erstens mal wird es immer Menschen geben, die tatsächlich 'faul' und 'feige' sind, ohne jetzt diese moralischen Kriterien mal genauer zu definieren.
    Zum zweiten aber muß man auch fragen, wer eigentlich das Recht, pauschal zu verlangen, daß Menschen ihren Lebensmitelpunkt aufgeben.
    Es gab in der Menschheitsgeschichte immer Wanderungsbewegungen. Aus reiner Reiselust und Spaß an der Freud ist keine einzige davon entstanden. Grund war immer akute Not.
    Die Frage ist allerdings, ob eine Gesellschaft, die technisch so fortgeschritten ist, wie die unsere, sich verhalten muß wie Notstandgesellschaften vor - und frühindustrieller Zeiten.
    Und ich wiederhole:
    umziehen, wegwandern, mobil sein, flexibel sein
    sind KEINE Garantie dafür, nicht arbeitslos zu werden.
    magali (aus Arbeitsgründen in 16 Jahren viermal umgezogen. Pendeln nicht eingerechnet)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von Historikus


    Viele der befragten Arbeitslose wollen für einen Job nicht den Heimatsort wechseln.


    Selbst schuld kann man da nur sagen und direkt das Arbeitslosengeld kürzen.


    Zitat

    Außerdem glauben erschreckend viele Menschen, dass ihne Ausländer die Jobs weg nehmen. :wow


    *hüstel* zur Zeit haben sie damit auch nicht ganz unrecht...denn durch die Öffnung aller Grenzen u.s.w. kommen jede Menge Leute hier her, um für wenig Geld viel zu arbeiten .Allerdings können da die ausländischen Arbeiter nix für, sondern die Politik....Und die Firmen nutzen das natürlich aus....Kleinere Firmen, die ihre Leute ordentlich bezahlen und behandeln können da natürlich nicht mithalten.
    Als erstes sollten die 1Euro Jobs ganz schnell wieder abgeschafft werden...denn es wird schon wieder maßlos ausgenutzt, was als gute Sache gedacht war


    Zitat

    Was sind denn eure ganz persönlichen Erfahrungen mit Arbeitslosen oder mit der Arbeitslosigkeit?


    Ich selbst hab keine damit, stand schon immer in Lohn und Brot, hätte auch keinerlei Schwieigkeiten damit in schlechten Zeiten bei Lidl an der Kasse zu sitzen......könnte aber von Arbeitgeberseite(Mein Mann hat ne Firma) einiges negatives und auch positives erzählen.....


    Zitat

    Kann man in der Gesamtheit sagen, dass in der heutigen Welt Arbeitslosigkeit leider ein nicht zu bewältigendes Faktum ist?


    Glaub ich nicht..zur Zeit ist wohl ein Umbruch..andere Märkte andere Möglichkeiten werden sich erschließen....


    Zitat

    Sind manche Menschen selber schuld, dass sie arbeitslos sind?


    Auf jedenfall...möchte aber *manche* hier unterstreichen..die hats aber immer schon gegeben und wird es immer geben

  • Aber es liegt nicht nur an den Firmen, siehe mal die Spargelstecher. Das sind fast nur Ausländische Bürger. Oft ist es nämlich so, dass sich Deutsche für so etwas zu gut sind....

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Es ist etwas einfältig, wenn man sagt, die Ausländer sind schuld an unserer Arbeitsarbeitslosigkeit.


    Sie nutzen einfach die Gunst der Stunde, sind sich für nichts zu schade und sind auch für weniger Geld zufrieden mit der Arbeit.


    Insofern sind sie eigentlich wesentlich flexibler als wir, wir, da wir schon jammern, zum Nachbarort ziehen zu müssen.


    Jene Arbeiter verlassen ihre Heimat um irgendwo arbeiten zu können.


    Die Rechten personfizieren diese Schuld schändlicherweise auf die Ausländer selbst, dabei sind sie nur kluge Nutznießer der Situation.


    Wir würden würden genau dasselbe tun, wenn es woanders bessere Bedingungen geben würde.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Historikus
    Es ist etwas einfältig, wenn man sagt, die Ausländer sind schuld an unserer Arbeitsarbeitslosigkeit.


    Sie nutzen einfach die Gunst der Stunde, sind sich für nichts zu schade und sind auch für weniger Geld zufrieden mit der Arbeit.


