Seelensee

Zitat

Original von Alice
Zum Thema "Kindesmissbrauch": ich finde, dieses Thema kann gar nicht oft genug aufgegriffen und angeprangert werden.

Das ist aber genau das Problem bei der Beurteilung solch eines Textes. Der Inhalt/die Aussage wird bei der Beurteilung mit der "handwerklichen" Ausführung in einen unmittelbaren Zusammenhang gebracht. Abgesehen davon, daß es auch ein Zuviel bei solchen Themen geben kann, denn irgendwann hört/schaut eben keiner mehr hin, weil jeder Zweite sich so ein Thema aussucht.

Wenn es so ist, daß das gewählte Thema "technische" Mängel in den Hintergrund drängt bei der Beurteilung, dann kann man folgenden Text hoffentlich auch nur Gutes bescheinigen.

Das kleine Mädchen auf dem Dach

Sie stand mutterseelenallein auf dem Dach und beugte sich über das rostige Absperrgitter. Heute ist es wieder passiert. Er hat sie wieder und wieder angefasst. Sie musste ihm aber versprechen niemanden etwas zu sagen, sonst würde ihre Mama sterben. Sie konnte mit niemanden reden und sie wollte nicht, daß ihrer Mama etwas Böses geschah. Der einzige Ausweg war das Dach. Sie würde fliegen, wie die kleinen Elfen in ihren Träumen.

Und? Ist doch ein richtig klasse Text, oder etwa doch nicht?

Gruss,

Doc

Zitat

Original von Doc Hollywood
Wenn es so ist, daß das gewählte Thema "technische" Mängel in den Hintergrund drängt bei der Beurteilung [...]

Wer behauptet sowas? Ich sicher nicht. Aber ich denke, dass man einem Neuling in Sachen Schreiben nicht nur Kritik servieren muss, sondern auch anerkennen, dass das Thema wichtig ist.

Und dass technische Mängel vorhanden sind, bestreitet niemand - und ich habe auf solche auch hingewiesen.

Zitat

Original von Doc Hollywood
Das kleine Mädchen auf dem Dach

Sie stand mutterseelenallein auf dem Dach und beugte sich über das rostige Absperrgitter. Heute ist es wieder passiert. Er hat sie wieder und wieder angefasst. Sie musste ihm aber versprechen niemanden etwas zu sagen, sonst würde ihre Mama sterben. Sie konnte mit niemanden reden und sie wollte nicht, daß ihrer Mama etwas Böses geschah. Der einzige Ausweg war das Dach. Sie würde fliegen, wie die kleinen Elfen in ihren Träumen.

Und? Ist doch ein richtig klasse Text, oder etwa doch nicht?

Ich verstehe deine Intention nicht. Ob das ein "klasse Text" ist, kann ich nicht sagen. Dazu müsste ich wissen, wer den verfasst hat. Für einen Schüleraufsatz wäre er nicht schlecht, als das Werk eines Profis würde ich ihn nicht durchgehen lassen. Und als Vera******* ist er nicht witzig genug.

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Original von Alice
Ich verstehe deine Intention nicht. Ob das ein "klasse Text" ist, kann ich nicht sagen. Dazu müsste ich wissen, wer den verfasst hat. Für einen Schüleraufsatz wäre er nicht schlecht, als das Werk eines Profis würde ich ihn nicht durchgehen lassen. Und als Vera******* ist er nicht witzig genug.

Warum ist es wichtig bei der Beurteilung von Textqualtität zu wissen, wer den Text verfasst hat?

Mir geht es nämlich genau um den Punkt. Ein Text, der veröffentlicht wird, muß sich unabhängig von der Person des Autors UND des gewählten Themas der Kritik stellen. Punkt. Das hat nichts, rein gar nichts mit dem Missbrauchsthema zu tun oder ob nun ein Anfänger oder Profi am Werk ist. Ein veröffentlichter Text erzeugt Reaktionen, sowohl positive, wie auch negative.

Gruss,

Doc

Naja, Doc - da hast du eben deine Meinung und ich meine. Ich sehe das Forum hier als eine bunt gemischte Gemeinschaft, wo sowohl Amateure als auch Profis sich der Kritik stellen. Und ich halte gar nichts davon, einen Neuling "runterzumachen" und ihm/ihr vielleicht sogar die Lust am Schreiben zu verleiden. Jede/r hat mal klein angefangen. Ich will einen Amateur nicht mit denselben Maßstäben beurteilen wie einen berufsmäßigen Schriftsteller.

Hmm Alice, ich verstehe Deine Sicht ja. Aber es stellt sich in der Praxis für mich die Frage, wie denn eine "Kritik light" für Amateure aussehen könnte. Welche Ansprüche an einen Text sind denn für "Nicht-Profis" runterzuschrauben? Wenn ich einen Text kritisiere, sind ja persönliche Angriffe oder Tiefschläge aus meiner Sicht auch für Profis nicht zulässig. Ich weiß nicht so recht, welche unterschiedlichen Herangehensweise es für die jeweilige "Autorenzugehörigkeit" geben könnte. Und: Müsste man dann nicht noch weiter differenzieren? Muss man ältere Autoren anders kritisieren als junge? Wie weit kann die Selbsteinschätzung des Autors in eine mögliche Besprechung des Textes tatsächlich in der Praxis einfließen???
Liebe Grüße
Columbo

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Original von Doc als Gast
Alice
Welche Maßstäbe setzt Du dann bei den anonymen Texten des Schreibwettbewerbs an? Da hast Du doch auch keine Ahnung, von wem der Text ist (beispielsweise von einem unserer Profi-Autoren oder den Hobbyschreibern), oder?

Da sprichst du etwas Wichtiges an...

