Hier kann zur 1. CD - Track 001 - 018 geschrieben werden.
'Elizabeth wird vermisst' - CD 1 - Track 001 - 018
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Die CD fängt wunderschön an: schöne Eingangsmusik, ein Eilleitungssatz (evtl. gesprochen von David Nathan???) und dann beginnt diese quäkende Stimme von Katharina Thalbach. Am Anfang fand ich das ganz furchtbar, aber sie passt eigentlich ganz gut und mittlerweile mag ich diese Stimme sogar, weil sie einfach zu Maud passt.
Maud leidet an Demenz, lebt allein und wird von ihrer Tochter Helen und einer Pflegerin versorgt.
Sie lebt schon in einem Alltag voller post-ist und gut gemeinten Ratschlägen ihrer Umgebung, die sie aber oft vergisst oder nicht weiß, was sie damit anfangen soll.
Erinnert sie sich aber an früher, sind die kleinsten Dinge wie Gerüche, Farben oder Gefühle wieder voll präsent.
Da ich in meiner Familie schon zwei Demenzfälle hatte, bin ich schon gespannt, wie es weiter geht.. -
Geht mir auch so, dass ich Katharinas Thalbach Stimme am Anfang immer leicht gewöhnungsbedürftig finde Aber dann höre ich ihr ganz gerne zu. So auch hier, da schließe ich mich an, dass die Stimme zu Maud passt.
Was mich wundert, dass Maud noch alleine lebt. Ich glaube, ich hätte als Tochter zu große Sorge, dass etwas passiert.
Die Pflegerin kommt ja nur ziemlich früh am Morgen und die Tochter wohl am Nachmittag. Aber in der Zwischenzeit kann Maud allen möglichen "Unsinn" anstellen, was ja dann doch ab und an passiert. Und damit meine ich nicht, dass sie ihr Mittagessen schon um 9 Uhr isst
Ansonsten fand ich den Anfang auch sehr gut gelungen. Man lernt Maud und ihre Krankheit ein wenig kennen und wächst schön in ihre Welt und Gedanken hinein.
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Zitat
Original von Luckynils
Die CD fängt wunderschön an: schöne Eingangsmusik, ein Eilleitungssatz (evtl. gesprochen von David Nathan???) und dann beginnt diese quäkende Stimme von Katharina Thalbach. Am Anfang fand ich das ganz furchtbar, aber sie passt eigentlich ganz gut und mittlerweile mag ich diese Stimme sogar, weil sie einfach zu Maud passt.
..Nun kann ich ja nicht behaupten, dass ich hinterherhinke und trotzdem ist schon genau das geschrieben worden, was ich erwähnen wollte
Mich haben Mauds Erzählungen z.T. tief erschüttert. Wie schlimm muss es sein, wenn man merkt, dass man anscheinend einen 'Fehler' gemacht hat, aber dies nur dadurch, weil sich andere über einen lustig machen (Hier beziehe ich mich auf den Einkauf vom Konservenobst).
Oder wenn man plötzlich nicht mehr weiß, warum man irgend wo ist, ob man Geburtstag hat etc.Die Reaktion von Mauds Umfeld finde ich sehr realistisch beschrieben. Wer hat noch nicht geseufzt oder genervt reagiert, wenn ein älterer Mensch wieder einmal etwas vergessen hat.
So gesehen habe ich mich bei Zuhören auch etwas geschämt. -
Mir geht es wie Euch, die Darstellung von Mauds Gedanken und Gefühlen ist erschütternd. Nicht "nur" die Szene mit den Konserven, sondern auch die im Kaufhaus...
Wobei mir sowohl Maud als auch ihre Tochter leid tun, keine kann sich noch wirklich in die Welt der anderen hineinversetzen. Maud bemüht sich auf ihre Weise, jedoch kommen das Vergessen, Stolz, Trotz und Unsicherheit immer wieder dazwischen.