    Keiner hat bisher etwas anderes behauptet!

  • Ich war noch nie areitslos, daher kann ich nur aus der Theorie sprechen.
    Sicher gibt es EINIGE schwarze Schafe, die nicht arbeiten wollen.
    Häufig muß man aber auch die familiären Zusammenhänge sehen, bevor man vorschnell urteilt.
    Was einen Umzug betrifft: der ist sicher zumutbar, wenn es sich um einen Single handelt. Was aber, wenn es eine ganze Familie betrifft und beispielsweise die Frau hier einen Job hat? Soll sie den dann kündigen, damit ihr Mann anderwo eine Arbeit antreten kann? Das wäre ja wohl vom Regen in die Traufe.
    Was, wenn das alte Auto lange Pendelstrecken gar nicht bewältigen kann, öffentliche Verkehrsmittel für die Strecken nicht zur Verfügung stehen und kein Geld für ein neues Auto da ist?
    Dass den Ausländern die Arbeitslosigkeit in die Schuhe geschoben wird, halte ich allerdings für sehr bedenklich.


    LG
    Janchen

  • Zitat

    Original von Ines
    In unserer Gesellschaft ist es so, dass der Mensch sich über die Arbeit definiert.
    Ich bin der Überzeugung, dass es an der Zeit ist, etwas Neues zu finden, worüber sich der Wert des mitteleuropäischen Menschen definiert. Es wird auch in Zukunft nicht mehr Arbeitsplätze geben und ich denke, es ist auch nicht für jeden zumutbar, Freunde und Familie, das gewohnte Umfeld, den gewohnten Alltag und alle Lebenszusammenhänge zu verlassen und anderswo ganz neu anzufangen.


    Das kann ich nur unterstreichen. Ich finde, daß Ines das wirklich gut formuliert hat!


    Ebenso kann ich magali zustimmen: Umzug, Umschulung, Flexibilität schützt auch nicht vor Arbeitslosigkeit. Es kann helfen, aber ist mittlerweile nicht wirklich ein Garant einen halbwegs vernünftigen Arbeitsplatz zu finden oder gar zu erhalten.


    Gruss,


    Doc

  • Vielleicht sollten sich gerade die Deutschen schonmal daran gewöhnen, dass man nicht mehr mit 16 seine Lehre anfängt und dann 45 Jahre bei der gleichen Firma bleibt...ständig das Gehalt steigt, immer zu irgendwelche Gratifikationen anfallen.und man ab einer gewissen Zeit unkündbar ist


    Vielleicht sollten sie sich daran gewöhnen, dass man ab und zu zwischendurch auchmal arbeitslos wird....um aus einer Arbeitslosigkeit aber keinen Dauerzustand zu machen MUSS man fexibel sein, in jeder Richtung

  • Ich sehe das ganz genauso wie Ines. Sie hat es sehr schön auf den Punkt gebracht.


    Meine Schwester ist Diplom-Psychologin und wird in einer Woche arbeitslos. Sie hatte einen Zeitvertrag und bewirbt sich schon seit einem Jahr ÜBERALL in Deutschland. Aber so wie es aussieht, sie es eben sehr schlecht aus.


    Ich denke deshalb auch, dass ein Umzug nicht immer vor Arbeitslosigkeit schützt. Ebenso kann ich es vollstens verstehen, dass eine Familie, die seit 30-40 Jahren in ihrem Haus in DorfX wohnt, nicht plötzlich umzieht, nachdem der Vater nach 30 Jahren arbeitslos wird. Da hängt ja noch sehr viel mehr dahinter als einfach: "Komm, wir packen unsere Sachen und ziehen dort und dort hin..."
    Man hat schließlich Haus, Familie, Verwandte und Freude. Ehrlich gesagt, würde ich da auch nicht umziehen.


    Ich allerdings bin noch jung und habe weder eigenes Haus (mein Freund dagegen schon) noch sonst irgendwelche Verpflichtungen. Ich denke schon, dass ich eventuell den Wohnort wechseln würde, wenn eine Stelle in Aussicht wäre.


    Grüße,


    Lolita

  • Glücklicher weise war ich auch noch nie arbeitslos.
    Aber wegen einem Job lässt sich nicht immer sein ganzes Leben umrempeln und einem Job hinterher fahren. Zumindest wenn Familie und Kinder da sind.