Genau aus diesem Grund beurteile ich die Beiträge des Schreibwettbewerbes nicht mehr

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Original von columbo
Aber es stellt sich in der Praxis für mich die Frage, wie denn eine "Kritik light" für Amateure aussehen könnte.

Mein "Kritik light" ist eben so, wie ich sie in diesem Thread getätigt habe. Ich versuche, ein wenig den guten Willen und deas Bestreben des Autors anzuerkennen und zum Weitermachen zu ermuntern. Dass der Text Überarbeitungsbedarf hat, das unterschlage ich aber nicht.

Hmm, ich denke eine Kritik möglichst in Watte verpackt um ja keinen Jungautor zu verschrecken, birgt die Gefahr in sich, dass nur die halbe Botschaft oder überhaupt keine ankommt. Es geht ja nicht ums Runtermachen, aber von einer ehrlichen Kritik, die - wenn es ganz schlimm kommt - auch die Aussage birgt, einen Beitrag nicht mehr retten zu können, hat der Autor mehr. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es sich um einen Anfänger handelt oder um einen Autor mit Schreiberfahrung. Nur die Wahrscheinlichkeit, dass einem Profi so etwas passiert, ist ungleich geringer. Vielleicht fällt es euch deshalb so auf, dass die Anfänger mehr Kritik abkriegen.

Es tut schon manchmal weh, sich von einem mißlungenen Text zu verabschieden, aber das ist allemal besser, als ihn nach einer beschönigenden Kritik für ein Meisterwerk zu halten. Deshalb bin ich für eine ehrliche Meinung.

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Original von Idgie

Es tut schon manchmal weh, sich von einem mißlungenen Text zu verabschieden, aber das ist allemal besser, als ihn nach einer beschönigenden Kritik für ein Meisterwerk zu halten. Deshalb bin ich für eine ehrliche Meinung.

Hallo Idgie,
falls du auf mich anspielst, darf ich dir mitteilen, dass alles, was ich schreibe, meine ehrliche Meinung ist. Ich habe es weder nötig, jemandem zu schmeicheln noch fehlt mir der Mut, offene Kritik zu üben - wie ich wohl schon mehrmals hier bewiesen habe.

Ich denke nach wie vor, dass Seelensee eine brauchbare Geschichte werden kann, wenn sie überarbeitet und der Titel geändert wird. Das Thema mag zwar oft strapaziert worden sein, aber wer findet schon ein Thema, über das noch nie jemand geschrieben hat? Nur weil jemand zum xten Mal über Missbrauch schreibt, ist eine Geschichte noch lange nicht abzulehnen.

Zitat

Original von poem
ich finde es schade, dass hier auf einen text (eine geschichte) eine meinungsverschiedenheit ausgetauscht wird, die nichts mit der geschichte zu tun hat sondern mit dem allgemeinen...

klar ich bin laie...habe bisher nur 4 geschichten aber dafuer umso mehr gedichte geschrieben...ich schreibe meine geschichten hier nicht rein um positive oder negative kritik zu bekommen sondern weil es mir spass macht...sicherlich habe ich nicht damit gerechnet, dass so viel negatives kommt, aber somit weiss ich, dass ich noch einiges verbessern muss...
obwohl ich mich vorerst von geschichten schreiben wieder distanziert habe...leider

es wuerde mich freuen, dass wenn dirsskutiert wird, ueber den inhalt der geschichte diskutiert wird und nicht ueber das allgemeine...dafuer sollte wohl doch eher ein extra thema eroeffnet werden (wenn es das noch nicht gibt)

zumindest meine meinung

gruss

poem

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Original von gastfrosch
aber natürlich können wir jetzt auch darüber seitenlang diskutieren

Und wir können auch darüber diskutieren, ob wir darüber weiterdiskutieren wollen *rolleyes*

Nein, wir müssen weder das Eine noch das Andere.
Aber der Thread bzw. die auslösende Geschichte von poem hat ja zumindest (mal wieder) gezeigt, daß es Diskussionsbedarf über Inhalte, Ausführung, etc. gibt. Und ein Großteil der Postings hier befassen sich durch die Bank direkt und indirekt mit dem Ursprungsthema: ihrer Geschichte.

Gruss,

Doc

das kann ich gut verstehen, *pömchen*.
ich hab meinen "strategen" auch aus dem eulenbuch-project gecancelt.
aber: das ist ganz gewiss nicht für immer.
lass ein weng zeit vergehen!

Hallo,

ich finde es ganz schön krass was hier so abläuft! Es wird über ironie, überheblichkeit, wahrheit und kritik geredet und alles wird angekreidet.
Warum hat poemchen Selene genommen? weil sie es wollte. ok Selene hat einen besonderen hintergrund und natürlich mit diana zusammen eine gewagte kombi aber vielleicht hatte sie es so im kopf und schrieb es nieder. kindesmißbrauch für mich ein gewagtes thema aber trotzdem schön das sie sich damit auseinander setzt. klar soll sie kritik bekommen und klar auch lob. aber es kommt immer darauf an wie man es schreibt. im schreiben ist kein ton und keine gesichtsmimik. man versteht vieles falsch. überheblich denke ich nicht das es einer so gemeint hat. wie gesagt es kommt manchmal einfach scheiße an. und wie sagt man so schön aus einer mücke wird ein elefant gemacht. aber zurück zukommen wie sie die geschichte schreibt ist ihr ding wir sagen die meinung und denken es könnte besser sein. es wäre auch schön wenn sie es besser macht klar aber sie darf sich auch wehren und nicht nur einstecken oder? ich habe mir alle posts durchgelesen und ich finde manche einfach traurig das man sich so angegriffen fühlt. warum?
auf jedenfall poemchen lass dich nicht unter kriegen dann sind vorschläge die du dir durchließt etwas verbesserst und fertig!

LG janet