Seelensee

  • Hallo, poem.


    Zitat

    Original von poem
    ich hoere mir gerne kritik an, nehme auch sehr gerne verbesserungsvorschlaege an aber die wahl der namen moechte doch gerne noch meine entscheidung sein.


    Nunwohl, alles in einer Geschichte ist Bestandteil der Geschichte. Hinter allem wird eine Bedeutung vermutet, bezogen auf die Geschichte oder auf irgendeinen Kontext. Da gehören die Namen auch dazu. Der Satz (von wem er ist, weiß ich nicht mehr) "Wenn in einer Geschichte erwähnt wird, daß an der Wand ein Gewehr hängt, dann muß das Gewehr in dieser Geschichte auch abgeschossen werden" (sinngemäß) hat eine große Wahrheit. "Selene" ist kein Name von nebenan, weshalb Du es den Lesern auch zugestehen solltest, nach dem Sinn zu fragen, denn es zwingt sich der Gedanke auf, daß da ein Sinn zu vermuten wäre. Und auch die Anmerkung, die Namen würden eher unpassend oder unglaubwürdig klingen, ist als Kritik und ggf. Verbesserungsvorschlag zu verstehen. Mich hat der Name "Selene" auch ... gestört, vor allem wegen seiner starken Übereinstimmung mit dem Titel der Story.

  • Zitat

    nun meine frage: muss ich vorher fragen ob ich eine bestimmte geschichte mit nem bestimmten thema hier veroeffentlichen darf?


    Nö. Aber offensichtlich müssen die Kritiker erst fragen, wenn sie bestimmte Elemente Deiner Geschichte(n) kritisieren möchten. :-)

  • Namen sind eben keine Nebensache und bevor man als Autor so eine Menge (nicht nur) an ganz starker (Namens)symbolik "verwurstet" (das klingt vielleicht hart, aber genauso liest sich das "zwischen den Zeilen" und darauf legst du ja wohl Wert), sollte man sich da etwas kundig machen.
    Ich habe zB. spontan Diana als alter ego zu Selene gelesen - das kann (!)man allein aufgrund der Namenssymbolik nämlich tun. Ganz abgesehen von den Dingen, die zB. Iris erwähnt hatte.


    Zumindest war das sicher mein letzter Besuch mit Wortmeldung in der Rubrik Kurzgeschichten, man sollte hier wohl besser nicht nachfragen :gruebel

  • Zitat

    Original von PierreDeRonsard
    Zumindest war das sicher mein letzter Besuch mit Wortmeldung in der Rubrik Kurzgeschichten, man sollte hier wohl besser nicht nachfragen :gruebel


    na na! wer seine geschichte hier reinstellt, muss auch damit rechnen, dass er/sie nicht nur lobhudeleien bekommt - also mach weiter!


    bo :-)

  • Hallo poem,


    ich glaube, was Iris und Tom meinen, ist einfach, dass du dich besser versuchen solltest in deine Figuren hineinzuversetzen.


    Du erzählst eine Geschichte, du bist aber nicht nur der Erzähler, du bist alle deine Figuren selbst (der komische Ausdruck "du bist deine Figuren" ist beabsichtigt) und deshalb muss du als der Vater/als die Mutter überlegen, welchen Namen dein Kind bekommt und nicht als Erzähler. Die beiden Personen in der Geschichte, mit all ihren guten und schlechten Charakterzügen, suchen den Namen für ihre Tochter aus - und du bist alle Personen gleichzeitig, musst ihr also einen Namen geben, den ihr die Eltern (die du ebenso verkörperst) geben würden... verstehst du das? Ich weiß, klingt bisschen kompliziert, aber zu verstehen ist es wohl :grin


    (Falls Tom/Iris es anders meinten, sorry, aber so habe ich es verstanden.)


    Und ich muss Tom ebenso beipflichten: Selene hat mich deshalb gestört, weil die Geschichte "Seelensee" heißt... die Ähnlichkeit ist wirklich etwas verwirrend.

  • Liebe Poem,


    ich habe gerade gesehen, dass du noch nicht lange im Forum bist. Deshalb kannst du auch nicht wissen, dass es in der letzten Zeit häufig literarische Auseinandersetzungen mit dem Missbrauchsthema gegeben hat.
    Geh doch mal auf die Suchfunktion und gib den Begriff ein. Die letzte heiße Debatte drehte sich um das Gedicht einer Eule namens Aluziel. Du findest den Beitrag in diesem Forum hier.


