Martin Kordic - Wie ich mir das Glück vorstelle

  • Titel: Wie ich mir das Glück vorstelle
    Autor: Martin Kordic
    Verlag: Hanser
    Erschienen: Februar 2014
    Seitenzahl: 169
    ISBN-10: 3446245294
    ISBN-13: 978-3446245297
    Preis: 16.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Viktor ist ein Junge, der von Geburt an anders ist. Er muss ein Korsett tragen und auch in seinem Kopf scheint etwas nich
    t zu stimmen. Als der Krieg ausbricht, wird er von seiner Familie getrennt und wächst in einer Gebetsgemeinschaft auf. Später kehrt er zurück in die Stadt der Brücken, wo er sich mit einem Einbeinigen, einer Rothaarigen und einem Hund zu einer eigentümlichen Bande zusammenschließt. Eines Tages aber sind Viktors Weggefährten verschwunden und er macht sich auf zu seiner letzten großen Reise.


    Der Autor:
    Martin Kordic wurde 1983 in Celle geboren und arbeitet als Lektor in Köln. Er studierte am Institut für Literarisches Schreiben der Universität Hildesheim und an der Universität Zagreb.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch wird bestimmt durch eine tiefe „Grundtraurigkeit“ - ohne dabei aber auch nur ansatzweise weinerlich zu wirken. Viktor ist ein sehr merkwürdiger Junge, der im Krieg seine Familie verliert und als Waisenjunge aufwächst. Nach dem seine Gefährten verschwunden sind, ist er auf sich allein gestellt. In einfachen aber sehr eindringlichen Worten und Bildern beschreibt der Junge seine Einsamkeit und aus jedem Satz spricht eine tiefe Hoffnungslosigkeit, die ihm selbst wahrscheinlich gar nicht bewusst ist.
    Sein Blick auf das Leben ist voller Sehnsucht. Unbewusst aber ist ihm wohl klar, dass seine Sehnsüchte niemals erfüllt werden. Alles bleibt ein Traum, ein Wunschtraum – ohne Hoffnung auf Realisierung.
    In karger aber sehr eindringlicher Form wird dann seine letzte Reise beschrieben.
    Viktor ist eines der vielen Kinder die durch Krieg um ihre Kindheit, um ihr Leben und um ihre Träume betrogen wurde – und es werden auch in Zukunft noch unzählige Kinder darum betrogen werden.
    Ein sehr lesenswertes Buch, sehr eindringlich, auch aufwühlend – und als Leser sucht man vergeblich nach dem Schuss Optimismus oder nach der Prise Hoffnung. 8 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.