Axel Hacke - Fussballgefühle

  • Titel: Fussballgefühle
    Autor: Axel Hacke
    Verlag: Kunstmann
    Erschienen: März 2014
    Seitenzahl: 171
    ISBN-10: 3888979331
    ISBN-13: 978-3888979330
    Preis: 16.00 EUR


    Axel Hacke schliesst mit dieser Feststellung:
    „Wissen Sie, was das Schönste am Fußball ist? Es gibt immer das nächste Spiel, immer eine neue Saison. Es gibt immer Hoffnung, immer ein Morgen. Es fängt alles immer wieder an. Insofern ist Fußball schöner als das Leben.“


    Dieses Buch ist philosophisch, es ist emotional, es ist ein Buch in welchem man sich – wenn man wirklich ein Fußballfreund ist – wiederfindet.


    Axel Hacke ist Schriftsteller und Kolumnist der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Und er lebt Fußball, aber lebt Fußball nicht unkritisch. Er vergleicht das früher und das heute – und kommt zu dem Ergebnis, früher war nicht alles besser – es war eben nur anders.


    Es ist ein Buch über die Gefühle, die derjenige immer wieder erlebt – wenn er auch das Fußballvirus in sich hat.


    Es ist genauso wie Bill Shankly, der legendäre Trainer des FC Liverpool, es einmal gesagt hat:
    „Einige Leute halten Fußball für einen Kampf auf Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere Ihnen, das es weit ernster ist.“


    Und Axel Hacke beschreibt auch wie der Fußball überhaupt in die Welt gekommen ist:Er vermutet, dass irgendwann vor undenklicher Zeit sich der Himmel geöffnet hat und ein Ball herausfiel, der dann auf der Erde herumhüpfte. Und dann kam ein Ur-Mensch und nahm diesen Ur-Ball in die Hand und betrachtete ihn staunend.
    Worauf ein schriller Pfiff ertönte und ein Chor erregter Engelsstimmen aus dem Himmel rief:
    „Hand!“


    Axel Hacke beschreibt seine Fußballleidenschaft humorvoll, manchmal auch ein wenig melancholisch und nostalgisch. Aber er macht auch deutlich, dass derjenige, der einmal vom Fußball gepackt ist, davon nie wieder loskommt.


    Er beschreibt die soziologischen und psychologischen Entwicklungen im Fussball. Und kritisiert unter anderem auch sehr scharf die Vergabe der WM in das fussballdesinteressierte Katar. Aber mit Geld ist bei der FIFA ja alles möglich.


    Ein sehr lesenswertes Buch. Ein Buch das wahrscheinlich die, die ein klein wenig älter sind, immer mal wieder innehalten lässt – Fussballnostalgie ist eben auch eine wunderbare Sache. 10 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke für dei Rezi - auch wenn ich noch nicht zum alten leder gehören dürfte, werde ich es mir mit Sicherheit anschauen. :wave

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Es ist mal wieder so weit - in wenigen Wochen gibts eine Nationenmeisterschaft (diesmal wieder mit den Südamerikanern und einigen Exoten) und schon fliegen einem die Fußballbücher um die Ohren.


    Voltaire, klingt interessant, aber ich bin weder bei Dir noch bei Amazon schlau daraus geworden, was das denn nun für eine Art Buch ist? Eine Sammlung kurzer Statements zum Fußball? Oder doch eher etwas zusammenhängendes? Bei Amaz. steht noch etwas von der "eigenen Vita" des Autors - also eher eine Autobiographie (ausschließlich auf den Bereich Fußball fokussiert)?


    Werde mir das Buch auf jeden Fall für nach der WM mal notieren.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Hacke hat seine Gedanken - mal emotionaler Natur, mal philosophischer Natur zu Papier gebracht. Er wird manchmal nostalgisch, schaut aber auch auf das jetzt und heute.


    Es sind einfach nur Gedanken zum Fussball.


    Man könnte vielleicht sagen: Das geht mir gerade durch den Kopf......


    Ich habe das Buch als sehr kurzweilig empfunden. Hacke ist kein Dogmatiker oder Populist - Hacke ist ein echter Fussballfreund.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Axel Hacke schreibt in seinem Buch über “Fußballgefühle” aller Art. Das ist, bei einer dermaßen emotionalen Angelegenheit wie dem Fußball natürlich ein sehr weites Feld und so gibt es für das Buch eine große Vielfalt an Berichtenswertem.


    Das Buch liest sich wie ein Abend mit ein paar fußballaffinen Freunden in der Kneipe: Man kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen und fragt sich hin und wieder, wie man dahin kam. Schon auf den ersten Seiten geht es von der Braunschweiger Meisterschaft über Klaus Schlappner und das Champions-League Finale zwischen Bayern und Dortmund zu Günter Netzer. Und so geht es weiter, Schlag auf Schlag durch die bunte Welt des Fußballs.


    Ein Reigen von Erinnerungen, die keine Zeit lassen, auf einzelne Punkte wirklich näher einzugehen. Der Autor bemüht sich in den meisten Punkten, sich auf seine eigenen Erinnerungen zu berufen. So wird zum Thema Hooligans zum Beispiel die Katastrophe von Heysel nicht mal erwähnt, statt dessen vergleichsweise ausführlich auf die WM 1998 eingegangen, und das mit einer ziemlich exklusiven Sicht auf die Dinge: Während in Marseille die Engländer aus purer Lust auf Prügeleien um sich schlagen, hinterläßt er zu den Ereignissen in Lens den Eindruck, daß die Deutschen randalierten, weil man keine Karten für das Spiel bekam.


    Überhaupt ist die Sicht des Autors einigermaßen eingeschränkt. Zu Beginn des Buches erklärt er dem Leser, er sei kein Fußballfan. Er schaut sich gerne die großen Spiele an und fiebert bei den Turnieren mit der Nationalmannschaft, aber sich einer Mannschaft mit Haut und Haaren zu verschreiben ist nicht sein Ding. Deshalb nennt er sich “Fußballfreund”, der regelmäßige Stadiongänger würde wohl eher “Eventfan” sagen. Diese Sicht schlägt sich auch im Buch nieder – die Nationalmannschaft ist immer wieder das große Thema und selbst die Champions-League wird deutlich stärker behandelt als der Bundesliga-“alltag”.


    Von mir gibts 7 Punkte für viele nette Erinnerungen, für mehr war mir das Buch zu einseitig und es fehlte einfach an vielen Stellen an Tiefgang.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)