Die Stimme von Katharina Thalbach mag ich sehr gerne, schon seit den Hörbüchern zu den Nebeln von Avalon und finde, sie vermittelt Mauds Stimmung wundervoll (oder auch erschreckend-eindrücklich) treffend.
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Mir hat ein Arzt mal erklärt, das man sich bei Demenz aufgestellte Dominos vorstellen kann. Tippt man vorne ein Steinchen an, fallen die nächsten bis zum Ende um. Manche bleiben stehen, manche fallen um, die die umfallen bleiben unwiederbringlich liegen.....
Nichts mach mehr einen Sinn, Zettel machen nur noch Sinn solange der Betroffene sie noch versteht und sie zuordnen kann.....Mir persönlich macht diese Krankheit Angst, weil sich die Menschen so sehr verändern, das weder wir sie noch sie sich wieder erkennen.
Keiner kann genau sagen, wann es anfängt. Es kommt schleichend und ganz langsam.....
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Zitat
Original von Luckynils
Mir hat ein Arzt mal erklärt, das man sich bei Demenz aufgestellte Dominos vorstellen kann. Tippt man vorne ein Steinchen an, fallen die nächsten bis zum Ende um. Manche bleiben stehen, manche fallen um, die die umfallen bleiben unwiederbringlich liegen.....
Nichts mach mehr einen Sinn, Zettel machen nur noch Sinn solange der Betroffene sie noch versteht und sie zuordnen kann.....Mir persönlich macht diese Krankheit Angst, weil sich die Menschen so sehr verändern, das weder wir sie noch sie sich wieder erkennen.
Keiner kann genau sagen, wann es anfängt. Es kommt schleichend und ganz langsam.....
Da geht es mir wie Dir, gerade wegen der gravierenden Auswirkungen, die für die erkrankte Person auch anfangs so überdeutlich sind, Scham, Hilflosigkeit usw....
Maud findet ja auch ständig Zettel, mal von ihr selbst geschrieben, mal von anderen, mit denen sie teilweise nichts anfangen kann. Als besonders gravierend empfand ich die Szene in dem kleinen Laden, als sie mal wieder Pfirsiche in Dosen kauft.
Schade, dass ihre Tochter (noch?) nicht versteht, dass es Maud nicht konkret ums Selbst-Einkaufen geht, sondern eher darum, ihren Tag mit irgendetwas zu füllen und auch ein Gefühl der Selbständigkeit zu behalten, womit auch immer möglich.
P.S. Hat der Arzt auch irgendwelche Tipps gegeben, wie man den Erkrankten helfen kann?
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Das mit den Pfirsichen fand ich auch sehr bewegend, da ich genauso wie Ottifanda aufgefasst habe. Aber ich stelle es mir als Angehöriger auch sehr, sehr schwer vor, damit auf Dauer umzugehen. Selbst wenn man es versucht, zu verstehen.
Ja, wie kann man den Erkrankten helfen? Gute Frage!
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Uns wurde der Tipp gegeben, "das Spiel" mitzuspielen. D.h. nicht immer darauf hinweisen, das derjenige diese Geschichte schon 25 x erzählt hat oder feststellen, das derjenige mal wieder was vergessen hat. Es bringt nichts, verunsichert die Betroffenen und macht sie nur noch misstrauischer und wütender. Man kann als Angehöriger eh nicht gegen diese Krankheit kämpfen und die Situation wird nur noch schlimmer. Warum nicht die Betroffenen in Sicherheit wägen und das ganze mitmachen und für alle halbwegs erträglich machen?
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Man ist da schon sehr hilflos, oder?
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Die Geschichte aus Mauds Sicht zu hören war anfangs ziemlich schwierig für mich. Man kommt sich selbst ein wenig "gaga" vor, aber ich finde es irgendwie sehr überzeugend und eindringlich. Man dringt als Unbeteiligter schneller zum Kern der Probleme vor und kann sich besser in Maude hinein versetzen.
