Martin S. Burkhardt - Hinter dem Tor

  • Klappentext:
    Die 15-jährige Lara kommt auf ein Internat an der Nordsee. Eines Tages entdeckt sie in einem abgesperrten Flügel der Schule ein geheimnisvolles Tor. Der Raum dahinter erscheint seltsam verzerrt. Mutig wagt sie einen Schritt durch das Tor.


    In einem kargen Krankenhaus kommt sie wieder zu sich. Langsam begreift sie: Sie befindet sich in Alea, einer Stadt in einer anderen Dimension. Und dort warten eigenartige Wesen auf sie – gute wie böse. Das größte Abenteuer ihres Lebens nimmt seinen Anfang …



    Rezension:
    Bis vor vier Wochen war die Welt der 15-jährigen Lara Steppmann noch in Ordnung. Sie besuchte die 8. Klasse eines Gymnasiums und wenn sie auch nicht unbedingt zu den besten Schülern gehörte, verlief ihr Leben doch in geordneten und relativ ruhigen Bahnen. Das änderte sich schlagartig, als ihre Eltern ihr offenbarten, dass sie sich trennen werden. Um Lara weiterhin ein stabiles Umfeld zu gewähren, beschließen ihre Eltern, sie auf das Nordsee-Internat zu schicken. Wirklich begeistert ist Lara nicht von dieser Idee, fügt sich jedoch in ihr Schicksal. Gleich am ersten Tag lernt sie ihre Zimmernachbarin Vivian kennen, eine Schülerin, die aus Amerika stammt. Die beiden Mädchen verstehen sich sehr gut und Lara ahnt, dass es doch nicht so schlimm werden wird auf dem Internat, wie befürchtet.


    Die jungen Frauen unternehmen viel miteinander und so auch eine nächtliche Aktion, in der sie sich, zusammen mit zwei Mitschülern, Einblick in ihre Prüfungsergebnisse verschaffen, immerhin wollen sie wissen, in welche Kurse sie gehen werden, wenn die Schule für sie offiziell anfängt. Mit Entsetzen muss Lara feststellen, dass sie laut Unterlagen die Aufnahmeprüfung überhaupt nicht bestanden hat - wieso ist sie dennoch auf dem Internat? Hierbei muss es sich einfach um ein Missverständnis handeln, denn immerhin ist Lara ja vor Ort.


    Doch kaum hat die Schule begonnen, merkt Lara, dass sie durchaus einige Defizite hat. Nichts desto trotz versucht sie das Beste aus der Situation zu machen und erkundet weiterhin das Internat. In einem Lagerraum, der für Schüler nicht zugänglich ist, entdeckt sie etwas Seltsames. Anscheinend schließt sich an diesen Raum ein anderer Raum an. Als Lara diesen betreten will, fällt sie in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich kommt, muss sie ziemlich schnell feststellen, dass sie sich nicht mehr im Nordsee-Internat befindet, sondern in Alea, einer Stadt in einer anderen Dimension. Zur Seite steht ihr der 16-jährige Terzio, Hauptschutzmeister der örtlichen Schutztruppe, mit der Lara ziemlich schnell Bekanntschaft macht. Auch Wehras, ihr behandelnder Arzt, ist ihr sehr sympathisch, doch die Nachricht, dass sie, wenn sie keine bleibenden Schäden zurückbehalten will, die nächsten 3 Monate in Alea verbringen muss, nimmt sie mit gemischten Gefühlen auf. Doch als Vivian ihr einen Besuch abstattet, muss sie feststellen, dass es gar nicht so schlimm sein wird, denn immerhin ist sie nicht allein und ihre Freundin kann sie besuchen. Doch ziemlich schnell muss Lara feststellen, dass sich Alea entschieden von der Erde unterscheidet und ehe sie es sich versieht, gerät sie in einen Strudel von Ereignissen, der alles ändern könnte ...


    Reise nach Alea! Der Plot wurde durchaus spannend und abwechslungsreich erarbeitet, jedoch blieben aus meiner Sicht am Ende des Buches noch einige Fragen offen, sodass ich sehr hoffe, dass es zu dieser Geschichte noch einen weiteren Teil geben wird, der diese offenen Fragen klärt. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Ich muss gestehen, von der Entwicklung der Figur der Lara war ich positiv überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass sie so aus sich rauskommt und bereit ist für das einzustehen, woran sie glaubt, koste es, was es wolle. Die Figur des Terzio blieb mir jedoch, auch zum Ende des Buches, nach wie vor rätselhaft. Warum kümmerte er sich ohne jede Veranlassung um Lara, was bezweckte er damit? Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen und ich kann abschließend sagen, dass mir diesen Buch schöne Lesestunden bereitet hat, mich jedoch einige offene Fragen nach wie vor beschäftigen, sodass ich hoffe, dass es hier einen Nachfolgeband geben wird.