    Als junger oder alleinstehender Mensch ist das sicher leichter.
    Aber mit Abstrichen in der Bequemlickeit muss man ganz sicher rechnen.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • @all
    Also die Ausländer nehmen uns nicht die Jobs weg.
    Weil die Jobs die Ausländer machen, will kein Deutscher tun.
    Ich finde den Spruch von Frau Köhler auch sehr dreist „Wer Arbeit will der bekommt auch welche“ das mag stimmen, aber von diesen Jobs kann keiner leben das ist das ganze Problem. Das vergessen diese Leute immer mit zu sagen.
    Ich möchte und mein LG auch eine Arbeit haben damit wir ohne Staatshilfe unseren gemeinsamen Lebensunterhalt verdienen können, es ist zurzeit (3J bei meinem LG seit 6J) nicht möglich. Mein LG hat voriges Jahr ne ABM und was soll ich euch sagen von dem halben Jahr hat er zusammen gerechnet 1 Monat gearbeitet die andere Zeit hat man rum gehangen und so getan als ob. Und dafür wird dann Geld aus dem Fenster geworfen ich glaube das ist auch nicht im Sinne des Erfinders. Vor allem wenn man hört das dort zur Restauration um jeden Cent gefeilscht wird.
    Und den Heimatort wechseln das ist auch so eine Frage. Wir würden das nicht tun, aus folgendem Grund die Arbeitslosigkeit zieht sich ja durch ganz Deutschland, dann biste wegen dem Job umgezogen (schweren Herzens) und dann biste da auch nach 1 Jahr arbeitslos und dann sitzt du in einer fremden Stadt und dann? Nee das kann man so pauschal wie das manche machen nicht sagen da muß man abwägen. Flexibilität wird hier auch immer gleichgesetzt mit Umzug, das sehe ich ein bisschen anders. Ich komme aus dem Großhandel, bin dann in den Einzelhandel gegangen schon zu DDR Zeiten, dann kam die Arbeitslosigkeit, dann war ich mal pauschal gesagt Gärtner und dann hinterm Tresen, dann habe ich vom AA eine Lehrgang zum Kassierer bekommen. Jetzt gehe ich wieder für 1,50 € im Stadtgrün arbeiten. Und nun soll mir mal einer sagen ich bin nicht flexibel.
    Ihr habt schon Recht es gibt diese Faulen, aber das kann man nicht von jedem sagen. Selbst Herr Schlödel hat das pauschalisiert und das geht nicht.
    Dann gibt es ja auch diese Angebote wo du noch investieren sollst und wenn du mal an so was geraten bist da biste dann auch sehr vorsichtig wenn du dann ein GUTES Angebot bekommst.
    Also wie gesagt das ist alles gar nicht so einfach.
    Achso habe vergessen zu erwähnen das wir vor der ganzen Reform eine kleinere Wohnung genommen haben.
    Gruß oemchenli

  • Ich finde es ziemlich schwach, das (auch hier!) gerne pauschalisiert wird. Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich mich überhaupt zu diesem Thread äußere, aber ich tue es nun doch.


    DIE Arbeitslosigkeit läßt sich zwar pauschalisieren, DER Arbeitslose aber ganz sicher nicht! Hinter jedem einzelnen Arbeitslosen steht ein einzelner Mensch, ein Schicksal, eigene Bedürfnisse und Beweggründe. Wenn irgendjemand nun sagt, "Nein, ich kann jetzt nicht umziehen!" dann sollte bitteschön auch die "Warum?"-Frage gestellt werden, und nicht gleich millitant und radikal das Unterstützung kürzen, liebe Alexx!!!


    So, und jetzt zu mir. Ich oute mich jetzt ... Achtung: <<trommelwirbel>>
    Ich bin seit 8 Wochen arbeitslos :wow :wow :wow


    Ich bin auf der Suche, bin auch bereit einen Job anzunehmen, bei dem ich nicht einfach aus der Tür fallen muß! Tagespendelbereich (das ist der Fachbegriff lt. Arbeitsamt) ist für mich kein Problem und völlig akzeptabel.


    Umzug? Auf gar keinen Fall!!! Warum nicht?