    Namen habe Bedeutung. Es ist ein Unterschied, ob ich eine Figur Ute oder Isabella nenne. Mit dem Namen "Ute", der ja häufig vorkommt, wird automatisch eine gewisse "Normalität" assoziiert, während man bei Isabella eher an ein Wesen denkt, dass den ganzen Tag Chopinsonaten auf dem Klavier spielt.
    Wenn du deiner Hauptfigur also einen außergewöhnlichen Namen gibst, erwartet der Leser auch eine außergewöhnliche Person dahinter.


    Ich glaube, diesen Punkt hast du bei deiner Geschichte "verschenkt". Verstehst du, was ich meine? Du hättest sie genauso gut Mascha oder Annika nennen können. Bei Kurzgeschichten kommt es auf jedes einzelne Wort an. Von daher ist die Namensgebung von Bedeutung.

  • ja ich verstehe das...
    nun muss ich dazu sagen, dass nur der name ,,selene,, frei erfunden ist...
    diese geschichte bruht teils auf tatsachen und teils auf phantsie...(der teil mit dem see) der name ,,diana,, ist vollkommen real...dieser name wurde nicht geaendert...


    aber ich danke fuer die ehrliche kritik und weiss was ich beim naechsten mal besser machen kann :-)


    Ines : ich habe das gedicht von aluzil vor einiger zeit gelesen und musste leider fesstellen, dass es sehr negativ angenommen wurde...

  • Zitat

    Original von poem
    ...ich bin ein extremer anfaenger.... :-)


    Für einen "extremen Anfänger" bist du gegenüber den "erfanrenen <...> 'Autoren'" ganz schön keß!


    Du kannst es dir natürlich leicht machen und dir sagen, daß du diejenigen, die deine Sachen kritisieren und nachfragen, sowieso nicht für gute Autoren hältst. Ich glaube bloß nicht, daß dich das weiterbringt.


    Zum Thema haben andere schon alles gesagt: Eine Kurzgeschichte ist im Grunde immer eine Momentaufnahme, in die das gesamte Umfeld des Ereignisses destilliert wird.
    Eines der schönsten Beipiele für eine Kurzgeschichte ist Eveline von James Joyce -- ein Mädchen, das die sicherlich schwerste Entscheidung seines Lebens fällt, und die ganze Geschichte ist so dicht und zugleich so schwebend in ihrer eindringlichen Sprache, den präzisen Bildern -- ohne lange innere Monologe, ohne daß das Hin und Her des Abwägens dem Leser vorgekaut wird, so daß die ganze Schwere und Dramatik dieses kurzen Moments voll zum Tragen kommt.


    Das nur mal als Beispiel -- man muß nicht so gut sein wie Joyce in dieser Geschichte, aber derart brillante Erzählkunst ist sicher ein gutes Vorbild.

  • Dürfen die sogenannten "erfahrenen" Autoren nur austeilen und die Amateure sollen sich sofort in schamhafter Selbstkritik in einen stillem Winkel zurückziehen? Dürfen Amateure, die vielleicht nicht soviel übers Handwerk wissen, nicht doch noch zumindest eine eigene Meinung haben?


    Das Problem hier in diesem Forum ist, glaub ich, nicht die bei manchen sehr wohl erkennbare Erfahrung und das in vielen Bereichen fundierte Wissen zum Thema Schriftstellerei, sondern die immer wieder hervortretende

    Überheblichkeit,


    mit der sie transportiert wird. Eine Überheblichkeit, die meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist und die es manchen hier so schwer macht, solche Kritik anzunehmen.
    Ich weiß, dass ich damit manchen empfindsamen Autoren wieder mal auf die Füße trete, und ich sage gleich dazu, damit muss jeder selber fertig werden, ich fang da keine lange Diskussion an, sonders deponiere hier einfach meine Meinung.

  • Zitat

    Original von smarana
    ...ich fang da keine lange Diskussion an, sonders deponiere hier einfach meine Meinung.


    He, das ist ja toll. So sollten wir das in Zukunft alle machen.
    Wir kippen einfach mal unseren Meinungsmüll den anderen vor die Füße gleich mit der Einschränkung, daß auch ja nicht über sowas diskutiert wird. Pfiffige Vorgehensweise.


    Achja, ich deponiere mit diesem Posting übrigens hier auch nur meine Meinung. Diskussion ausgeschlossen.