Ich finde, dass sich alle Beteiligten bisher noch ganz gut schlagen. Helen hat eine Engelsgeduld. Mich hat besonders die Szene erreicht, als Maude stürzt und dann vergißt, dass sie stürzt. Immer mal wieder fühlt sie Schmerzen, ruft den Arzt und als der Arzt dann kommt, hat sie schon wieder vergessen was Sache ist. Arzt und Helen sind dementsprechend ungehalten darüber grundlos von der alten Dame aufgestört zu werden. Helen ist später ziemlich zerknirscht, als sie durch Zufall herausfindet, dass Maude den Arzt tatsächlich gebraucht hätte.
Mauds Hartnäckigkeit bei ihrer Suche nach Elisabeth ist rührend. Sie scheint ihr sehr wichtig zu sein, denn obwohl sie es immer wieder vergißt, fällt es ihr trotzdem auch immer wieder ein, dass sie Elisabeth sucht, vermutlich weil es ein enge Verbindung zu ihrer Vergangenheit und dem Verschwinden ihrer Schwester gibt. Die Vergangenheit ist klar für Maude, darüber weiß sie noch alles. Faszinierend.
Ich finde die Sprecherstimme nicht gut, aber bei Maude passt sie und ich kann sie tolerieren. -
Ich hinke leider hintendrein, bin jetzt auch nicht sicher ob die Einteilung von audible mit der CD Fassung übereinstimmt und versuche meine Eindrücke anhand eurer Beschreibungen in die Kapitel zu sortieren.
Ich habe ebenfalls etwas Probleme mit der Stimme der Sprecherin. Sie ist so schon „eigenartig, einzigartig“ genug und das Frau Thalbach extra gequält und einer alten Dame angepasst betont liest, wäre für meinen Geschmack nicht nötig gewesen, aber man gewöhnt sich etwas daran.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart, das was Maud heute erlebt, wie es ihr geht, wie sie damit umgeht, wie schwer es für sie und ihre Angehörigen, Pfleger ist damit umzugehen und in den Erinnerungen, die so detailliert und so klar sind, an ihre Schwester, an ihre Freundin, viele kleine Dinge.
Oft erkennen Menschen die an Demenz erkrankt sind ja ihre eigenen Angehörigen oder Freunde nicht mehr, das muss ganz schlimm für beide Seiten sein, aber hier ist das nicht der Fall.Ich habe in den Hörbüchern von Arno Geiger „Der alte König in seinem Exil“ und in Peter May „Beim Leben deines Bruders“ Menschen die mit dieser Krankheit zu tun haben gehört, das war sehr eindringlich und ging oft nahe.
Arno Geiger erzählt ja die Geschichte über seinen Vater und das er ihn gar nicht mehr erkennt, er oft zu ihm sagt: Wann gehen wir nach Hause, obwohl er ja zuhause ist. Zuerst hat er ihm immer geantwortet: Papa, wir sind hier doch zuhause, was der alte Mann jedoch nicht akzeptiert hat und dann fortlaufen wollte. Jetzt sagt er ihm: Papa, wir gehen gleich nach Hause und dann beruhigt er sich und bleibt.Es ist sicher sehr schwierig in diesen Situationen das „Richtige“ zu tun oder so zu antworten, zu handeln und das kommt in den ersten Kapiteln sehr gut rüber und mit welchen Kleinigkeiten man im Alltag zu kämpfen hat ebenfalls.
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So, nun kann ich das Hörbuch endlich auch hören.
Ich habe das Buch ja bereits gelesen, von daher ist die Geschichte für mich nicht neu.
Gesprochen erreicht sie aber doch nochmals eine andere Dimension.
Die Ängste und Nöte von Maud kommen sehr gut rüber.
Das macht Katharina Thalbach wirklich grossartig. Ich mag ihre Stimme eh, kann aber jeden verstehen, der damit Probleme hat. Sie ist sehr gewöhnungsbedürftig und polarisiert.