    Weil ich nicht alleine mit mir bin! Medusa macht eine Umschulung, die nun noch ein gutes Jahr dauert. Außerdem haben wir wie hier den meisten bekannt sein dürfte, 3 Kinder, davon ein Säugling. Spielen wir das Szenario doch einmal durch, wenn ich einen Job bekommen würde, der mit Umzug verbunden ist:
    Fall 1
    Ich komme nun an Wochenenden nach Hause, die ganze Woche über ist Medusa mit 3 Kindern alleine und muß nebenbei ihre Umschulung weiter machen. Sowohl die Kinder als auch das Lernen käme völlig zu kurz.


    Fall 2
    Medusa schmeißt ihre Ausbildung und wir ziehen um. Ich gehe arbeiten und Medusa wird "Heimchen am Herd". Das ist ein paar Jahre lang vielleicht recht nett, und dann?


    Leute, bitte... :-(
    Der Staat kürzt wo er kann, kein Schwein bekommt heute noch Weiterbildungen, Umschulungen etc. finanziert. Der Fall Medusa war ein verdammt harter Kampf um die Umschulung, solch eine Chance bekommt sie niemals wieder. Bricht sie die Umschulung ab, hat sich das Thema erledigt. Als "ewige Hausfrau" zurück ins Berufsleben zu finden, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Eben weil auch hochgradig dekorierte und qualifizierte Menschen auf der Straße stehen. Wenn auch heute schon Abiturienten bevorzugt genommen werden, wenn es z.B. um eine KFZ-Mechaniker-Ausbildung geht, hey, dann stimmt das GANZE SYSTEM nicht mehr! Aber es ist müßig, jetzt hier darüber zu sprechen, es würde in einen Never-Ending-Thread ausarten und den grünen Zweig würde man nie erreichen!


    Zurück zu meinem persönlichen "Einzelschicksal"! Das wir NACH Medusas Umschulung hier weg gehen werden, steht so fest wie das Amen in der Kirche. Eine 5-köpfige Familie funktioniert nur, wenn jeder mitmacht. Ich KANN jetzt nicht einfach so sagen, "Okay Schatz, ich geh die Woche über nach Hintertupfingen arbeiten, schau halt zu wie du mit allem klarkommst!"


    Ich bin und war niemals einer dieser "Schmarotzer"! Ich will und werde sicherlich wieder arbeiten, aber nicht um JEDEN Preis! Die Gefahr, das meine ganze Familie dabei auf der Strecke bleibt, der Preis ist für mich zu hoch und diesen bin ich nicht bereit zu bezahlen!


    Sollte sich jetzt wirklich trotz aller Bemühung für mich gar nichts ergeben, so bleibe ich mit klein Feli das eine Jahr eben zu Hause, damit Medusa ihre Umschulung fertig machen kann und wir alle langfristig gesehen, unsere Chancen für die Zukunft und Arbeitswelt bestmöglich gestalten können. Wer mich jetzt als Sozialschmarotzer bezeichnet.....der sollte mir niemals persönlich über den Weg laufen oder im dunkeln begegnen :fetch

  • Hmpf...
    Sorry wegen dem doch ein wenig emotional aufgeladenen Beitrag :wow
    Das Thema ist zur Zeit ein "rotes Tuch" für uns, vielleicht sogar für den ein- oder anderen verständlichen Gründen.
    Ein heißes Diskussionsthema in unserem gesamten Familien- und Bekanntenkreis und ich bin es einfach leid, mich ständig erklären und rechtfertigen zu müssen :-(
    Also - die ein- oder andere Äußerung bitte nicht allzu persönlich nehmen, ja? :knuddel1

  • Das Problem heutzutage ist einfach, dass selbst Flexibilität und gute Ausbildung keine Arbeitsplatzgarantie darstellen.
    Ich musste mir meinen Arbeitsplatz daher sozusagen selbst schaffen, denn sonst wäre ich - trotz sehr guter Qualikation - auf der Strecke geblieben.


    Bei meinen Mitarbeiterinnen stelle ich auch fest, dass das Alter (über vierzig) und der Status (verheiratet mit Kindern) oft ein Einstellungshindernis war. Wir arbeiten bei uns im Betrieb flexibel, ist mal ein Kind krank, springt jemand anderes ein, dazu gehört aber auch eine gute Portion Einsatz sowohl von Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer.

    Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letzlich liegen beide falsch,
    aber der Optimist lebt glücklicher.
    (Kofi Annan)