ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Ich sehe das ein bisschen allgemeiner. Misshandelt und mit Füßen getreten wird der, der macht-und rechtlos ist. Egal ob in der realen oder fiktionalen Welt.
Ich denke, dem kann man im Allgemeinen nicht widersprechen. Im Fall von Fantasy hat der Autor/ die Autorin jedoch die freie Wahl, wem der Status "macht- und rechtlos" verliehen wird.
ZitatOriginal von SweetMouse
Vielleicht ist das auch die "Rache" der männlichen Autoren dafür das in den Büchern der weiblichen Autoren die Männer immer nur als Sexobjekte dargestellt werden ???
Ich vermute, du wolltest nur einen Scherz beitragen, ich gehe dennoch darauf ein:
Das ist ein Diskussionszweig für sich: Die Darstellung der Frau von weiblichen Autoren. Hier finde ich persönlich weniger Misshandlung und mehr vordergründige Gleichberechtigung - aber in vielen Fällen hat der Mann die Kräfte, muss die Frau gerettet werden, lässt sich die Frau vorschreiben, was sie zu tun hat - und ja, leider hat die Gedankenwelt der Protagonistinnen oft etwas sehr Anhimmelndes. Ich will damit nicht mal sagen, dass Frauen im wirklichen Leben nicht genau die Gedanken haben, die den Protagonistinnen im Buch durch den Kopf gehen - aber nicht alles lässt sich meiner Meinung nach in Geschichten übertragen, ohne Klischeehaft, abgeschmackt oder lächerlich zu wirken.
ZitatOriginal von Tilia Salix
Allerdings klingt es für mich so, als ginge diese einseitige Frauendarstellung einher mit einer Fokussierung auf Sexuelles - sprich der (strahlende) Held errettet das arme Püppchen, welches je nach (Autoren-?)Vorliebe durchaus eine starke Kämpferin sein darf und dann landen sie im Bett. Diese Entwicklung nervt mich allerdings grundsätzlich - es gibt kaum noch einen Thriller/Krimi/historischen Roman, in dem nicht irgendwelche für die Handlung vollkommen überflüssige sexuelle Handlungen ausführlich in wenig ansprechender Form beschrieben werden. Natürlich gehört Sex zum Leben dazu und ich geh ja auch nicht davon aus, dass die Figuren in den Romanen alle enthaltsam leben, aber herrje, ich geh doch auch davon aus, dass die mal auf's Klo gehen, ohne dass das in epischer Breite im Buch ausgeführt wird
Ich persönlich bin wie Tilia auch eher genervt davon, obwohl ich gegen die Darstellung von Sex überhaupt nichts habe. Aber gegen den unterwürfigen Aspekt, den die Heldin mit einem Mal annimmt. Ich kann verstehen, dass männliche Leser die Männer oft sehr reduziert dargestellt finden, gerade, wenn immer wieder das attraktive Äußere des Protagonisten betont wird. Bei dieser Überbetonung frage ich mich immer: Wer stellt sich die Figuren einer Geschichte in seiner Vorstellung schon hässlich vor, wenn körperliche Mängel nicht explizit betont werden?
Hier ist die Frage: Lesen Frauen das vielleicht einfach gerne? Sind sie in ihren Träumen lieber die errettete? Gibt es gar nicht so viele Frauen, die gerne von starken Frauen lesen? (Das waren Argumente in Diskussionen, die ich bisher zu dem Thema geführt habe)
ZitatAlles anzeigenOriginal von Tom
Hallo, Magali.
Gut gesagt. Dass es Ausnahmen gibt, bestätigt diese Regel nur.
Und sie gilt - vielleicht sogar noch in stärkerem Umfang - eben auch für die so genannten "historischen Romane". Da kommt zur klebrigen Spießigkeit auch noch falsch verstandene Nostalgie hinzu.
Besonders ärgerlich finde ich allerdings so manch ein "freche, starke Frauen"-Buch. Man wird zunächst mit weiblichen Figuren konfrontiert, die sich durchzusetzen wissen und sogar die Rollenmuster erfolgreich durchbrechen, aber letztlich geht es trotzdem nur darum, den Kerl zu kriegen, wodurch die vermeintliche Rebellion zur Episode wird.
Gut, man muss das Zeug ja nicht lesen.
Wie müsste in den Geschichten mit "starker Frau" die Liebesgeschichte für dich konstruiert sein, damit es nicht zur Farce wird?