    Gruss,


    Doc

  • erstmal zur geschichte selbst...
    aus meinen eigenen texten kenne ich den hang zur wiederholung. manchmal bewusst als stilmittel eingesetzt, manchmal ein wenig störend.
    bei dir, "pömchen", fielen mir insbesondere auf:
    "Das Essen ist ***gerade*** rechtzeitig fertig, als ihr Vater ***grad*** mit den Hunden zurück kommt.
    ...aber durch die 8 Bierflaschen ist der Beutel sehr ***schwer*** für sie, was ihr die Fahrt nach Hause ***erschwert***.
    im ersten beispiel halte ich beide für entbehrlich, im zweiten könnte man zB schreiben, dass der beutel durch die flaschen ein ziemliches gewicht bekam, was die fahrt erschwerte (oder so).
    wie gesagt, kein meckern, ich kenn das von mir selbst :knuddel1
    über selene und diana stolperte ich auch. natürlich ist möglich, dass beide mütter während ihrer schwangerschaft sich u. a. mit den allten göttern beschäftigt habenen, aber ich würde da auch eine der beiden mädels umtaufen:-)
    so. nun zum "wieder mal"...
    kann es sein, dass in den letzten postings wieder einmal ein ton herausgelesen wurde, der so "keß" vom verfasser nicht gemeint war?
    iris hat ja ein smiley gesetzt, aber solche diskussionen kommen doch immer wieder auf.
    fakt ist: jeder, der hier etwas reinstellt, stellt es zur diskussion. wozu sonst stellt man es herein? dann kann ich es auch ausdrücken und an meinen kühlschrank heften.
    fakt ist ferner: toms art hat mich anfangs auch ein wenig befremdet, aber ich sehe inzwischen, dass er in vielem recht hat.
    über iris schüttele ich ohnehin nur noch den kopf, die frau ist ein wandelndes lexikon mit herz.
    und: ich bin definitiv der meinung, dass im fall aluziel zu massiv kritisiert wurde, aber es gilt doch immer noch, dass wir in diesem medium keinen ton, keine gestik und keine mimik haben. also vielleicht sollten wir nicht ganz so schnell angegriffen fühlen...
    zu smaranas posting und vor allem docs antwort darauf: mE sollte es sehr wohl möglich sein, hier einen kommentar zu posten, ohne darüber diskutieren oder sich dafür rechtfertigen zu müssen (ich gehe natürlich davon aus, dass die regeln der höflichkeit nicht verletzt werden, aber das ist ja sache der admins). viele dinge, die einen zu einem kommentar veranlassen (vor allem, wenn man KEIN haupt/nebenberuflicher schriftsteller ist und es sich nicht um handwerkliche dinge, sondern um bauchgeschichten handelt) KANN man gar nicht erklären. zu manchen texten finde ich zugang, zu manchen nicht.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Hallo, Smarana.


    Zitat

    Das Problem hier in diesem Forum ist, glaub ich, nicht die bei manchen sehr wohl erkennbare Erfahrung und das in vielen Bereichen fundierte Wissen zum Thema Schriftstellerei, sondern die immer wieder hervortretende Überheblichkeit, mit der sie transportiert wird.


    Könntest Du bitte genauer erklären - und mit Zitaten belegen -, was Du wo mit "Überheblichkeit" meinst?


    Am vergangenen Freitag mußte ich mein Auto in die Werkstatt bringen, weil Motoröl austrat. Ich habe nicht die leiseste Ahnung von KfZ-Technik, aber ich habe dem an den Wagen herantretenden Werkstattmeister frisch-fröhlich entgegengeschmettert: "Wird wohl die Unterlegscheibe sein, die Sie letzte Woche bei der Inspektion ausgetauscht haben." Als er mit dem Lachen fertig war, hat er mir erklärt, daß sich diese erstens an einer Stelle befindet, die nun wirklich überhaupt nichts mit Motoröl zu tun hat und daß zweitens erkennbar irgendein Simmering zwischen Kurbelwelle und Getriebe blablabla ... Was für eine überhebliche Sau, dieser Schrauber! :lache

  • "Könntest Du bitte genauer erklären - und mit Zitaten belegen -, was Du wo mit "Überheblichkeit" meinst? "


    An Tom,
    Virginia Satir sagt: "Wahr ist, was beim Empfänger ankommt"


    Ich habe keine Lust, das ganze Forum zu durchsuchen, muß ich auch nicht, sondern man braucht sich nur die Reaktionen auf die jeweiligen Kritiken anschauen. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen. Wenn die Kritik nicht gleich unterwürfig angenommen wird, wird es dann immer gleich als mangelnde Kritikfähigkeit abgetan. Es kann vielleicht in manchen Fällen auch stimmen, aber man kann dann ja sehen, ob der jeweilige konsequent alles ablehnt oder nur eben diese entsprechenden Kritiken, die in einem bestimmten Ton vorgebracht werden. Dazu brauchts keine Beispiele und Zitate, sondern es zählt der Gesamteindruck. Und den kann jeder für sich selbst feststellen, eben anhand der Reaktionen. Ich selbst wurde noch nicht beleidigt durch Kritiken, aber es ärgert mich, wenn ich sehe, wie hier mit jungen Menschen, die es einfach mal nur probieren wollen, umgegangen wird. Und ich finde es total schade, dass eine Homepage, die so toll aufgebaut ist, wie diese, dann von einem unguten Gesprächsklima beherrscht wird. Ich bin schon für Kritik, aber wenn jemand glaubt, dazu berufen zu sein, dann sollte er nicht nur seine Sachkenntnis hinterfragen, sondern auch ob er von seiner Kommunikationsfähigkeit her, dazu geeignet ist. Zumindest in diesem Amateur-Umfeld; -es werden hier ja keine Lektoren gesucht.

