Frau Sorgedahls schöne weiße Arme - Lars Gustafsson

  • Taschenbuch: 240 Seiten Verlag: FISCHER
    Das Hardcover, welches ich gelesen habe, ist im Hanser-Verlag erschienen.


    Originaltitel: Fru Sorgedahls vackra vita armar
    Aus dem Schwedischen von Verena Reichel


    Kurzbeschreibung:
    Mittendrin im Schweden der 50er Jahre. Lars Gustafsson, der große schwedische Autor, begibt sich auf eine Zeitreise, kehrt zurück ins vertraute Västmanland. Zum Geschmack der Zimtbirnen, dem Geruch der Schilfbänke am See und vor allem zu den Frauen, die noch genauso verführerisch sind wie damals. Auf unnachahmlich beiläufig verschmitzte Weise erzählt Lars Gustafsson von früher erotischer Verzauberung.


    Über den Autor:
    Lars Gustafsson, 1936 in Schweden geboren, studierte Mathematik und Philosophie in Uppsala und Oxford. Fast zehn Jahre lang war er Kritiker, später Chefredakteur der bedeutenden schwedischen Literaturzeitschrift "Bonniers Litterära Magasin". Seit 1983 lebt der Lyriker, Philosoph und Romancier, dessen Werke mit zahlreichen internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden in Austin/Texas.


    Über die Übersetzerin:
    Verena Reichel, geboren 1945, übersetzt seit 1972 Prosa, Lyrik und Theaterstücke aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen ins Deutsche. Sie wuchs in Stockholm und Süddeutschland auf, absolvierte eine Ausbildung an der Journalistenschule, bevor sie Skandinavistik, Germanistik und Theaterwissenschaften studierte. Sie ist Herausgeberin von Lars Gustafssons Gedichtband "Ein Vormittag in Schweden", Mitglied im "Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke" und im "Verband Deutscher Schriftsteller". 1995 wurde sie mit dem Petrarca-Übersetzerpreis ausgezeichnet. Heute lebt Reichel in München.


    Mein Eindruck:
    Der schwedische Lyriker und Romanautor Lars Gustafsson, 1936 geboren, gehört nicht unbedingt zu den sehrleicht lesbaren Autoren, doch der großartige glasklare Stil und der Einfallsreichtum belohnen den Leser für die Anstrengungen. Doch gerade dieser Roman, der immer in der Schwebe bleibt, ist eigentlich nicht wirklich anstrengend!


    In Frau Sorgedahls schöne weiße Arme geht es um Erinnerungen. Der Erzähler, der vermutlich schon ein wenig mit Gustafsson zu tun hat, erinnert sich an 1950, als er ein junger Bursche war, der fasziniert von einer Frau Anfang der 30 fasziniert ist. Frau Sorgedahl, aus der italienischsprachigen Schweiz stammend, ist mit einem Schweden verheiratet und neu in Västmanland. Sie ist nicht nur schön sondern auch aufgeschlossen der schwedischen Jugend gegenüber.


    Für den Jungen gibt es im Sommer 1954 aber noch mehr. Das Fahrradfahren, die Seen, das Moor, das gleichaltrige Mädchen Ingela, Tochter des Gießers.
    Dies und vieles mehr imaginiert der Mann wieder herauf, bleibt dabei aber möglicherweise auch ein unzuverlässiger Erzähler. Was wirklich war, bleibt im Schleier der Erinnerung verborgen.


    Eigentlich gibt es ja viele Romane dieser Tradition, dieser reiht sich ein und schneidet dabei nicht schlecht ab, obwohl es in der zweiten Hälfte des Buchen auch einige langweilige Abschnitte gibt. Die sprachliche Eleganz hebt das Buch aber deutlich aus der Masse heraus.