  • Zitat

    Original von smarana
    Virginia Satir sagt: "Wahr ist, was beim Empfänger ankommt"


    Dann haben wir ein Problem mit der Wahrheit. Bei dem einen (dir) kommt nun mal was anderes an als bei dem anderen (Tom, Doc, bei mir). Zwischen beiden Angekommenen besteht gar ein echter Widerspruch.
    Wodurch sich "die Wahrheit" selbst aufhebt und damit in Luft auflöst.


    Und was soll dann noch jedes weitere Wort?

  • Hallo, Smarana.


    Zitat

    Wenn die Kritik nicht gleich unterwürfig angenommen wird, wird es dann immer gleich als mangelnde Kritikfähigkeit abgetan.


    Deine wenig subtilen Formulierungen lassen eigentlich kaum eine Antwort zu. Und es ist ja auch eine emotionale, subjektive Einschätzung, die Du "deponiert" hast. Deshalb müßte man dieses Gespräch jetzt beenden.


    Ich mag nur noch eine persönliche Erklärung anfügen: Ich halte meine Meinung nicht für "generell richtig" (ganz im Gegenteil; es ist ja auch nur meine Meinung) und ich verbinde eine Textbesprechung bzw. Korrekturanmerkungen nie - niemals! - mit Nebensätzen wie "... so würde ich es machen". Ich gebe meinen Eindruck wieder und verbinde das mit Anregungen (so möglich - auch nach meiner Einschätzung). Was der jeweilige Autor damit macht, ist alleine seine Sache. Wie gesagt, ich nehme nicht von mir selbst an, (alleine) zu wissen, wie "es" geht.


    Zum zweiten stelle ich mich hier der Kritik wie jeder andere auch - natürlich mit meinen Büchern, aber auch mit eigenen Texten, hier in der Ecke für "eigene Geschichten ...", nicht zuletzt aber im Rahmen des Schreibwettbewerbs. Vorwürfe wie "Arroganz" oder "Überheblichkeit" verpuffen m.E. schon alleine deshalb.

  • ich finde es schade, dass hier auf einen text (eine geschichte) eine meinungsverschiedenheit ausgetauscht wird, die nichts mit der geschichte zu tun hat sondern mit dem allgemeinen...


    klar ich bin laie...habe bisher nur 4 geschichten aber dafuer umso mehr gedichte geschrieben...ich schreibe meine geschichten hier nicht rein um positive oder negative kritik zu bekommen sondern weil es mir spass macht...sicherlich habe ich nicht damit gerechnet, dass so viel negatives kommt, aber somit weiss ich, dass ich noch einiges verbessern muss...
    obwohl ich mich vorerst von geschichten schreiben wieder distanziert habe...leider


    es wuerde mich freuen, dass wenn dirsskutiert wird, ueber den inhalt der geschichte diskutiert wird und nicht ueber das allgemeine...dafuer sollte wohl doch eher ein extra thema eroeffnet werden (wenn es das noch nicht gibt)


    zumindest meine meinung


    gruss


    poem


  • ich weiss nicht, ob es untergegangen ist, daher vorsorglich nochmal
    (soll nicht aufdringlich sein)
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Hallo poem,
    obwohl schon so viel zu deiner Geschichte gesagt wurde, möchte ich auch noch meine two cents dazugeben:


    Zum Thema "Kindesmissbrauch": ich finde, dieses Thema kann gar nicht oft genug aufgegriffen und angeprangert werden. Gerade in Zeiten, wo andere, globalere Themen in den Vordergrund drängen, geraten solche persönliche Tragödien oft in den Hintergrund.


    Ein wenig stört mich der Titel. Er erinnert mich zu sehr an Darren Shans "Der See der Seelen". Falls du das ändern würdest, sowie den Text auf überflüssige Wiederholungen absuchen und die Rechtschreibfehler korrigieren, wäre es alles in allem eine schöne, lesenswerte Geschichte.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde